Zitat:
Zitat von Antracis
(Beitrag 1773221)
Nein, das ist halt das, was ich immer mal wieder von Politikwissenschaftlern oder Historikern höre, wenn Sie sich zu dem Thema äußern und nach meiner Wahrnehmung ist Putin selbst ein großer Fan des Zarenreichs, während er die ehemalige UDSSR in einigen Punkten eher kritisch betrachtet (und dazu gehört sich nicht der politisch-militärische Einfluss) .
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Die Kritik Putins richtet sich ganz speziell an die Nationalitätenpolitik Lenins, die zur Gründung der Sowjetrepubliken geführt hat. Damit wollte Lenin den Internationalismus der Arbeiterklasse mit einer im Zarenreich nicht vorkommenden Nationalitätenbildung in der UDSSR verbinden, die es in den feudalen Ordnungen jeweils nicht gab, sondern erst mit den bürgerlichen Revolutionen entstanden ist (Nationenbildung). Mit der Auflösung der UDSSR wurden die Republiken autonom, was, nach Ansicht Putins, nicht so verlaufen wäre, hätte Lenin nicht die Republiken und Nationalitätenpolitk betrieben. Daraus würde ich allerdings nicht ableiten, er wolle das Zarenreich wiederherstellen.
Russland besteht immer noch aus einer multiethnischen Gesellschaft und ähnlich wie im Zarenreich bilden die Ethnien keine eigenen Nationen und haben sich auch sehr vermischt mit den Russen. Auf der anderen Seite ist es schon eine lange, seit der Gründung der UDSSSR, praktizierte Strategie, von aussen in Russland ethnische Konflikte zu fördern wie z.B. die Islamisten im Tschetschenienkrieg zu unterstützen, um Russland in nationale Kleinstaaten aufzulösen, was Putins Politik / Krieg im Kaukasus z.B. verhindert hat.
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