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the grip 30.08.2012 13:01

Ringelnatz:
 
Dorthin geh, wo die Andern nicht sind,
Weit hinaus in die freie Einsamkeit,
Wo dir Wolken, Berge, Bäume und Wind
Großes reden von Später und Ewigkeit.

Und dort schöpfe, fasse und füll dir die Brust,
Daß – kommt einst die Stille zu dir als Braut –
Daß du die Hand ihr gibst in tiefster Lust,
Weil du schon lange mit ihr vertraut.

the grip 02.09.2012 22:30

Steffen Jacobs:
 
Liebesgedicht

Das Gefühl
daß ganz viel
auf dem Spiel steht

Es verliert
sich zum Glück
mit dem Spielen.

the grip 04.09.2012 10:13

Heinrich Heine:
 
Der Weltlauf ists: den Würdgen sieht man hudeln,
Der Ernste wird bespöttelt und vexiert,
Der Mutge wird verfolgt von Schnurren, Pudeln,
Und ich sogar – ich werde konsiliert.

Triathletin 05.09.2012 10:25

Also ich habe auch mal einen gefunden:

hört der Körper auf

nach dem harten Lauf

seine Kraft zu zeigen

willst du dann noch mehr

übertreibe nicht zu sehr

mache lieber dir zu eigen

reinzuhören, klug und tief

was der Körper dir zurief



wenn er zwickt, gib acht

der Verletzung zu entrinnen

schone ihn und sei bedacht

um bald wieder zu beginnen

kleine Pause nimmt in Kauf

wer fit sein will

beim nächsten Lauf

höre rein – genieße still

the grip 07.09.2012 08:43

Bernd Pfarr:
 
Das Nashorn

Alleine saß das Nashorn da
In einer gottverlass’nen Bar
Dort hat es jahrelang gesessen
Und konnte Gabi nicht vergessen.

the grip 09.09.2012 13:35

Wilhelm Busch:
 
Es wohnen die hohen Gedanken
In einem hohen Haus.
Ich klopfte, doch immer hieß es:
Die Herrschaft fuhr eben aus!

Nun klopf ich ganz bescheiden
Bei kleineren Leuten an.
Ein Stückel Brot, ein Groschen
Ernähren auch ihren Mann.

the grip 11.09.2012 10:16

Erich Fried:
 
Fester Vorsatz

Denn wir wollen uns
nicht nur herzen
sondern auch munden
und hauten und haaren
und armen und brüsten und bauchen
und geschlechten
und wieder handen und fußen.

the grip 13.09.2012 19:41

Lord Byron:
 
Mein Gott, ich wünschte mir, daß ich so aus Ton gemacht
wie jetzt aus Geblüt, Gebein, Gewebe, Leidenschaft und Fühlen;
Dann wär das Gestern ganz weit fort,
Und auch die Zukunft – aber ich schweife ab.
Habe mich heute ausufernd betrunken
Und sehe mich gerade von der Decke herabsteigen.
Ich sage also, die Zukunft ist ernst;
Aber nun, in Gottes Namen, Rieslingschorlen!


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