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Schwarzfahrer 17.12.2025 19:23

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1796073)
In meinem Fachgebiet teste ich das immer mal gerne aus, da habe ich von super Erklärungen bis zu Erklärungen die super klingen aber völliger Unsinn sind schon alles als Antwort bekommen. Zusammenfassungen sind meist ziemlich gut, wenn man etwas Sucht ist oft eine simple google-Suche effektiver und weniger fehleranfällig.

Ist genau meine Erfahrung. Die Möglichkeit, die Frage als Fließtext zu stellen ist eine Erleichterung, früher mußte ich mehr überlegen, welche Suchbegriffe ich wie kombiniere. Aber die Auswertung des Ergebnisses ist nicht einfacher oder besser als ohne KI, und die ausgefeilte Sprache der Antwort darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß es doch nur ein Werkzeug ist, das überwiegend die Informationen zusammensucht, die ich sonst (mit mehr Mühe) auch gefunden hätte. Die Bewertung und Einordnung kann mir KI nicht abnehmen - soll sie auch nicht.

qbz 17.12.2025 20:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1796075)
Die Bewertung und Einordnung kann mir KI nicht abnehmen - soll sie auch nicht.

Natürlich bewertet eine KI nicht selbst, ob z.B. 6 Zyklen Chemotherapie plus anschliessender Strahlentherapie oder 8 Zyklen mit parallelem Beginn der Strahlentherapie bei Zyklus 7 und 8 nach einer wirkungsvollen neoadjuvanten Chemotherapie besser geeignet sind für ein curatives Behandlungsziel eines SCCB bei einem mobilen 78jährigen in gutem Allgemeinzustand. Sie recherchiert die Studien zu dieser Frage (Research Funktion), zieht die passenden Abschnitte heraus und präsentiert die entsprechenden Funde gegliedert. (Halt wie eine umfangreiche Recherche-Arbeit für eine Seminararbeit. Nur mit Googlen, kein Vergleich, u.U. wochenlange Arbeit, je nach Fragestellung.). Wenige Fachärzte machen sich diese Arbeiten und auch nur eine geringe Anzahl der Klinikärzte, obwohl aufgrund der vorliegenden Studien das Ergebnis eine sehr eindeutige Präferenz am Ende ergibt.
Anlass:
Die Strahlenärztin in der Behandlungsplanung: Unbedingt parallel Chemo 7 und 8, parallele Bestrahlung dann wirkungsvoller als Begründung. Hier beides unterschreiben.
Der Onkologe: 6 Chemo-Zyklen sind bei diesen Zytostatika das Maximum, Verlängerung erhöht sehr stark die evtl. bleibenden Risiken bei geringem Effekt.
Der Urologe: Blasenentfernung oder Bestrahlung.
Die erfahrene, ältere onkologische ambulante Fachärztin als neutrale Drittmeinung von aussen: keine Bestrahlung, Entfernung der Blase, weil Bestrahlung bleibende Darm-Nebenwirkungen mit Folgeeingriffen hat (Ps.: hat vermutlich die Patienten mit älteren Geräten im Kopf oder Kunstfehler.)
Was soll man machen jetzt ohne KI, würfeln, weil auch die befreundeten Ärzte differieren.
Okay, echte, wissenschaftliche Recherche Arbeit steht damit an, dieses unterstützt eine KI. Das Recherche-Ergebnis hat die Strahlenärztin überzeugt, die Chemo nach 6 Zyklen wie im Standard vorgesehen, abzuschliessen und nicht mit 7/8 fortzusetzen, auch wenn kein Arzt das zusammengefasste KI-Referieren der einschlägigen Studien von wissenschaftlich arbeitenden Ärzte unterschrieben hat. Selbstverständlich referiert die KI genauso, wie lange dann eine Pause zwischen einer konkreten Chemobehandlung und der nachfolgenden Bestrahlung am besten terminiert werden soll und fasst die wissenschaftlichen Erfahrungen verschiedener Bestrahlungsoptionen zusammen. usf. ............

Wie schon geschrieben, die KI hat mich erfolgreich durch die Behandlungen begleitet.

Adept 17.12.2025 21:35

Ich muss auch sagen, dass ChatGPT wirklich eine supergute Hilfe bei Diagnosen und korrekten Massnahmen ist.

Ich habe mehrere körperliche Zimperlein, Diagnosen wurden gestellt, soweit so gut. Ich hatte einige Physiotherapien, mit mässigem Erfolg. Hatte weiterhin immer wiederkehrende zT. krasse Schmerzen.

Dann bin ich mal mit ChatGPT die ganzen Diagnosen durchgegangen und habe kontinuierlich meine Beschwerden geschildert. Ergebnis beeindruckend: Es kam ein richtig schlüssiges Konzept raus. Seitdem ist klar, was genau bei welchem Beschwerdebild zu machen ist, und warum.

Schwarzfahrer 17.12.2025 22:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1796081)
...
Wie schon geschrieben, die KI hat mich erfolgreich durch die Behandlungen begleitet.

Gratuliere, ich kann Deinen Weg gut nachvollziehen. Ich habe letztes Jahr wegen einer Krebserkrankung meiner Frau eine ähnliche Recherche gemacht. Ich fand allerdings die KI nur soweit hilfreich, daß ich auf die erste Spur gebracht wurde; Detailfragen, die mich weiter gebracht hätten, wurden meist zu schwammig oder stur nach Leitlinie beantwortet, ohne individuellen Bezug. Vielleicht habe ich auch zu früh aufgegeben. Mit klassischer Recherche, Studien beschaffen und richtig lesen, kamen wir besser zu einer individuellen Entscheidung zu kommen (in unserem Fall Verzicht auf die laut Leitlinie empfohlene Bestrahlung).

Es ist einerseits traurig genug, daß einem viele Ärzte bei solchen Entscheidungen nicht wirklich helfen können, andererseits toll, daß es inzwischen solche Möglichkeiten gibt, wenn auch vermutlich nicht viele Patienten diese nützen können oder wollen.

keko# 18.12.2025 09:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1796075)
Ist genau meine Erfahrung. Die Möglichkeit, die Frage als Fließtext zu stellen ist eine Erleichterung, früher mußte ich mehr überlegen, welche Suchbegriffe ich wie kombiniere. Aber die Auswertung des Ergebnisses ist nicht einfacher oder besser als ohne KI, und die ausgefeilte Sprache der Antwort darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß es doch nur ein Werkzeug ist, das überwiegend die Informationen zusammensucht, die ich sonst (mit mehr Mühe) auch gefunden hätte. Die Bewertung und Einordnung kann mir KI nicht abnehmen - soll sie auch nicht.

Na ja, GPTs wie ChatGPT können weit mehr als Google. GPTs können ganze Texte verstehen, strukturieren, formulieren und rückfragen. Sie können Inhalte generieren (daher das "G"). Neue Architekturen können sich Neues länger merken, Altes vergessen. Nähern sich also dem menschlichen Gehirn an. Google findet letztendlich nur Inhalte.

Recht hast du allerdings, dass die Beurteilung bei beiden Technologien immer noch beim Mensch bleibt bzw. bleiben sollte.

Meik 18.12.2025 09:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1796090)
Na ja, GPTs wie ChatGPT können weit mehr als Google. GPTs können ganze Texte verstehen, .

Eben nicht, guck dir das Video an, ist ganz interessant wie der Hintergrund ist und warum das in so vielen Fällen gute Ergebnisse liefert obwohl die KI Null den Inhalt analysiert oder versteht.

keko# 18.12.2025 10:09

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1796093)
Eben nicht, guck dir das Video an, ist ganz interessant wie der Hintergrund ist und warum das in so vielen Fällen gute Ergebnisse liefert obwohl die KI Null den Inhalt analysiert oder versteht.

Was soll mir das Video denn bringen? Ich habe schon wesentlich detailliertere Vorträge zu dem Thema gehalten und behaupte mal ganz frech, dass ich gut weiß, wie Sprachmodelle funktionieren. Die Schwächen, die sie alle haben, liegen letztendlich darin, dass sie kein Verständnis von irgendwas besitzen. Insofern kann es vorkommen, dass sie falsches permanent bestätigen und solche Sachen.

Schwarzfahrer 18.12.2025 10:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1796090)
Na ja, GPTs wie ChatGPT können weit mehr als Google. GPTs können ganze Texte verstehen, strukturieren, formulieren und rückfragen. Sie können Inhalte generieren (daher das "G"). Neue Architekturen können sich Neues länger merken, Altes vergessen. Nähern sich also dem menschlichen Gehirn an. Google findet letztendlich nur Inhalte.

Ich bin da vielleicht eigen, aber ich strukturiere und formuliere Texte gerne selbst, brauche keine Hilfe dazu. Ebenso generiere ich meine Inhalte selbst, dann weiß ich genau, was davon stimmt und was unsicher ist; halluzinieren tue ich zumindest m.M.n. seltener, als so manche KI. Daher bin ich wohl die falsche Zielgruppe für viele mögliche Anwendungen. Dort, wo mir KI hilft, nutze ich sie trotzdem gerne, mit der gebotenen Vorsicht, denn:
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1796090)
Recht hast du allerdings, dass die Beurteilung bei beiden Technologien immer noch beim Mensch bleibt bzw. bleiben sollte.



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