| pinkpoison |
05.05.2011 22:39 |
Zitat:
Zitat von tridinski
(Beitrag 570914)
Hi Robert,
eine Frage beschäftigt mich schon länger, keine Ahnung ob das irgendwo in den Paleo-Threads schon beantwortet wurde, falls ja bitte ich um Nachsicht und kurzen Verweis auf die Stelle.
In deinen Paleo-Essays und auch z.B. in "Natural Eating" von G.Bond wird ja häufig genug betont, dass Eiweiss und Kohlenhydrate ganz unterschiedlich verdaut werden (basisch vs. alkalisch) und bei der Nahrungsaufnahme getrennt werden sollten. Das finde ich in meinem Alltag recht problemlos machbar.
Für den Wettkampf lautet die gängige Empfehlung KH:Eiweiss 4:1. Ist hier die gleichzeitige Aufnahme problemlos? Muss/Kann/Sollte man hier auch trennen? Was sollte man bachten?
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Zitat:
Zitat von DeRosa_ITA
(Beitrag 570974)
ist schon ein großer Unterschied, ob man das Eiweiß und die KH in Form von a) komplexen Eiweißen (Schnitzel) und komplexen KH (Nudeln) zu sich nimmt oder b) ein Getränk, das bereits aufgeschlossene Glukose + Aminosäuren enthält...
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DeRosa_ITA (Christian) hat im Grunde das Wesentliche gesagt... sofern die KH- und Proteinbausteine in einer aufgeschlossenen Form (Mono- oder zumindest Disaccharide, Aminosäuren) vorliegen, berkürzt das die Verweildauer im Magen enorm. Wenn Du Wurstbrot futterst, dann liegt das eben viele Stunden im Magen, und Du verfeuerst ohne Ende Energie für die Verdauung selbst und Verdauungsenzyme, weil das Milieu im Magen suboptimal durch die Kombi ist. Außerdem wird Blut im magen-Darm-Trakt gebunden, das besser in der Muskulatur zum Einsatz käme. KH/Protein macht den Bauch voll, hält lange satt - macht ein gutes Gefühl, wenn man weiß, was Hunger bedeutet. Und es hat eine maximale Insulinantwort, was Fettreseren bilden bedeutet. Daher evolutorisch nachvollziehbar, dass uns das so reizt, aber in Zeiten der Fülle generell hinderlich wegen Wampe - ebenso beim Sport. Unsere Ahnen hatten leeren Magen, den es zu füllen galt. Drum liefen sie km um km hinter der Beute her oder sammelten Pflanzennahrung. Sie schlugen sich nicht erst die Wampfe voll und gingen dann zum Jagen.... sie legten sich in den Schatten und verdauten. Bewegung war das Mittel um Hunger zu stillen, heute ist das durch Arbeitsteilung und Technik entkoppelt. Wir drehen vielmehr die Ursache-Wirkungskette um und fressen erst, um uns dann die Pfunde abzustrampeln. Oder auch nicht.
Unser vermeintliches Bedüfnis nach Kalorienzufuhr während des Sports ist zum Großteil das Ergebnis eines völlig aus dem natürlichen Rahmen gefallenen Stoffwechsels hin zu KH-Abhängigkeit statt auf Protein-Fett (und damit Körpersubstanz) zu laufen, wie dies evolutorisch angelegt ist. Immer dran denken: es gibt keine essentiellen Kohlenhydrate.... . Klar futtern auch die Jäger und Sammler nebenher ein wenig, was so nebenbei gefunden wird.... Stell dir vor du bist im Wald und findest ein paar Walderdbeeren zb... aber setze das in Relation zu den konzentrierten Energierbomben in Form von Gels, Energydrinks und Riegeln etc... das steht in keiner Relation zu einer handvoll frischem Obst oder ein paar Nüssen.
In dem Maße in dem man seinen Stoffwechsel wieder in den natürlichen Zustand gebracht hat, schwindet auch die Achterbahnfahrt des Blutzuckerspiegels und man kommt selbst bei einer Langdistanz mit vergleichsweise wenig Snacks über die Runden. So behauptet es zumindest Brendan Brazier, Ultramarathoner und Ironman-Profi in seinem Buch "Thrive". Ich nehm ihm das mehr und mehr ab, wenn ich es mit meiner eigenen Erfahrung im Prozess abgleiche.
Gruß Robert
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