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Heinz Erhardt:
Bilanz
Wir hatten manchen Weg zurückgelegt, wir beide, Hand in Hand. Wir schufteten und schufen unentwegt und bauten nie auf Sand. Wir meisterten sofort, was uns erregt, mit Herz und mit Verstand. Wenn man sich das so richtig überlegt dann war das allerhand. |
Alice:
Preise mit viel schönen Kniffen seiner
Scheren Wert und Zahl, Stand der Hummer vor dem Spiegel in dem schönen roten Schal! "Herrlich", sprach der Fürst der Krebse, "steht mir dieser lange Bart!" Rückt die Füße mit der Nase auswärts, als er dieses sagt. |
Ludwig Thoma:
Urlaubshitze
Überall hört man von Hitze, Manchen trifft sogar der Schlag, Naß wird man am Hosensitze Schon am frühen Vormittag. Damen, denen man begegnet, Leiden sehr am Ambopoäng: "Gott! Wenn es nur endlich regnet’!" Ist der ewige Refräng. Oberlehrer und Pastoren Baden sich in diesem Jahr, Ihre Scham geht auch verloren, Und man nimmt sie nackicht wahr. Busen, Hintern, Waden, Bäuche Zeigt man heuer lächelnd her, Und wir kriegen schon Gebräuche Wie die Neger ungefähr. Wenn das Barometer sänke, Käme eine bess’re Zeit In bezug auf die Gestänke Und in puncto Sittlichkeit. |
Ich werde mir mal Ludwig Thoma vornehmen müssen :Lachanfall:
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Wilhelm Busch:
Gerne wollt ihr Gutes gönnen
Unserm Goethe, unserm Schiller, Nur nicht Meier oder Müller, Die noch selber lieben können. Denn durch eure Männerleiber Geht ein Konkurrenzgetriebe; Sei es Ehre, sei es Liebe; Doch dahinter stecken Weiber. |
Heine:
Freundschaft, Liebe, Stein der Weisen,
Diese dreie hört ich preisen, Und ich pries und suchte sie, Aber ach! ich fand sie nie. |
Ludwig Thoma:
Immer nur so durchjeschloffen,
Nischt jelernt und viel jesoffen, Roch ich sehr nach Biere. Endlich bin ich durchjeschwommen, bin im Staatsdienst anjekommen Mit ‘ner sauren Niere, Hopsasa, tralala! Mit ‘ner sauren Niere. Doch da peu à peu die Kröten, Die ich hatte, jingen flöten, Weil ich’s trieb zu tolle, Hab ich mich nich lang besonnen, Hab mich feste injesponnen, Nahm mir eene Olle, Hopsasa, tralala! Nahm mir eene Olle. So ‘ne olle, fette, dicke, So ‘ne rechte plumpe Zicke Aus dem Bürgerstande. ‘s is nicht schön, mit ihr zu leben, Darum hab‘ ich mich jejeben, Janz dem Vaterlande, Hopsasa, tralala! Janz dem Vaterlande. |
Shakespeare:
Cupido ward die Fackel hin, und schlief;
Ein Mädchen der Diana stahl den Fang, Und taucht der Liebe Feuerzunder tief In einen kalten Quell, der dort entsprang. Alsbald durchdrang vom heil’gen Brand die Wellen Für alle Zeit lebendig rege Glut, Und ward ein siedend Bad, in schlimmen Fällen Der Menschen letzte Hülf’ und höchstes Gut. Doch – die an Liebchens Blick frisch angefachte Kerze Hielt mir aufs Herz der Knabe zum Versuch; Daß ich, erkrankend von dem heißen Schmerze, Ein trüber Gast, mich nach dem Bade trug. Doch half mir’s nicht: Die Bäder, die mir taugen, sind Amors Feuerquellen, Liebchens Augen. |
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