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MattF 14.12.2015 08:31

Zitat:

Zitat von KernelPanic (Beitrag 1189687)
Gut. Altruismus und Gewissen sind die Dinge, die auch für mich Gradmesser des eigenen Handelns sind. Ich frage mich allerdings, wie wir mit der Enttäuschung derer umgehen wollen, für die angesichts der Endlichkeit unserer Ressourcen keine oder nur wenig Hilfe übrig bleibt.


Was dann als logische Schlussfolgerung ergibt, niemand mehr zu helfen damit wir niemand enttäuschen müssen oder wie?

Helfen wir doch erstmal und machen uns dann Gedanken über die denen nicht geholfen werden konnte.

Ansonsten gibt es auch noch andere die helfen können.

Die Idee ist ja, jeder hilft ein bisschen und dann wird letztlich jedem geholfen.
Das bringt mehr als das Gegenkonzept: Ich helfe gar keinem, max. mir selber (weil ich eh nicht die ganze Welt retten kann).

Das 2. Konzept ist für mich (meistens) nur ein Ausrede nichts zu tun.

Schwarzfahrer 14.12.2015 10:46

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189694)
Was dann als logische Schlussfolgerung ergibt, niemand mehr zu helfen damit wir niemand enttäuschen müssen oder wie?

...das Gegenkonzept: Ich helfe gar keinem, max. mir selber (weil ich eh nicht die ganze Welt retten kann).

Dieser Ansatz ist sicherlich ethisch/moralisch falsch.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189694)
Helfen wir doch erstmal und machen uns dann Gedanken über die denen nicht geholfen werden konnte.

Ansonsten gibt es auch noch andere die helfen können.

Dieser Ansatz ist nur dann tauglich, wenn es um Einzelfall-Hilfe geht, oder der Aufwand bzw. die Zeit überschaubar ist, z.B. bei Katastrophenhilfe wie Erdbeben.

Bei etwas, wie die Flüchtlinge, deren Zustrom nicht absehbar und ggf. ein Volumen in der Größenordnung der eigenen Bevölkerung erreichen kann, ist dieser Ansatz leichtsinnig bis verantwortungslos. Wenn nicht frühzeitig die Grenzen der eigenen Möglichkeiten eingeschätzt, aufgezeigt und vermittelt werden, führt es automatisch zu Problemen: entweder übernimmt man sich, oder erzeugt Agressionen bei allen, die irgendwann die Hilfe nicht mehr bekommen, aber hierfür kein Verständnis haben; "es hieß doch, ihr wolltet allen helfen, warum jetzt gerade mir nicht?"

drullse 14.12.2015 11:07

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189694)
Ansonsten gibt es auch noch andere die helfen können.

Das reicht nicht - diese müssen auch helfen wollen...

MattF 14.12.2015 11:37

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1189731)
Das reicht nicht - diese müssen auch helfen wollen...

Wir drehen uns hier im Kreis. :Huhu:

Jeder Mensch und jedes Land muss natürlich letztlich mit sich selbst ausmachen, wie weitgehend er bereit ist zu helfen und genau das geschiet doch im Moment.

Spanky 14.12.2015 11:38

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189736)
Jeder Mensch und jedes Land muss natürlich letztlich mit sich selbst ausmachen, wie weitgehend er bereit ist zu helfen und genau das geschiet doch im Moment.

Schön wär's.
Das funzt ja nicht mal hier in unserem kleinen Kreis auf einen Nenner zu kommen.

TriBlade 14.12.2015 13:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189736)
Wir drehen uns hier im Kreis. :Huhu:

Jeder Mensch und jedes Land muss natürlich letztlich mit sich selbst ausmachen, wie weitgehend er bereit ist zu helfen und genau das geschiet doch im Moment.

Ja, stimmt. Wir drehen uns im Kreis, genau das ist es ja was viele hier bemängeln. Es gibt keine Idee hinter der Hilfe. Hilfe ist gut und schön und richtig. Es ist aber einfach wichtig auch zu sagen, was wollen wir dann machen. Mir persönlich wäre z.B. wichtig, dass wir (als Land, meine Regierung) mal deutlich erklären, gerade die Flüchtlinge die jetzt hier her kommen und alle gut ausgebildet sind und lern und arbeitswillig, dass sind die Menschen die später dringend in ihrem Land gebraucht werden um dieses wieder aufzubauen. Daher ganz deutlich keine Einwanderung durch Flucht. Hilfe für Flüchtlinge, ja. Einwanderung sollten wir über ein Einwanderungsgesetz regeln. Asyl über das bestehende Asylgesetz. Klare Regeln, für alle nachvollziehbar, vorher bekannt, damit es nachher nicht keine Enttäuschungen gibt. Dazu gehört eben auch ein Konzept wie man für Frieden in den betroffenen Regionen sorgen will. Aktuell vermischt sich alles, daher auch immer diese unsägliche Diskussion über die Anerkennungsquoten von Asylantragsstellern. Es gibt sehr viele Menschen, die berechtigt um Asyl nachsuchen. Es gibt aber eben auch sehr viele Menschen die um Asyl nachsuchen ohne jemals eine Aussicht auf Asyl zu haben. Es gebietet sich, diesen Menschen klar zu machen das sie keinen Anspruch auf Asyl haben, es ist zu überlegen durch ein Einwanderungsgesetz diesen Menschen aufzuzeigen welche legalen Wege es gibt und mit welchen Anforderungen dies verbunden ist. Letztlich bleibt dann eben die humanitäre Hilfe zu der wir menschlich verpflichtet sind. Auch dort ist es geboten den Menschen klar zu machen, dass es nicht um Einwanderung sondern um Schutz von Flüchtlingen geht. Wenn wir diese klaren Abgrenzungen treffen, können wir überlegen. Wieviele Menschen wollen wir einwandern lassen? Wie vielen Menschen müssen wir helfen und wie bewerkstelligen wir die Hilfe, wie kümmern wir (Europa, UNO) uns darum, dass möglichst schnell Systeme geschaffen werden, damit möglichst wenige Menschen auf der Flucht sind.
Um all diese Dinge wird immer nur herumgeredet, ein bisschen Asyl ohne wirklich Asyl zu gewähren, schon die Antragsstellung dauert ewig lange. Flüchtlingshilfe machen wir auch aber ohne klar zu sagen, über Flucht nicht automatisch eine Einwanderung. Vor einem Einwanderungsgesetz drücken sich die Regierungen schon seit Jahren/Jahrzehnten.
Aus meiner Sicht liegt die Problematik darin, dass Politik die nicht handelt irgendwann nicht mehr die Möglichkeit hat zu handeln, zu gestallten. Dann könnte ein sehr zorniges Volk völlig unregierbar werden. Im Prinzip habe ich die Diskussion hier so verstanden, dass viele einfach nur Angst davor haben, dass wir ohne einen Plan, ohne eine politische Idee einfach mal so vor uns hinwurschteln bis irgendwann das ganze kaum noch zu lenken ist. Die chaotischen Verhältnisse die dann entstehen hat nachher wieder keiner gewollt.

KernelPanic 14.12.2015 13:23

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189736)
Jeder Mensch und jedes Land muss natürlich letztlich mit sich selbst ausmachen, wie weitgehend er bereit ist zu helfen und genau das geschiet doch im Moment.

Ich vermisse ein Konzept, einen Masterplan - irgendwas. Hilfe im kleinen, mir überschaubaren Rahmen ist für mich selbstverständlich. Das kann aber für das große Bild nicht die Lösung darstellen. Oder klare Worte, dass dieser Plan nicht da ist.

Edit: TriBlade war schneller und fasst besser zusammen, was ich meine. Danke.

MattF 14.12.2015 13:57

Ja aber was machen wir, bis wir den Masterplan haben?

Nichts?

Und eigentlich habt ihr es immer noch nicht wirklich kapiert, zumindest was ich meine. dass jeder Mensch, Stadt, Staat nach seine Möglichkeiten hilft, das ist der Masterplan.

Das ist was das Christentum Nächstenliebe nennt oder was man Altruismus nennt oder was sich in meinen Augen im Humanismus oder aus der allgem. Erklärung der Menschrechte ergibt. Man fragt nicht erst und handelt dann, sondern handelt (hilft) erst und dann schaut man weiter.
Durch das Helfen wird mehr neuer Wert (auf allen Ebenen) geschaffen, als durch das Unterlassen quasie bei einem selber gespart wird.

flaix 14.12.2015 14:02

Zitat:

Zitat von KernelPanic (Beitrag 1189760)
Ich vermisse ein Konzept, einen Masterplan - irgendwas.

das Problem mit dem Masterplan ist doch das sich dann einfach nicht alle dran halten und dann ist er wieder für die Gadds.

Unsere Kanzlerin hat das Einzige getan, was pragmatisch war. Akute Zuständen mildern und dann nachjustieren bis das Geschrei abebt.

Schwarzfahrer 14.12.2015 14:12

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189750)
Aus meiner Sicht liegt die Problematik darin, dass Politik die nicht handelt irgendwann nicht mehr die Möglichkeit hat zu handeln, zu gestallten. Dann könnte ein sehr zorniges Volk völlig unregierbar werden. Im Prinzip habe ich die Diskussion hier so verstanden, dass viele einfach nur Angst davor haben, dass wir ohne einen Plan, ohne eine politische Idee einfach mal so vor uns hinwurschteln bis irgendwann das ganze kaum noch zu lenken ist. Die chaotischen Verhältnisse die dann entstehen hat nachher wieder keiner gewollt.

Sehr gut zusammengefaßt, genau so sehe ich es auch. Ich kann den Optimismus nicht verstehen, nach dem sich alles irgendwie von alleine geben wird.

Schwarzfahrer 14.12.2015 14:24

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1189769)
das Problem mit dem Masterplan ist doch das sich dann einfach nicht alle dran halten und dann ist er wieder für die Gadds.

Das klingt jetzt genauso, wie

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189694)
Was dann als logische Schlussfolgerung ergibt, niemand mehr zu helfen damit wir niemand enttäuschen müssen...

und
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189694)
Ich helfe gar keinem, max. mir selber (weil ich eh nicht die ganze Welt retten kann)

Nur ist die Schlußfolgerung einmal "bringt nichts" und einmal "trotzdem, es muß sein". Ich finde beide Fragestellungen müssen bei gleicher verantwortlicher Ethik auch gleich beantwortet werden: Klare Pläne, Ziele, Randbedingungen, und nicht einfach machen und "schaun wir mal".

MattF 14.12.2015 14:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1189771)
Sehr gut zusammengefaßt, genau so sehe ich es auch. Ich kann den Optimismus nicht verstehen, nach dem sich alles irgendwie von alleine geben wird.

Insbesondere im Nahen Osten wird sich nichts von allein ergeben. Da hast du sicher Recht. Da bräuchte man sicher einen Masterplan und insbesondere Einigkeit zwischen Russland, China und ich sag mal dem Westen, sowie natürlich den Ländern des Nahen Ostens.

Voldi 14.12.2015 14:32

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1189768)
Und eigentlich habt ihr es immer noch nicht wirklich kapiert, zumindest was ich meine. dass jeder Mensch, Stadt, Staat nach seine Möglichkeiten hilft, das ist der Masterplan.

Wesen Masterplan ist das? Deiner? Der Deutsche? Der Europäische?
Wenn man sich momentan auf europäischer Ebene umschaut ist das vielleicht Angelas Masterplan, nach dessen Regeln aber außer ihr selbst kaum einer in Europa spielen will.

Der amerikanische Masterplan ist ja eher "wir schicken unsere Armee nach Syrien, aber die Flüchtlinge sollen bitte woanders unterkommen". Der polnische "wir würden ja gerne, aber nach den Geschehnissen in Frankreich können wir unmöglich Flüchtlinge aufnehmen".

Jeder hat seinen eigenen Plan ... ergo gibt es keinen 'Masterplan'.

flaix 14.12.2015 14:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1189775)
Das klingt jetzt genauso, wie

tut es nur weil du einfach den 2ten Teil abschneidest. Das ist doch Blödsinn

TriBlade 14.12.2015 14:56

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1189769)
das Problem mit dem Masterplan ist doch das sich dann einfach nicht alle dran halten und dann ist er wieder für die Gadds.

Unsere Kanzlerin hat das Einzige getan, was pragmatisch war. Akute Zuständen mildern und dann nachjustieren bis das Geschrei abebt.

Was wenn es nicht abebbt, wenn weiterhin Tausende sich auf die Reise machen? Was wenn überall in der Republik Flüchtlinge und ihre Unterkünfte angegriffen werden, was wenn überall Demonstrationen von rechten und linken gewaltbereiten Idioten kaum noch zu beherrschen sind? Was tun wenn Tausende zu tiefst enttäuschte Menschen nicht mehr wochen und monatelang in Zeltstädten wohnen wollen, sondern teilhaben wollen an dem unermesslichen Reichtum der rund um ihre Zeltlager herrscht? Was tun wenn die tausenden von freiwilligen Helfer einfach nicht mehr können? Was tun wenn die Gemeinden die Abgaben erhöhen müssen für die Flüchtlingskosten?

Heute hat Frau Merkel angeblich auf dem CDU Parteitag gesagt, sie möchte die Zahl der Flüchtlinge begrenzen (ohne dabei konkrete Zahlen zu benennen). Habe ein paar Artikel verschiedener Medien gelesen, bin zu doof, habe einfach nirgends gelesen wie sie das nun konkret machen will. Ja sie will irgendwann mit den europäischen Partnern reden das der UNHCR mehr Geld bekommt (sie hat nicht gesagt, wir nehmen da Geld in die Hand). Sie will darüber reden wie wir die Situation in Syrien verbessern. Reden gefällt mir besser als bomben, glaube nur vom reden wird es auch nicht gleich besser.
Kohl hatte damals mit den blühenden Landschaften unrecht, aber er hatte wenigstens einen 10 Punkte Plan. Merkel hat gar nichts außer Gelabber. Mein Gott so weit ist es schon gekommen, dass ich öffentlich den doofen Kohl loben muss um klar zu machen wie schlecht die Merkel ist.

JumpungJackFlash 14.12.2015 17:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1189723)
.......

Wenn nicht frühzeitig die Grenzen der eigenen Möglichkeiten eingeschätzt, aufgezeigt und vermittelt werden, führt es automatisch zu Problemen
....

Irgendwer im Forum ( wer war das noch....) , das folgende Signatur:
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)


Lieber Schwarzfahrer, mach doch heute mal ein kleine Meditation und lies dein Post von oben und dann deine Signatur. Immer abwechselnd. 15 Minuten sind genug. Und wenn Du willst, schreibst Du morgen mal das, was dir während dessen und hinterher duch den Kopf gegangen ist. :Blumen: :Blumen:

Klugschnacker 14.12.2015 17:50

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189787)
Sie will darüber reden wie wir die Situation in Syrien verbessern. Reden gefällt mir besser als bomben, glaube nur vom reden wird es auch nicht gleich besser.
Kohl hatte damals mit den blühenden Landschaften unrecht, aber er hatte wenigstens einen 10 Punkte Plan. Merkel hat gar nichts außer Gelabber.

Fünf Euro ins Phrasenschwein, lieber TriBlade!
(Strafe muss sein)
:Lachen2:

Schwarzfahrer 14.12.2015 19:17

Zitat:

Zitat von JumpungJackFlash (Beitrag 1189824)
Irgendwer im Forum ( wer war das noch....) , das folgende Signatur:
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)


Lieber Schwarzfahrer, mach doch heute mal ein kleine Meditation und lies dein Post von oben und dann deine Signatur. Immer abwechselnd. 15 Minuten sind genug. Und wenn Du willst, schreibst Du morgen mal das, was dir während dessen und hinterher duch den Kopf gegangen ist. :Blumen: :Blumen:

Gerne erfülle ich diesen Wunsch, die scheinbare Diskrepanz aufzulösen:

Die Signatur ist ein Motto für Rennfahrer, gültig allein in Wettkampfsituationen. Ich habe ihn mir fürs Triathlon gewählt, um mir bewußt zu machen, daß ich im Rennen meine Neigung zu allzu viel Sikcherheitsbedarf überwinden muß, um meine Grenzen zu finden.

Ich darf nie nach diesem Motto handeln, wenn von meinem Handeln auch andere abhängen, wenn ich für andere verantwortlich bin, z.B. als Autofahrer mit meiner Familie. Ich würde auch ungern in ein Bus mit diesem Motto steigen. Und ebenso ist eine Regierung für sehr viele "Mitfahrer" verantwortlich, und sollte entsprechend verantwortungsbewußt und vorausschauend planen und handeln.

TriBlade 15.12.2015 07:14

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1189825)
Fünf Euro ins Phrasenschwein, lieber TriBlade!
(Strafe muss sein)
:Lachen2:

Ich bin gerne bereit Fünf Euro ins Phrasenschwein zu werfen und 50 Euro an eine beliebige karitative Organisation zu spenden, wenn endlich mal jemand aus der Politik nicht nur nebulöse Worthülsen von sich gibt sondern konkret sagt, was ist möglich, was wird uns das kosten, welche Chancen welche Risiken verbergen sich dahinter. Dann können wir kurz und heftig diskutieren ob wir das wollen oder nicht und dann setzen wir es um.
Nur so als Gendankenmodell was ich mir erhoffe:

Humanitäre Hilfe ist notwendig und wird geleistet (machen wir, Thema erledigt)
Frage ob wir eine Einwanderung über die Flucht wollen oder nicht (Einwanderungsgesetz, klare Regeln, damit möglichst schnell mit der Integration begonnen werden kann. Klare Leitlinien, was bietet der Deutsche Staat, was erwartet er von den Einwanderern)
Wenn wir keine dauerhafte Einwanderung wollen, wie sorgen wir für Frieden in den Herkunftsländern der Flüchtlinge? (UNO Mandat, Bodentruppen, Herstellen von staatlichen Strukturen)
Welche Kosten kommen auf den Staat zu? Kosten der Integration (und das wird nicht wenig sein, wir haben es schon nicht geschafft die PEGIDA Idioten und die linken Spinner in Leipzig und anderswo zu integrieren, soll mir keiner sagen, Integration ist ein Selbstläufer und bringt Geld. Richtig gemachte Integration wird Geld kosten, viel Geld. Lehrer, Wohnraum, soziale Projekte, hilfe zum Lebensunterhalt, Verwaltungskosten usw.)
Was kostet ein militärischer Einsatz? Mehrere tausend Soldaten über mehrere Jahrzehnte. Welche finanziellen Vorteile hätten wir dadurch (der Aufbau Ost war übrigens ein ordentliches Wirtschaftswunder für den Westen)?

Das alles sind Fragen die wir diskutieren sollten, beide großen Parteien hatten gerade ihre Parteitage, ich habe davon nichts gehört oder gelesen, dass diese wie ich finde wichtigen Fragen diskutiert wurden. Was mich dann richtig nervt, die werden bei der nächsten Wahl noch nicht mal für ihre Untätigkeit bestrafft.

So musste ich mal loswerden.

MattF 15.12.2015 07:45

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1189780)
Wesen Masterplan ist das? Deiner? Der Deutsche? Der Europäische?


Das ist in der Tat der positive Teil des christlichen Abendlandes.

In der Tat nach meiner Meinung.

Ansonsten hab ich das schon oft gesagt, wähl halt ne Partei die das anders sieht und wir schaun mal was passiert.

Die Demokratie ist der Masterplan. Wir stellen halt keine 5 Jahrespläne auf in denen dann festgelegt würde, dass wir jedes Jahr 125432 Flüchtlinge aufnehmen können.

Wer ist nicht aushalten kann, dass die Zukunft unbekant ist, der hat halt ein Problem. Dafür kann ich aber nichts.

MattF 15.12.2015 07:46

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189876)
Das alles sind Fragen die wir diskutieren sollten, beide großen Parteien hatten gerade ihre Parteitage, ich habe davon nichts gehört oder gelesen, dass diese wie ich finde wichtigen Fragen diskutiert wurden. Was mich dann richtig nervt, die werden bei der nächsten Wahl noch nicht mal für ihre Untätigkeit bestrafft.

So musste ich mal loswerden.


Schicks doch einfach mal deinen Wahlkreisabgeordneten.

flaix 15.12.2015 09:32

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189787)
Was wenn es nicht abebbt, wenn weiterhin Tausende sich auf die Reise machen? Was wenn überall in der Republik Flüchtlinge und ihre Unterkünfte angegriffen werden, was wenn überall Demonstrationen von rechten und linken gewaltbereiten Idioten kaum noch zu beherrschen sind? Was tun wenn Tausende zu tiefst enttäuschte Menschen nicht mehr wochen und monatelang in Zeltstädten wohnen wollen, sondern teilhaben wollen an dem unermesslichen Reichtum der rund um ihre Zeltlager herrscht? Was tun wenn die tausenden von freiwilligen Helfer einfach nicht mehr können? Was tun wenn die Gemeinden die Abgaben erhöhen müssen für die Flüchtlingskosten?

Und was, wenn das alles nicht eintrifft?


Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189787)
Heute hat Frau Merkel angeblich auf dem CDU Parteitag gesagt, sie möchte die Zahl der Flüchtlinge begrenzen (ohne dabei konkrete Zahlen zu benennen). Habe ein paar Artikel verschiedener Medien gelesen, bin zu doof, habe einfach nirgends gelesen wie sie das nun konkret machen will.

also entschuldige wenn ich dir jetzt Recht gebe ;-). In praktisch JEDER Zusammenfassung war die Pasage drin, in der Sie darüber sprach die Situation in den betreffenden Ländern verbesseren zu wollen. Also statt Symbolpolitik mit Grenzschliessungen will sie an die Wurzel des Problems.


Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189787)
Ja sie will irgendwann mit den europäischen Partnern reden das der UNHCR mehr Geld bekommt (sie hat nicht gesagt, wir nehmen da Geld in die Hand).

man darf erwarten das eien 10 sekündige Google Suche ein Ergebnis liefert http://www.unhcr.de/unhcr/finanzierung.html


Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189787)
Sie will darüber reden wie wir die Situation in Syrien verbessern. Reden gefällt mir besser als bomben, glaube nur vom reden wird es auch nicht gleich besser.

was willste jetzt? Politik oder Militär?


Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189787)
Kohl hatte damals mit den blühenden Landschaften unrecht, aber er hatte wenigstens einen 10 Punkte Plan. Merkel hat gar nichts außer Gelabber. Mein Gott so weit ist es schon gekommen, dass ich öffentlich den doofen Kohl loben muss um klar zu machen wie schlecht die Merkel ist.

Was von Merkels Kanzlerschaft übrig bleiben wird ist ihr Charakter in dieser Situation. Nüchtern, menschlich, pragmatisch. Der Höhepunkt ihrer Kanzlerschaft. Ich war niemals ein Fan von ihr. Bis sie das tat. Seitdem habe ich vollen Respekt für diese Frau.

drullse 15.12.2015 10:51

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1189907)
Was von Merkels Kanzlerschaft übrig bleiben wird ist ihr Charakter in dieser Situation. Nüchtern, menschlich, pragmatisch. Der Höhepunkt ihrer Kanzlerschaft. Ich war niemals ein Fan von ihr. Bis sie das tat. Seitdem habe ich vollen Respekt für diese Frau.

So unterschiedlich ist die Wahrnehmung...

Ich empfinde das genaue Gegenteil.

Und bitte: das soll nicht heißen, dass ich Deine Meinung als "falsch" ansehe und meine als "richtig".

flaix 15.12.2015 11:54

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1189929)
So unterschiedlich ist die Wahrnehmung...

Ich empfinde das genaue Gegenteil.

Und bitte: das soll nicht heißen, dass ich Deine Meinung als "falsch" ansehe und meine als "richtig".

mich wundert Deine Wahrnehmung. Sie handelt auf eienr mehr globalen Ebene wo das Wohl "der Menschheit" einen hohen Stellenwert besitzt, zumindest höher als - zumindest im Moment - lediglich befürchtete Einschränkungen Einzelner.

Da Du ja sonst auch über den Tellerrand hinausschaust hätte ich gedacht das Dir Ihre Richtung als vernünftig erscheinen würde.

p.s. ein "falsch" oder "richtig" wird es in dieser Frage ohnehin nie geben. Nur gefühlte Übereinstimmugen mit dem eigenen Wertekompass. Ich habe meinen etwas justiert. Denn ein ausgesprochener Freund der Araber war ich nie. Die Situation mit dem IS hat meine Ansicht aber wirklich mehr auf den grundlegenden Unterschied zwischen bösen und friedlichen Menschen reduziert.

Nur noch etwas zu Ergänzung: Ich bin im Übrigen strikt dagegen das Geldmittel ausgezahlt werden. Ich möchte nur das wir grundlegend jedem Menschen erlauben die Chancen unseres Systems zum Lebensunterhalt zu nutzen. Und zwar im Rahmen unserer bewährten Gesetze. Ob er am Wochenende sein Lamm halal schächtet oder zu wem er betet und wie er sich kleidet ist mir dabei egal.

Schwarzfahrer 15.12.2015 12:19

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1189929)
So unterschiedlich ist die Wahrnehmung...

Ich empfinde das genaue Gegenteil.

Und bitte: das soll nicht heißen, dass ich Deine Meinung als "falsch" ansehe und meine als "richtig".

Ich teile Deine Wahrnehmung. :Blumen:

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1189950)
mich wundert Deine Wahrnehmung. Sie handelt auf einer mehr globalen Ebene wo das Wohl "der Menschheit" einen hohen Stellenwert besitzt, zumindest höher als - zumindest im Moment - lediglich befürchtete Einschränkungen Einzelner.

Ich glaube, die Unterschiede darin, wie man Merkel wahrnimmt, könnten auch mit unterschiedlichen Erwartungen zu tun haben. Offenbar ist ein Großteil der Bevölkerung zufrieden, wenn Frau Merkel kommuniziert, daß sie dies oder jenes tut oder tun wird. Die moralische Richtigkeit ihrer so kommunizierten Absichten reicht aus, um Vertrauen zu gewinnen - und das kann Frau Merkel offenbar sehr gut. So habe ich es schon im letzten Wahlkampf gegen Steinbrück empfunden.
Ich bin für sowas viel zu skeptisch und ungläubig. Ich will nicht glauben, ich möchte überzeugt werden. Mich überzeugen nicht Absichten "auf globaler Ebene", sondern konrete Pläne von den Details des was genau, zu welchem Preis, mit welchen Chancen und Risiken, etc. gemacht wird (damals hat mir Steinbrück davon deutlich mehr geboten). Wenn letzteres fehlt bekomme ich den Eindruck, mir wird entweder etwas verschwiegen, oder die Person weiß es selber nicht. Ersteres empfinde ich unanständig bei so wichtigen Themen, zweiteres inkompetent, ohne zu wissen, welches zutrifft.

Übrigens, ich finde die sehr wahrscheinlichen und z.T. bereits offenbaren Probleme unserer Gesellschaft durch die massive muslimische Zuwanderung angesichts der bisher europaweit nicht gelungenen Integration nicht weniger wichtig als die humanitären Hilfen, eben weil sie nicht "lediglich Befürchtungen Einzelner" sind.

Klugschnacker 15.12.2015 12:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1189960)
Mich überzeugen nicht Absichten "auf globaler Ebene", sondern konrete Pläne von den Details des was genau, zu welchem Preis, mit welchen Chancen und Risiken, etc. gemacht wird (damals hat mir Steinbrück davon deutlich mehr geboten). Wenn letzteres fehlt bekomme ich den Eindruck, mir wird entweder etwas verschwiegen, oder die Person weiß es selber nicht.

Könntest Du dazu ein konkretes Beispiel machen: Wann hat es so etwas in einer vergleichbaren Situation gegeben, so ausgetüftelt wie Du das einforderst? Mir scheint Du forderst da etwas unmögliches.
:Blumen:

flaix 15.12.2015 12:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1189960)
I. Mich überzeugen nicht Absichten "auf globaler Ebene", sondern konrete Pläne von den Details des was genau, zu welchem Preis, mit welchen Chancen und Risiken, etc. gemacht wird

Ein*e Kanzler*in setzt Richtlinien*innen. :Lachanfall:

Im Ernst, das geht doch gar nicht

tandem65 15.12.2015 13:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1189960)
was genau, zu welchem Preis, mit welchen Chancen und Risiken, etc. gemacht wird

Puh, mir geht es wie Flaix & Klugschnacker.
Ich glaube das Problem mit dem was Frau Merkel & Co. da gerade zu beackern haben geht über die Komplexität von einem Einkauf von Brot, Butter & Ei im Supermarkt hinaus. Dabei kannst Du Preis, Chancen & Risiken ganz gut abschätzen. ;)
Ausserdem frage ich mich warum auch Du Dich nicht von Frau Merkels Haltung überzeugen lässt das sie es für eben redlich hält keine Obergrenze zu nennen.

Voldi 15.12.2015 13:13

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1189976)
Puh, mir geht es wie Flaix & Klugschnacker.
Ich glaube das Problem mit dem was Frau Merkel & Co. da gerade zu beackern haben geht über die Komplexität von einem Einkauf von Brot, Butter & Ei im Supermarkt hinaus. Dabei kannst Du Preis, Chancen & Risiken ganz gut abschätzen. ;)
Ausserdem frage ich mich warum auch Du Dich nicht von Frau Merkels Haltung überzeugen lässt das sie es für eben redlich hält keine Obergrenze zu nennen.

Wenn der Horizont von Merkel & Co beim abschätzen von Risiken resultierend aus einem Supermarkteinkauf enden würde hätten sie wohl auch eher Hausfrau/-mann werden sollen als Politiker :Huhu:

TriBlade 15.12.2015 13:14

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1189967)
Ein*e Kanzler*in setzt Richtlinien*innen. :Lachanfall:

Im Ernst, das geht doch gar nicht

Hier genau und ich glaube nur in diesem Punkt unterscheiden sich unsere Ansichten. Du findest die Politik von Frau Merkel richtig, weil Du glaubst das sie aus zutiefst menschlichen Überlegungen heraus das moralisch richtige tut.

Ich glaube das sie aus Machtinstinkt handelt, es geht nicht darum Menschen zu helfen oder das zu tun was gut oder richtig ist. Sie verfügt über ein sehr feines Gespür dafür, was gerade in der Wählerschaft ankommt, dass ist die Prämisse ihres Handelns, nicht ihre Ansichten und damit eine Richtlinienvorgabe.

flaix 15.12.2015 13:23

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1189980)
Hier genau und ich glaube nur in diesem Punkt unterscheiden sich unsere Ansichten. Du findest die Politik von Frau Merkel richtig, weil Du glaubst das sie aus zutiefst menschlichen Überlegungen heraus das moralisch richtige tut.

Ich glaube das sie aus Machtinstinkt handelt, es geht nicht darum Menschen zu helfen oder das zu tun was gut oder richtig ist. Sie verfügt über ein sehr feines Gespühr dafür, was gerade in der Wählerschaft ankommt, dass ist die Prämisse ihres Handelns, nicht ihre Ansichten und damit eine Richtlinienvorgabe.

Alter, !!! die Nummer wird Sie die Kanzlerschaft kosten...... die macht das ganz sicher nicht um gewählt zu werden.

tandem65 15.12.2015 13:48

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1189979)
Wenn der Horizont von Merkel & Co beim abschätzen von Risiken resultierend aus einem Supermarkteinkauf enden würde hätten sie wohl auch eher Hausfrau/-mann werden sollen als Politiker :Huhu:

Na und andersherum gibt es auch hier viele die genau wissen daß es für die Aufgebenstellung eine Obergrenze gibt und beim Kauf eines Fahrrades nicht ohne das geballte Wissen des Forums klarkommen. :Huhu:

TriBlade 15.12.2015 13:49

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1189986)
Alter, !!! die Nummer wird Sie die Kanzlerschaft kosten...... die macht das ganz sicher nicht um gewählt zu werden.

Die Wette würde ich halten, ihre Werte steigen schon wieder, nachdem sie nachjustiert hat (wir werden den Zuzug begrenzen, die Medien haben sich ob der Begeisterung für sie überschlagen, siehe Time). Wie gesagt sie hat da ein feines Gespür.

drullse 15.12.2015 14:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1189960)
Ich glaube, die Unterschiede darin, wie man Merkel wahrnimmt, könnten auch mit unterschiedlichen Erwartungen zu tun haben. Offenbar ist ein Großteil der Bevölkerung zufrieden, wenn Frau Merkel kommuniziert, daß sie dies oder jenes tut oder tun wird. Die moralische Richtigkeit ihrer so kommunizierten Absichten reicht aus, um Vertrauen zu gewinnen - und das kann Frau Merkel offenbar sehr gut. So habe ich es schon im letzten Wahlkampf gegen Steinbrück empfunden.

Ja, stimme ich zu.

Zitat:

Ich bin für sowas viel zu skeptisch und ungläubig. Ich will nicht glauben, ich möchte überzeugt werden. Mich überzeugen nicht Absichten "auf globaler Ebene", sondern konrete Pläne von den Details des was genau, zu welchem Preis, mit welchen Chancen und Risiken, etc. gemacht wird (damals hat mir Steinbrück davon deutlich mehr geboten). Wenn letzteres fehlt bekomme ich den Eindruck, mir wird entweder etwas verschwiegen, oder die Person weiß es selber nicht. Ersteres empfinde ich unanständig bei so wichtigen Themen, zweiteres inkompetent, ohne zu wissen, welches zutrifft.
Auch hier volle Zustimmung. Ich mache mir in jedem Wahlkampf den Spaß, an die Ständer der Parteien zu gehen und statt dem Wahlprogramm nach der Liste der Maßnahmen zu fragen, die vor der letzten Wahl angekündigt und dann auch wirklich umgesetzt wurden. Da gibt's regelmäßig sehr sparsame Gesichert.

Mich interessiert nicht, was jemand verspricht oder ankündigt, mich interessiert, was jemacht tatsächlich macht. Und da fehlt mir bei Merkel (bzw. der aktuellen Politik insgesamt) die "Aktion".

Schwarzfahrer 15.12.2015 14:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1189962)
Könntest Du dazu ein konkretes Beispiel machen: Wann hat es so etwas in einer vergleichbaren Situation gegeben, so ausgetüftelt wie Du das einforderst? Mir scheint Du forderst da etwas unmögliches.
:Blumen:

Bei Frau Merkel eigentlich nie, wobei ich auch sonst kaum eine vergleichbare Situation erlebt habe, außer vielleicht 1990. Als es um die Wiedervereinigung ging, gab es Entscheidungen, die vergleichbar schwere, weitreichende Konsequenzen hatten.

1990 sprach Kohl im Wahlkampf von blühenden Landschaften u.ä. (wie Merkel heute, von Zielen, nicht dem Weg) während Lafontaine den "Fehler" machte, über die konkreten Auswirkungen einer schnellen Wiedervereinigung zu sprechen, mit allen Nachteilen für einzelne Beteiligte.Es geht dabei nicht um "ausgetüftelt" sondern um die Aspekte von Chancen, Risiken, Gründe für Entscheidungen und konkrete Lösungsideen. Er wurde für diese Konkretheit abgestraft, die Mehrheit mochte wohl lieber einfach glauben, statt verstehen. Und es kam sehr Vieles, wie er es vorhergesagt hatte, mit allen Folgen, die vor allem die (inzwischen nicht mehr ganz) neuen Bundesländer bis heute belasten.

Es mag andere politische Gründe gegeben haben, die Wiedervereinigung nicht länger zu verzögern, es geht nicht um richtig oder falsch. Aber ich traue es jemandem, der die Probleme und möglicheLösungen offen anspricht, immer eher zu, daß er bessere Entscheidungen fällt und damit die Entwicklung günstiger beeinflußt.

Schwarzfahrer 15.12.2015 14:39

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1189967)
Ein*e Kanzler*in setzt Richtlinien*innen. :Lachanfall:

Soweit richtig. Aber ohne daß man entweder selbst, oder mit kompetenten Leuten diese Richtlinien konkret umsetzt, bleiben Richtlinien nur Nebelkerzen.

Schörder hat auch "Richtlinien gesetzt", hat aber meistens dann sehr wohl Fachleute drangelassen, die tatsächlich etwas getan haben. Und diese Vorhaben wurden auch meistens klar formuliert.
Anfangs fand ich es falsch, daß Schröder dann sich recht arrogant mit dem Ergebnis brüstete, da kaum etwas konkretes von ihm selber kam. Aber eigentlich hatte er Recht: er hat die (für seine Ziele) richtigen Leute an die richtige Stelle gesetzt, und ihnen dann freie Hand gegeben, das Beste draus zu machen. Diese gestalterische Freiheit sehe bei beim Merkels Mannschaft nie. Sobald einer etwas eigenes macht, oder gar konkrete Schritte selbständig ankündigt wird sofort zurückgepfiffen (wie z.B. der arme deMaiziere).


Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1189976)
Puh, mir geht es wie Flaix & Klugschnacker.
Ich glaube das Problem mit dem was Frau Merkel & Co. da gerade zu beackern haben geht über die Komplexität von einem Einkauf von Brot, Butter & Ei im Supermarkt hinaus. Dabei kannst Du Preis, Chancen & Risiken ganz gut abschätzen. ;)
Ausserdem frage ich mich warum auch Du Dich nicht von Frau Merkels Haltung überzeugen lässt das sie es für eben redlich hält keine Obergrenze zu nennen.

Beim Supermarkeinkauf darf ich intuitiv oder gefühlsmäßig agieren, die Risiken einen folgenschweren Fehler zu machen, sind marginal. Das ist in der Politik (wie auch in größeren Wirtschaftsvorhaben) anders, gerade dort brauche ich eine gute Chancen/Risiko-Abschätzung, um schwere Folgen zu vermeiden.
Und Merkels redliche Haltung mag ich persönlich auch gut finden, aber überzeugen, daß dies richtig ist, tut sie nicht. Redlichkeit ist kein Argument, bestenfalls eine Tugend.

flaix 15.12.2015 17:06

ich habe mit deiner Argumemtation sachliche und logische Probleme


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190006)
Soweit richtig. Aber ohne daß man entweder selbst, oder mit kompetenten Leuten diese Richtlinien konkret umsetzt, bleiben Richtlinien nur Nebelkerzen.

Eine Richtlinie ist eine Überschrift und gibt eine grobe Richtung vor. Das ist nicht vergkeichbar mit einer Nebelkerze, einer bewusst gestaltetem Desinformation zur Verschleierung wahrer Ziele.

Vielmehr liegt doch das Problem darin, das die zur Umsetzung eingesetzten Menschen es nicht adäquat betrachten. DIe Situation an den Grenzen ist doch nicht von Merkel verpennt worden sondern von de Maiziere.....



Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190006)
Schörder hat auch "Richtlinien gesetzt", hat aber meistens dann sehr wohl Fachleute drangelassen, die tatsächlich etwas getan haben. Und diese Vorhaben wurden auch meistens klar formuliert.
Anfangs fand ich es falsch, daß Schröder dann sich recht arrogant mit dem Ergebnis brüstete, da kaum etwas konkretes von ihm selber kam. Aber eigentlich hatte er Recht: er hat die (für seine Ziele) richtigen Leute an die richtige Stelle gesetzt, und ihnen dann freie Hand gegeben, das Beste draus zu machen. Diese gestalterische Freiheit sehe bei beim Merkels Mannschaft nie. Sobald einer etwas eigenes macht, oder gar konkrete Schritte selbständig ankündigt wird sofort zurückgepfiffen (wie z.B. der arme deMaiziere).

d.M hat nichts angekündigt, der hat siener Chefin öffentlich widersprochen ohne jede Chance darauf seinen Widerspruch auch umzusetzen. Er hätte seine vollmundigen EInlassungen nämlich gar mit irgendetwas wahrmachen können. Wie auch Seehofer etc.




Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190006)
Beim Supermarkeinkauf darf ich intuitiv oder gefühlsmäßig agieren, die Risiken einen folgenschweren Fehler zu machen, sind marginal. Das ist in der Politik (wie auch in größeren Wirtschaftsvorhaben) anders, gerade dort brauche ich eine gute Chancen/Risiko-Abschätzung, um schwere Folgen zu vermeiden.
Und Merkels redliche Haltung mag ich persönlich auch gut finden, aber überzeugen, daß dies richtig ist, tut sie nicht. Redlichkeit ist kein Argument, bestenfalls eine Tugend.

Ball zurück....ihr sagt immer SIE kann nicht überzeugen. IHR aber auch nicht, oder hat einer schon mal echte Belege vorgelegt? NEIN, es werden immer nur Ängste formuliert.

Schwarzfahrer 15.12.2015 18:13

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1190040)
DIe Situation an den Grenzen ist doch nicht von Merkel verpennt worden sondern von de Maiziere.....

Ah ja. Merkel hatte die Richtlinie, daß wir unsre Grenzen im Griff haben sollen, vielleicht hat sie bereits letztes Jahr vorgewarnt, daß sie 2015 vorhat, hunderttausende Flüchtlinge aufzunehmen, nur deMaiziere hat es verpennt... Und dann sagt sie im TV-Interview, man könne die Grenzen ja eh nicht kontrollieren.

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1190040)
d.M hat nichts angekündigt, der hat siener Chefin öffentlich widersprochen ohne jede Chance darauf seinen Widerspruch auch umzusetzen. Er hätte seine vollmundigen EInlassungen nämlich gar mit irgendetwas wahrmachen können. Wie auch Seehofer etc.

Ich dachte an die Ankündigung von deMaiziere, den Familiennachzug einzunschränken als eine klare Aktionsankündigung mit Blick auf die zukünftig wahrscheinliche Entwicklung. Dies mußte er wohl unter Druck der Öffentlichkeit oder von Merkel (?) dann immer weiter verwässern bzw. zurücknehmen. So darf es nie laufen. Das wirkt, als ob die Minister nicht wissen, was die Chefin will, und sie ihnen nicht traut, ihr Fach zu beherrschen. Beides ist katastrophal in der Außenwirkung und im Ergebnis. Merkel sollte froh sein, daß jemand außer Reden auch konkret etwas versucht zu tun, um den von Dir so gern zitierten "Ängsten" zu begegnen.

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1190040)
Ball zurück....ihr sagt immer SIE kann nicht überzeugen. IHR aber auch nicht, oder hat einer schon mal echte Belege vorgelegt? NEIN, es werden immer nur Ängste formuliert.

Nein, ich sage, Merkel versucht gar nicht mit Argumenten zu überzeugen; sie versucht, die Leute glauben zu machen, daß alles gut wird. Und das kann sie gut.
Und ich weiß nicht genau, welche Belege Du wofür erwartest.
Meine persönlich wichtigste Angst ist eine hochgradig destabilisierte Gesellschaft ausl Folge einer mit hoher Wahrscheinlichkeit unzureichenden kulturellen Integration von hunderttausenden Moslems, die in kürzester Zeit zuwandern.
Die Belege für die Wahrscheinlichkeit davon liefern europaweit die bisher äußerst dürftigen Integrationserfolge von größeren muslimischen Zuwanderungsgruppen, sei es in Frankreich, England oder auch bei uns. Konkrete Beispiele dazu sind in diesem Thread schon einige genannt worden. Zur Vorbeugung gegen dieses Risiko sehe ich von unserer politischen Klasse bisher kaum Ideen, und die Medien verbvannen sogar alle, die das Thema anprechen, ganz schnell in die rechte Ecke. Stattdessen glaubt man, finanzielle Sorgen beschwichtigen zu müssen, die aber in meinen Augen das deutlich geringere Risiko sind.

Und es stimmt, ich brauche auch nicht Dich unbedingt zu überzeugen; ich möchte viel mehr Politiker und Medien sehen, die das Thema angehen. Mein Einfluß wie auch mein Talent auf diesen Gebieten ist allerdings leider eingeschränkt...

flaix 16.12.2015 00:21

ich werd a bissl leidenschaftlich gleich. Ist nicjt böse gemeint. aber: du liegst falsch

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190048)
Ah ja. Merkel hatte die Richtlinie, daß wir unsre Grenzen im Griff haben sollen, vielleicht hat sie bereits letztes Jahr vorgewarnt, daß sie 2015 vorhat, hunderttausende Flüchtlinge aufzunehmen, nur deMaiziere hat es verpennt... Und dann sagt sie im TV-Interview, man könne die Grenzen ja eh nicht kontrollieren.

Unsere Grenzen waren wie sie waren, offen seit Schengen. de Maiziere ist der Chef derjenigen Kräfte die für die Registrierungen etc. zuständig sind. Als Minister wohlgemerkt, also in der Executiven Linie die Nummer 2. Er hätte seit Januar organisatorisch arbeiten müssen, hat dies aber nicht ausreichend getan. Wahrscheinlich hätte uns aber auch ein Teil seiner Arbeit verunsichert ;-) https://www.youtube.com/watch?v=xgmys5K1UnA da ist er ja gross drin



Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190048)
Ich dachte an die Ankündigung von deMaiziere, den Familiennachzug einzunschränken als eine klare Aktionsankündigung mit Blick auf die zukünftig wahrscheinliche Entwicklung. Dies mußte er wohl unter Druck der Öffentlichkeit oder von Merkel (?) dann immer weiter verwässern bzw. zurücknehmen. So darf es nie laufen. Das wirkt, als ob die Minister nicht wissen, was die Chefin will, und sie ihnen nicht traut, ihr Fach zu beherrschen. Beides ist katastrophal in der Außenwirkung und im Ergebnis. Merkel sollte froh sein, daß jemand außer Reden auch konkret etwas versucht zu tun, um den von Dir so gern zitierten "Ängsten" zu begegnen.

GAR NICHTS hat er unternommen, sondern lediglich etwas rausposaunt wozu er gar nicht befugt war und ist das zu entscheiden. Das muss ja auch mal klar sein, diese Entscheidung obliegt überhaupt nicht dem Innenminister. Mit den politischen Prozessen für so etwas müsstest Du Dich mal beschäftigen - dann wird Dir klar, das überhaupt keine Einzelperson das in der BRD kann. Das geht nur in Nordkorea und bei Onkel Wladimir in Moskau



Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190048)
Nein, ich sage, Merkel versucht gar nicht mit Argumenten zu überzeugen; sie versucht, die Leute glauben zu machen, daß alles gut wird. Und das kann sie gut.

ich habe gerade den Bericht der ARD über den CDU Parteitag angeschaut und mir die Rede Merkels zugeführt. Ich kann Deinen Einwand nicht akzeptieren. Der ist bösartig. Und bitte: sag jetzt nicht " dann nenn mir doch mal die Argumente" - schau es Dir an



Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190048)
Und ich weiß nicht genau, welche Belege Du wofür erwartest.

nenne mir Einschränkungen die Du persönlich erleidest.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190048)
Meine persönlich wichtigste Angst ist eine hochgradig destabilisierte Gesellschaft ausl Folge einer mit hoher Wahrscheinlichkeit unzureichenden kulturellen Integration von hunderttausenden Moslems, die in kürzester Zeit zuwandern.
Die Belege für die Wahrscheinlichkeit davon liefern europaweit die bisher äußerst dürftigen Integrationserfolge von größeren muslimischen Zuwanderungsgruppen, sei es in Frankreich, England oder auch bei uns. Konkrete Beispiele dazu sind in diesem Thread schon einige genannt worden. Zur Vorbeugung gegen dieses Risiko sehe ich von unserer politischen Klasse bisher kaum Ideen, und die Medien verbvannen sogar alle, die das Thema anprechen, ganz schnell in die rechte Ecke. Stattdessen glaubt man, finanzielle Sorgen beschwichtigen zu müssen, die aber in meinen Augen das deutlich geringere Risiko sind.

Und es stimmt, ich brauche auch nicht Dich unbedingt zu überzeugen; ich möchte viel mehr Politiker und Medien sehen, die das Thema angehen. Mein Einfluß wie auch mein Talent auf diesen Gebieten ist allerdings leider eingeschränkt...

das ist alles diffus. Du forderst konkrete Massnahmen für diffuse Annahmen. Das ist unverhältnismässig. Nochmal: was konkret erleidest Du?

MattF 16.12.2015 08:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1190048)
Und ich weiß nicht genau, welche Belege Du wofür erwartest.
Meine persönlich wichtigste Angst ist eine hochgradig destabilisierte Gesellschaft ausl Folge einer mit hoher Wahrscheinlichkeit unzureichenden kulturellen Integration von hunderttausenden Moslems, die in kürzester Zeit zuwandern.
Die Belege für die Wahrscheinlichkeit davon liefern europaweit die bisher äußerst dürftigen Integrationserfolge von größeren muslimischen Zuwanderungsgruppen, sei es in Frankreich, England oder auch bei uns. Konkrete Beispiele dazu sind in diesem Thread schon einige genannt worden. Zur Vorbeugung gegen dieses Risiko sehe ich von unserer politischen Klasse bisher kaum Ideen, und die Medien verbvannen sogar alle, die das Thema anprechen, ganz schnell in die rechte Ecke. Stattdessen glaubt man, finanzielle Sorgen beschwichtigen zu müssen, die aber in meinen Augen das deutlich geringere Risiko sind.


Zur Vorbeugung bekommen die Flüchtlinge mittlerweile praktisch sofort einen Deutschkurs (früher mussten die meistens bis zu 3 Jahre darauf warten) und bekommen möglichst schnell einne Status der Sicherheit verleiht, dazu möglichst schnell eine Arbeitserlaubnis.

Sorry aber du blendest konsequent die Wirklichkeit aus (die dir nicht past).

Mein Schager ist Palästinenser (mittlerweile Deutscher). Der kennt Menschen die 15 Jahre in Ungewissheit gehalten wurden was mit ihnen ist (in Deutschland). Die bekamen keine Deutschkurs, durften nicht arbeiten, wurden mit Sozialhilfe ruhig gestellt und durften sich noch anhören sie würden das Sozialsystem missbrauchen. Wie willst du bei so eine Menschen der nicht einen ganz festen Willen hat, eine Integration verlangen?

Jetzt will man doch genau den Fehler nicht mehr machen, dafür gibt es X Massnahmen (die du wie gesagt einfach stetig ignorierst). Im Wochentakt werden neue Gesetze erlassen, auf Gemeindeeben wird super Arbeit gemacht usw. usw..

Zu behaupten unsere Gesellschaft ließ die ganze Geschichte über sich ergehen und hätte sich aufgegeben ob der Probleme ist kompletter Unsinn.


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