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noam 23.05.2017 21:19

Ob nun räumlich getrennt oder als Verkehrsteilnehmer mit auf der Straße ist glaube ich eine Glaubensfrage.

Ich würde mir wünschen, dass da wo die Autos schneller fahren, also grundsätzlich außerhalb geschlossener Ortschaften auf Kreis- oder Landesstraßen entsprechende Radwege anzulegen sind, die es den Radfahrern ermöglichen getrennt vom Verkehr gefahrlos auch schneller zu fahren. Problemstellen sind hier ganz klar Hofeinfahrten. Da fällt mir so auch keine Lösung ein.

Innerhalb geschlossener Ortschaften sollte man einfach die zulässge Höchstgeschwindigkeit auf 30km/h begrenzen und den sportlichen Radfahrer wie auch den 25km/h EBiker auf die Straße lassen, so er denn will. Aber den langsamen Radfahrern und Kindern auch den Radweg erhalten. Diesen dann entsprechend markieren und schützen.

PirateBen 23.05.2017 21:23

Hallo Tandem65

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1306079)
ich habe genauso wenig Ahnung über den genauen Ablauf des Unfalls wie Du. Ich finde es nur sehr unredlich jetzt auf die Verkehrsplaner zu schimpfen, die die Benutzungspflicht für die Radwege aufgehoben haben oder gar die Radwege eliminiert haben.

Meinen Ärger als Schimpfen zu interpretieren mag meiner Schreibweise geschuldet sein, welche Gestern durch diese kurz aufeinanderfolgenden Meldungen mehrerer Fahrradunfälle und ihrer Folgen auch emotional aufgeladen war. Die letzten tödlichen Abbiegeunfälle in Nürnberg sind tatsächlich an Kreuzungen mit Radweg passiert. Als ärgerlich empfinde ich persönlich nunmal den Umstand beim aktuellen Unfall, das mehrere lokale Aktionsbündnisse schon seit längerem auf diese Kreuzung als Gefahrenschwerpunkt hinweisen. Auf die Kreuzung zu führen mehrere Angebotsradwege, deren Benutzungspflicht nach Beschwerden über deren Zustand aufgehoben wurde, anstatt den Zustand der Radwege zu verbessern.

Das es nun zu diesem Unfall gekommen ist mag auch individuelles Fehlverhalten gewesen sein, sowohl vom LKW Fahrer, welcher sich seinen Montag sicher auch anders vorgestellt hatte als auch von der Radfahrerin, ich weiss es nicht. Dennoch ist die Gestaltung der gesamten Kreuzung alles, nur nicht Radfahrerfreundlich und man möchte im vormittäglichen Berufsverkehr auch gar nicht die Fahrbahn benutzen. Das all dies zusammenkommt und ein Menschenleben gefordert hat macht mich einfach traurig und wütend.

Viele Grüße
Ben

noam 23.05.2017 21:40

Radfahrer rechts neben einem LKW, der seinerseits rechts abbiegen möchte, ist einfach die allerschlechteste Situation im Straßenverkehr, die bautechnisch aber sehr einfach gelöst werden kann. Man setze die Haltelinie für Kraftfahrzeuge einfach 5m zurück. Dann sieht der LKW Fahrer die an der Ampel stehenden Radfahrer und kann nach denen gefahrlos abbiegen.

Zu dem muss man natürlich ein Bewusstsein dafür schaffen, dass ich als Radfahrer rechts neben einem LKW für diesen einfach unsichtbar bin und in diesem Fall einfach auf meine Vorfahrt verzichten muss, wenn ich am Leben bleiben möchte.

In Osnabrück haben wir alle 3 Monate einen solchen tödlichen Unfall gehabt. Natürlich darf der LKW nicht einfach nach rechts abbiegen. Aber auf dem Grabstein bringt das Vorfahrt haben auch nichts mehr.

Alternativ könnte man den Radweg auf solchen Straßen einfach links des Kraftfahrzeugverkehrs anbieten und im gleichen Atemzug das Linksabbiegen verbieten und sogenannte Blockumfahrungen anbieten. Zugang zu diesem Radweg könnten Ampeln, Tunnel oder Brücken ermöglichen.

tandem65 23.05.2017 22:00

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1306213)
Aber den langsamen Radfahrern und Kindern auch den Radweg erhalten. Diesen dann entsprechend markieren und schützen.

Hi Noam, das Problem daran ist doch daß ein Radweg dem geneigten KfZ-Fahrer suggeriert daß die Fahrbahn seine ist und damit entstehen automatisch auf dieser Seite Aggressionen. Das alleine reicht mir um gegen Radwege zu sein. Eine geeignete Idee erscheint mir, so wie bei uns hier an Fasching in den letztem 3 Jahren mind. 2 mal auf der B3 Alkoholkontrollen gemacht werden und 2 mal im Jahr vor einer Schule Beleuchtung an Fahrrädern kontrolliert wird. Ebenso 2 Schwerpunkttage zu machen an denen ein Stück Straße überwacht wird auf das verhalten gegenüber Radfahrern und auch gerne in der anderen Richtung. Und hier auch genauso wie von Dir beschrieben mit Bußgeldern gearbeitet wird.
Ein großes Problem ist ja daß entsprechendes verhalten keine Konsequenzen nach sich zieht. Wenn sich das rumspricht, daß danach geschaut wird und geahndet wird kann ein Denkprozeß einsetzen.

tandem65 23.05.2017 22:05

Hi Michael,

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1306211)
Bitte...

mag sein daß Du ein Smilie vergessen hast. So wie Du geschrieben hast kommt halt entsprechendes bei mir an. Ich glaube halt nicht, daß eigene Fahrfehler so häufig zu tödlichen Unfällen führen. Das was Du verlinkt hast ist ein Kabinetttstückchen.

be fast 23.05.2017 22:24

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1306217)
....

Alternativ könnte man den Radweg auf solchen Straßen einfach links des Kraftfahrzeugverkehrs anbieten und im gleichen Atemzug das Linksabbiegen verbieten und sogenannte Blockumfahrungen anbieten. Zugang zu diesem Radweg könnten Ampeln, Tunnel oder Brücken ermöglichen.

Das Queren der Straße, dies muss ja im Prinzip dann 2x erfolgen, ist eine ungünstige Lösung zur Führung des Radverkehrs. Vor allem da sich so nett gemeinte Lösungen wie Tunnel und Brücken sowohl aus Platzgründen als auch aus Kostengründen so gut wie nicht realisieren lassen..

schoppenhauer 23.05.2017 22:48

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1306221)
Ich glaube halt nicht, daß eigene Fahrfehler so häufig zu tödlichen Unfällen führen.

Tödliche Unfälle sind die Spitze vom Eisberg, und da wird Fremdverschulden sicher dominieren. Hier ging es aber um eine persönliche Angst - Skala.

Wenn ich richtig alle bin, nimmt meine Konzentration natürlich ab und ich spare die Kräfte dann leider im Kopf, weniger in den Beinen. Oder wenn ich versuche, meine PB auf der Hausstrecke zu erreichen, dann muss ich halt mal draufhalten bergrunter.

repoman 24.05.2017 06:34

der ganz normale Wahnsinn:

http://www.fuldaerzeitung.de/regiona...egen-AM6538938

carvinghugo 24.05.2017 08:07

Da fällt mir auch nix mehr dazu ein:

Unfassbar: Verkehrsrowdy überfährt Mädchen (12) mit Absicht!

Mattes87 24.05.2017 08:22

Zitat:

Zitat von carvinghugo (Beitrag 1306251)

Wenn das wahr ist und der Kerl gefunden wird, hoffe ich auf mind. 20 Jahr Haft in einem dreckigen Loch!
Ganz EGAL was das Problem war, ein Kind (!!!) vorsätzlich zu verletzen und dann nicht einmal Hilfe zu leisten ist eine der abartigsten Gräueltaten die ein Mensch vollbringen kann! Da gibt es auch keine Entschuldigung.:Peitsche:

Gozzy 24.05.2017 08:22

Zitat:

Zitat von carvinghugo (Beitrag 1306251)

Ist das mies. :( Hoffentlich hat die Polizei genügend Kapazitäten den Täter auch wirklich zu finden. Der missbraucht das Auto als Waffe der gehört weggesperrt.

iChris 24.05.2017 08:31

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1306257)
Ist das mies. :( Hoffentlich hat die Polizei genügend Kapazitäten den Täter auch wirklich zu finden. Der missbraucht das Auto als Waffe der gehört weggesperrt.

Kann man nur hoffen, dass unsere milden Gerichte hier mal richtig urteilen...

Gozzy 24.05.2017 09:48

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1306261)
Kann man nur hoffen, dass unsere milden Gerichte hier mal richtig urteilen...

Absolut.

drullse 24.05.2017 11:18

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1306261)
Kann man nur hoffen, dass unsere milden Gerichte hier mal richtig urteilen...

So weit würde ich nicht gehen. Ich würde mich erstmal damit begnügen, dass es Hoffnung gibt, man könnte hoffen... ;)

Ich glaube es war in Köln wo ein/e Autofahrer/in zu einer läppischen Strafe verurteilt wurde, weil sie lieber auf ihr Handy geschaut hat statt auf die Straße und dabei ein/e Radfahrer/in ums Leben gekommen ist.

Wir sind hier in Autoland...

anneliese 24.05.2017 11:22

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1306261)
Kann man nur hoffen, dass unsere milden Gerichte hier mal richtig urteilen...

Ich hoffe, dass es der Kleinen bald wieder gut geht und sie trotzdem irgendwann wieder aufs Rad steigt. :Blumen:

drullse 24.05.2017 11:26

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1306015)
Ich wäre vorsichtig mit so Klischees, ...

Ich nicht... Gerade 38 Km durch die Stadt mit dem Rad, es gab letztlich nur ein Fahrzeug, dass voll draufgehalten hat (bin ne Weile hinterher gefahren) und das im Ernstfall niemals zum Stehen gekommen wäre. Rate mal, was das war... ;)

Richtig - ein Betonmischer.

Das Problem bei diesen Fahrzeugen ist, dass sie sich mittlerweile wie ein PKW fahren. Die 32 Tonnen eines beladenen Betonmischers fühlt man weit weniger als noch vor einigen Jahren. Dementsprechend wird dann halt geheizt, was das Zeug hält.

eik van dijk 24.05.2017 11:49

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1306290)
Ich nicht... Gerade 38 Km durch die Stadt mit dem Rad, es gab letztlich nur ein Fahrzeug, dass voll draufgehalten hat (bin ne Weile hinterher gefahren) und das im Ernstfall niemals zum Stehen gekommen wäre. Rate mal, was das war... ;)

Richtig - ein Betonmischer.

Das Problem bei diesen Fahrzeugen ist, dass sie sich mittlerweile wie ein PKW fahren. Die 32 Tonnen eines beladenen Betonmischers fühlt man weit weniger als noch vor einigen Jahren. Dementsprechend wird dann halt geheizt, was das Zeug hält.

Da halte ich dagegen dass die meisten Fahrer dieser Gefährte sehr wohl wissen was sie ihrem Fahrzeug zutrauen können, zumindest auf den Straßen um Wien/NÖ. Meine schlechten Erlebnisse waren ausschließlich mit Autos. Ein Betonmischer probiert im Normalfall nicht dich auf einer Freilandstraße bei Gegenverkehr zu überholen und bremst sich im Normalfall hinter dir ein. Ein kurzes Danke Handzeichen wird dann auch manchmal mit Blinken beantwortet.
Man muss ehrlich sagen dass es auch oft durch die Ignoranz von RRfahrern gegenüber dem Restverkehr zu brenzligen Situationen kommt.

tandem65 24.05.2017 12:03

Zitat:

Zitat von eik van dijk (Beitrag 1306291)
Ein kurzes Danke Handzeichen wird dann auch manchmal mit Blinken beantwortet.

Das beobachte ich auch. Ich habe mir das schon lange angewöhnt. Auch ein Daumen macht dem anderen Freude und sorgt dafür daß im das ganze auch noch mittelfristig Spaß macht.

scalacs 24.05.2017 12:27

Ein Kind anzufahren ist natürlich unterste Schublade und gehört verurteilt. Leider kann man sich bei der Fahrzeugbeschreibung kaum vorstellen, dass der Fahrer ermittelt wird.:Traurig:

Generell denk ich, dass man viele der Probleme mit Technik lösen könnte.
Wenn ich z.B. höre, dass man nicht neben einem LKW fahren soll, weil man dort im toten Winkel des Fahrers ist, frage ich mich, warum solche Fahrzeuge in der heutigen Zeit für den Straßenverkehr zugelassen sind. Wahrscheinlich bin ich naiv und unwissend, aber in Zeiten von selbstfahrenden Autos kann man da doch Abhilfe schaffen.
Ob es seitens des Gesetzgebers eingefordert wird und entsprechende Regelungen geschaffen werden, kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Solange es nicht in großen Buchstaben auf der BILD steht, oder es bei den Unfällen jemanden in prominenter Stellung trifft, handelt es sich leider nur um traurige Einzelschicksale, die in einer Autonation billigend in Kauf genommen werden.
Ich glaube auch nicht, dass es eine spezielle Gruppe von Straßenverkehrsteilnehmern gibt, die als Problemgruppe eingestuft werden kann. Einige sagen möglicherweise LKW-Fahrer, andere PKW-Fahrer. Für meinen Teil sehe ich auch Motorradfahrer als äußerst aggressiv an, diese fahren häufig sehr eng und mit hoher Geschwindigkeit an einem vorbei.
Generell würde allen, und das meine ich nicht explizit nur in Bezug auf den Straßenverkehr, etwas mehr Toleranz gut tun. :Liebe:
Da dies nicht zu erwarten ist, können mMn. nur harte Regelungen mit damit verbundenen Strafen eine Besserung herbeiführen.

noam 24.05.2017 13:00

Zitat:

Zitat von scalacs (Beitrag 1306298)
Generell denk ich, dass man viele der Probleme mit Technik lösen könnte.
Wenn ich z.B. höre, dass man nicht neben einem LKW fahren soll, weil man dort im toten Winkel des Fahrers ist, frage ich mich, warum solche Fahrzeuge in der heutigen Zeit für den Straßenverkehr zugelassen sind. Wahrscheinlich bin ich naiv und unwissend, aber in Zeiten von selbstfahrenden Autos kann man da doch Abhilfe schaffen.

Ich glaube sogar eher Gegenteiliges. Diese unglaublich Technikgläubigkeit führt ebenfalls zu gesteigerter Abwesenheit im Straßenverkehr. Neulich mit einem LKW Fahrer gesprochen, der vom Fernverkehr in den Nahverkehr gewechselt ist. Er sagte er musste sich richtig umstellen, nun weniger mit Abstandstempomat auf der Bahn einfach dahinzurollen und nun plötzlich viel mehr selber zu fahren. Wenn man hier glaubt, dass die Technik einem dies auch auf der Landstraße abnimmt, kann es fatal werden.

Ich glaube auch, dass viele Menschen den Bezug zum Fahrzeug und Verkehr aufgrund der Fülle an technischen Helferlein verloren haben. Dann hat natürlich noch die Ablenkung sehr zugenommen. Früher hatte man ein Radio und das wars. Heute hat man ein Multimediainterface, wo man die neusten 9Gag Videos eingespielt bekommen kann. Dann führt das eine zum anderen.

Leider hinkt unser Gesetzgeber den technischen Möglichkeiten deutlich hinterher. Die Bedienung des Mobiltelefons am Steuer ist zwar verboten. Aber die Bedienung des Multimediainterface ist ok?

Dazu habe ich das Gefühl, dass durch die zunehmende Verkehrsdichte zwar die allgemeine Durchschnittsgeschwindigkeit und damit auch die Zahl der Verkehrstoten zurückgeht, aber dafür die Rücksichtslosigkeit deutlich zunimmt. Und unter dieser Rücksichtslosigkeit leiden dann im Endeffekt die schwächeren Verkehrsteilnehmer.

qbz 24.05.2017 13:19

Im Stadtverkehr wie in Berlin passieren die meisten tödlichen Unfälle mit Radfahrern durch rechtsabbiegende LKW´s. Da sollte man die Vorschriften bei den Spiegeln (toter Winkel) verbessern oder Kameras als Pflicht einführen. (abgesehen von den Verkehrsführungsänderungen).

http://www.hamburg.de/radverkehr/337...-toter-winkel/
"Freiwilliges Anbringen von Dobli-Spiegeln an Ihren Fahrzeugen. Nach vorliegenden Test-Ergebnissen verringert diese besondere Art von Spiegeln, deren Einsatz nicht vorgeschrieben ist, den Toten Winkel auf 4 % (nach unserem Kenntnisstand gibt es keinen anderen Anbieter für derartige Sonderspiegel)."

Dann noch überall die Höchstgeschwindigkeit auf 30km/h im Stadtgebiet (ausser Autobahn, Schnellstrasse) einführen, breit kontrollieren, Raser hoch bestrafen und die Zahl der tödlichen Unfälle mit Fussgängern und Radfahrern ginge deutlich zurück.

drullse 24.05.2017 13:23

Zitat:

Zitat von eik van dijk (Beitrag 1306291)
Da halte ich dagegen dass die meisten Fahrer dieser Gefährte sehr wohl wissen was sie ihrem Fahrzeug zutrauen können, zumindest auf den Straßen um Wien/NÖ. Meine schlechten Erlebnisse waren ausschließlich mit Autos.

Ich hab mal das Relevante markiert... ;)

Zitat:

Ein Betonmischer probiert im Normalfall nicht dich auf einer Freilandstraße bei Gegenverkehr zu überholen und bremst sich im Normalfall hinter dir ein.
Im österreichischen Normalfall vielleicht. Komm mal vorbei und wir drehen ne Runde hier in der Stadt und auf den Bundesstraßen im Umland.

Der Betonmischer steht auch nur als Synonym für den schweren LKW allgemein.

Ich hatte diesen Erkenntnisgewinn leider auch erst so richtig nach einem Erlebnis, das glücklicherweise ohne Unfall ausgegangen ist und mit aber klar gezeigt hat, dass 450 PS unterm Hintern und moderne Technik zwar aus einem 18m-Trumm gefühlt ein Kleinfahrzeug machen aber wenn es dann eng wird... Ich war mit Blaulicht unterwegs und "im Recht" aber was hilft das, wenn Du ein paar Autos zusammenschiebst? Am Ende wäre ich rein rechtlich mit einer massiven Teilschuld dabei gewesen, von der psychischen Komponente ganz zu schweigen.

Solange nix passiert ist alles gut und die Brummi-Fahrer treten angesichts des Stresses und Termindrucks drauf. Zumindest hier.

LidlRacer 24.05.2017 13:41

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1306304)
Im Stadtverkehr wie in Berlin passieren die meisten tödlichen Unfälle mit Radfahrern durch rechtsabbiegende LKW´s. Da sollte man die Vorschriften bei den Spiegeln (toter Winkel) verbessern oder Kameras als Pflicht einführen. (abgesehen Verkehrsführungsänderungen).

Ja, aber es ist auch ein ganz wesentlicher Teil des Problems, dass vielen Radfahrern das Problem nicht bewusst ist, dass sie ganz leicht übersehen werden können.

Aus Deinem Link:
"Wie sollten Sie sich als Radfahrer oder Fußgänger verhalten?
Wenn Sie nicht sicher sind, ob der Fahrer Sie gesehen hat – am besten über direkten Blickkontakt zueinander – sollten Sie Vorsicht walten lassen und lieber den Lastwagen vor Ihnen abbiegen lassen.
http://www.hamburg.de/radverkehr/337...-toter-winkel/"

Am besten begibt man sich gar nicht erst in den Bereich des toten Winkels, indem man entweder schnell genug fährt, um ausreichend weit vor dem Lkw zu bleiben. Wenn man doch vom Lkw überholt wird, lässt man ihn besser schnell vorbei und bleibt dann dahinter.

Niemals würde ich mich im Gefahrenbereich rechts von einem Lkw aufhalten, der rechts abbiegen will.

neo 24.05.2017 13:48

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1306311)

Niemals würde ich mich im Gefahrenbereich rechts von einem Lkw aufhalten, der rechts abbiegen will.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Aber daß er rechts abbiegen will, weißte auch nur, wenn er den Blinker setzt. ;) Tut er es nicht ... :(

carvinghugo 24.05.2017 13:50

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1306288)
So weit würde ich nicht gehen. Ich würde mich erstmal damit begnügen, dass es Hoffnung gibt, man könnte hoffen... ;)

Ich glaube es war in Köln wo ein/e Autofahrer/in zu einer läppischen Strafe verurteilt wurde, weil sie lieber auf ihr Handy geschaut hat statt auf die Straße und dabei ein/e Radfahrer/in ums Leben gekommen ist.

Wir sind hier in Autoland...

Du meinst diesen Fall?
Wurde am Amtsgericht Stuttgart verhandelt.

Autofahrerin nach Unfall wegen versuchten Mordes verurteilt

drullse 24.05.2017 13:54

Zitat:

Zitat von carvinghugo (Beitrag 1306314)
Du meinst diesen Fall?
Wurde am Amtsgericht Stuttgart verhandelt.

Autofahrerin nach Unfall wegen versuchten Mordes verurteilt

Exakt. "Erwachsen" genug, um einen Führerschein zu bekommen aber dann wie eine Jugendliche behandelt, als es zum Unfall mit Todesfolge kommt. Bei mir kommt da wirklich überhaupt kein Verständnis auf. :(

drullse 24.05.2017 14:00

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1306311)
Niemals würde ich mich im Gefahrenbereich rechts von einem Lkw aufhalten, der rechts abbiegen will.

Ja, so denken Viele. Und gefühlt genauso Viele sagen sich "Passt schon".

Bei mir stand mal ein Radfahrer an der Kreuzung an den rechten (gut einen Meter hohen) Reifen gelehnt (Fahrzeug war der hier: http://www.thw-chawi.de/images/Wasse...n/DSC05969.JPG). Schuhe in den Pedalen eingeklinkt. Wenn der beim Anfahren schwankt, ruckelt es bei mir kurz und ich denke, ich bein über einen zu tief eingelassenen Gullideckel gefahren...

Als mein Beifahrer ihn fragte, ob er noch alle Latten am Zaun hat, kam nur ein mürrisches "Wat denn, ick bin eh schneller weg als Ihr" zurück. Ohne Worte...

Und natürlich kann ich Auto/LKW-Fahrer verstehen, die angesichts solcher Flachzangen nicht gut auf Radfahrer zu sprechen sind.

tandem65 24.05.2017 20:34

Hi Ben,

Zitat:

Zitat von PirateBen (Beitrag 1306214)
Als ärgerlich empfinde ich persönlich nunmal den Umstand beim aktuellen Unfall, das mehrere lokale Aktionsbündnisse schon seit längerem auf diese Kreuzung als Gefahrenschwerpunkt hinweisen. Auf die Kreuzung zu führen mehrere Angebotsradwege, deren Benutzungspflicht nach Beschwerden über deren Zustand aufgehoben wurde, anstatt den Zustand der Radwege zu verbessern.

der Zustand des Radweges hat doch wahrscheinlich keine Rolle gespielt. Das Opfer hat sich ja von dem Zustand wahrscheinlich nicht beeindrucken lassen und hat ihn fatalerweise benutzt.
Am Ende machst Du Dich a mehr Opfern Schuldig wen der Zustand besser wird und die Ausreden ausgehen in lieber nicht zu benutzen.

Hafu 24.05.2017 21:04

Wenn es noch weiterer Beweise bedarf, dass es neuer Verkehrskonzepte mit zeitgemäßer Radwegeplanung und (auch angesichts zunehmender Verkehrsdichte) defensiveres Fahrverhalten von Autos bedarf:


Heute nur rund 10 km von hier, auf einer meiner Standard-Radstrecken, wo ich erst letzten Freitag vorbeigefahren bin:

11 (!) jähriges Mädchen, das vor langsam fahrenden Traktor auf dem Schulweg mit dem Fahrrad die Straße überqueren will von überholenden PKW erfasst und tödlich verletzt:( .

Die besagte Straße ist eine beliebte Ausweichroute für PKWs und LKWs mit dynamischen Navi, wenn auf der Autobahn München-Salzburg vor dem Samerberg wie so oft Stau entstanden ist, da sie nahezu parallel zur Autobahn verläuft.

DocTom 24.05.2017 21:20

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1306316)
...Bei mir kommt da wirklich überhaupt kein Verständnis auf. :(

Bei mir auch nicht. Und bei vielen Menschen scheint entweder die geistige Leistungsfähigkeit zur Nutzung einer Freisprecheinrichtung nicht ausreichend oder die Nutzung wird als Schwäche angesehen. In HH seh ich dauernd irgendwelche Schwachmaten mit dem Handy direkt vorm Mund rumfahren, obwohl die Karren in der Preisklasse sicher alle über Freisprecheinrichtungen verfügen...
So jemand sieht mit Sicherheit keine Radfahrer, sind ja eh zu schwache Hindernisse und damit nicht würdig, überhaupt bemerkt zu werden.
OMTC / nur meine Meinung und Erfahrung
Thomas

Heidjer 25.05.2017 01:58

Oha,

bin seit einem Jahr beruflich im mittleren Westen der USA und komme jetzt erst wieder zum Training. Fuer Freitag ist die erste Radausfahrt geplant, ich bin mal gespannt wie das hier in Pickup-Truck country und ohne Handyverbot am Steuer so abgeht...
Eure Erlebnisse sind z.T. echt heftig! Da hatte ich in meiner alten Heimat (Lueneburger Heide) ja echt Glueck!

So long

Jan

-MJ- 25.05.2017 08:19

Dumm ist nur, dass das ganze schon jetzt tech. gelöst werden können. Keine Neuwagen mehr ohne autom. Fahrassistenten und keiner müßte mehr sterben. Wird aus Profitinteresse der Industrie und dem allg. Geiz leider noch bestimmt 20 Jahre dauern.

carvinghugo 25.05.2017 08:21

Auch auf dem Rad weg ist man nicht mehr sicher vor Volldeppen:

Seil gespannt: Polizei ermittelt nun wegen Tötungsdelikt

Mirko 25.05.2017 09:20

Zitat:

Zitat von carvinghugo (Beitrag 1306372)
Auch auf dem Rad weg ist man nicht mehr sicher vor Volldeppen:

Seil gespannt: Polizei ermittelt nun wegen Tötungsdelikt

Unglaublich...
Was muss da alles im Leben schief gelaufen sein um auf so eine Idee zu kommen? :(

noam 25.05.2017 09:57

Zitat:

Zitat von carvinghugo (Beitrag 1306372)
Auch auf dem Rad weg ist man nicht mehr sicher vor Volldeppen:

Seil gespannt: Polizei ermittelt nun wegen Tötungsdelikt

Ist im Wald nebst Nagelfallen doch schon lange gängige Praxis gegen diese MTB Rowdies und Waldzerstörer.

drullse 25.05.2017 18:51

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1306376)
Unglaublich...
Was muss da alles im Leben schief gelaufen sein um auf so eine Idee zu kommen? :(

Eine Menge.

Auch wenn es dem Rechtsstaat widerspricht: ich wünsche mir in solchen Fällen, dass Andere den Typen VOR der Polizei finden...

Nee... die Meldungen der letzten Tage setzen mir wirklich ne Hasskappe auf. :dresche

DocTom 25.05.2017 18:54

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1306379)
Ist im Wald nebst Nagelfallen doch schon lange gängige Praxis ....

Ja, es wird eng auf dem Planeten...:(

-MJ- 26.05.2017 07:08

Da ich am Sonntag auch das Erste mal mit einer Motorhaube Bekanntschaft gemacht habe (unverschuldet), denke ich schon darüber nach, ob es vielleicht doch besser ist, nur noch vor der Glotze zu trainieren, vor allem mit dem Zeitfahrrad.

http://trisutto.com/key-performance-tools-the-turbo/

kullerich 26.05.2017 08:01

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1306409)
Ja, es wird eng auf dem Planeten...:(

So ein Quatsch, die Bevölkerung in D ist im Wesentlichen konstant

schoppenhauer 26.05.2017 08:11

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1306459)
So ein Quatsch, die Bevölkerung in D ist im Wesentlichen konstant

1970 besaß nicht mal jeder Vierte ein Auto. Der Rest musste Radfahren, das ist der Unterschied zu heute. Heute wollen die die radeln meistens auch radeln.


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