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qbz 16.05.2022 14:40

Zitat:

Der europäische Streit um das geplante Öl-Embargo gegen Russland wird nach Einschätzung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zeitnah beigelegt werden. "In den nächsten Tagen werden wir zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen - da bin ich sehr zuversichtlich", sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. "In diesen Zeiten stehen wir als Europäerinnen und Europäer trotz aller Unterschiede so eng zusammen, wie ich es bisher noch nie erlebt habe.

Baerbock machte zudem deutlich, dass sie ein Öl-Embargo ganz ohne Ungarn und andere kritische Länder für eine sehr schlechte Idee hält. "Es ist wichtig, dass alle Länder den Weg des Ausstiegs gemeinsam gehen können", sagte die Grünen-Politikerin. Man dürfe sich "keinen Millimeter" spalten lassen."
baerbock-rechnet-in-naechsten-tagen-mit-eu-einigung-auf-oel-embargo

Auf die russischen Einnahmen aus dem Ölgeschaft dürfte das Embargo wenig Einfluss nehmen, weil mit der Verknappung auf dem Markt gleichzeitig der Ölpreis und die Öleinnahmen steigen werden, wie das auch schon im März / April der Fall gewesen ist, wo sich die russischen Öleinnahmen trotz 25 % geringerer Exportverkäufe erhöht haben. Mit dem Embargo schadet sich die westliche Wirtschaft / Gesellschaft am meisten und die Rezessions- und Stagflationsgefahr erhöht sich.

Erklärt wird das genauso in diesem Video des täglichen marktliberal orientierten Kriegsberichterstatters bei Youtube, ab 7:00-10:00 Min..

tridinski 16.05.2022 14:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1660875)

Auf die russischen Einnahmen aus dem Ölgeschaft dürfte das Embargo wenig Einfluss nehmen, weil mit der Verknappung auf dem Markt gleichzeitig der Ölpreis und die Öleinnahmen steigen werden, wie das auch schon im März / April der Fall gewesen ist, wo sich die russischen Öleinnahmen trotz 25 % geringerer Exportverkäufe erhöht haben. Mit dem Embargo schadet sich die westliche Wirtschaft / Gesellschaft am meisten und die Rezessions- und Stagflationsgefahr erhöht sich.

Dmitri Peskov hätte es nicht schöner formulieren können.

Kurzfristig ist das wohl leider so, dass die russischen Einnahmen nicht dramatisch nach unten gehen. dito dass wir selber ebenfalls Nachteile davon haben werden.

Das kann aber wohl kaum eine Entschuldigung sein es nicht zu tun und sich mit dem Agressor gemein zu machen aus kurzfristigen egoistischen Motiven.

Mittelfristig dreht sich der Effekt:
* Wenn niemand mehr russisches Öl abnimmt ist der Preis egal, weil R. ihn nicht erzielen kann. Einer muss anfangen.
* Der Übergang weg von fossilen Energieträgern wird so beschleunigt.

qbz 16.05.2022 15:10

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1660878)
Dmitri Peskov hätte es nicht schöner formulieren können.

Ein Blick auf die Zahlen wie Ölpreise am Weltmarkt sagt für alle das Gleiche, egal ob Du es tust oder ein Peskov oder ein Putin.

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1660878)
Kurzfristig ist das wohl leider so, dass die russischen Einnahmen nicht dramatisch nach unten gehen. dito dass wir selber ebenfalls Nachteile davon haben werden.

Kurzfristig erhöhten sich die russischen Export-Öleinnahmen im Vergleich zum Vorjahr im März.

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1660878)
Mittelfristig dreht sich der Effekt:
* Wenn niemand mehr russisches Öl abnimmt ist der Preis egal, weil R. ihn nicht erzielen kann. Einer muss anfangen.
* Der Übergang weg von fossilen Energieträgern wird so beschleunigt.

Ersteres ist ein realitätsfremder Wunsch, weil Russland das Öl mit Rabatt auf dem Weltmarkt verkaufen wird, letzteres wird wahrscheinlich misslingen, weil man mit wirtschaftlicher Rezession keine Energiewende gestalten kann, die zudem noch sozial ausgewogen sein soll.

Klugschnacker 16.05.2022 15:16

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1660826)
Mir fällt es schwer den von Arne geforderten Benimmregeln zu folgen wenn ich deine Beiträge lese. Im Prinzip wird mir jedesmal speiübel.

Was regt Dich daran eigentlich so auf, wenn ein Waffenstillstand und anschließende Verhandlungen der Ziel sein sollen, das der Westen anstrebt? Eure Standpunkte haben doch vieles gemeinsam.

Beispielsweise hältst Du, wenn ich Dich bisher richtig verstanden habe, die Gefahr einer regionalen Ausweitung und Eskalation des Krieges für real. Falls sich der Krieg in diese Richtung entwickelt, kommt man doch automatisch an den Punkt, wo man sich fragen muss, ob die ursprünglichen Gründe dieses Krieges die späteren Folgen für ganz Europa noch rechtfertigen. Spätestens dann kann man nicht mehr nach der simplen "Wer hat angefangen?"-Logik agieren, und im Wunsch, auf der Seite des Rechts zu stehen, halb Europa in Schutt und Asche legen. Sondern man würde einen Waffenstillstand und Verhandlungen anstreben. Warum regt Dich dieser Gedanke in der jetzigen Phase des Krieges so auf?

Ich verstehe Deine Schärfe auch deshalb nicht, weil ein Waffenstillstand und anschließende Verhandlungen auch aus jetziger Sicht ein recht wahrscheinlicher Ausgang des Krieges sein werden. Vielleicht nach monatelanger oder jahrelanger Zeit des Mordens und Zerstörens. Was ist aus Deiner Sicht so schlimm daran, das möglichst bald zu beenden und sich um eine Verhandlungslösung zu bemühen?

:Blumen:

tridinski 16.05.2022 15:17

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1660883)
weil man mit wirtschaftlicher Rezession keine Energiewende gestalten kann, die zudem noch sozial ausgewogen sein soll.

Regenerative Energie ist schon heute günstiger als fossil (und als Atom sowieso), somit ist das win-win und quasi Pflicht. Inkl. sozialer Abfederung.

Was gar nicht geht ist das russische Narrativ bedienen und weiter fröhlich Gas, Öl und Kohle von dort beziehen als wäre nichts gewesen. Kein Angriffskrieg und kein Klimawandel.

tridinski 16.05.2022 15:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1660883)
Ersteres ist ein realitätsfremder Wunsch, weil Russland das Öl mit Rabatt auf dem Weltmarkt verkaufen wird,

das ist nicht so einfach, weil wenn zB die Pipeline nach Schwedt abgeschaltet wird können sie die ja nicht einfach nach China/Indien/Cuba umbiegen.

keko# 16.05.2022 15:31

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1660890)
Regenerative Energie ist schon heute günstiger als fossil (und als Atom sowieso), somit ist das win-win und quasi Pflicht. Inkl. sozialer Abfederung.

Was gar nicht geht ist das russische Narrativ bedienen und weiter fröhlich Gas, Öl und Kohle von dort beziehen als wäre nichts gewesen.

Heute war ein Interview in der Zeitung (mit dem Chef des Institut der Deutschen Wirtschaft), wonach teuere Energie in Europa dazu führt, dass Unternehmen abwandern. Zum Teil nach Nordamerika, weil diese Selbstversorger sind. Davon, dass Energie in Europa teurer wird, geht er wohl fest aus (z.B. Aufbereitung von Flüssiggas)
Ich habe bisher noch keine Prognose gelesen, in der Europa gestärkt aus dem Krieg hervorgehen würde. Ein Umschwung kostet erst mal Geld, ebenso eine "soziale Abfederung". Das fällt nicht vom Himmel, sondern muss erwirtschaftet werden.

tridinski 16.05.2022 15:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1660888)
halb Europa in Schutt und Asche legen. Sondern man würde einen Waffenstillstand und Verhandlungen anstreben. Warum regt Dich dieser Gedanke in der jetzigen Phase des Krieges so auf?

Weil du damit den Russen de facto ihre Aggression belohnen würdest und ihre Geländegewinne festschreibsen würdest, zumindest in großen teilen. du glaubst doch nicht dass die sich am Verhandlungstisch von Krim, Luhansk, Donezk, Cherson, Mariupol trennen würden?

Entscheiden ob das akzeptabel wäre können nur die Ukrainer. Solange diese offensichtlich das nicht wollen unterstütze ich sie dabei, und wenn auch nur argumentativ in diesem Forum). Argumentationen gegen den Willen der Ukrainer wie zB du und qbz sie hier vertreten kommen für mich einer Unterstützung der Russen gleich.


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