triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Sendungen (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=91)
-   -   Fettverbrennung im Wettkampf, Teil 1 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=15116)

Meik 29.07.2010 21:10

Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 430239)
das brauchst du auch nicht, denn du hast ja genug Muskelmasse die verbraten wird. Einen 100% Fettstoffwechsel gibts nicht.

Eben, ganz ohne geht´s nicht ohne dass es irgendwann zu Lasten der Muskulatur geht. Aber auch nüchtern sollten die KH-Speicher in den Muskeln ausreichend sein um beim Grundlagentraining über Stunden den Fettstoffwechseln in Gang zu halten ohne dass groß Eiweiss verstoffwechselt werden muss. Das ist ja auch die Absicht hinter solchem Training, dem Körper durch den provozierten Mangel beizubringen bei gleicher Belastung Anteilig mehr Fett zu verbrennen.

Wenn er aus dem Training weiß "oh, Speicher nicht mehr voll, gleich futtert er ein Gel" ist er nie gezwungen den Anteil hochzuschrauben. Weiß der Körper "oh, Speicher nicht mehr voll, macht der Idiot wieder Nüchterntraining, ich muss die Speicher soweit möglich schonen".

Und IMHO sollte jeder der auch mal längere Strecken in Angriff nehmen möchte mal mit Notfallgel in der Tasche Testweise in den Hungerast fahren. Einfach um mal selber zu merken wie er sich ankündigt, wie sich das anfühlt und dass man keinen Notarzt rufen muss oder mit vorgehaltener Waffe den nächsten Bäcker überfällt :Cheese:

Wenn es einen unvorbereitet trifft ein verdammt übles Gefühl, wer es kennt schiebt ein Gel rein und macht locker weiter.

TriForce 29.07.2010 22:18

Zitat:

Zitat von dude
HTFU

Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 430239)

:confused:

Harden the fuck up!

Hafu 29.07.2010 22:26

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 430195)
Wäre dann das ganze GA1-Geeier nicht von vornherein unsinnig, wenn man den Fettstoffwechsel eh nicht trainieren kann?...Bei Timo Bracht war jedenfalls mal zu lesen, dass sein Radschnitt in der Baseperiode bei ca. 23kmh liegen würde ...[/


Über den Wert von langsamen Ga1-Geeier kann man auch mit gutem Grund streiten. Mein langsamstes Trainingstempo auf dem Rad liegt irgendwo bei 28km/h im Trainingslager mit vielen Höhenmetern und mein langsamstes Lauftempo ist irgendwo bei 5:30. (und trotzdem bin ich viel langsamer wie Timo; oder gerade deswegen) ,-) )Das mag aber auch psychologische Gründe haben (langsames Training macht mir keinen Spaß).
Grundlagenausdauertraining wirkt gleichwohl, das will ich ja gar nicht bestreiten (und ich mach's ja auch in einem gewissen Umfang; bei den o.g. Geschwindigkeiten komme ich mir ja schon quälend langsam vor), aber vermutlich in erster Linie in Richtung bessere muskuläre Kapillarisierung, mehr Mitochondrien, größeres Herz, bessere Bewegungsökonomisierung, und (nicht zu unterschätzen) Unterstützung bei Gewichtsreduktion bzw. Vermeiden von Gewichtszunahme in Phasen ohne viel intensives Training.
Außerdem wird durch Ausdauertraining ein gewisser Anteil der Muskelfasern (die vom intermediate type) mit der Zeit (Tainingsjahre, Lebenskilometer) in slowtwitch-type-Muskelfasern umgebaut. Diese haben von vornherein eine andere Enzymausstattung mit besserer Fettverbrennung (aber auch besserer KH-Verbrennung)


Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 430195)
Das hiesse doch auch "Immer volles Rohr", denn verbrennen viele KHs, brennt auch viel Fett
...

Nein. Für hohe Trainingsintensitäten kommen grundsätzlich nur Kohlenhydrate als alleinige Energiequelle in Frage. Entweder mit Sauerstoff verbrannt oder wenn's pressiert auch mal ohne Sauerstoff verstoffwechselt (anaerobe Glykolyse).

Es gilt der Zusammenhang je intensiver, desto weniger Fettverbrennung, je lockerer das Training, desto mehr Fettverbrennung. Nur ob mit der alleinigen Nutzung des Fettstoffwechsels bei niedriger Trainingsintensität auch ein echter "Trainingseffekt" dieses Stoffwechselweges verbunden ist, der dann im späteren Verlauf der Saison tatsächlich zu einer besseren Nutzung des Fettstoffwechsels auch bei wettkampfrelevanten Geschwindigkeiten beiträgt, das würde ich wagen zu bezweifeln.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 430236)
...Nuechterntraining: fuer mich beim Laufen morgens oft die bessere Wahl, weil es einfacher ist. Jenseits der 120min. wird's halt zu zaeh und die Nachteile fangen fuer mich (!) an zu ueberwiegen, da die Qualitaet leidet.

Ich lauf auch oft nüchtern, aber mehr, um die Verdauungspause nach einem Frühstück zu umgehen. Aber wenn man früh nüchtern läuft und nicht gerade am Abend vorher nach dem Training ohne Essen ins Bett gegangen ist, hat man ja noch immer eine beträchtliche Menge des Leberglykogens und das ganze in den Muskeln gespeicherte Glykogen zum Trainieren zur Verfügung und das reicht mit Sicherheit noch für eine dreiviertel Stunde intensives Training oder eben auch entsprechend länger bei niedrigerer Trainingsintensität.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 430240)
Eben, ganz ohne geht´s nicht ohne dass es irgendwann zu Lasten der Muskulatur geht. Aber auch nüchtern sollten die KH-Speicher in den Muskeln ausreichend sein um beim Grundlagentraining über Stunden den Fettstoffwechseln in Gang zu halten ohne dass groß Eiweiss verstoffwechselt werden muss.

Das ist ja auch die Absicht hinter solchem Training, dem Körper durch den provozierten Mangel beizubringen bei gleicher Belastung Anteilig mehr Fett zu verbrennen.
Wenn er aus dem Training weiß "oh, Speicher nicht mehr voll, gleich futtert er ein Gel" ist er nie gezwungen den Anteil hochzuschrauben. Weiß der Körper "oh, Speicher nicht mehr voll, macht der Idiot wieder Nüchterntraining, ich muss die Speicher soweit möglich schonen".
...[/

Mit deiner Aussage im ersten Absatz würde ich dir Recht geben. so ca. vier Stunden Radfahren oder zwei Stunden Laufen sind bei guter Bewegungsökonomie, vernünftigem Trainingszustand und gefüllten KH-Speichern durchaus drin.

In deinem zweiten Absatz überschätzt du aber IMHO die Intelligenz der Muskelzelle. Der Stoffwechsel in den Mitochondrien wird ja nicht vom zentralen Nervensystem gesteuert, sondern ist ein ziemlich nüchterner biochemischer Prozess, in den keine großen Lernprozesse involviert sein können.

Fahr mal den Tank deines Autos regelmäßig komplett leer. Da würdest du auch nicht erwarten, dass dein motor irgendwann anfängt den Verbrennnungsprozess in den Zylindern zu optimieren und in Zukunft mit 5 stat 6 l Benzin auf 100km auszukommen.

Deinem Motor ist es emotional so egal, ob du schon wieder auf der Autobahn ohne sprit liegen bleibst, wie es deinen Muskelzellen egal ist, ob du mit Hungerast irgendwo in der Pampa vom Fahrrad fällst.

Meik 29.07.2010 22:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 430258)
Fahr mal den Tank deines Autos regelmäßig komplett leer

Tja, dann bleibt das Auto stehen. Im Gegensatz zum Muskel hat ein Auto aber auch nur eine Energiequelle. Hätte er mehrere Tanks, einen kleinen mit SuperPlus (KH) und einen großen mit Normal (Fett) - wie würde es dann aussehen?

Zitat:

In deinem zweiten Absatz überschätzt du aber IMHO die Intelligenz der Muskelzelle.
Der Zelle vielleicht, aber was ist langfristig mit dem folgenden Punkt von dir. Kann man ggf. den Körper dazu bringen schneller umzubauen?

Zitat:

Außerdem wird durch Ausdauertraining ein gewisser Anteil der Muskelfasern (die vom intermediate type) mit der Zeit (Tainingsjahre, Lebenskilometer) in slowtwitch-type-Muskelfasern umgebaut. Diese haben von vornherein eine andere Enzymausstattung mit besserer Fettverbrennung (aber auch besserer KH-Verbrennung)
Letztlich ist das was ich mache aufgrund eigener Erfahrung. Warum geht es bei den ersten längeren Ausfahrten böse in den Hungerast wo nichts mehr geht und nach ein paar Mal geht es auch mehrere Stunden ohne in den Hungerast zu kommen? Andere Ursache als deutlich bessere Fettverwertung? Fehlen mir diese Einheiten klappt das trotz insgesamt ähnlich hoher Umfänge nicht. Also gewöhnt sich irgendwie der Körper schon daran.

Für weitere Details fehlen mir dann aber die biologischen/medizinischen Kenntnisse. Bei Motoren und Super, Normal und verschiedenen Einspritzsystemen kenne ich mich besser aus :Lachen2:

mauna_kea 29.07.2010 23:21

Zitat:

Andere Ursache als deutlich bessere Fettverwertung?
deutlich bessere Proteinnutzung (da ja jetzt trainiert), größere KH Speicher als zu Beginn des Trainings, allgemeine Verbesserung der Fitness, Bewegungsökonomie verbessert, Im Kopf an längere Einheiten angepasst. Dazu noch ein etwas anderer Stoffwechsel durch längere Helligkeit, evtl. niedrigeres Gewicht
es gibt da viele Punkte

woher willst du wissen, dass es jetzt speziell an der Nüchterneinheit lag und nicht an anderen Trainingseinheiten.
Du trainierst in solchen Phasen ja wohl nicht immer nüchtern.

Auch Trainingsjahre miteinander zu vergleichen ist immer schwierig, da man kaum das Gleiche exakt zweimal hinbekommt und das Vorjahr ja auch immer Einfluss auf das aktuelle Training hat.
Wie oft ist dir der Unterschied aufgefallen ? Einmal ?
Könnte auch an anderen privaten Bedingungen liegen (weniger Stress im Alltag)

Aber wir sind hier mittlerweile offtopic. Es ging ja eigentlich ums Wettkampftempo.
Ich bin raus.

Matthias 29.07.2010 23:31

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 430236)
Was man jedoch nicht vergessen darf: es trainiert die Abhaertung des Koerpers gegen Mangel, weshalb man mittlerweile auch wieder gezielt auf Training in dehydriertem Zustand setzt

Im Ernst? Was erreicht man dadurch, außer mentaler Abhärtung?

Megalodon 29.07.2010 23:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 430258)
Grundlagenausdauertraining wirkt gleichwohl, das will ich ja gar nicht bestreiten (und ich mach's ja auch in einem gewissen Umfang; bei den o.g. Geschwindigkeiten komme ich mir ja schon quälend langsam vor), aber vermutlich in erster Linie in Richtung bessere muskuläre Kapillarisierung, mehr Mitochondrien, größeres Herz, .....

Größeres Herz ??

Das hab ich vor ein paar Jahren mal einen Kardiologen gefragt, weil ich auch dachte, dass das Herz durch Sport größer wird. Der hat nur abgewinkt und gemeint, dass das ziemlich schlecht wäre, wenn das so wäre, weil ein vergrößertes Herz in der Regel lediglich ein Indikator für eine Herzinsuffizienz wäre, mit einem oft tödlich endenden Kreislauf, mit sich vergrößernden und schwächer werdenden Herz, mit einer Transplantation als of einziger Möglichkeit der Lebensrettung.

Er sagt: Durch regelmäßiges Training wird das Herz hauptsächlich kräftiger und nur unwesentlich größer.

PS: Ich weiß, irgendwo stand mal, JU habe ein Herz, das so groß wäre wie das eines Stiers. Na ja, ich glaub da lacht jeder Hausarzt drüber ....

Meik 29.07.2010 23:43

Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 430277)
woher willst du wissen, dass es jetzt speziell an der Nüchterneinheit lag und nicht an anderen Trainingseinheiten.
Du trainierst in solchen Phasen ja wohl nicht immer nüchtern.

Wie oft ist dir der Unterschied aufgefallen ? Einmal ?

Schon mehrfach über Trainingsphasen/Jahre. Habe es z.B. mal ein Frühjahr ausgelassen weil es angeblich nichts bringt. Ähnliche Umfänge wie in Vorjahren, jedoch ohne Nüchterntraining und mit mehr KH im Training. Kam lange nicht in Form, dann gab mir aber ein Block mit mehreren langen Nüchterntrainings einen richtigen Schub.

Natürlich trainiere ich nicht jedesmal nüchtern, zumal unter der Woche meistens abends. Vorrangig im Frühjahr die ein oder andere längere GA1-Einheit am WE.

Klar, andere Ursachen kann ich nicht ausschließen. Anzahl Versuchspersonen 1, wissenschaftliche Auswertung: Mangels tieferer Kenntnise keine - lediglich ein individueller Erfahrungswert aus mittlerweile 12 Jahren Triathlon.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:16 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.