captainbeefheart |
06.08.2017 22:13 |
Ich sehe das Ironman Thema aus drei Perspektiven:
Aus der Eigentümerperspektive wird es darum gehen, den hohen Kaufpreis möglichst schnell wieder reinzuholen. Dazu braucht es hohe operative Betriebsergebnisse und einen hohen Cash Flow. Vor dem Kauf durch Wanda hat der Alteigentümer noch eine kreditfinanzierte Ausschüttung von ca. 200 Mio. Dollar vorgenommen, insofern wird viel (fast ausschließlich) Fremdkapital im Unternehmen stecken und das gilt es erst einmal zu bedienen, bevor es an die Kaufpreisamortisation geht. Da ist aus meiner Sicht enorm viel Druck auf dem Management, alles zu tun um mehr Umsätze zu generieren und die Kosten zu drücken. Deshalb werden Zahl, Preise und Teilnehmer der Veranstaltungen gepushed und gleichzeitig alle Teilnehmerleistungen gedrückt werden.
Aus der Managementperspektive wird es darum gehen, dem Druck der Eigentümer auf Betriebsergebnis und Cash Flow mit Blick auf die maximal mögliche Markenspreizung zu balancieren. Ironman ist eine „Premium Brand“, oder sogar „Love Brand“, die höchste Emotionalität (z.B. „einmal in Hawaii finishen…“) im Markenkern trägt. Eine solche Marke lässt sich nicht unendlich breit verkaufen, weil irgendwann der Markenkern erst verwässert und dann verloren geht.
Aus der Teilnehmersicht entscheiden die „Moments of Truth“ darüber, ob die Dienstleistung an den wahrnehmungskritischen Punkten (z.B. Organisation der Veranstaltung, Drafting, Give-aways, Stimmung, …) die hohen Preise und immer mehr Teilnehmer je Veranstaltung bzw. immer mehr Veranstaltungen insgesamt das emotionale Erlebnis („ich bin ein Ironman“) rechtfertigen. Auch dieses Verhältnis ist nicht unendlich spreizbar.
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