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Eigentlich drehen wir uns ja im Kreis.
Mit Datenschutz ist es wie mit Arbeitsschutz. Da gibt es auch genügend "Pragmatiker", die bei Dacharbeiten auf die Absturzsicherung verzichten. Der Grad zwischen Pragmatismus und Fahrlässigkeit ist halt schmal. Der Unterschied zum Arbeitsschutz ist, dass hier nicht der "Pragmatiker" auf seinen Eigenschutz verzichtet, sondern der Staat oder dessen Vertreter auf den Schutz seiner Schutzbefohlenen verzichtet. Aus Bequemlichkeit oder was weiß ich. So als ob der Dachdeckermeister dem Lehrling das Gurtzeug vorenthält. |
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Das Problem ist halt ein sehr vielschichtiges und nur schwer für eine einzelne Organisation ad hoc zu lösen. Meine Ausführungen bezogen sich insbesondere darauf, dass irgendwo weiter oben (ich such's jetzt nicht raus) einige meinten, dass man den ganzen Krempel aus DSGVO-Gründen nicht weiter nutzen darf. Ob das nun Whatsapp, Teams oder weiss-der-Kuckuck ist, ich selbst sehe es in diesen besonderen Zeiten nicht so kritisch. Langrfristig muss das sicherlich überdacht werden, aktuell finde ich: Wenn es funktioniert und in diesem Rahmen funktionell von SuS und Lehrpersonal angenommen wird, so soll man weiß Gott dabei bleiben. Gar kein Unterricht (weil man sich wieder wochenlang einarbeiten muss etc pp) wäre nämlich ungleich schlimmer. :Blumen: PS: Merci für wwschool, gebe ich mal weiter. Vielleicht kommt so etwas noch, wenn in ein paar Jahren der Vertrag mit Teams ausläuft (oder der Gemeinde die Nutzung vorher verboten wird). Zitat:
(wenn die Schulleitung das erlaubt) |
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Wenn ich "verlorene Generation" lese, dann schalte ich innerlich ab. Mir ist das einfach zu übertrieben und reißerisch formuliert.
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Bei uns ist die Inzidenz übrigens bei kuscheligen 200 - daher wurde die für Montag geplante Schulöffnung erstmal um 2 Wochen verschoben. Die Friseure sollen dennoch öffnen - die Menschen benötigen schließlich eine Perspektive ...
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Man wird sehen, welche langfristigen Folgen die Schulausfälle tatsächlich haben. Ich kann das nicht abschätzen. Und ich bezweifle, dass das andere tatsächlich können, weil es dazu eher wenig Erfahrungswerte gibt. Spontan fällt mir der 2. Weltkrieg ein. Damals gab es ein sogenanntes Notabitur. Vielleicht kann man es damit vergleichen. Verloren war die Generation aber auch nicht.
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Letzte Woche hatte ich eine ViCo mit mehreren Kollegen. Da dachte ich mir bei einem schon, dass es vielleicht ganz gut ist, dass demnächst wieder die Frisöre aufmachen :Lachanfall: |
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Ich zitiere mal aus einem Lehrerforum:
Lehrerleben: Wir sind ein Wirtschaftsgymnasium / Berufsschule und arbeiten seit März letztes Jahr mit MS Teams. Alle SuS und KuK haben einen Zugang, eine Lizenz, die Betriebe freuen sich, weil sie selbst auch mit Teams arbeiten, der Unterricht läuft nach Stundenplan und wir mussten seit Monaten keine einzige Stunde ausfallen lassen, mal abgesehen von Sport. Soweit so gut, eigentlich alles ganz schön. Alle sind eingespielt, fast eigentlich normales Unterrichten und wir werden immer besser. Zudem hatten wir noch NIE Serverprobleme mit Microsoft. Was macht man also, wenn es an einer Schule bombig läuft, man schaut, dass man denen Hindernisse in den Weg legt. Diese Woche bekamen wir nicht nur die Aufforderung, auf Moodle und BBB umzusteigen, sondern zudem die Zusage für 12!, die Zahl nochmal als Wort: zwölf! Geräte für 45 Kollegen. Ja sauber 😅😅 Wie genau ist denn da der Gedankengang: "Hey, wir haben da eine Schule, bei der alles super läuft und die Corona scheinbar ohne Probleme wegsteckt. Verbiet denen mal ihre Lernplattform und geb den 45 Lehrkräften 12 Geräte. Kann ja so nicht weitergehen?!" Wenn du sowas in der Wirtschaft erzählst, das glaubt dir niemand 🙈😅 So, das wars zum Samstag. Ich wollts halt mal berichten 😁 Schönes Wochenende 🙋*♀️ Von mir auch Scönes Wochenende! |
Um auch hier die "Berichterstattung" differenziert zu halten: Wir (die ganze Schule) haben einen rührenden Brief der Elternschaft erhalten in dem sie sich ausdrücklich und mehrfach für die tolle Gestaltung des Corona Unterrichts seit einem Jahr bedanken.
Es wird dort deutlich gemacht, dass man Kontakte mit anderen Schulen, Eltern aus mehreren Bundesländern habe und daher wisse, wie außergewöhnlich schwierig es sei unter diesen Bedingungen Unterricht zu gestalten und "ganz normal" auf Abschlüsse vorzubereiten und dass die große Masse unserer SchülerInnen wunderbar auf das Abitur vorbereitet würde. Ich schreibe das hier nicht um gesagt zu bekommen, was wir für einen tollen Job machen (das weiss ich ohnehin schon ;) ), sondern weil ich mir sicher bin, dass wir bei weitem nicht die einzige Schule sind in der Dinge gut laufen, dass hierüber nur einfach weniger bis gar nicht gesprochen wird. |
Für die differenzierte Berichterstattung möchte ich auch noch ein Beispiel liefern. Meine Kinder müssen sich im online Matheunterricht "LehrerSchmidt"-Videos anschauen. Das könnten sie auch zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Youtube machen und man fragt sich, für welche Leistung ihr Lehrer bezahlt wird.
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Im Grunde weiß ich ja nur sicher wie´s bei uns läuft. Und da möchte ich auch differenzieren, und zwar zwischen reinem Homeschooling und Wechselunterricht.
Alles in allem muss ich sagen, dass Homeschooling eigentlich ganz gut geklappt hat. Vom Wechselunterricht kann ich das nicht behaupten. Da scheint die Lehrerin überfordert zu sein. Für sie bedeutete das ja, dass sie täglich in der Schule ist und für die Hälfte der Schüler, die zuhause ist, den Unterricht organisieren muss. Und das klappt nicht so gut. Da fehlen immer wieder zB Arbeitsblätter und einfach auch der Zettel mit den zu erledigenden Aufgaben. Es gibt auch kein feedback zu den Aufgaben. "Interessant" fand ich auch das Zwischenzeugnis. Ich hatte das Kind von Mitte Dezember bis Anfang März zuhause. Ich weiß ganz genau, was der Bursche kann und was er nicht kann. Irgendwie kann ich das in keinster Weise mit der Beurteilung in Einklang bringen. Noten gibts ja in der ersten Klasse GS nicht, aber halt einen Text. Was da so drin steht..na ja, ich weiß auch nicht.. |
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Deutsche Lehrerschaft zeigt doch, daß es in D Zeit wird Homeschooling generell möglich zu machen und zu erlauben, also daß Eltern ihre Kindern daheim unterrichten dürfen. Es zeugt sich gerade jetzt, dass de Berufsstand des Lehrers sich selbst abschafft. In einigen Ländern ist Homeschooling ja erlaubt und die Eltern die das wollen, wuppen das auch.
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Hätte man sich in den 70er und 80er Jahren auf die Eltern verlassen müüssen, hätte ich es sicher nicht zu einem guten Abi und einem guten (und schweren) Studium gebracht. Meine lieben Eltern, beide Kriegskinder und nach der 8. Klasse Volksschule aus dem Unterricht entlassen, wären mir und meinen Geschwister keine Hilfe gewesen. Zum Glück hatte ich ordentliche und engangierte Lehrer, die es auch heute noch gibt und die mir auch mal (wortwörtlich) in den Hintern getreten haben. :Blumen: |
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Alleine wenn ich mir die Schulzeit meines Sprößlings anschaue, ein Graus wie da bzw. was da an Unterrichtsmethodiken angewandt wurden. Das wenigste an seinem 1,2er Abi hat er da den Lehrern zu verdanken gehabt. Und helfen konnte ich ihm in den meisten Fächern eh nimmer. Er hat aber recht früh erkannt, dass er sich einen Großteil selber erarbeiten muss. Zu meiner Zeit habe ich auch keine Eltern als Hilfe gehabt, natürlich waren da die Lehrer präsenter. Heute darf aber kaum ein Lehrer seine Einschätzung kundtun, wird gleich verklagt ( überspitzt). Aber Eltern, die sich ein Homeschooling (evtl. weil sie es drauf haben) möglich wäre, sollte man es auch erlauben. Unter bestimmten Regeln, wenn die Kinder die Leistung in den Prüfungen und Klausuren bringen warum nicht? |
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Ich bin ein Profiteur des Gedankens der 70 und 80er Jahre, als die SPD am stärksten war und später dem quasi freien BAFÖG. Was früher meine Eltern waren, die nur Volkschule hatten, sind heute viele Migranten, die kaum deutsch sprechen. Die verliert man dann halt. Davon abgesehen halte ich für fatal, wenn Lehrer auf irgendwelche Youtube-Videos verweisen. Damit schaffen sie sich wirklich selbst ab. |
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Je variabler man den SuS die Kost präsentieren kann, desto eher probieren sie davon. ;) |
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keko´s Bedenken teile ich diesbezüglich nicht. Warum ? Ich glaube nicht dass eine nennenswerte Anzahl von Eltern über Zeit, Lust und Kompetenzen verfügt, um das Beschulen komplett alleine zu stemmen. Und die paar Hansel spielen absolut keine Rolle. Zig Tausend Kinder gehen auf Privatschulen oder Internate ohne dass da jetzt alleine dadurch eine nennenswerte Klassengesellschaft entstanden wäre. Es gibt aber ein anderes Argument dagegen: Ich glaube, es gibt einfach zu viele Leute, die die Abschaffung der Schulpflicht dazu nutzen würden, ihre Kids temporär oder gar nicht mehr in die Schule zu schicken. |
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Bei uns umfasste Homeschooling auch das 2-3 malige Anschauen von Lehrvideos pro Woche. Ich fand das nicht schlimm. Und der Junior auch nicht. Der fand das spannend. |
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Wer sich zutraut beurteilen zu können, wer ein guter Lehrer ist und wer nicht, der muss ja zumindest mal das theoretische Konzept eines guten Unterrichts referieren können. Kannst Du das? Ich vermute mal, dass meine Stichprobe größer ist und ich bin der Meinung, dass die heutige Qualität des Unterrichts besser ist als vor 20, 30, 40 Jahren. Jedenfalls sind die heutigen Anforderungen an junge LehrerInnen deutlich höher als in der Ausbildung noch vor einigen Jahren. Viele KollegInnen, die heute in Pension oder kurz davor sind, können da nicht mehr mithalten - das ist ja ein normaler Prozess - alles andere wäre auch sehr erschreckend. |
ja doch, ich unterrichte seit 15 Jahren an einer Berufsfachschule und habe da sicher Einblicke. Wie Du ja von Dir auch behauptest.
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Wenn Du tatsächlich alle drei Fragen mit ja beantworten kannst, würde ich sagen, dass ihr an eurer Schule ein echtes Qualitätsproblem habt. |
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Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich bilde ja selbst Lehrkräfte aus (Gymnasium) und bin weit davon entfernt alle KollegInnen in Schutz zu nehmen. In unserem Beruf gibt es, wie in jedem anderen Beruf auch, Menschen, die in diesem nichts verloren haben. Es gibt aber auch unfassbar viele unglaublich gut Lehrkräfte.
Was mich an den Diskussionen stört ist: Eltern und Journalisten maßen sich an beurteilen zu können, dass Lehrkräfte schlecht sind und nichts beibringen - dabei haben sie keine Ahnung, was gute Arbeit als Lehrkraft überhaupt ausmacht. Sie denken das, weil sie selbst mal zur Schule gegangen sind. Das ist als würde ich denke, ich könnte ein Flugzeug reparieren, weil ich mal in Urlaub geflogen bin. Auf die Spitze getrieben wird es, wenn sie dann auch noch glauben, sie könnten ihre Kinder selbst zu Hause besser unterrichten. Das befindet sich dann allerdings auf einem Niveau der Selbstüberschätzung, dass ich schon wieder drüber lachen kann. |
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Vielleicht wäre es sinnvoll sich von den Lehrern oder allgemeine Personen zu den Inhalten und Rahmenbedingungen der schulischen Ausbildung der Kinder hinzuwenden . Da kann man sicher emotionsloser diskutieren und kreist nicht so sehr um eigene abgespeicherte Rollenbilder, die man der Einfachheit halber mal eben verallgemeinert und so den Gegenüber auf persönlicher Ebene angreift . Das endet immer in so langem herumkreisen. Spiel ohne Tore . |
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Sieht man junge Menschen als Wissenspeicher an, den es optimal zu füllen gibt und bei Bedarf anzuzapfen, dann ist dies der richtige Weg. Allerdings werden diese dann demnächst von einer steigenden Zahl künstlicher Intelligenzen links und rechts überholt. |
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Das ist doch albern! Und genau dieser selbstüberschätzende absolut überhebliche Standpunkt, den sich eine nicht unerhebliche Zahl an Lehrern und Verantwortlichen im Bildungswesen zu eigen machen, führt doch zu dem Bild, das über Lehrer in der breiten Öffentlichkeit besteht. Natürlich hat niemand, wenn er über Lehrer schimpft, den guten engagierten Lehrer vor Augen, dem die Entwicklung der Kinder am Herzen lieg, der gut ausgebildet und fortgebildet ist und sehr viel Zeit in die Vorbereitung seiner Unterrichte steckt und sich bei den Rückmeldungen zu schriftlichen Aufgaben individuell zu den SuS einlässt und konstruktiv kritisiert. Dass es diese Lehrer gibt ist unstrittig. Aber genauso gibt es eben diejenigen, die sich nach dem BAL gedanklich zur Ruhe setzen oder durch äußere Zwänge so frustriert sind, dass sie einen Zynismus entwickeln, der nicht mehr gesund ist. Das eigentliche Armutszeugnis für das Bildungssystem ist eben, dass es für die SuS vom Zufall abhängt, ob sie von ersteren oder letzteren unterrichtet werden und es keinerlei Konsequenzen für die "schlechten" hat. Dazu die Frage, ob es sinnvoll sein kann, dass zwei, die im öffentlichen Dienst mit gleicher Ausbildung den identischen Dienstposten ausfüllen, eine erhebliche Gehaltsdifferenz aufweisen, nur weil der eine "Glück" hatte verbeamtet zu werden und sich der andere im Angestelltenverhältnis befindet. Und hier sehe ich die Philologenverbände in der Pflicht. Nicht immer nur Jammern und Meckern, sondern einmal voran gehen und entwickeln, wie man die Arbeitsbelastung der Guten reduzieren und die verweigerte Arbeit der schlechten sanktionieren kann. Und um die Brücke zum Homeschooling zu schlagen: Gerade jetzt wird der Unterschied zwischen den engagierten und den dienstnachvorschrift Lehrern wieder einmal besonders deutlich. Während die einen individuelle Arbeitsaufträge erstellen, korrigieren und rückmelden, Videokonferenzen mit selbst organisierten Mitteln durchführen, schicken andere einfach Arbeitsaufträge mit Musterlösungen per Mail und machen sich nen schönen Tag. Und nun haben wir mit dem Wechselunterricht ein Modell, dass die engagierten noch mehr belastet, da sie den Anspruch haben sowohl beim einen als auch beim anderen guten Unterricht zu machen und der Faulbär macht wieder nur so wenig wie möglich. Drunter leiden müssen die Schüler |
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Kenne ich noch zuletzt von der Uni, auch wen das schon länger her ist. Bei einigen Dozenten war klar, warum es VORLESUNG heißt. Die haben nämlich tatsächlich einfach ur das Skript zur Vorlesung vorgelesen. Interaktion mit den Studenten war weder erwünscht noch vorhanden. Allenfalls mal nach der Vorlesung (Wobei man auch schonmal in der Sprechstunde/im Sekretariat zu hören bekommen hat, dass der Professur für Vordiplomsstdenten grundsätzlich nicht erreichbar wäre, aber das st ein anderes Thema). Wen das gewünscht sein sollte, kann das Kultusministerium eine Videoreihe erstellen lassen und allen Schulen zur Verfügung stellen. Landesweit der gleiche Stundenplan und einen Kanal, auf dem die Videos gezeigt werden. Der Lehrer ist nur noch dazu da, fragen der Schüler zu beantworten. Ich glaube aber nicht, dass das die Unterrichtsform ist, die gewünscht ist. Wenn es eine Interaktion mit den Schülern geben sollen und der Unterricht an die Lerngeschwindigkeit der Schüler angepasst werden soll, kann das mit Videos nicht funktionieren. Das braucht es einen Lehrer, der mit den Schülern kommuniziert und der auch mitbekommt, wenn einzelne Schüler abgehängt werden. Mir ist klar, dass das auch im Präsenzunterricht erfolgt, aber hier bekommt es der Lehrer idealerweise mit. Aus meiner Sicht: Einzelne Videos ja, kann je nach Thema sinnvoll sein. Kompletten Unterricht als Video sehe ich aber nicht als sinnvoll an. M. |
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Es geht hierbei ja nichtmal um Engagement, das setze ich ohnehin voraus - es geht um Qualität. Kannst Du mir sagen, was genau qualitativ guten Politik-, Deutsch oder Matheunterricht ausmacht? Wenn Du das nicht kannst (ohne zu googeln und auch das wird nur bedingt weiter helfen), dann kannst Du doch nichts inhaltliches dazu beitragen. ist das überheblich? Nein, aus meiner Sicht nicht, nur eine ehrliche und direkte Feststellung. Und nochmal: natürlich gibt es schwarze Schafe - die gibt es aber in allen anderen Berufen auch. Ich finde es aber nicht natürlich, dass nur über diese Lehrer gesprochen / geschrieben wird und nicht über die vielen Großartigen. Genau genommen ist das ein Armutszeugnis über unsere Gesellschaft und jeden Einzelnen, der sich in dieser Weise daran bereiligt. Ich im Gegensatz dazu bin in der Lage anzuerkennen, dass Handwerker, Polizisten, Ärzte, Juristen, Verkäufer in der Vielzahl einen tollen und wichtigen Job machen, obwohl ich mit jeder einzelnen Berufsgruppe persönlich bereits schlechte Erfahrungen gemacht habe. |
Mal als Erfahrungsbericht der ersten Arbeiten nach Homeschooling meiner Frau.
Die Einser Schüler bekommen das hin und schreiben weiter gute Arbeiten der Rest ist abgehängt*. Meine Frau nimmt als positiven Input mit, dass ihr "normaler" Unterricht so schlecht nicht ist, weil da nimmt sie viel mehr Schüler mit. * Und man komm online halt auch nicht dran, sie sitzt im Onlineunterricht vor einer schwarzen Wand, die meisten Schüler haben die Mikros aus, sagen nicht. Es ist unendlich mühsam sie zu motivieren. Von vielen kommen keine Arbeitsaufträge zurück, auch Eltern reagieren auf Nachfragen nicht. Die Arbeitsaufträge dann zu korrigieren ist auch sehr mühsam und zeitaufwendig. Fängt allein damit an, dass falsche Formatierungen gewählt werden und man Endlossätze in kleiner Schrift auf dem Bildschirm hat, obwohl sie schon mehrmals darauf hingewiesen hat welche Formatierung einzustellen ist, das alles kostet bei einer Deutschlehrerin halt unendlich Zeit und frustriert. |
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Mein Eindruck ist so ein bisschen, dass die meisten unter Schule nur reine Wissensvermittlung verstehen.
Das kriegt man vielleicht mit Lehrvideos noch hin... Aber die Schule soll ja Kompetenzen vermitteln. Fachkompetenz ist ja nicht unwichtig (wir scheinen hier ja viele Leute zu haben, die meinen, Sie hätten bezüglich des Lehrerberufs die nötige Fachkomptenz). Aber nebenher vermitteln Lehrer ja auch noch Sozialkompetenzen (Umgang mit sich, mit anderen, in Gruppen) oder Methodenkomptenzen. Das sind ja Dinge, die eng begleitet werden müssen. Da kommt es auf kleine Regungen, Äußerungen, Mimik, Gestik, usw. der Schüler an, um sie "lesen" zu können. Nur dann kann man sie dort abholen, wo sie gerade stehen. Man muss den Weg zum Ziel begleiten und nicht nur das Ziel betrachten. Den Weg kann ich aber nur begleiten, wenn ich mit den Schülern in einem Raum bin. Das geht mit Abstrichen natürlich auch online - aber plötzlich auftauchende Probleme kann ich damit nicht sofort lösen. Es ist z.B. schwierig zu erkennen, ob ein Schüler in der Gruppenarbeit die anderen dominiert. Das geht im Klassenraum viel einfacher. Kompetenzen werden ja nicht nur in Politik oder Ethikunterricht vermittelt, sondern man sollte diese ja auch im Fachunterricht mit den Fachkomptenzen verknüpfen, damit die Schüler lernen, Probleme mit ihrem Fachwissen zu lösen - sich einbringen zu können, selbstbewusst zu sein, usw. Als Lehrer bin ich neben Wissensvermittler auch Sozialarbeiter, Berater, Erzieher, Papa-Ersatz. Durch diese Vielschichtigkeit, die man jeden Tag erlebt und jeden Tag aufs neue herausfordernd sind, ist es der geilste Beruf wo gibt:Blumen: Ich empfehle jedem, der auf "die Lehrer" schimpft...kommt zu uns...macht ein Referendariat...tankt euch in die Didaktik und Pädagogik ein...macht es besser als die alten Hasen...wir brauchen gute Lehrer:) |
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Auch so vor externer Beurteilung und Kritik zu verschließen ist nicht zielführend im Sinne einer möglichen Verbesserung. Ihr Lehrer bewegt euch sehr häufig in einer recht eng umgrenzten Filterblase, die zum großen Teil aus eben Lehrern besteht. Externe haben weder Einblick noch die Möglichkeit fundierter Kritik, da ihnen der Einblick und eine Erklärung in der Regel mit dem oben genannten Verschließen von Kritik mit dem Argument dass es dem Kritiker an Kompetenz fehlt ausbleibt. Wenn Lehrer sich die Mühe machen und ihre Entscheidungen, Ansätze im Rahmen der gegebenen Umstände zu erklären, würden die Guten mehr Verständnis erreichen und die Schlechten sich entblößen müssen. Aber solange der Lehrer sich nur selber kontrolliert, wird Qualitätssicherung in der Bildung ein frommer Wunsch bleiben. |
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