triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Wagenknecht eigene Partei (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=52421)

TriVet 12.07.2024 12:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1750977)
Das ist mal eine ehrliche Ansage: Klimaschutz ist kaum mit sozialer Gerechtigkeit oder gar Chancengleichheit vereinbar, es heißt mehr Einschränkung für die Ärmeren, mehr Freiheit und Möglichkeiten für die Reicheren.

Und das ist heute anders?
Ich kenne zB nicht viele "Arme", die eine Woche Skifahren gehen oder sich Rennräder für einige tausend Euro in ihre Zwei-Zimmer-Mietswohnung stellen...

qbz 12.07.2024 12:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1750970)
Wie äußern sich denn die Manager und Unternehmer, ist das bekannt? Wünschen sie sich Sarah Wagenknecht als Wirtschaftsministerin?

Nun, Unternehmer und vor allem Kapitalinvestoren bemessen den Erfolg nach der Rendite, die halt kurzfristig und für einen einzelnen Konzern gesehen steigt, wenn dort die Reallöhne stagnieren oder sinken, wo aber das BSW z.B. höhere Mindestlöhne fordert.

Auf der anderen Seite entsteht gesamtvolkswirtschaftlich mehr Kaufkraft und Umsatz durch steigende Reallöhne, was abstrakt auch der Kapitalinvestor weiss, aber nicht zu seinem renditeorientierten Rollenhandeln, Job als einzelner Unternehmer passt, weil da das Hemd näher sitzt als die Hose. Er spürt das erst, wenn er wegen mangelnder Kaufkraft seine Produkte nicht mehr verkaufen kann, womit wir wieder beim vorher berichteten Anwachsen von Insolvenzen wären.

Es gibt natürlich Ausnahmen, wenn man sucht wie dieses Beispiel oder in den USA Berkshire Hathaway´s Meinung inbezug auf Erbschaften von (und auch seines) Vermögens und Steuern, die eher bei Wagenknecht und der PdL liegt als bei den anderen Parteien.

Ähnlich verhält es sich mit Investitionen in die (marode) Infrastruktur wie Bahn etc., die volkswirtschaftlichen Nutzen und Wachstum bringen, aber evlt. durch Besteuerung sehr grosser Vermögen / Erbschaften gegenfinanziert werden.

keko# 12.07.2024 12:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1750976)
Die Frage umfasst den gesamten Kulturbetrieb, also jeden Sport, Schwimmbäder und Konzerte. Das müssen wir klimaneutral hinbekommen.

Flugreisen wie Hawaii sind aus meiner Sicht aber erstmal nicht mit den Klimazielen zu vereinbaren.

Das wird dauern, man könnte aber auch kurzfristig Maßnahmen antriggern:

Im vergangenen Jahr war in Südfrankreich Wassermangel ein Thema. Ich unterhielt mich mit einem Aktivisten, einem älteren Franzosen, dem die vielen Helis und Privatflugzeuge ein Dorn im Auge sind. Er winkte ab, als ich meinte, dass der Wasserverbrauch von Golfanlagen und großen Anlagen meinen Verbrauch um das zig-fache übersteige und nur für wenige Personen gedacht sein. Er meinte, in diesen Kreisen sei das kein Thema.

Genussläufer 12.07.2024 13:39

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1750979)
Nun, Unternehmer und vor allem Kapitalinvestoren bemessen den Erfolg nach der Rendite, die halt kurzfristig und für einen einzelnen Konzern gesehen steigt, wenn dort die Reallöhne stagnieren oder sinken, wo aber das BSW z.B. höhere Mindestlöhne fordert.

Das ist nur die Hälfte der Wahrheit. Du versuchst als Unternehmen natürlich auch, gute Leute zu halten. Du wirst Dir in schwierigen Zeiten mehrfach überlegen, ob Du Dich von jemanden trennst oder ihn empfänglich für attraktive Angebote von aussen machst. Du betrachtest eben nicht nur die Inputfaktoren. Das mag in einer Fabrik mit austauschbaren Arbeitskräften anders sein. Die hast Du hier eher weniger.

Zitat:

Auf der anderen Seite entsteht gesamtvolkswirtschaftlich mehr Kaufkraft und Umsatz durch steigende Reallöhne, was abstrakt auch der Kapitalinvestor weiss, aber nicht zu seinem renditeorientierten Rollenhandeln, Job als einzelner Unternehmer passt, weil da das Hemd näher sitzt als die Hose. Er spürt das erst, wenn er wegen mangelnder Kaufkraft seine Produkte nicht mehr verkaufen kann, womit wir wieder beim vorher berichteten Anwachsen von Insolvenzen wären.
Diese Argumentation würde wahrscheinlich auch Trump führen. Das funktioniert vielleicht auf abgeschotteten Märkten. Zoll hier, Zoll da und das nennt man dann Strategie. Diese führen aber unweigerlich in höhere Preise und Inflation. Je länger diese Spirale läuft, umso schmerzhafter wird der Weg zurück.

https://www.capital.de/wirtschaft-po...-33937530.html

Dieser Unsinn, dass Erträge aus Kapitalvermögen niedriger versteuert werden als Arbeitseinkommen, ist doch hanebüchener Blödsinn. Du hast die Besteuerung auf der Unternehmensseite plus die auf der privaten Seite. Das Problem ist eher wie weiter oben geschrieben die Besteuerung von Zinserträgen. Und - hier würde ich voll und ganz folgen - die ganzen Ausnahmen von Stiftung hier, Assetverkauf dort... In den Vermögensverwaltungen gibt es den Witz, dass 98% der Steuergesetzgebung weltweit auf Deutschland entfallen. Wenn wir diese ganzen Ausnahmen mal rausnehmen, könnten wir uns in der Tat auch deutlich geringere Steuersätze leisten. Da wäre allen geholfen. Von De Masi habe ich da übrigens schon den einen oder anderen guten Kommentar gelesen.

qbz 12.07.2024 14:08

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1750992)
Das ist nur die Hälfte der Wahrheit. Du versuchst als Unternehmen natürlich auch, gute Leute zu halten. Du wirst Dir in schwierigen Zeiten mehrfach überlegen, ob Du Dich von jemanden trennst oder ihn empfänglich für attraktive Angebote von aussen machst. Du betrachtest eben nicht nur die Inputfaktoren. Das mag in einer Fabrik mit austauschbaren Arbeitskräften anders sein. Die hast Du hier eher weniger.
......
Diese Argumentation würde wahrscheinlich auch Trump führen. Das funktioniert und abgeschotteten Märkten. Diese führen aber unweigerlich in höhere Preise und Inflation. Je länger diese Spirale läuft, umso schmerzhafter wird der Weg zurück.

https://www.capital.de/wirtschaft-po...-33937530.html

Es gibt nun mal zwei unterschiedliche Akteure mit widersprüchlichen Interessen, die ich kurz und aufs Wesentliche bezogen beschrieben habe, in der Welt der tarifgebundenen Arbeit und Konzerne sowie drittens eine volkswirtschaftliche Gesamtperspektive. Von einer inflationären Lohn-Preis Spirale wie in den 70ziger Jahren in DE, welche durch Lohnerhöhungen ausgelöst wird, ist DE aktuell weit entfernt. Das "Schreckgespenst" wird nur interessensbedingt fast jedes Mal an die Wand gemalt, wenn jemand höhere Mindestlöhe und dem Wachstum angemessene Tariflöhne fordert, oder ganz neu für mich Trump. ;) :Blumen:

qbz 12.07.2024 14:21

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1750992)
Dieser Unsinn, dass Erträge aus Kapitalvermögen niedriger versteuert werden ...

Ich wollte eigentlich nur darauf aufmerksam machen, dass es unter Unternehmer / Vermögenden auch Ausnahmen gibt im Hinblick auf eine Übereinstimmung mit BSW in der Grundtendenz und dass es auch eine Gegenfinanzierung für Infrastrukturmassnahmen braucht (womit sich BSW auch beschäftigt), ohne jetzt die einzelnen Besteuerungsmöglichkeiten zu bewerten, wie man am besten die wachsenden Ungleichheiten angeht.

Schwarzfahrer 12.07.2024 14:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1750978)
Und das ist heute anders?
Ich kenne zB nicht viele "Arme", die eine Woche Skifahren gehen oder sich Rennräder für einige tausend Euro in ihre Zwei-Zimmer-Mietswohnung stellen...

Mir ging es um das Wörtchen "mehr" in meinem Satz - also daß für die Ärmeren weniger zugänglich sein wird, als heute. Mein subjektiver Eindruck ist eh schon, daß es in den 80-ern und 90-ern (als ich selbst noch mehr auf das Geld achten mußte, als heute) es weniger darum ging, sich etwas überhaupt zu leisten, sondern nur in welcher Preislage - was ich als sozial gerecht ansehe. Inzwischen habe ich den Eindruck, daß in manchen Bereichen (Hausbau, Neuwagen, Skifahren) die für ärmere bezahlbare Preislage verschwindet, und damit die Frage für viele auf die Ebene "ja oder nein" wandert, was ich qualitativ grundsätzlich schlechter finde, da es ganze Gruppen ausschließt.

Genussläufer 12.07.2024 14:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1750997)
Das "Schreckgespenst" wird nur interessensbedingt fast jedes Mal an die Wand gemalt, wenn jemand höhere Mindestlöhe und dem Wachstum angemessene Tariflöhne fordert, oder ganz neu für mich Trump. ;) :Blumen:

Hihi :Cheese:

Trump würde ähnlich argumentieren. Die Instrumente wären andere. Die Schnittmenge: "Mit 'nem Hammer in der Hand sieht alles aus wie'n Nagel."

Zitat:

Ich wollte eigentlich nur darauf aufmerksam machen, dass es unter Unternehmer / Vermögenden auch Ausnahmen gibt im Hinblick auf eine Übereinstimmung mit BSW in der Grundtendenz und dass es auch eine Gegenfinanzierung für Infrastrukturmassnahmen braucht (womit sich BSW auch beschäftigt), ohne jetzt die einzelnen Besteuerungsmöglichkeiten zu bewerten, wie man am besten die wachsenden Ungleichheiten angeht.
Es ist ja bei weitem nicht so, dass die BSW unsinnig argumentiert. Mal davon abgesehen, dass SW als Person immer sehr sachlich auftritt und argumentiert. Ähnliches sehe ich bei de Masi. Und das sind nicht die einzigsten. Und Hand aufs Herz, wenn da, wo die den Finger immer wieder reinpieksen, keine klaffende Wunde wäre, wäre der Aufschrei nicht so groß. Bleibt also noch der jeweilige Lösungsansatz. Auch hier kommen gute Ideen. Mit einigen kann ich mich identifizieren, mit anderen gar nicht. In Summe finde ich die BSW als echte Bereicherung, obwohl ich sie (wahrscheinlich) niemals wählen würde.

qbz 12.07.2024 15:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1750970)
Wie äußern sich denn die Manager und Unternehmer, ist das bekannt? Wünschen sie sich Sarah Wagenknecht als Wirtschaftsministerin?

In Ergänzung meines vorigen Kommentars möchte ich noch ergänzen, dass Wagenknecht im Fach Volkswirtschaftslehre promoviert hat mit einer Arbeit über "Sparverhalten", was oft vergessen wird. Von ihrem Studium her bringt sie mehr Qualifikationen mit als der gegenwärtige Minister.

Genussläufer 12.07.2024 15:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1751011)
In Ergänzung meines vorigen Kommentars möchte ich noch ergänzen, dass Wagenknecht im Fach Volkswirtschaftslehre promoviert hat mit einer Arbeit über "Sparverhalten", was oft vergessen wird. Von ihrem Studium her bringt sie mehr Qualifikationen mit als der gegenwärtige Minister.

Das kann man ruhigen Gewissens so sagen, ist aber an sich keine Antwort auf Arnes Frage:

Zitat:

Wie äußern sich denn die Manager und Unternehmer, ist das bekannt? Wünschen sie sich Sarah Wagenknecht als Wirtschaftsministerin?
Ich habe dazu nicht offizielles gelesen oder gehört. In meiner Bubble nehme ich aber wahr, dass sie in diesem Kreis eher kritisch gesehen wird. Zum einen ist da ihre Vergangenheit und zum anderen ist das Programm in Gänze auch nicht klar. Das wird zu großen Teilen eher opportunistisch wahrgenommen. Auf jeden Fall hat sie aktuell einen deutlich längeren Atem als Herr Maaßen. Das allein erfordert schon Respekt. Mit den Worten von Judith Holofernes: "Sie ist gekommen um zu bleiben." Das denke ich, wohlwissend, dass sie nicht von jedem gewollt ist. Und der von Arne angesprochene Kreis zählt m.E. eher zu diesem Lager :Blumen:

Klugschnacker 12.07.2024 16:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1750979)
... wo aber das BSW z.B. höhere Mindestlöhne fordert.

Das hat meine volle Unterstützung.

happytrain 12.07.2024 22:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1750621)
Die USA haben ein gewaltiges Investitionsprogramm für Umwelttechnologien. Dasselbe gilt für China.

Davon merkt man vielleicht als Bürger oder Bürgerin lange nichts. Bis diese Technologien plötzlich allgegenwärtig sind. Lange Zeit bekommt man zunächst nur am Rande mit, dass Windräder aufgestellt, Stromnetze gezogen und Batterien entwickelt werden. Wenn alle diese Zutaten einmal da sind, geht es ratzfatz.

Deutschland war einmal führend bei Spiegelreflexkameras. Ich bin selbst Besitzer einer mechanischen Leica für Negativfilme. Der gesamte Markt dafür ist innerhalb weniger Jahre verschwunden. So ging es auch der Schreibmaschine, dem Walkman und der Pferdekutsche, und so wird es auch dem Verbrennungsmotor gehen.

Glaube ich nicht, das mit dem Verbrenner. Vielleicht für den Bürger und Teile der Wirtschaft. ABER, Rettungskräfte, Katastrophenschutz, Bundeswehr,... werden sicher nicht zu 100% auf Strom umstellen. Was machst den bitte bei globalem Stromausfall. Soviel Batterien wie du für einen normalen 30 kW Dieselgenerator flächendeckend benötigen würdest um einen langfristigen Katastrophenfall abzudecken, ist unrealistisch. Auch die Landwirtschaft ist nicht 100% auf Strom umzustellen.

StefanW. 13.07.2024 06:34

Zitat:

Zitat von happytrain (Beitrag 1751057)
Was machst den bitte bei globalem Stromausfall.

Ein globaler Stromausfall ist so wahrscheinlich wie die Übernahme der Weltherrschaft durch Mondmännchen.

qbz 13.07.2024 08:22

Wer verdreht hier die Fakten (Wagenknecht bei Illner)?. 1min.

Klugschnacker 13.07.2024 08:28

Zitat:

Zitat von happytrain (Beitrag 1751057)
Auch die Landwirtschaft ist nicht 100% auf Strom umzustellen.

Zunächst vielleicht nicht. Allerdings haben landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht das Reichweitenproblem wie ein LKW. Außerdem verfügen Landwirte über jede Menge Flächen, um Solarstrom selbst herzustellen. Früher oder später wird die Technik soweit sein, dass Landwirte die benötigte Energie für ihre Maschinen selbst herstellen, anstatt Dieselkraftstoff teuer einzukaufen. Den Überschuss verkaufen sie ins Netz.

Davon abgesehen: Das Klimaschutzgesetz bindet den Gesetzgeber. Solange dieses Gesetz gilt, muss er den Klimaschutz verfassungsgemäß durchsetzen. Ich wüsste nicht, warum ausgerechnet Landwirte davon ausgenommen sein sollten.

Klugschnacker 13.07.2024 08:42

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1751066)

Frau Wagenknecht betrachtet eine Zunahme der Verteidigungsausgaben als Aufrüstung.

Beides ist nicht dasselbe. Man kann den Verteidigungshaushalt erhöhen, ohne zusätzliche Waffen zu kaufen, also ohne im eigentlichen Sinn aufzurüsten. Etwa, indem der Etat für die Verwaltung der Bundeswehr erhöht wird – das ist nur ein Beispiel zur Veranschaulichung.

Auf diesen Unterschied hat die Expertin Claudia Major hingewiesen und die Zahlen, mit denen Frau Wagenknecht argumentierte, korrigiert.

keko# 13.07.2024 08:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1751011)
In Ergänzung meines vorigen Kommentars möchte ich noch ergänzen, dass Wagenknecht im Fach Volkswirtschaftslehre promoviert hat mit einer Arbeit über "Sparverhalten", was oft vergessen wird. Von ihrem Studium her bringt sie mehr Qualifikationen mit als der gegenwärtige Minister.

Ich halte sie für recht gescheit. Ich freue mich, dass ich mit ihr ein paar Belanglosigkeiten austauschen konnte ;-)
Bzgl. dem Klimawandel geht das BSW einen sozial verträglicheren und wirtschaftlicheren Weg. Im Vergleich zur klassischen grünen Politk liegt der Fokus mehr auf sozialen Aspekten und weniger auf radikalen Umweltmaßnahmen.
Eigentlich wäre der klassische grüne Weg der richtige. Ich befürchte aber, dass dieser von der Bevölkerung nicht mitgetragen wird. Wir reden ja über Gesetze und nicht über Naturgesetze. Erstere kann man ändern. Aktuelle Wahlergebnisse stützen meine Befürchtungen. Nicht nur das: dem einen oder anderen wird schon aufgefallen sein, dass der Klimwandel medial längst nicht mehr Thema #1 ist. Um den Green New Deal, mit dem Frau vdL angetreten ist, ist es medial auch ruhig geworden.

qbz 13.07.2024 09:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751070)
Frau Wagenknecht betrachtet eine Zunahme der Verteidigungsausgaben als Aufrüstung.

Beides ist nicht dasselbe. Man kann den Verteidigungshaushalt erhöhen, ohne zusätzliche Waffen zu kaufen, also ohne im eigentlichen Sinn aufzurüsten. Etwa, indem der Etat für die Verwaltung der Bundeswehr erhöht wird – das ist nur ein Beispiel zur Veranschaulichung.

Auf diesen Unterschied hat die Expertin Claudia Major hingewiesen und die Zahlen, mit denen Frau Wagenknecht argumentierte, korrigiert.

Danke! Ich tue mir keine Talk-Shows an, deswegen kann ich zum Kontext nichts sagen.

Ich weiss nur, dass auch SIPRI z.B. bei den Ausgaben für Verteidigung immer die Gesamtverteidigungshaushalte der Staaten vergleicht (und kein Personal oder Gebäude usf. rausrechnet) und wenn diese überproportional steigen, diese auch pauchal mit dem Begriff weltweite "Aufrüstung" oder weltweite wachsende "Rüstungsspirale" bezeichnet.

Das scheint so allgemeiner Usus zu sein. Vermutlich, weil die Budget Zahlen als offizielle, bestätigte Zahlen zur Verfügung stehen. Natürlich kann man unter dem Begriff "Aufrüstung" / "Abrüstung" im engeren, spezifischen Sinne auch einzelne oder nur Waffenbereiche zusammenfassen wie z.B. die von der NATO und DE geplante neue Stationierung der USA Raketen in DE und das mit Raketenaufrüstung benennen. Ich vermute aber, Frau Major hat genau verstanden, dass Sahra Wagenknecht über den bei der NATO gemeldeten Verteidigungshalt mit den 90 Milliarden redet, was übrigens auch jeder andere Politiker tut, wenn er auf das 2 % NATO-Ziel hinweist. Dieser Etat hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt, DE hat militärisch aufgerüstet!

Wird z.B. der Verwaltungsetat der Bundeswehr erhöht, liegt es logischerweise daran, dass sie die Waffenbeschaffung, Waffenlieferung, Waffenreparatur incl. Munitionslieferungen für die Ukraine organisert sowie 10 000 ukrainische Soldaten jährlich für die Front ausbildet und mit erhöhtem Bedarf und neu anzuschaffendem Waffen für die Bundeswehr (wie Erhöhung der Panzerbrigaden bzw. Auslandsstationierung) auch mehr Personal benötigt. Jetzt das Personal da rausrechnen zu wollen, macht niemand, ausser jemand, der halt noch mehr aufrüsten und die Ausgaben für die Armee öffentlich kleinrechnen will. Eigentlich bildet sogar ein leider konstant wachsender Teil des Bundeswehretats direkte Kriegskosten ab, die nicht getrennt ausgewiesen werden.

In der Regel gibt es übrigens eher deutlich mehr versteckte gesellschaftliche Verteidigungskosten bei den Staaten als die im Verteidigungsetat, wie z.B. alle Zivilschutzmassnahmen, die im Innenministerium budgetiert sind, und ebenfalls steigen, wenn sich Länder auf Kriege vorbereiten oder sich in welchen befinden.

Klugschnacker 13.07.2024 09:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751071)
Bzgl. dem Klimawandel geht das BSW einen sozial verträglicheren und wirtschaftlicheren Weg. Im Vergleich zur klassischen grünen Politk liegt der Fokus mehr auf sozialen Aspekten und weniger auf radikalen Umweltmaßnahmen.

Auf welche Weise will Frau Wagenknecht denn die gesetzlichen Klimaschutzziele erreichen? Oder besteht ihr Konzept am Ende darin, auf dieses Gesetz sowie die internationalen Verträge zu pfeifen, wie Donald Trump?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir die konkreten Konzepte von Sarah Wagenknecht zum Erreichen der Klimaneutralität nicht bekannt sind – weil es sie nicht gibt. In Deiner Überzeugung, sie könne das alles sozialverträglicher und wirtschaftlich profitabler erreichen, fällst Du auf die Populistin Wagenknecht herein. Tatsächlich hat sie kein Konzept zum Einhalten der gesetzlichen Klimaziele.

Was meinst Du konkret mit "radikalen Umweltmaßnahmen" der Grünen? Welche wären das?

Klugschnacker 13.07.2024 09:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1751074)
Ich weiss nur, dass auch SIPRI z.B. bei den Ausgaben für Verteidigung immer die Gesamtverteidigungshaushalte der Staaten vergleicht (und kein Personal oder Gebäude usf. rausrechnet) und wenn diese überproportional steigen, diese auch pauchal mit dem Begriff weltweite "Aufrüstung" oder weltweite wachsende "Rüstungsspirale" bezeichnet.

Wenn man die Verteidigungsausgaben von Russland und beispielsweise Deutschland vergleichen will, spielt es eine Rolle, ob diese Ausgaben in die Aufstockung der Kriegswaffen geht oder in die Sanierung von Gebäuden.

Denn Frau Wagenknecht nutzt den Vergleich der Verteidigungsausgaben, um festzustellen, von welchem Land eine Bedrohung ausgeht. Nach Ansicht von Frau Major müsse man aber differenzieren, ob das Geld für Kriegswaffen ausgegeben wird oder für Gebäudesanierung, Ausbildung und so weiter.

Ich finde es oaky, wenn Frau Wagenknecht für ein möglichst schnelles Ende des Krieges durch Friedensangebote plädiert. Das ist eine legitime und respektable Position im Konzert der Meinungen, auch wenn man ihr nicht zustimmt.

keko# 13.07.2024 10:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751075)
Auf welche Weise will Frau Wagenknecht denn die gesetzlichen Klimaschutzziele erreichen? Oder besteht ihr Konzept am Ende darin, auf dieses Gesetz sowie die internationalen Verträge zu pfeifen, wie Donald Trump?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir die konkreten Konzepte von Sarah Wagenknecht zum Erreichen der Klimaneutralität nicht bekannt sind – weil es sie nicht gibt. In Deiner Überzeugung, sie könne das alles sozialverträglicher und wirtschaftlich profitabler erreichen, fällst Du auf die Populistin Wagenknecht herein. Tatsächlich hat sie kein Konzept zum Einhalten der gesetzlichen Klimaziele.

Was meinst Du konkret mit "radikalen Umweltmaßnahmen" der Grünen? Welche wären das?

Du gehst immer davon aus, dass die aktuellen gesetzliche Ziele eingehalten werden können oder müssen, weil sie gesetzlich sind. In vielen deiner Posting steht "gesetzlich". Es sind aber keine Naturgesetze, das weißt du doch.

Beispiel: in den USA herrschen die gleichen Naturgesetze bzgl. dem Klimwandel wie hier. Auf den Highways gibt es aber i.d.R. Geschwindikgeitsbegrenzungen, die z.T. konsequent umgesetzt werden. In DE haben wir das so nicht.

Es wäre von einem Tag auf den anderen möglich, die Gesetze aus den USA nach DE zu übertragen und umgekehrt. Bei Naturgesetzen müssen wir darüber nicht reden.

Weiteres Bsp:
"Ab 2035 sollen Fahrzeuge mit Verbrennermotor zugelassen werden können, die mit klimaneutralen Kraftstoffen (eFuels) betrieben werden".

Betonung auf "sollen". Man kann das von heute auf morgen kippen.

Um Mißverständisse vorzubeugen: ich heiße das nicht gut, aber das muss man doch mit einbeziehen.

qbz 13.07.2024 10:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751076)
Wenn man die Verteidigungsausgaben von Russland und beispielsweise Deutschland vergleichen will, spielt es eine Rolle, ob diese Ausgaben in die Aufstockung der Kriegswaffen geht oder in die Sanierung von Gebäuden.

Denn Frau Wagenknecht nutzt den Vergleich der Verteidigungsausgaben, um festzustellen, von welchem Land eine Bedrohung ausgeht. Nach Ansicht von Frau Major müsse man aber differenzieren, ob das Geld für Kriegswaffen ausgegeben wird oder für Gebäudesanierung, Ausbildung und so weiter.

Ich finde es oaky, wenn Frau Wagenknecht für ein möglichst schnelles Ende des Krieges durch Friedensangebote plädiert. Das ist eine legitime und respektable Position im Konzert der Meinungen, auch wenn man ihr nicht zustimmt.

Frau Major kann doch gar nicht die Etats Russland-Deutschland nach ihren bzw. den von Dir angeführten Bewertungskriterien vergleichen, weil sie die differenzierte Etatbudgetierung Russlands gar nicht kennt und dazu keinen Zugang hat. Analoges für andere Länder.

Schau Dir einfach mal die Grössenordnungen an: Nur die militärischen Unterstützungsleistungen (genannt Militärhilfe) DE betragen für den Ukrainekrieg nach offiziellen Angaben bisher 28 Milliarden Euro. Die Sanierung 1 Bundeswehr-Kaserne kostet im untersten Bereich etwa zweistellige Millionenbeträge. (Der wirtschaftliche Schaden des Ukrainekrieges beträgt ca. 200 Milliarden Euro für DE.).

Es erstaunt doch niemand, wenn infolge eskalierender Kriege auch die Verteidigungsausgaben der Länder pauschal steigen (incl. Gebäude / Ausbildung, Stützpunkte, "Auslandseinsätze" usf.) und es besteht ein unmittelbarer direkter Zusammenhang zwischen Abnahme / Zunahme von Spannungen, politischen und militärischen Konflikten bzw. Kriegen und Verteidigungsausgaben der Länder. Durch den Gazakrieg steigen die Kosten im Armee-Etat Israels und wächst auch die Bedrohung für den Libanon (genauso analog im Ukrainekrieg bei Russland, der Ukraine und Unterstützerstaaten.). Umgekehrt wächst z.B. die Bedrohung durch den Iran oder durch Saudi-Arabien auf Nachbarländer (Jemen), wenn deren Budget steigt.

SIPRI fasst das so zusammen:

Zitat:

Militärische Ausgaben in allen Regionen steigen

Die weltweiten Militärausgaben stiegen zum neunten Mal in Folge auf ein Allzeithoch von 2443 Milliarden Dollar. Zum ersten Mal seit 2009 stiegen die Militärausgaben in allen fünf geografischen Regionen, die von SIPRI definiert wurden, mit besonders großen Steigerungen in Europa, Asien und Ozeanien und dem Nahen Osten.

"Der beispiellose Anstieg der Militärausgaben ist eine direkte Antwort auf die globale Verschlechterung von Frieden und Sicherheit", sagte Nan Tian, leitender Forscher des Militärausgaben- und Waffenproduktionsprogramms von SIPRI. „Die Staaten priorisieren die militärische Stärke, aber sie riskieren eine Aktions-Reaktionsspirale in der zunehmend volatilen geopolitischen und sicherheitspolitischen Landschaft.
https://www.sipri.org/media/press-re...and-insecurity

Ps.
Ich betrachte Frau Major als eine Waffen- und Natolobbyistin und nicht als unabhängige Expertin.

Klugschnacker 13.07.2024 11:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751079)
Du gehst immer davon aus, dass die aktuellen gesetzliche Ziele eingehalten werden können oder müssen, weil sie gesetzlich sind. In vielen deiner Posting steht "gesetzlich". Es sind aber keine Naturgesetze, das weißt du doch.

Das Klimaschutzgesetz bindet den Staat. Es ist ein vom Verfassungsgericht gut begründetes Gesetz, das auch die Interessen der kommenden Generationen berücksichtigt.

Sicher können wir uns manches leichter machen, wenn uns die Lebenswirklichkeit unserer Kinder und Enkel am Gesäß vorbei geht. Die Kosten tragen dann andere. Ob man das als "sozialverträglich" und "wirtschaftlich" bezeichnen kann? Ich würde es eher als asozial und kurzsichtig bezeichnen.

sabine-g 13.07.2024 11:21

Ich habe schon mal geschrieben.
Keko ist ja nicht doof, ich vermute plumpe Provokation.

DocTom 13.07.2024 12:20

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1751085)
Ich habe schon mal geschrieben.
Keko ist ja nicht doof, ich vermute plumpe Provokation.

Sabine, wohlwollende Betrachtungen und Äußerungen erscheinen mir nicht so 'Deines' zu sein.
Ich halte ihn eher nicht für einen Provokateur, sondern jemand mit einer komplett eigenen Meinung....
Die kann, muss man aber nicht teilen. Genau wie die Sicht von Frau Wagenknecht. Demokratische Wahlen werden zeigen, wieviele ihr in D folgen wollen.
:Blumen:
NmpM
T.

keko# 13.07.2024 12:22

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1751085)
Ich habe schon mal geschrieben.
Keko ist ja nicht doof, ich vermute plumpe Provokation.

Definitiv nicht als Provokation gedacht.
Es geht ja nicht darum, dass wir etwas tun müssen. Das Thema Klimawandel ist für mich längst durch. Ich frage mich lediglich, was langfristig der vielversprechende Weg ist.

Wie interpretierst du das Abschneiden der Grünen bei der Europawahl und der Parteien, die einen entgegengestzten Kurs fahren? In Ostdeutschland ist die Afd mit großem Abstand stärkste Kraft.

Willst du das Wahlverhalten ignorieren?

sabine-g 13.07.2024 12:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751091)
Wie interpretierst du das Abschneiden der Grünen bei der Europawahl und der Parteien, die einen entgegengestzten Kurs fahren? In Ostdeutschland ist die Afd mit großem Abstand stärkste Kraft.

Es ist pure Dummheit und Ignoranz der Leute.
Dazu kommt Bequemlichkeit.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751091)
Willst du das Wahlverhalten ignorieren?

Geht ja leider nicht.
Ich bin bei Arne: es ist uns vom Verfassungsgericht vorgeschrieben, damit nachfolgende Generationen noch eine Lebensgrundlage haben.
Es ist schon ein bisschen pervers, dass man so einen Satz raushauen kann oder muss.

Deshalb kann ich dich als mutmaßlich intelligenten Menschen auch nicht verstehen.

dr_big 13.07.2024 12:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751091)
Definitiv nicht als Provokation gedacht.
Es geht ja nicht darum, dass wir etwas tun müssen. Das Thema Klimawandel ist für mich längst durch. Ich frage mich lediglich, was langfristig der vielversprechende Weg ist.

Was sagst du dazu, dass China alleine in diesem Jahr mehr Solar-/Windenergie installiert als Deutschland an Gesamt-Kraftwerksleistung hat?
China baut damit einen gewaltigen Vorsprung an sehr preiswerter zukunftsträchtiger Energieversorgung auf, während Europa noch in exorbitant teuere AKWs investiert oder Bedenken vor der Elektrifizierung schürt.

Nogi87 13.07.2024 13:12

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1751097)
Was sagst du dazu, dass China alleine in diesem Jahr mehr Solar-/Windenergie installiert als Deutschland an Gesamt-Kraftwerksleistung hat?
China baut damit einen gewaltigen Vorsprung an sehr preiswerter zukunftsträchtiger Energieversorgung auf, während Europa noch in exorbitant teuere AKWs investiert oder Bedenken vor der Elektrifizierung schürt.

China baut aber auch bis 2035 215 neue Flughäfen und es sind aktuell 26 Atomreaktoren im Bau. China baut was für China gut ist, nicht was fürs Klima oder die Welt gut ist. China hat das Geld auf alle Pferde zu setzen die es aktuell im Rennen gibt.

tandem65 13.07.2024 14:17

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1751098)
China baut aber auch bis 2035 215 neue Flughäfen und es sind aktuell 26 Atomreaktoren im Bau. China baut was für China gut ist, nicht was fürs Klima oder die Welt gut ist. China hat das Geld auf alle Pferde zu setzen die es aktuell im Rennen gibt.

Die AKW die China aktuell baut werden auch ständig weniger. Sprich China baut zu ende was sie in Arbeit haben und ich gestehe ich verstehe das. Wie viele neue Planungen für AKW sind in den letzten 5 Jahren hinzu gekommen?
Wenn Du Dir Entwicklungen der Neuplanungen ansiehst sind die Pferde Windkraft & PV auf die China setzt und keineswegs AKW!

DocTom 13.07.2024 16:39

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1751095)
Es ist pure Dummheit und Ignoranz der Leute.
Dazu kommt Bequemlichkeit.
...
Deshalb kann ich dich als mutmaßlich intelligenten Menschen auch nicht verstehen.

Deine Demokratieverständnis ist nicht besonders demokratisch, aber das weißt du als mutmaßlich etwas intelligenterer Mensch bestimmt selber.
Trotzdem bist du bestimmt für die Wiedereinführung des Ständewahlrechts, mutmaße ich mal. Oder für eine 'die Grünen' Autokratie, zumindest wirkt dein Geschreibsel immer so auf mich.
:Blumen:
T.

sabine-g 13.07.2024 16:53

Urteile des Bundesverfassungsgerichtes haben nichts mit Demokratieverständnis zu tun.
Diese sind umzusetzen, ohne wenn und aber.

Ist ganz einfach zu verstehen.

keko# 13.07.2024 17:47

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1751097)
Was sagst du dazu, dass China alleine in diesem Jahr mehr Solar-/Windenergie installiert als Deutschland an Gesamt-Kraftwerksleistung hat?
China baut damit einen gewaltigen Vorsprung an sehr preiswerter zukunftsträchtiger Energieversorgung auf, während Europa noch in exorbitant teuere AKWs investiert oder Bedenken vor der Elektrifizierung schürt.

Ich verstehe an der Stelle nicht, wie man auf der einen Seite China als System-Rivale bezeichnet und über Strafzölle redet, auf der anderen Seite aber meines Wissens auf dessen Technologie und Rohstoffe angewiesen ist, um die Transformation zu schaffen. Wie passt denn so was zusammen?

keko# 13.07.2024 17:50

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1751115)
Urteile des Bundesverfassungsgerichtes haben nichts mit Demokratieverständnis zu tun.
Diese sind umzusetzen, ohne wenn und aber.

Ist ganz einfach zu verstehen.

Man kann das so sehen, möglicherweise ist es so einfach und du hast recht. Für mich ist das ja nur ein interessanter Meinungsaustauch hier :Blumen:

Letztendlich spannend wird es ja, wenn es einen selbst betrifft. Also man nicht mehr freiwillig einen schicken Tesla kauft, sondern unter "Zwang"/Vorgabe (oder wie immer man das nennen will) etwas nicht mehr tun kann. Wir beide sind wahrscheinlich davon aktuell noch gleich weit entfernt.

tandem65 13.07.2024 18:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751118)
Ich verstehe an der Stelle nicht, wie man auf der einen Seite China als System-Rivale bezeichnet und über Strafzölle redet, auf der anderen Seite aber meines Wissens auf dessen Technologie und Rohstoffe angewiesen ist, um die Transformation zu schaffen. Wie passt denn so was zusammen?

Das passt nicht wirklich zusammen, deswegen war ja Habeck unter anderem ja auch kürzlich in China.
Andererseits sind wir ja auch nicht wirklich Abhängig von der Technologie, wir könnten vieles ja selbst und sollten das auch mbMn. z.B. Chips also nicht die Knabbereien, PV, da verjagen wir gerade Mayer & Burger. Also wir drängen gerade unsere Arbeitsplätze auf für die Schuldenbremse. Ich gebe Dir Recht, da ist einiges nicht zu verstehen, aber das sind nicht die Positionen von Habeck, Baerbock die da unverständlich sind.

DocTom 13.07.2024 18:37

Immer eine Frage des 'bis wann'...

https://www.bundesverfassungsgericht...69.internet011

Als TV Tipp; schaut euch einfach mal https://amp.focus.de/kultur/kino_tv/...260130919.html
an. Mich sehr beeindruckende Doku Serie auf Amazon Prime.:Blumen:

Klugschnacker 13.07.2024 20:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1751091)
Wie interpretierst du das Abschneiden der Grünen bei der Europawahl und der Parteien, die einen entgegengesetzten Kurs fahren?

Ich versuche es mal ganz konkret: Welche Entwicklungen wollen die rechten Parteien denn mit Hinblick auf den Klimawandel zurückdrehen?

Die E-Mobilität wird so oder so kommen. Die Autofirmen werden nicht in Brüssel nachfragen (oder in Deutschland bei Herrn Chrupalla) wie man sich das Auto der Zukunft vorstellt. Diese Entscheidung ist gefallen. E-Autos werden schon bald besser und billiger sein, als die Autos, die wir derzeit fahren.

Die Heizungsdebatte ist ebenfalls ums Eck. Gas wird immer teurer, Strom immer billiger. Die effizienten Wärmepumpen werden sich durchsetzen. Die Zahl der Menschen, die noch das Gasnetz nutzen, wird in den nächsten 20 Jahren immer kleiner werden; entsprechend teurer wird für sie die Nutzung dieser Netze, weil Instandhaltung und Betrieb auf eine immer kleinere Zahl an Haushalten umgelegt werden kann. Irgendwann macht das keinen Sinn mehr.

Energiegewinnung: Erneuerbare Energien werden so billig, dass ab 2030 Kohlekraftwerke nicht mehr rentabel sind und zunehmend abgeschaltet werden. Auch rechte Parteien können diese Entwicklung nicht aufhalten. Wozu auch? Ökostrom ist einfach besser.

Rechte Parteien könnten meinetwegen diese Entwicklungen ein wenig verzögern und Deutschland bzw. Europa im Wettbewerb um diese Zukunftstechnologien etwas zurückwerfen. Aufhalten können sie es nicht.

Nogi87 13.07.2024 20:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751131)
Ich versuche es mal ganz konkret: Welche Entwicklungen wollen die rechten Parteien denn mit Hinblick auf den Klimawandel zurückdrehen?

Die E-Mobilität wird so oder so kommen. Die Autofirmen werden nicht in Brüssel nachfragen (oder in Deutschland bei Herrn Chrupalla) wie man sich das Auto der Zukunft vorstellt. Diese Entscheidung ist gefallen. E-Autos werden schon bald besser und billiger sein, als die Autos, die wir derzeit fahren.

Die Heizungsdebatte ist ebenfalls ums Eck. Gas wird immer teurer, Strom immer billiger. Die effizienten Wärmepumpen werden sich durchsetzen. Die Zahl der Menschen, die noch das Gasnetz nutzen, wird in den nächsten 20 Jahren immer kleiner werden; entsprechend teurer wird für sie die Nutzung dieser Netze, weil Instandhaltung und Betrieb auf eine immer kleinere Zahl an Haushalten umgelegt werden kann. Irgendwann macht das keinen Sinn mehr.

Energiegewinnung: Erneuerbare Energien werden so billig, dass ab 2030 Kohlekraftwerke nicht mehr rentabel sind und zunehmend abgeschaltet werden. Auch rechte Parteien können diese Entwicklung nicht aufhalten. Wozu auch? Ökostrom ist einfach besser.

Rechte Parteien könnten meinetwegen diese Entwicklungen ein wenig verzögern und Deutschland bzw. Europa im Wettbewerb um diese Zukunftstechnologien etwas zurückwerfen. Aufhalten können sie es nicht.

Wie kommst du darauf dass Strom billiger wird. Die Netzentgelte werden jedes Jahr durch die hohen Investitionen die Stadtwerke und Kommunenen tätigen müssen steigen. Wir müssen bei der Stadt bis 2040 unsere Wärmeplanung abgeschlossen haben und alle Heizungen umgerüstet haben. Jeden einzelnen Cent von diesen vielen Millionen die wir als Kleinstadt investieren müssen holen wir über den Strompreis über die Stadtwerke wieder rein.

tandem65 13.07.2024 20:54

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1751132)
Wie kommst du darauf dass Strom billiger wird. Die Netzentgelte werden jedes Jahr durch die hohen Investitionen die Stadtwerke und Kommunenen tätigen müssen steigen. Wir müssen bei der Stadt bis 2040 unsere Wärmeplanung abgeschlossen haben und alle Heizungen umgerüstet haben. Jeden einzelnen Cent von diesen vielen Millionen die wir als Kleinstadt investieren müssen holen wir über den Strompreis über die Stadtwerke wieder rein.

Das billiger verstehst Du wenn Du bei den Stadtwerken arbeitest dann aber schon mutwillig falsch. Regenerativ erzeugter Strom wird weiter billiger als Fossil oder durch Kernkraft erzeugter Strom. Den ganzen anderen Kram müsst ihr ja auch machen bei Kernkraft/Fossilstrom. Die Netze müssen ebenso unabhängig von der Erzeugung des Stroms modernisiert werden.

happytrain 13.07.2024 21:14

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1751068)
Zunächst vielleicht nicht. Allerdings haben landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht das Reichweitenproblem wie ein LKW. Außerdem verfügen Landwirte über jede Menge Flächen, um Solarstrom selbst herzustellen. Früher oder später wird die Technik soweit sein, dass Landwirte die benötigte Energie für ihre Maschinen selbst herstellen, anstatt Dieselkraftstoff teuer einzukaufen. Den Überschuss verkaufen sie ins Netz.

Davon abgesehen: Das Klimaschutzgesetz bindet den Gesetzgeber. Solange dieses Gesetz gilt, muss er den Klimaschutz verfassungsgemäß durchsetzen. Ich wüsste nicht, warum ausgerechnet Landwirte davon ausgenommen sein sollten.

Ja, da gebe ich dir recht. Das habe ich nicht berücksichtigt. Ich bin ja absoluter Elektro-Fan. Meine PV auf dem Dach (ohne Subventionen), E-Fiat und versuche so gut es geht, nachhaltig zu wirtschaften. Das hat jetzt weniger mit Partei oder Ideologie zu tun, sondern einfach weil ich es so gelernt habe von meinen Eltern. Ich bin Landei, wir machten und machen ein, wir erzeugen Obst und Gemüse, ich pendle mit dem Rad ins Geschäft.
Aber: auch bei uns könnte ein Fahrzeug weniger stehen, habe noch immer Ölheizung, weil die noch funzt....

Aber bin deiner Meinung, langfristig wird es nur mit einem globalen Umdenken funktionieren.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:30 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.