Klugschnacker |
21.02.2025 11:34 |
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1773718)
a) Mir scheint, Kasachstan und Russland lösen ihre offenen Fragen auf friedlichem, nachbarschaftlichem Weg und für Russland besteht kein Anlass, das Land in Besitz zu nehmen. […]
|
Ich nannte diese Länder lediglich als Illustration für unsere Wahrnehmung, Putin würde sich nur mit "kleinen" Ländern anlegen, während den NATO-Ländern keine Gefahr drohe.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1773718)
b) Putin und seine Stäbe scheinen mir sehr rational und analytisch zu handeln. Keine Anzeichen von Grössenwahn.
|
Putins ursprünglicher Gedanke, innerhalb weniger Tage Kiew einnehmen zu können, erwies sich als eine Überschätzung der eigenen militärischen Stärke. Putin hat aber daraus gelernt: Er hat auf Kriegswirtschaft umgestellt und ist dabei, die eigene militärische Schlagkraft zu erhöhen. Insofern war er zunächst etwas größenwahnsinnig, handelt seither aber rational. – Den Größenwahn bezog ich auch auf seine Großmachtsphantasien, nicht nur auf seine militärische Selbsteinschätzung.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1773718)
c) Militärische Stärke: Hast Du ein Transcript von Christoph von Marschall? Bis incl. 2023 sagen eigentlich alle Zahlen von Militär Fachleuten wie Sipri u.a., dass die Nato ex USA mehr für Rüstung ausgibt (kaufkraftbrreinigt) und im Notfall mehr Personen mobilisieren kann als Russland. Für 2024 scheint Russland die Kriegsproduktion weiter hochgefahren zu haben, da sehen die Zahlen möglicherweise anders aus, […]
|
Die aktuelle Folge im Podcast von Anne Will. Entscheidend für den Vergleich der militärischen Stärke zwischen Russland und den europäischen NATO-Ländern scheint mir zu sein, dass Russland aktuell seine militärischen Arsenale stark ausbaut. Diese Tatsache hat mehr Aussagekraft, als finanzielle Vergleiche.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1773718)
d) Im Ukrainekrieg hat Russland verzichtet, diesen auf die Nato ausweiten, obwohl die Ukraine es unbedingt will, und es einige Anlässe dazu gibt, und eine strikte Begrenzung praktiziert trotz Provokationen.
|
Russlands militärische Kräfte sind derzeit durch die Ukraine gebunden. Das fällt demnächst wahrscheinlich weg. Durch die dort frei werdenden Kräfte plus drei weitere Jahre Aufrüstung (Kriegswirtschaft) kann Russland eine militärische Stärke erreichen, der in Europa, ohne die USA, keine ausreichende Abschreckung gegenüber steht.
England hat 70.000 Soldaten. Vielleicht könnten davon 10.000 nach Lettland entsendet werden, wenn der Bündnisfall eintritt. In einer Dreier-Rotation würde das 30.000 englische Soldaten binden, immerhin das halbe britische Heer. Deutschland kann vielleicht das Doppelte beitragen, also 20.000, das macht in der Summe 30.0000. Mit den Franzosen und Italienern kommen wir vielleicht auf 60.000 Mann. In Russland stehen 1.500.000 Mann unter Waffen, plus 1.000.000 Reservisten.
Planspiele (Simulationen, sog. "War Games") ergeben laut Marschall, dass die deutschen Soldaten in Lettland nach 1-2 Wochen aufgerieben sein könnten.
|