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Ich verstehe was ihr meint. Klar. Ich selbst würde auch nicht so leben wollen, aber ich denke auch, dass ich anderen meine Lebensweise nicht aufzwingen kann. Entweder wollen sich diese Frauen verändern, oder eben nicht. Es gibt andere Ansichten, die für uns nur schwer zu ertragen ist, oder nur schwer verständlich ist. Für die Menschen aber möglicherweise nicht. |
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Kopftuch wird als Symbol für Islamismus mißbraucht. Indem wir es akzeptieren, fördern wir Integration. Meine gefühlte Analogie: ein uraltes Sonnensymbol wurde als Hakenkreuz-Symbol der Nazis mißbraucht. Fördern wir auch Integration, wenn wir es in der Öffentlichkeit akzeptieren, statt es zu verbieten? Warum wird das eine Symbol der Extremisten verboten, das andere aber zum (fragwürdigen) "Freiheitssymbol" stilisiert? Ich sehe nur einen marginalen Unterschied, ob ein Symbol für eine Ideologie oder eine Religion herhalten muß. |
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Gerade die arabischen Länder demonstrieren doch, dass man (als Frau) keine Wahl bei der Wahl der Kleidung hat. Dementsprechend könnte es (für die Frau) in 2 Jahrzehnten auch heißen, Kopftuchpflicht im Gerichtssaal. |
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Für mich nicht. Mir symbolisiert das nur: Es ist ein Kleidungsstück, mehr nicht. |
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Du hältst dem regelmäßig entgegen, genau dafür bräuchten wir die Religion: Damit wir eine feste Richtschnur der Moral hätten, und nicht nur den wandelbaren Zeitgeist. Die Muslima mit dem Kopftuch handelt genau in diesem Sinne. Sie orientiert sich an dem, was seit 1400 Jahren geschrieben steht. Du hältst ihr die modernen Standpunkte des aktuellen Zeitgeistes entgegen, und nennst ihr Weltbild und das ihres Mannes sexistisch, außerdem habe das nichts mit Religion zu tun. Mir scheint das ein gutes Beispiel dafür zu sein, dass unsere Moralbegriffe nicht aus der Religion kommen, sondern Ausdruck unseres Zeitgeistes sind. Manche von uns legitimieren ihre persönlichen Standpunkte gerne religiös mit Verweis auf göttliche Autoritäten. Die meisten Menschen wandeln jedoch mit einer sich ändernden Welt auch ihre Moralbegriffe. |
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Wenn aber jemand deswegen vor Gericht zieht, ist das Kopftuch viel mehr als ein beliebiges Kleidungsstück, es wird zum Symbol, und es ist offenbar für die Beteiligte wichtiger, als der Beruf an sich. Und damit ist der Hintergrund zumindest ideologisch. Und wenn jemand sich heute in Europa nicht bewußt ist, daß das Kopftuch von entsprechenden Islamisten als ideologisches Symbol benutzt wird, dann läuft er/sie mit geschlossenen Augen durch die Welt. |
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Kommentar von der Seitenlinie, hab 10 Seiten gelesen und bin mal wieder von Stil & Breite & Tiefe der Diskussion beeindruckt, chapeau
... Und weiter im Text .... m. |
[quote=Schwarzfahrer;1235718
Stimmt im Prinzip auch. Aber warum sollen zuerst wir, die Mehrheitsgesellschaft unsere Moralbegriffe wandeln? Ich finde, die Mehrheit hat immer das Recht, von der Minderheit die Akzeptanz der Moralbegriffe der Mehrheit zu verlangen.[/QUOTE] Meinst Du das wirklich so wie Du es schreibst? |
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haben mit eben diesen zu tun, dass ich es mir überhaupt nicht vorstellen kann, dass es eine wirklich freie Entscheidung ist. |
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Mir würde aber in keinem Land der Welt einfallen, daß die Mehrheit meine Wertevorstellungen komplett anerkennen muß. Ich mag privat denken und handeln wie ich es für richtig halte, aber ich habe mich in der Öffentlichkeit an die Mehrheit zu halten. Ich erwarte im Gegenzug, daß mein Entgegenkommen durch Toleranz meiner privaten Einstellung honoriert wird. Es muß ein Geben und Nehmen sein, aber ich als Zugezogener muß zuerst (nach)geben. Dann mag sein, daß die anderen bereit sind, etwas von mir zu übernehmen, vorher aber sicher nicht. |
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zappa: andere länder andere sitten; warum sollte DE seine eigene kultur nicht pflegen dürfen? erklär das mal bitte.
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Ich halte es da mit Jürgen Habermas: "In einem demokratischen Verfassungsstaat darf auch die Mehrheit den Minderheiten die eigene kulturelle Lebensform - so weit diese von der gemeinsamen politischen Kultur des Landes abweicht - nicht als sogenannte Leitkultur vorschreiben." |
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Oh Gott ist das schwammig!! Übrigens, ich hatte nicht gefragt hinter wem du dich versteckst. |
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Das aus einem Nebeneinander ein Miteinander werden kann zweifle ich auch nicht an. Allerdings bezweifele ich, dass sich die Mehrheit der deutschen Bevölkerung amerkanische Verhältnisse wünscht. Wir habens echt gut hier; und so sollte es auch bleiben... |
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Noch krasser ist das in Miami, wo 1,1 Millionen Kubaner leben (auf Kuba leben rund 11 Millionen !). Englisch zu sprechen ist zB absolut nicht notwendig. Integration? Wozu und warum ? |
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Vielleicht ist es einfach nur ihre Ideologie, das niemand anderes ihr Haar sieht, was ist daran so verwerflich??? Es gibt ja auch Frauen die niemals ungeschminkt auf die Strasse gehen. Will man das auch verbieten? Nein!!! Ich kann da eine Geschichte aus meiner alten Heimat erzählen, denn da gab es eine sehr grosse Kaserne mit amerikanischen Soldaten. Einer von denen, war bekannt wie ein bunter Hund, denn der durfte aus Glaubensgründen seinen Turban auch während des Dienstes tragen. Weiss jetzt nicht genau welcher religiösen Gruppe er angehörte, aber es geht auch so. |
Von meinem Wissen her gesehen gehen in der Diskussion die Begriffe: Assimilation, Integration, Separation so ziemlich durcheinander.
Zur Integration: "Der Prozess der Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund besteht aus Annäherung, gegenseitiger Auseinandersetzung, Kommunikation, Finden von Gemeinsamkeiten, Feststellen von Unterschieden und der Übernahme gemeinschaftlicher Verantwortung zwischen Zugewanderten und der anwesenden Mehrheitsbevölkerung. Im Gegensatz zur Assimilation (völlige Anpassung), verlangt Integration nicht die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität." https://de.wikipedia.org/wiki/Integration_(Soziologie)#Integration_nach_Migratio n Auch Westeuropäer separieren sich, wenn sie in andere Länder auswandern. So gibt es z.B. auf Lanzarote eine grosse englische Gemeinde, die selten spanisch spricht und hauptsächlich unter sich bleibt. Mit eigenem anglikanischem Geistlichen und Gottesdiensten, um den Bogen zur Religion zu finden. Man könnte X-Länder aufzählen, auch noch lange nach der Kolonisierungszeit, wo Europäer sich in eigenen Gemeinden separieren. |
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Das ist auch ein völlig menschlicher Vorgang. Sich unter Gleichgesinnten zusammenzurotten war in grauer Vorzeit erfolgversprechender. Man kann gemeinsam Bären erlegen und sich zusammen am Feuer wärmen. |
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Wir kamen über die Kopftuchfrage zu dem Gedanken, dass sich eine weltanschauliche Minderheit einer Mehrheit anzupassen habe. Im Zuge dieser Anpassung müsse unter Umständen auf das Tragen religiöser Symbole wie das Kopftuch oder eine Verschleierung verzichtet werden. Dazu ein paar Zahlen für Deutschland (Wikipedia):
Konfessionslose: 34% Katholiken: 30% Protestanten: 28% Muslime: 4% Alle anderen zusammen: 1% Die Konfessionslosen haben ein starkes Wachstum. Im Jahr 1990 waren 22% ohne Konfession, heute, eine Generation später, sind es 34-37%. 1. Die Konfessionslosen sind bereits heute die größte Gruppe. Die Menschen ohne Glaubensbekenntnis haben daher größeren Anspruch, die deutsche Kultur zu repräsentieren, als jede religiöse Gruppe. 2. Die Konfessionslosen werden bei anhaltendem Trend in Zukunft auch die absolute Mehrheit gegenüber allen Bekenntnissen erreichen. Möglicherweise haben wir dann nicht nur über Kopftücher zu debattieren, sondern auch über Darstellungen eines gekreuzigten Menschen in Schulen und auf Bergspitzen, kurz: über religiöse Symbole im öffentlichen Raum, ganz gleich welchen Bekenntnisses. Das folgt jedenfalls aus dem Argument, das wir den Muslimen entgegenhalten: Dass sich die Minderheit der Mehrheit anzupassen habe. 3. 4% Muslime sind aus meiner unmaßgeblichen Sicht ein geringer Anteil. Die Zahl der Kopftuchträgerinnen kann jeder für sich ungefähr abschätzen. Wenn überhaupt, scheint es sich hier um ein kleines Problem zu handeln, nicht um ein großes. |
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BVerfG 1995 |
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Dazu kommt, die Welt um uns ändert sich sowieso dauernd. Völlig unabhängg von z.b. Zuwanderung. Meine Mutter (Jahrgang 1933) meint, dass ihre Welt (mal abgesehen vom politischen Umfeld der 1930 Jahre) eine komplett andere war. Wenn man zurück denkt kann sich ein nach 1950 geborerener das gar nicht mehr vorstellen wie es damals war. Es war gessellschaftlich technisch usw komplett anders. Das hat mit Zuwanderung nur am Rande zu tun. Dass z.b. in D immer weniger Schweinfleisch gegessen wird hat auch mit dem Islam nichts zu tun, sondern mit Gesundheitsbewusstsein, achten auf Ernährung, dem schlechten Image von Schweinefleisch und Massentierhaltung usw usw. , jedenfalls bei weitem mehr als mit dem Islam. Dass in Kantinen grundsätzlich mittlerweile ein vergetarisches Gericht angeboten wird, hat nichts mit Islam zu tun, obwohl manche rechtsnationale glauben das Schnitzel gegen die Horden aus dem Osten verteidigen zu müssen und zum Zwangsschweinessen aufrufen. |
Heutige Nachricht aus dem Spiegel:
"In Kiel ist eine Kopftuch tragende Muslimin auf der Straße angegriffen und geschlagen worden. Die Tatumstände sind noch unklar, die Polizei ermittelt... Der Angreifer habe "Scheiß Muslime" gerufen und der türkischstämmigen Deutschen mit der Faust unvermittelt ins Gesicht geschlagen... Die 35-Jährige habe Prellungen und einen Nasenbeinbruch davongetragen. |
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Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, und die Leute keine Schuhe im Haus wollen, ziehe ich die Schuhe aus, auch wenn evtl. die Füße kalt werden, oder ich löchrige Socken habe. Oder wäre es angebracht, sich auf mein Recht zu berufen, die Schuhe aus persönlichen Gründen anzulassen, und im Zweifel vor Gericht ziehen? Wer glaubt, daß der Gastgeber dann aufgeschlossen reagiert, da er so tolerant ist? Ich kann natürlich um eine Ausnahme bitten, und hoffen, die gewährt zu bekommen. Wenn nicht, muß ich damit leben, und barfuß mitmachen oder wieder gehen. |
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Selbst als Konfessionsloser zahlt man weiterhin über die sonstigen Steuern für die Kirchen. Deshalb sind trotzdem von den jetzt "Konfessionslosen" noch ein erheblicher Anteil "innerliche Christen". |
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Das Problem ist doch offenkundig. Jene so geringe Zahl an Muslimen und ihre Eigenheiten bestimmen einen weit größeren Wahrnehmungsraum in der Öffentlichkeit, sei es durch Kopftuchtragen, Integrationsgipfel nur für Muslime (wo ist der für Japaner, Thailänderinnen, Sikhs etc. ?), Sonderregelungen im schulischen Ablauf etc. Es ist also nicht die Zahl an Personen an sich, Henryk M. Broder hat dazu das schöne Beispiel parat, die RAF seien auch nur 2-3 Dutzend Personen gewesen und haben trotzdem über mehr als ein Jahrzehnt Deutschland im Atem gehalten. |
Ganz aktuell zum Thema Verschleierung. Da ist die Schweiz sehr streng seit Anfang Juli:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...-art-1.3063983 |
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Paleo fehlt noch. :dresche :Lachen2: |
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