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NiklasD 05.06.2025 14:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1782728)
Dann müsste es bei Amateuren einen allgemeinen Trend zu deutlich schnelleren Laufzeiten geben. Das ist nicht der Fall.

Die heute schnelleren Finisherzeiten bei Amateuren kommen überwiegend durch's Radfahren mit aerodynamisch verbessertem Material und durch’s Drafting in überfüllten Rennen

Das würde ich so nicht unterschreiben. Auch in der Spitze gibt es da ja deutliche Verschiebungen nach oben. War es früher eine absolute Seltenheit, dass es AG mit einem Finish unter 8:20 gibt, so ist das heute die Regel, um da ganz vorne dabei zu sein.
In HH waren die ersten 6 AG Männer in 8:17h oder schneller im Ziel.

2024 waren es durch bisschen bessere Bedingungen auf dem Rad sogar die ersten 10.

Und im AG Bereich hast du durch die Doppelbelastung mit Job natürlich auch bei weitem nicht das Optimierungspotenzial wie im Profibereich. Gerade in dem Spitzenbereich hast du auch nicht die absolute Drafting Problematik, wie in bereichen um 10h.

trithos 05.06.2025 14:03

Ich denke schon, dass auch neue Ernährungsmethoden oder -produkte auf der Langdistanz beim Laufen eine große Rolle spielen. Nur erklärt das nicht, warum gerade Manoel Messias allen anderen davonläuft.

Er hat eine unauffällige Kurzdistanz-Karriere hinter sich, in der er sich nicht als Wunderläufer entpuppt hat. Die verbesserte Ernährung müsste dann doch eher dazu führen, dass diejenigen mit (schon unter Beweis gestellten) überdurchschnittlichen Lauffähigkeiten dann halt noch schneller laufen und vielleicht einmal in diese Dimension vorstoßen.

Ein Superläufer mit verbesserter Ernährung muss doch schneller sein als ein durchschnittlicher Läufer mit verbesserter Ernährung. Und dass die Weltspitze im LD-Triathlon geschlossen eine Revolution in der Wettkampfernährung verpennt hat, glaub ich nicht.

Antracis 05.06.2025 14:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1782692)

Die Frage bleibt aber, wie viel das ausmacht. Schaut man auf die Laufspezialisten, dann sieht man den Vorteil der Carbonschuhe und die purzelnden Rekordzeiten. Allerdings sprechen wir beim Solo-Marathon von einer Verbesserung im Bereich von 2 Minuten. Nicht von 10-15 Minuten wie beim Triathlon. Aus meiner Sicht bleibt da eine Erklärungslücke.

Ich teile ja Deine Skepsis, sehe aber zumindest einige Erklärungen für die Lücke.

Die Schuhe verbessern vor allem die Laufökonomie. Die Laufökonomie eines Weltklassetriathleten ist in der Regel schlechter als die eines Spezialisten im Marathonlauf auf Weltniveau. Sie wird definitiv schlechter sein und werden im Verlauf eines Langdistanzmarathons , als die eines ausgeruhten Marathonläufers. Die reine Laufwettkampfdauer ist auch länger. Und es ist meines Wissens nach ziemlich gut untersucht, dass die Effekte der Schuhe bei Läufern mit schlechter Laufökonomie mehr bringen, als bei eh schon sehr optimal laufenden Athleten. Am Ende resultiert ein grösserer Leistungs- und damit Zeitgewinn auf der LD.

Ähnlich ist es mit der Verpflegung. Die Energetischen Probleme sind am Ende einer LD bedeutsamer, als auf der Marathonstrecke. Optimiertere Ernährung von Beginn an kann hier grössere Effekte hervorrufen,

Weiterhin hat der Triathlon insgesamt deutlich mehr Stellschrauben zum Optimieren und das sich am Ende alles auf den Lauf auswirkt, ist ja eher eine Binsenweisheit. Der Marathonlauf ist schon deutlich ausoptimierter gewesen von seiner Geschichte und von seinen Möglichkeiten, als der Triathlon.

Wenn man die Vorbereitung von Kienle vor seinem Sub8 Debut 2011 mit einem heutigen TopTen AKler vergleichen würde bezüglich Vorbereitung, Testen, Optimierung von Aero, Ernährung und Regeneration, würde der Amateur heute sicher sehr viel professioneller daherkommen, obwohl Kienle schon damals ziemlich viel optimiert hat. Das es bei Frodeno erwähnenswert war, dass er einen eigenen Physiotherapeuten hat, darf man auch nicht vergessen, Das Taylor Knibb mit dem Rennrad vor ein paar Jahren noch der Frauen-Weltspitze auf dem TT weggefahren ist, ist erst ein paar Jahre her und gibt vielleicht auch Hinweise, dass gerade noch bei den Frauen viel Optimierungspotential war und ist.


Also ich sehe schon einige Erklärungen dafür, dass der Unterschied grösser sein darf. Wieviel realistisch wäre, kann ich nicht schätzen,

Trotzdem: Das z.B. ein Timo Bracht als zigfacher IM-Sieger und ausgewiesener Laufspezialist ljetzt schon ein paar mal von Laura Phillipp überrannt wurde, macht schon nachdenklich, wenn man die üblichen Leistungslücken zwischen Männern und Frauen in der Weltspitze anschaut.

smar01 05.06.2025 14:50

Ich würde behaupten, dass im Zuge der hohen Kohlenhydrat Aufnahmen vorallem das Radfahren intensiver und damit schneller wurde. Frodeno ist 2015 bei der WM 265w im Schnitt gefahren, Laidlow 2022 317w. Das bedeutet meiner Ansicht nach aber auch mehr Vorermüdung fürs Laufen, wodurch die Entwicklung der Zeiten da nicht so groß ist.
Mit heutigem Setup und Ernährung ist der 4:16h Radsplit von Messias auf dieser Strecke schon eher langsam, auch im Vergleich zur 4:00h des Siegers.
Aber selbst wenn er "entspannt" Rad gefahren ist die 2:26 immer noch extrem schnell.

craven 05.06.2025 15:07

Aber mal im Ernst: wenn es so einfach wäre, dass wir einfach nur mehr KH in uns reinstopfen müssen und dann alle neue Rekorde laufen - dann sollten das doch die Jungs mit den Top-Laufzeiten auch hinbekommen. Sprich ein Patrick Lange mit jahrelanger Erfahrung.
Jetzt kommt da ein Kurzstreckler ohne herausragende Leistungen, macht seinen ersten Ironman und pulverisiert dabei die Zeiten von einem erstklassigen Läufer. Einfach weil er sich dachte "ich habe mich gefragt warum das noch keiner gemacht hat". Ein Rookie.


Und da soll dann keine Skepsis aufkommen? Ich verstehe gar nicht wie man sich das schönreden kann.

Frau Müller 05.06.2025 15:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1782728)
Heißt übersetzt: Du weißt es nicht.

Ganz im Gegenteil. Ich berufe mich auf die juristische Fundierung durch Indizienbeweise. Seit wann ist man hier oder woanders an starre Beweisregeln gebunden? :Blumen:

Siebenschwein 05.06.2025 15:20

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1782745)
.... Einfach weil er sich dachte "ich habe mich gefragt warum das noch keiner gemacht hat". Ein Rookie.


Und da soll dann keine Skepsis aufkommen? Ich verstehe gar nicht wie man sich das schönreden kann.

Aber das sind doch genau die Geschichten vom Underdog, der es allen zeigt, und die wir als Publikum doch so gerne sehen und hören. Daraus werden sonst ganze Hollywood-Spielfilme gemacht. Also lehnt Euch doch zurück und geniesst die Show - und wenn dann später doch noch die Katharsis in Form der positiven Dopingprobe hinzukommt, haben wir schon fast ein antikes Drama.
Was wollen wir denn noch mehr verlangen?

Frau Müller 05.06.2025 15:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1782728)
Dann müsste es bei Amateuren einen allgemeinen Trend zu deutlich schnelleren Laufzeiten geben. Das ist nicht der Fall.

Die heute schnelleren Finisherzeiten bei Amateuren kommen überwiegend durch's Radfahren mit aerodynamisch verbessertem Material und durch’s Drafting in überfüllten Rennen. Leistungssprünge beim Laufen sind auf der Langdistanz bei Amateuren nicht zu verzeichnen, wenn man von ein paar Minuten durch die Carbonschuhe absieht. Athleten, die früher 3:20 Stunden gelaufen sind und heute durch eine höhere KH-Aufnahme 3:05 Stunden laufen, gibt es nicht oder sind eine große Ausnahme. Ganz sicher ist das kein allgemeiner Trend.

Aber nichts für ungut! :Blumen:

Dem kann ich nicht folgen und das nehme ich persönlich anders war. Ich habe mir mal die Laufsplits der Top 5 beim Ironman Hamburg 2017 vs. 2025 in den AG 30-34 (m und w) angeschaut. Warum in der AG? In einer zahlenmäßig großen Altersklasse liegt die Vermutung nahe, dass überproportional viele Athleten starten, die ein professionelles Mindset haben, sich mit relevanten Fortschritten auseinander setzen und die Leistungsdichte insbesondere unter den Top 5 hoch ist.

Ergebnis: Bei den Frauen verbesserte sich die durchschnittliche Marathonzeit um 8 Minuten auf 3:22 und bei den Männern um 7 Minuten auf 2:57. Ich finde schon, dass das ein Trend ist.

Hast du denn entsprechende Daten, die dein Argument belegen?


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