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Hafu 08.06.2016 13:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1228393)
Nach den heute gültigen Regeln wäre sie nie schuldig gesprochen worden. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes sieht sie als Opfer und hat eine förmliche Entschuldigung ausgesprochen.

Ganz so klar ist der Fall nicht.
:Blumen:

Bei dieser braunsoßigen Flüchtlingspolemik, die sie gestern vom Stapel gelassen hat, braucht man über Schuld und Unschuld doch gar nicht mehr weiter diskutieren.

Ich finde Carolines verlinkten Zeit-Kommentar gut, gerade weil in dem Text Pechstein auch zugestanden wird, dass ihr möglicherweise in der Vergangenheit durch das CAS Unrecht getan worden ist. Ehrlich gesagt dachte ich auch erst, dass sie den Flüchtlingsspruch, der mir gestern auf FB als Zitat begegnet ist, im Affekt nach dem unerwarteten Urteilsspruch losgelassen hat (auch dann verrät er noch viel über ihre Denkstruktur).

Dass sie den Satz, so wie die Zeit schreibt, aber nach 45-minütiger Beratung mit ihren Anwälten formuliert hat, macht mich fassungslos.:(

Für mich grenzt so eine Aussage nahe an justitiabler Volksverhetzung, denn solche Sprüche bestärken diejenigen, die Flüchtlingsheime anzünden oder Flüchtlinge anpöbeln, in ihrer inneren Meinung, dass das was sie tun, von einer großen passiven und schweigenden Mehrheit unterstützt wird.

Stefan 08.06.2016 13:26

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1228398)
Der Sportler unterschreiben die Athletenvereinbarung freiwillig. Das ist quasie ein Vertrag in dem er sich zu bestimmten Dingen verpflichte und auch die Gegenseite.

Ich bin absolut kein Fan von Claudia Pechstein und würde keine 5 Euro darauf verwetten, dass sie ihre Ergebnisse sauber erbracht hat, aber:

Ohne Athletenvereinbarung kein Wettkampfsport auf dem Level, d.h. über die Freiwilligkeit kann man diskutieren.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1228401)
..........................Für mich grenzt so eine Aussage nahe an justitiabler Volksverhetzung, denn solche Sprüche bestärken diejenigen, die Flüchtlingsheime anzünden oder Flüchtlinge anpöbeln, in ihrer inneren Meinung, dass das was sie tun, von einer großen passiven und schweigenden Mehrheit unterstütz wird.

Dazu kommt, welchen Beruf sie hat und wer sie bezahlt. Da sollte man noch zweimal mehr über solche Aussagen nachdenken.

Adept 08.06.2016 13:32

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1228398)
Ja dass es nicht richtig ist.

Der Sportler unterschreiben die Athletenvereinbarung freiwillig. Das ist quasie ein Vertrag in dem er sich zu bestimmten Dingen verpflichte und auch die Gegenseite.

Die Gegenseite biete z.b. als Leistung an an Olympia teilzunehmen und als Goldmedaillengewinner viel Geld zu verdienen. Dafür verzichtet der Sportler auf das ein oder andere.

Von daher hat sie genau so viele Rechte wie jeder andere Mensch in Deutschland, wenn hat sie ihre Rechte die sie meint nicht zu haben, freiwillig selber abgegeben.

Niemand zwingt sie Sportler zu sein, zumal sie ja einen Beruf als Polizeimeister hat.




Sie hat doch den Rechtsweg gewählt und beschritten.
Das Gericht hat gesagt der Vertrag den sie als Sportler mit dem Verband geschlossen hat ist rechtsgültig und darum geht es im Vertragsrecht.

Jeder Sportler kann nach dieser Klarstellung entscheiden, will ich Berufssportler werden unter diesen Bedingungen oder nicht.

Wenn er damit nicht einverstanden ist kann er sogar seinen eigenen Verband gründen und eigene Bedigungen beschließen.

Dann ist der Kommentar also doch richtig.

Entweder du wirst Leistungssportler und kannst nichts mehr übers normale Gericht einklagen oder du lässt den Leistungssport bleiben.

Seyan 08.06.2016 13:36

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1228398)
Der Sportler unterschreiben die Athletenvereinbarung freiwillig. Das ist quasie ein Vertrag in dem er sich zu bestimmten Dingen verpflichte und auch die Gegenseite.

Nein, ist es eben nicht. Will man Profisport betreiben, gibt es nur einen möglichen Verband, an den man sich wenden kann. Genau das ist ja u.a. einer der Punkte, um den es hier geht, die Monopolstellung der Verbände und des Schiedsgerichtes. Dazu gab es ja vor kurzem erst einen Thread in einem anderen Forenteil hier, bei dem sich ein Nutzer darüber beschwert hat, dass die Teilnehmer "wilder" Triathlon-Veranstaltungen vom Verband gesperrt werden können, sofern diese über einen DTU-Startpass verfügen.

Zumal eben die Schiedsgerichte von denjenigen eingesetzt werden, die Teil des sportgerichtlichen Verfahrens sind. Beim Bundesverfassungsgericht wird auch immer pingelig darauf verwiesen, dass diese eben NICHT im Sinne wirtschaftlichen Logik oder politischer Lobbyarbeit entscheiden dürfen! Sie MÜSSEN unabhängig sein. Auch wenn das vielleicht unangenehme Folgen hat.

Der CAS ist eben nicht unabhängig. Das traurige ist vor allem, dass der internationale Eisschnelllaufverband scheinbar nicht bereit sind, ihren Fehler einzugestehen und der Frau eine entsprechende Summe zu zahlen. Aber das ist niederstes Machoverhalten, selbst wenn alle anderen eindeutig darstellen, dass man im Unrecht ist, beharrt man auf seine Meinung. Aber das ist kein Einzelfall, sondern wohl Standard (siehe Blatter uvm.)

MattF 08.06.2016 14:33

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1228405)
Dann ist der Kommentar also doch richtig.

Entweder du wirst Leistungssportler und kannst nichts mehr übers normale Gericht einklagen oder du lässt den Leistungssport bleiben.

Entweder du machst ne Pilotenausbildung bei Lufthansa für 100.000 € oder ne andere Airline oder machst das privat für noch mehr Geld oder du kannst halt nicht Pilot werden so ist das im Leben.
Zitat:


Nein, ist es eben nicht. Will man Profisport betreiben, gibt es nur einen möglichen Verband, an den man sich wenden kann. Genau das ist ja u.a. einer der Punkte, um den es hier geht, die Monopolstellung der Verbände und des Schiedsgerichtes.
Diesen Aspekt hat das Gericht aber auch beurteilt. Halt nicht im Sinne von Pechstein.

Es gibt andere Aspekte die den Grundsatz wieder einengen. Z.b. ob ein internationaler Sportverband überhaupt funktionieren kann, wenn in 180 Ländern jeweils andere Gericht entscheiden.

KalleMalle 08.06.2016 14:55

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1228408)
Das traurige ist vor allem, dass der internationale Eisschnelllaufverband scheinbar nicht bereit sind, ihren Fehler einzugestehen und der Frau eine entsprechende Summe zu zahlen.

Glaubst Du ernsthaft, daß die Frau mit Zahlung einer 'entsprechenden Summe*' zufrieden wäre und die Sache auf sich beruhen ließe ?

http://www.spiegel.de/sport/wintersp...a-1013573.html

*soweit ich mich entsinne ist die geforderte 'entsprechende Summe' so hoch, daß eine Anerkennung den sicheren wirtschaftlichen Ruin des Verbandes zur Folge hätte.

Megalodon 08.06.2016 14:56

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1228405)
Dann ist der Kommentar also doch richtig.

Entweder du wirst Leistungssportler und kannst nichts mehr übers normale Gericht einklagen oder du lässt den Leistungssport bleiben.

Ja, und, wo ist das Problem? Und was hat das mit den Flüchtlingen zu tun ?

Seyan 08.06.2016 15:04

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1228441)
Glaubst Du ernsthaft, daß die Frau mit Zahlung einer 'entsprechenden Summe*' zufrieden wäre und die Sache auf sich beruhen ließe ?

http://www.spiegel.de/sport/wintersp...a-1013573.html

*soweit ich mich entsinne ist die geforderte 'entsprechende Summe' so hoch, daß eine Anerkennung den sicheren wirtschaftlichen Ruin des Verbandes zur Folge hätte.

In der Wirtschaft würde man jetzt sagen: "Das ist das Risiko, wenn man eine Person ohne stichhaltige Beweise vorverurteilt und sie wirtschaftlich schädigt." und hätte Frau Pechstein nicht einen "normalen" Beruf "nebenbei" gehabt, hätte es für sie auch den wirtschaftlichen Ruin bedeuten können.

Inwiefern sie zufrieden wäre, weiß ich nicht, aber aussergerichtliche Schlichtungen sind doch jetzt wahrlich nichts neues. In vielen Fällen geht es auch nur ums Gesicht wahren.

Mir ist einfach unklar, warum sich der Verband und der CAS so bockig hinstellen und nicht eingestehen, dass deren Fehlverhalten eine Unschuldige u.U. in den wirtschaftlichen Ruin hätte treiben können.

Aber aus Gaunern werden ja zum Glück immer Volkshelden. Ein Maradona betrügt vor den Augen der ganzen Welt und wird gefeiert, ein Suarez betrügt vor der ganzen Welt und wird gefeiert. Wenn das die Vorbilder sind, dann gute Nacht.


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