![]() |
Zitat:
Speaking truth to power |
Da heute Freitag ist und wieder an vielen Orten SchülerInnen zum letzten Mal 2019 demonstrierten, zitiere ich am besten die Charakterisierung der FFF-Bewegung vor ein paar Monaten:
"Angesichts der riesigen Demonstrationen lohnt es sich schon, ein paar Gedanken über die Massenbewegung "Fridays for Future" zu machen. Ihre Besonderheiten sehe ich darin: 1. In ihren gemeinsamen Ziele über alle Grenzen hinweg, ihre Internationalität. 2. Sie erreicht in DE auch die ländlichen Regionen und damit eine grosse Breite. 3. Die Konzentration auf die Jugendlichen, Schüler, Studenten. 4. In DE sind auffällig viele Mädchen und junge Frauen dabei, die sich politisch aktiv äussern. 5. Die Aktionen machen den Schülern Mut im Sinne von: Handeln statt Resignieren. 6. in dezentralen Organisationen mit bundesweiter, internationaler Koordination und dem Charakter einer Basisbwegung, Grasswurzelbewegung. 7. FFF wird unterstützt von Klima-Wissenschaftlern und anderen Organisationen Erwachsener. Da weltweit bisher gegen die Erderwärmung zu wenig getan wurde und wird, erwarte ich, dass in dem Masse wie sich die Folgen der Erwärmung aufgrund der Treibhausgasemissionen bemerkbar machen, auch die Proteste unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weltweit wachsen. Wer auf ein vorübergehendes Protestphänomen setzt, irrt sich. Mit Symbolpolitik, Abwarten, Spalten, Diffamieren, repressiver Gewalt (wird auch noch kommen) löst man die Konflikte mit diesem Teil der jungen Generation nicht mehr. " Ich glaube, jedem ist wohl klar, dass man politische Aktionen nicht allein danach bewertet, ob sie direkt ihre Ziele erreichen. Würde man das als obersten Masstab und Norm für politische Aktivitäten setzen, wäre z.B. jeder Widerstand gegen eine Diktatur und alle Opfer als sinnlos zu beurteilen. Sucht man nach Vergleichen für Greta Thunberg aus einer anderen Zeit, käme man vielleicht auf Rudi_Dutschke, was die Protagonistenrolle einer Bewegung, damals die der APO-Bewegung, betrifft. Dutschke trat übrigens 1979 in die Bremer Grüne Liste ein und wurde zum Delegierten für den Gründungsparteitag der Grünen gewählt, bevor er als Spätfolge an dem 1968 erlittenen Kopfschuss, zugefügt durch einen organisierten Nazi, 1979 zu früh verstarb. Die Hetze persönlich gegen Dutschke während der APO-Zeit in den Medien, speziell der Springerpresse war immens, "Stoppt den Terror der Jungroten jetzt" unter einem Foto von Dutschke z.B. in der Bild usf., was dann in den Mordanschlag mündete. Rudi Dutscke selbst sah die Schuld für den Mordanschlag eher bei der Springerpresse und der nationalistischen Presse als beim Täter, der aus seiner Sicht dazu verführt wurde. Insofern lebt meines Erachtens auch Greta Thunberg durchaus riskant und hat wenig Schutz vor irgendeinem verrückten Anschlag. Ich glaube, alle Historiker schreiben heute der APO-Bewegung in DE durchaus ganz konkrete Erfolge und Wirkungen in die damalige Gesellschaft zu, und international zuallerst der Antivietnamkriegsbewegung, Wirkungen, die nicht eingetreten wären, hätten alle incl. Dutschke sich ausschliesslich auf das Studium und die anschliessende Karriere konzentriert. |
Zitat:
Aber genug für heute. Ich nehme für mich mit, dass Jörn in einem (möglicherweise) überspitzten Post einer ganzen Generation ihre demonstrierende Daseinsberechtigung abspricht, nur um die aktuelle Generation in einem noch besseren Licht glänzen zu lassen. Und diejenigen, die damit der Sinnhaftigkeit ihrer Aktivitäten beraubt werden, sitzen stillschweigend da, weil Kritik daran, gleichbedeutend mit Kritik an FfF wäre. Und das kommt einer Götteslästerung gleich, die nicht toleriert werden kann. |
Zitat:
Wenn du dich trotzdem unbedingt schuldig fühlen willst, ist das weder Gretas noch mein Problem. Zitat:
|
Zitat:
Und doch wiederholst du es immer und immer wieder um dich selbst in irgendeine imaginäre opferrolle zu bringen. Diese „Göre“ scheint dich wirklich zu beschäftigen. Je öfter du sie so bezeichnest umso mehr diskreditierst du dich selbst. |
Zitat:
|
Zitat:
Tatsächlich wollen sie es wohl effektiver tun. Bin gespannt ... |
Zitat:
Auf den letzten zwanzig Seiten ereiferst Du Dich gegen etwas, was ich weder geschrieben noch gemeint habe. In meinem Posting befand sich etwas, das Dir womöglich unverständlich ist: Humor. So verglich ich Pershing-Raketen mit Florian Silbereisen. Hast Du mal überlegt, wie das gemeint sein könnte? Demokratie ist ein mühsames Geschäft. Selbst Politiker, die ihr Leben lang dieses Geschäft betrieben haben und zur Krönung ihrer Laufbahn vielleicht sogar ein paar Jahre als Landesminister eines Bundeslandes wirken durften, haben regelmäßig nur winzige Änderungen vorzuweisen. Was hätte der saarländische Umweltminister (oder Wirtschaftsminister oder Innenminister) je erreicht, was es lohnen würde, einen Artikel darüber zu schreiben? Nichts zu erreichen ist der übliche Standard in der Politik. Die meisten Berufspolitiker in Deutschland erreichen exakt gar nichts. Was hat Christian Lindner, einer der bekanntesten, talentiertesten und meist plakatierten Politiker der letzten 15 Jahre, je erreicht? Zumal auf europäischer Ebene? Niemand in Polen weiß, wer Christian Lindner ist. Aber alle wissen, wer Greta Thunberg ist. Dass eine Bürgerbewegung es bis in die Beschlüsse der EU (immerhin 27 Staaten) schafft, und zwar nicht erst Jahrzehnte später, ist absolut bemerkenswert. Ich sage nicht, dass die Friedensbewegung der 80er sinnlos oder wertlos war. Aber sie war, als Kampagne, weniger erfolgreich. Natürlich haben einige solcher Bewegungen die Stimmung beeinflusst, und das hat sich in den kommenden Jahrzehnten auch ausgewirkt, irgendwie. Aber der direkte Sprung in die aktuelle Politik ist selten gelungen. Nichts anderes wollte ich betonen und (in meinem Fall) feiern. Solche Erfolge sind selten. Das war mein Punkt. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:24 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.