Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1773413)
Das tut er aber auf seinem Fachgebiet und auf der Basis von Fakten.
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Nein, das tut er auch und besonders auf nicht-spezialisierten Gebieten, allein auf Grund der kritischen und systematischen Denkweise, und nicht allein auf Basis von Fakten, sondern auch von Hypothesen, Modellen, Wahrscheinlichkeiten. Ein Großteil der Wissenschaft ist eben nicht nur exakte, schwarz-weiße Mathematik.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1773413)
Letztere überschätzen ihren eigenen Einblick in die Materie bei weitem. Sie merken das aber nicht, weil sie selbst für das Erkennen ihrer eigenen Inkompetenz zu wenig Kompetenz besitzen.
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Das gibt es ebenso, wie diejenigen, die ihre Kompetenz überschätzen, und daraus glauben, die Wahrheit sicher zu kennen, und deshalb alle anderen abkanzeln. Kritik und Zweifel, und damit Entwicklung sind nur möglich, wenn man der eigenen Wahrheit immer die Möglichkeit des Irrtums einräumt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1773413)
Nur weil sie das Ausmaß ihrer Unwissenheit nicht sehen können, missverstehen sie ihre Unwissenheit als "Meinung".
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Und andere mißverstehen ihre Meinung als "Wahrheit" aus dem gleichen Grund.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1773415)
Welche andere Formen des Erkenntnisgewinns siehst Du beim Klimawandel?
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Andere als was? Erkenntnisse gewinnt man aus Beobachtungen, Messungen, Hypothesen, Modellen, aus denen man ein Gedankengebäude errichtet, daß möglichst gut zu den Beobachtungen passt. Allerdings ist jede Sammlung von Hypothesen und Modellen zwangsläufig unvollständig, man muß sich also bewußt sein, daß sich das Ergebnis durch neue Ideen deutlich ändern kann. Unsere Diskrepanz bzgl. Klimawandel ist allerdings weniger in diesem Prozeß, sondern in dem, was danach folgt:
Du scheinst nach meinem Eindruck aus dem aktuellen Stand der Erkenntnisse (die Du als durch nichts mehr änderbare Wahrheit siehst) nur eine, alternativlose Handlungsoption abzuleiten. Auch scheinst Du den Klimawandel höher zu bewerten, als alle anderen Probleme der Menschen. Damit vermischst Du für mich Fakten mit Meinung.
Ich halte es immer für möglich, daß neue Erkenntnisse, soweit man überhaupt sucht, die Gewichtung und die Handlungsoptionen jederzeit neu ordnen könnten. Und ich sehe immer eine Vielzahl von möglichen Wegen nach Rom, deren Priorisierung von individuellen Parametern abhängt und nie allgemeingültig, und schon gar nicht ewig richtig sein dürfte. Und ich halte den Klimawandel nur für eines unter vielen, im Mittel gleich wichtigen Themen, die gegeneinander und nach lokalen Bedürfnissen abzuwägen sind.
edit: ich glaube, Godwin's law muß neu geschrieben werden; inzwischen driftet jedes Thread in Klimawandel ab, egal was der Ausgangspunkt war...