triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Klimawandel: Und alle schauen zu dabei (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45284)

Schwarzfahrer 04.12.2018 13:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1423431)
...du schickst mittellose Menschen zur Klimarettung auf den Kartoffelacker? Ich würde gerne diese Politiker auf dem Kartoffelacker sehen.

Die Politiker bitte nicht, die können ggf. kaum eine Kartoffel von einer Rübe unterscheiden :Lachanfall: . Es geht nicht um mittellose Menschen - es geht um Menschen, die damit einen nützlichen Beitrag leisten könnten, statt zu Hause rumzusitzen, weil ihre Fähigkeit und Qualifikation für keinen verfügbaren Job mehr reicht - davon werden wir immer mehr bekommen. Warum diese Menschen nicht sinnvoll beschäftigen - auch wenn es nicht maximal effiizient und wirtschaftlich ist?
Und warum sollte man das nicht tun, bloß weil Braunkohle verbrannt wird? Bloß weil man mit einer Aktion die Welt nicht rettet, ist es nicht weniger sinnvoll.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1423444)
Hmmm. Bleibt als Entscheidungskriterium für konkrete Handlungen des konkreten Menschen in Deutschland also doch nur sein eigenes Seelenleben und wie es ihm dabei geht?

Nein, das ist die "Kopf in den Sand stecken" Idee, die ich nicht meine. Es bleiben, wie es schon immer war, verschiedene Kriterien für Handlungsentscheidungen, es wird nie nur eine "richtige" Art zu leben geben, es gibt eben keine "guten" und "bösen" Technologien und Entscheidungen, nur solche mit großen und kleinen Vorteilen und Nachteilen, die abzuwägen sind gegeneinander.

Es liegt eben bei jedem, ob er seine Lebens-Priorität im Schutz der Umwelt im Bereich Ressourcenverbrauch, Emissionen, Lebensmittel u.v.m. sieht, oder ggf. doch seine Schwerpunkte auf andere Bereiche setzt, z.B. technologischer Fortschritt um den Herausforderungen so gut wie möglich zu begegnen, soziale Themen, um die Auswirkung der Änderungen auf die Menschen anzugehen, u.a.m.. Keiner kann alles abdecken, keiner ist für sich allein ausreichend, und wir sollten auf die Kombination von verschiedenen Ansätzen bauen, um die Menschheit (großes Wort), oder zumindest die eigene Gemeinschaft (Stadt, Land) fähig für die Zukunft (sprich jeweils nächste 20 - 30 Jahre) zu machen. Ich glaube daß ein solcher Ansatz mit bescheidenerer Zeit- und Orstperspektive sinnvoller ist, als sich mit Blick auf "was wird in 100 Jahren aus der Erde", und "wir retten die Erde" die Gegenwart und die lokalen Probleme zu verpennen.

Körbel 04.12.2018 14:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423361)
Ja, gewiss. Die meisten Lebensmittel werden jedoch nicht beim Verbraucher weggeworfen, sondern bereits beim Erzeuger, im verarbeitenden Gewerbe oder im Handel. Als Konsument bist Du ein Teil davon. Du trägst zu diesem System bei, auch wenn Du selbst nichts wegwirfst.

Wir kaufen das allermeiste in einem Biomarkt, da gibts halt auch kleine, krumme und schiefe Gurken und Karotten.
Äpfel haben mal einen Fallfleck etc.

Klar kann ich wenn ich normal einkaufe nur das nehmen, was da ist.
Aber es gibt mittlerweile genügend Möglichkeiten auch dies zu umgehen.

Körbel 04.12.2018 14:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1423385)
In DE müssen die Lebensmittel billig sein. Alle rennen zum ALDI und stopfen sich den Wagen mit billigem Essen voll. An der Kasse wird man möglichst schnell durchgeschoben. Im Sommer haben wir auf Korsika öfters bei einem Bauern für viel Geld Käse und Schinken gekauft. Du ißt das völlig anders, wenn auf dem Hof die Ziegen raumlaufen, aus denen das gemacht wird (ich kenne das noch aus meiner Jugend). Und vor allem ißt du weniger! Es ist aber politisch gewollt, dass du massenweise beim Discounter einkaufst. Der Konsument ist letztendlich Opfer.

Hast ja Recht, aber wir kaufen so weit wie das möglich ist regional und saisonal und fast ausnahmslos im Bioladen.

Käse und Schinken sind wir bestens versorgt.
Ganz besonders Schinken, da bestellen wir einmal im Jahr hier:

www.ecoibericos.com

Was besseres habe ich noch nie gegessen.

keko# 04.12.2018 14:28

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1423444)
Hmmm. Bleibt als Entscheidungskriterium für konkrete Handlungen des konkreten Menschen in Deutschland also doch nur sein eigenes Seelenleben und wie es ihm dabei geht?

Es endet, wie es immer endet:

1. Es gibt ein riesiges Problem
2. Der Einzelne wird dafür verantwortlich gemacht (Stichwort: "Individualisierung"), bzw. noch besser: er sieht und sucht das Problem automatisch bei sich.
3. Der eine Einzelne wirft dem anderen Einzelnen etwas vor
4. Man streitet hin und her bzw. sieht in lauter kleinen Einzellösungen keinen Erfolg
5. Alle bleiben verwirrt zurück
6. Es ändert sich nichts

Lässt sich auch auf andere Themen übertragen wie Arbeitslosigkeit, Einwanderung usw.

Klugschnacker 04.12.2018 14:28

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1423460)
Wir kaufen das allermeiste in einem Biomarkt, da gibts halt auch kleine, krumme und schiefe Gurken und Karotten. Äpfel haben mal einen Fallfleck etc. Klar kann ich wenn ich normal einkaufe nur das nehmen, was da ist. Aber es gibt mittlerweile genügend Möglichkeiten auch dies zu umgehen.

Auch hier schlägst Du einen Weg vor, der uns 80 Millionen Deutschen in Wahrheit nicht zur Verfügung steht. Selbst wenn wir sämtliche Bioläden leerkauften, und wenn alle landwirtschaftlichen Flächen Deutschlands, bei denen das geht, biologisch bewirtschaftet würden: Selbst dann funktioniert Dein Vorschlag nicht.

Erstens reichen die Kapazitäten bei weitem nicht aus. Zweitens besteht auch zwischen den Biobauern ein Wettbewerb, der sich entsprechend verschärft, wenn alle Bauern "bio" sind – der fleckige Apfel ist zweite Wahl. Drittens werden die meisten Lebensmittel nicht beim Verbraucher weggeworfen, sondern in der Produktion, der Verarbeitung und im Handel.
:Blumen:

MattF 04.12.2018 14:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423438)
Ist Umweltschutz nutzlos? Nein, keineswegs! Umweltschutz ist sehr wichtig. Aber wir betreiben keinen Umweltschutz, sondern machen uns selbst etwas vor. Wir sind wie ein Hühnerzüchter, der sich vom Tierschutz hat überzeugen lassen, und nun 5 statt 6 Hühner auf dem Quadratmeter hält.

Sorry ich verstehe dich nicht. Du hast Recht wir betreiben keinen Umweltschutz wir belügen uns, damit wir nichts ändern müssen. S. Diesel.

Also du willst dich um diese Problem kümmer:

Zitat:

Und all der anderen Probleme, die neben der globalen Erwärmung zusätzlich auf uns zukommen. Allen voran das globale Artensterben, die Verschmutzung der Luft, der Gewässer und der Böden, sowie globale soziale Krisen aufgrund der Ungleichverteilung des Wohlstands auf der Welt.
Wie willst du die ändern, ohne unseren Lebensstil zu ändern?

Es wird in D gerne davon geredet, dass Vermögen ungleich verteilt sind und hier 1/3 bis 1/2 der Bevölkerung abgehängt sind. Ok, nehmen wir das mal so hin.

Vergessen wird dass diese Hälfte im Vergleich zu anderen Ländern auf der Erde, lebt wie ein König vor 300 Jahren.

D.h. selbst die untere Hälfte in Deutschland, müsste damit die globale Ungleichverteilung sich ändert (was du ja oben angehen willst) abgeben.

Wie willst du das vermitteln? Wie soll das gehen, ohne unseren Lebensstil zu verändern?

MattF 04.12.2018 14:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423473)
Auch hier schlägst Du einen Weg vor, der uns 80 Millionen Deutschen in Wahrheit nicht zur Verfügung steht. Selbst wenn wir sämtliche Bioläden leerkauften, und wenn alle landwirtschaftlichen Flächen Deutschlands, bei denen das geht, biologisch bewirtschaftet würden: Selbst dann funktioniert Dein Vorschlag nicht.


Das würde schon reichen, wenn alle wie du vegan werden.

MattF 04.12.2018 14:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1423424)
Ich finde, Arnes Aussage ist nicht einfach ein abwehrendes "Ich kann nicht" und "es geht nicht". Ich verstehe ihn so: Lebensstiländerungen, die sich auf die Zielgröße Klima und Artensterben auswirken könnten, sind so gravierend, daß sie nur durch Aufgabe unseres erreichten Zivilisationsstandes möglich sind - was niemandes Ziel sein kann (plakative "zurück in die Hütte und Schafe hüten").

Glaub ich nicht und eigentlich weiß ich dass es nicht so ist. (Du kannst ja mal den Fragebogen zum CO2 Fußabdruck machen und schauen, wo du was drehen müsstest im deinen Abruck z.b. auf 60% des normalen deutschen zu bekommen)

Es ist möglich z.b. nur 1/3 der Energie zu verbrauchen, bzw. CO2 auszustossen als z.b. ein Durchschnittsamerikaner und vielleicht die Hälfte eines Durschnittseuropäers.

Das geht ohne merkbare Komforteinbusse.


Wobei merkbare Komforteinbusse ist halt die Frage, was das ist.

Wenn ich einmal im Jahr in die Karibik fliege um mich da an den Strand in ein All Inclusiv Hotel einckecke.
Dann wäre wenn ich das nicht mehr könnte (weil Überseeflüge nur noch vielleicht 1 mal im Leben erlaubt wäre u.U. eine Komforteinbusse.)

Ich kann aber auch statt in die Karibik mit dem Zug nach Spanien oder Italien fahren und dort in ein Hotel mit All Inclusiv einchecken und Urlaub machen. Merken würde man den Unterschied praktisch nicht, ausser irrerweise am Geldbeutel. Der Urlaub in Italien wäre nämlich wahrscheinlich teurer als der in der Karibik :(


Anderes Beispiel: Brauche ich für 4 Personen ein 200qm Haus oder reicht eine 100qm Wohnung die geschickt aufgeteilt ist.
Wäre es nicht sinnvoll viele Dinge wieder gemeinsam zu nutzen. Braucht jeder eine 15 qm Werkstatt im Keller mit allen Geräten oder wäre es nicht sinnvoll wenn eine Gemeinschaft von z.b. 10 Wohnungen oder Häusern sich so was gemeinschaftlich anschafft. Hier wären riesen Potentiale um Konsum zu sparen.

Das kann man endlos fortsetzen. Das Problem ist unser Individualismus, der alles selber haben will und keinesfalls seine gute Bosch Bohrmaschine mit irgendwem teilen will und schon gar nicht sein Auto.

keko# 04.12.2018 14:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1423479)

Das kann man endlos fortsetzen. Das Problem ist unser Individualismus, der alles selber haben will und keinesfalls seine gute Bosch Bohrmaschine mit irgendwem teilen will und schon gar nicht sein Auto.

Ja, und dieser Individualismus wird gefördert, wird vorgelebt und vorgegeben. Er ist aber Zeitgeist und kein Naturgesetz. Also besteht die Chance zur Änderung. Das zu erkennen ist schon mal ein Anfang.

MattF 04.12.2018 14:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1423424)
Man wählt, wieviele km von den jährlich nötigen 10000 - 30000 (je nach persönlichen Randbedingungen) man Auto und Fahrrad fährt, alles mit dem Rad kann nur eine sehr kleine Minderheit machen. man wählt, wie man sein Haus heizt, nicht ob. Dabei sind mehrere Verbrauchs- oder Ökologie-optimierte Versionen wirtschaflich für viele nicht tragbar, die Aufpreise amortisieren sich z.B. für Dämmung praktisch nie durch Heizkostenverringerung, höchstens durch Komfortgewinn im Sommer.

Diese Wahl müsste aber auf einer verantwortlichen Grundlage geschehen.

Die meisten Menschen wählen im übrigen nix.

Die fahren (fast) jeden Meter mit dem Auto, weil es ja vor der Tür steht.

Ich habe mal in meinem Rekordjahr 15.000 km mit dem Auto zurück gelegt.

Dann habe ich bewusst gesagt: Das ist zu viel ich muss was machen.
Dann bin ich über die Jahre durch sehr viele kleine Massnahmen dazu gekommen, dass ich aktuell nur 8000 km fahren. Das bedarf Überlegung und Planung.

Ich hab also 50% meines Energiebedarfs für die Mobilität eingespart.
Komfortverlust sehe ich keinen, weil statt Autofahren kann ich jetzt Radfahren, was viel geiler ist.

MfG
Matthias

widi_24 04.12.2018 14:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1423479)
Ich kann aber auch statt in die Karibik mit dem Zug nach Spanien oder Italien fahren und dort in ein Hotel mit All Inclusiv einchecken und Urlaub machen. Merken würde man den Unterschied praktisch nicht, ausser irrerweise am Geldbeutel. Der Urlaub in Italien wäre nämlich wahrscheinlich teurer als der in der Karibik :(

Andere Frage: Wenn plötzlich alle Menschen den Privatverkehr auf Schienen verlagern würden oder wie weiter oben mal erwähnt 8000km statt 30k km jährlich mit dem Auto zurücklegen würden... wer finanziert den Schienenverkehr? Spätestens durch zwingende selbstragende Finanzierung würde auch aus dem Zugfahren ein Luxusgut.

Ich gehe hier mal davon aus, dass in DE der Schienenverkehr ebenfalls über Mineralölsteuer etc. subventioniert wird - falls nicht, bitte ich als Schweizer um Nachsicht. Bei uns ist es nämlich auf keinen Fall selbstfinanziert.

MattF 04.12.2018 15:05

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423484)
Andere Frage: Wenn plötzlich alle Menschen den Privatverkehr auf Schienen verlagern würden oder wie weiter oben mal erwähnt 8000km statt 30k km jährlich mit dem Auto zurücklegen würden... wer finanziert den Schienenverkehr? Spätestens durch zwingende selbstragende Finanzierung würde auch aus dem Zugfahren ein Luxusgut.


Verstehe ich nicht, wieso das ein Luxusgut würde?

Auch Heute bezahlt der Kunde seine Zugfahrt. Die deutsche Bahn macht sogar Gewinn.

Wieso würde Zugfahren teurer, wenn mehr Menschen Zug fahren?

widi_24 04.12.2018 15:08

In der Schweiz wird Zugfahren sehr stark subventioniert, unter anderem von jedem einzelnen Automobilisten, welcher über die Mineralölsteuer pro Treibstoffliter einen bestimmten Betrag draufzahlt.

Fällt dieses Geld durch geringeren Mineralöl-"Konsum" weg und werden zusätzlich mehr Züge, Zugführer, Schienenmaterial, etc. aufgrund mehr Zugreisenden benötigt, verteuert sich Zugfahren x-fach.

So zumindest in der Schweiz, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird, weiss ich nicht. Deshalb die Nachfrage.

Stefan 04.12.2018 15:12

Der Autoverkehr finanziert sich auch nicht selbst. Ich verstehe nicht, warum viele Autofahrer das Gefühl haben, sie würden den Zugfahrern ihre Mobilität teilfinanzieren.

Die Autofahrer in der Schweiz sollten glücklich sein, dass der ÖV so gut ausgebaut ist, sonst würden sie noch mehr im Stau stehen. Das Strassennetz weiter auszubauen wäre ja totaler Wahnsinn.

widi_24 04.12.2018 15:16

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1423494)
Der Autoverkehr finanziert sich auch nicht selbst. Ich verstehe nicht, warum viele Autofahrer das Gefühl haben, sie würden den Zugfahrern ihre Mobilität teilfinanzieren.

Die Autofahrer in der Schweiz sollten glücklich sein, dass der ÖV so gut ausgebaut ist, sonst würden sie noch mehr im Stau stehen. Das Strassennetz weiter auszubauen wäre ja totaler Wahnsinn.

Versteh mich nicht falsch bitte. Ich habe nie gesagt, dass der Individualverkehr selbstfinanziert ist, aber unter dem Strich subventioniert der Individualverkehr den Zugverkehr und nicht umgekehrt. Ein Wegfall des Autoverkehrs schmerzt also den Zugreisenden preislich gesehen mehr als umgekehrt.

Ich persönlich - und ich oute mich hier mutig als Autofahrer :Huhu: - bin froh über jeden der den Zug nutzt. Meiner Meinung nach bedingen sich alle Mobilitätsvarianten gegenseitig.

OhneRad 04.12.2018 15:16

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1423483)
Ich habe mal in meinem Rekordjahr 15.000 km mit dem Auto zurück gelegt.

Dann habe ich bewusst gesagt: Das ist zu viel ich muss was machen.
Dann bin ich über die Jahre durch sehr viele kleine Massnahmen dazu gekommen, dass ich aktuell nur 8000 km fahren. Das bedarf Überlegung und Planung.

Um "bewusst" zu werden, hast du aber offensichtlich erstmal einen Exzess in die andere Richtung gebraucht.
Das ist halt das Problem beim "Umweltbewusstsein".
Ich lese oft in der National Geographic. Einfach weil es schön ist. Da sind häufig Artikel oder Leserbriefe von Leuten drin, die von sagenhaften Landschaften berichten "die es zu schützen gilt". Na ja, aber wenn man erstmal mit dem Flugzeug nach Australien und mit dem Schiff rauf aufs Meer muss um das kaputte Korallenriff zu sehen und sich "bewusst" zu werden, ist der Umwelt kaum geholfen.

Stefan 04.12.2018 15:18

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423495)
aber unter dem Strich subventioniert der Individualverkehr den Zugverkehr und nicht umgekehrt.


Diese Aussage ist falsch. Die Folgekosten des Autoverkehrs werden (insbesondere von Autofahrern) gerne unterschätzt und kleingerechnet.

MattF 04.12.2018 15:24

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423492)

So zumindest in der Schweiz, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird, weiss ich nicht. Deshalb die Nachfrage.


Wie gesagt die deutsche Bahn macht Gewin.


Allerdings wird in das Schienennetz natürlich auch Staatsgeld investiert. Das müsste ausgebaut werden und mehr werden, da könnte man an andere Stelle aber auch einsparen (z.b. beim der 4-spurigen Ausbau von Autobahnen für Tempo 200)

widi_24 04.12.2018 15:28

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1423498)
Diese Aussage ist falsch. Die Folgekosten des Autoverkehrs werden (insbesondere von Autofahrern) gerne unterschätzt und kleingerechnet.

Von einem Bahnticket sehe ich als Autofahrer keinen Rappen. Als Zugreisender hingegen profitiere ich von jedem zusätzlichen Liter Treibstoff mit günstigeren Ticketpreisen.

Schwarzfahrer 04.12.2018 15:30

Zitat:

...Wenn ich einmal im Jahr in die Karibik fliege
Anderes Beispiel: Brauche ich für 4 Personen ein 200qm Haus oder reicht eine 100qm Wohnung die geschickt aufgeteilt ist....
Das kann man endlos fortsetzen. Das Problem ist unser Individualismus, der alles selber haben will und keinesfalls seine gute Bosch Bohrmaschine mit irgendwem teilen will und schon gar nicht sein Auto.
Deine Beispiele, bzw. die Schlussfolgerung: ist ja alles entbehrlich, erinnern mich fatal an ein System, das ähnlich gestrickt argumentiert hat in meiner Jugend. Das Argument war zwar nicht primär die Umwelt, sondern "fürs Vaterland", aber die Idee war ähnlich: der Staat weiß, wie ethisch richtiges Verhalten ist, und verlangt von allen eine Gleichheit im Verzicht (bis auf die wenigen, die etwas gleicher waren...): Im Erlaß zur Volksgesundheit wurde z.B. die maximale tägliche Fleischration definiert (zu kaufen gab es ja eh noch weniger), die gesunde Temperatur in Wohnräumen (16 °C) und Büros (12°C) festgelegt (es gab ja kein Brennstoff), Glühbirnen über 25 W wurden als Verschwendung gebrandmarkt und von Blockwarten entfernt, Reisen in ferne Länder fielen mangels Reisepass gleich ganz weg, Autofahren wurde an jedem zweiten Wochenende verboten (je nach Nummernschild - gerade oder ungerade) und Sprit war eh rationiert etc.
Das Ergebnis einer solch ausufernden Lenkung des Alltagsverhaltens war verheerend: jeder hat zwar gelebt und ging seinen Angelegenheiten nach - soweit stimmt Deine Theorie, aber wie: miserable Lebensqualität, schlechter Gesundheitszustand, vollkommen demotivierte Menschen, trotz allem eine übelst verschmutze Umwelt und ein sozialer und wirtschaftlicher Niedergang, , wovon sich das Land noch in weiteren 50 Jahren kaum erholen wird.
Schau mal weltweit die Gesellschaften an: nur dort, wo Individualismus einen gewissen positiven Stellenwert hat, entwickeln sich Wohlstand und Demokratie und Zufriedenheit - nur das motiviert die Menschen zum guten (oder auch zum schlechten). Du kannst Die Menschen gleichschalten und ihr Streben nach Wohlstand und Wachstum begrenzen - aber Du kannst dann weder Zufriedenheit noch Motivation zur Kooperation erwarten, fürchte ich. Je mehr die Menschen bevormundet werden, desto weniger Einsicht und Eigeninitiative zum Besseren entwickeln sie - da sollte eine der offensichtlichsten Lehren aus dem Scheitern des Kommunismus sein.

Stefan 04.12.2018 15:41

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423500)
Von einem Bahnticket sehe ich als Autofahrer keinen Rappen. Als Zugreisender hingegen profitiere ich von jedem zusätzlichen Liter Treibstoff mit günstigeren Ticketpreisen.

Ja, die Strassen sind ja auch aus dem Boden gewachsen und Folgeschäden durch Autoverkehr gibt es auch keine.
---------------------
Forscher: Autoverkehr für Kommunen dreimal so teuer wie Bus und Bahn
17.02.2018 15:25 Uhr
Der Kasseler Verkehrswissenschaftler Carsten Sommer hat errechnet, dass der Autoverkehr in deutschen Großstädten dreimal so viel öffentliche Gelder verschlingt wie kommunale Verkehrssysteme.
https://www.heise.de/newsticker/meld...n-3972379.html

Studie: Autofahrer verursachen höhere Kosten als sie Abgaben zahlen Aktualisiert am 19.02.2013-09:44
Autofahren ist teuer - nicht nur für die Fahrer selbst. Laut einer Studie verursachen Autofahrer in Deutschland jährlich Folgekosten von fast 90 Milliarden Euro für die Umwelt und durch Unfälle. Das sei deutlich mehr als sie an Abgaben zahlen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-12085783.html

widi_24 04.12.2018 15:58

@Stefan: So hat die Diskussion keinen Sinn. Du vergleichst Kosten Individualverkehr vs. Kosten ÖV. Ich habe aber auf die Abhängigkeit der Kosten beider Varianten angesprochen. So reden wir wohl aneinander vorbei.

Die Studie muss ich mir nach der Arbeit mal im Detail ansehen, kenne ich bisher noch nicht. Aber einige Punkte fallen mir schon beim Überfliegen ins Auge:
- Personen im Individualverkehr werden per se als Personen mit ungesünderem Lebensstandard verstanden.
- Verkehr wird isoliert in Kommunen (Kassel, Bremen, Kiel) betrachtet, obwohl sich Mobilität oftmals massiv vom Ort des Geschehens (Stadt/Land/Agglo) unterscheidet.

Grundsätzlich sind wir uns wohl einig, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten und persönlichen Bedürfnisse möglichst umweltfreundlich unterwegs sein sollte. :)

dasgehtschneller 04.12.2018 16:38

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423492)
In der Schweiz wird Zugfahren sehr stark subventioniert, unter anderem von jedem einzelnen Automobilisten, welcher über die Mineralölsteuer pro Treibstoffliter einen bestimmten Betrag draufzahlt.

Und trotz der Subventionen ist ein Zug Ticket von Zürich nach Genf teurer als ein Flug quer durch Europa.

Das sind doch absolute Missverhältnisse.
Grade auf Kerosin sollten weltweit spürbare CO2 Abgaben draufgeschlagen werden.
Wenn nur einzelne Nationen das machen bringt es leider nur begrenzt was weil dann entweder die Passagiere auf die Nachbarländer ausweichen oder die Flieger soweit möglich dort tanken wo es billig ist.

widi_24 04.12.2018 16:41

Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1423517)
Und trotz der Subventionen ist ein Zug Ticket von Zürich nach Genf teurer als ein Flug quer durch Europa.

Das sind doch absolute Missverhältnisse.
Grade auf Kerosin sollten weltweit spürbare CO2 Abgaben draufgeschlagen werden.
Wenn nur einzelne Nationen das machen bringt es leider nur begrenzt was weil dann entweder die Passagiere auf die Nachbarländer ausweichen oder die Flieger soweit möglich dort tanken wo es billig ist.

Damit bin ich zu 100% einverstanden. Die Fliegerei ist heutzutage zu billig, kein Thema!

qbz 04.12.2018 16:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423438)
........
Das Pariser Abkommen ist für keinen Staat bindend. Es stellt keine Verpflichtung dar, sondern ist nur eine Absichtserklärung. Selbst Deutschland, mit den Grünen als zweitstärkste Volkspartei, schafft es nicht, die Vorgaben einzuhalten.
.......

Meines Wissens handelt es sich beim Pariser Abkommen um ein völkerrechtlich bindendes Abkommen. Es wurden allerdings keine Sanktionen, Strafen für die Nichteinhaltung des Abkommens beschlossen.
https://www.iass-potsdam.de/de/ergeb...e-klimapolitik

"Eine der wichtigsten Neuerungen des Pariser Abkommens ist die Verankerung eines konkreten Ziels zur Begrenzung der Erderwärmung. So wollen die Staaten den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter halten. Dieses Ziel soll durch konkrete Verpflichtungen erreicht werden, die durch Verpflichtungen auf nationaler Ebene (Nationally Determined Contributions – NDCs) bestimmt werden. Diese nationalen Verpflichtungen stellen eine weitere Änderung zum Kyoto-Protokoll dar.
Das Pariser Abkommen enthält keine Bestimmungen zur genauen Ausgestaltung der Verpflichtungen. Während die Reduktionsverpflichtungen der Staaten im Kyoto-Protokoll auf multilateral verhandelten Vorgaben beruhten, kann unter dem Pariser Abkommen jeder Staat selbst festlegen, welche konkreten Verpflichtungen er eingehen will. Mit den bislang vorgelegten NDCs wird es wohl nicht möglich sein, das im Pariser Abkommen festgeschriebene 2-Grad-Ziel einzuhalten. Allerdings sieht das Abkommen vor, dass die auf nationaler Ebene festgelegten Verpflichtungen der Staaten alle fünf Jahre überarbeitet und erweitert werden. Eine erste Überprüfung der Umsetzung des Pariser Abkommens soll im Jahr 2023 erfolgen."


Eine grosse Show zur Beruhigung des Gewissens. Man "bemüht" sich. :)

qbz 04.12.2018 17:18

Im Internet fand ich eine Studie des Weltverkehrsforum über die globale Entwicklung des Verkehrs und der dadurch verursachten CO2-Emissionen bis 2050. globaler-verkehr-torpediert-klimaziele

Heute beschloss Frankreich die geplante Erhöhung der Ökosteuer auf Krafstoffe für 6 Monate auszusetzen wegen der Strassenproteste. Umweltpolitik ohne Sozialpolitik funktioniert nicht. Die Erhöhung der Spritpreise brachte das Fass bei den schon vom bisherigen Sozialabbau genervten Menschen zum Überlaufen.

Klugschnacker 04.12.2018 17:18

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1423475)
Sorry ich verstehe dich nicht. ... Wie willst du die ändern, ohne unseren Lebensstil zu ändern? ... Wie willst du das vermitteln? Wie soll das gehen, ohne unseren Lebensstil zu verändern?

Ganz einfach: Wir werden den Kurs nicht groß ändern. Du fragst mich nach einer Lösung oder einem Weg, der nicht existiert.

Die gängigen Prognosen zur globalen Erwärmung, zum Artensterben, zur Umweltverschmutzung, sowie die damit verbundenen globalen Konflikte zwischen den Menschen werden sich bewahrheiten. Es wird so kommen, wie die Wissenschaftler das seit einiger Zeit voraussagen.

Die vom Anstieg der Meeresspiegel bedrohten Städte und Länder werden untergehen. Die heute vom Aussterben bedrohten Arten werden aussterben. Endliche Ressourcen werden sich tatsächlich als endlich erweisen und irgendwann aufgebraucht sein. Die befürchteten Konflikte zwischen den Menschen werden kommen.

Daran gibt es keinen realistischen Weg vorbei. In 80 Jahren sind wir 11 Milliarden Menschen. Die drei Milliarden Afrikaner, die auch nach konservativer Schätzung neu hinzukommen, werden ihre Öfen, Herde und Kühlschränke nicht mit Ökostrom betreiben können. Ihr Zahl übertrifft die Zahl der Einwohner Chinas, Nordamerikas, Südamerikas und Europas zusammen! Hinzu kommt eine weitere Milliarde Menschen in Asien.

Bitte glaube mir, ich finde es absolut sympathisch, in den Biomärkten Europas fleckige Äpfel und krumme Karotten zu kaufen. Auch Radfahren finde ich gut*, oder das Isolieren von Eigenheimen. Fahrgemeinschaften haben meinen Beifall.

Ich finde Deine Haltung prima, immerhin das Wenige zu tun, was möglich ist. Ich versuche ebenfalls, einen kleinen Beitrag zu leisten, aber das hat auf das Weltklima oder das Artensterben keinerlei Effekt.

* Das größte Wachstum liegt bei den E-Bikes: 2018 wurden in Deutschland davon fast 1 Million Stück verkauft, sie verbrauchen Energie, haben giftige Batterien und benötigen gewichtsmäßig doppelt so viel Metall und Kunststoff, wie ein Rad vor 10 Jahren, halten aber bei weitem nicht so lange).

Klugschnacker 04.12.2018 17:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1423520)
Im Internet fand ich eine Studie des Weltverkehrsforum über die globale Entwicklung des Verkehrs und der dadurch verursachten CO2-Emissionen bis 2050. globaler-verkehr-torpediert-klimaziele

Aus dem Artikel stammt folgende Grafik zu den künftigen Emissionen durch den Verkehr:



Die Grafik zeigt, dass wir allerhöchstens eine praktisch unveränderte Kohlendioxid-Emission in den Jahren 2030 und 2050 haben werden. Die heute sichtbaren Trends weisen jedoch in eine andere Richtung, nämlich eine Verdopplung der Kohlendioxid-Emissionen im genannten Zeitraum.

Sollte die Wahrheit zwischen den beiden Darstellungen liegen, müssen wir mit einem sehr deutlichen Anstieg dieses Klimagases rechnen.

MattF 04.12.2018 17:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1423501)
da sollte eine der offensichtlichsten Lehren aus dem Scheitern des Kommunismus sein.

Gut ich hab ja den kapitalistischen Weg schon vorgeschlagen.

Der Markt regelt. Abgaben auf CO2 in Höher der wahren Kosten, die es ermöglichen den CO2 Ausstoss auf Null runter zu bekommen, bzw. alle Schäden bezahlt, auch in Bandladesch.

Dann werden die Leute um Geld zu sparen freiwillig auf 100 statt auf 200 qm wohnen, was in meinen Augen auch weder was mit Kommunismus noch mit Steinzeit zu tun hat.

Ansonsten ist deine Freiheit, die FReiheit den Planeten zu zerstören. Klar die Freiheit können wir uns nehmen.....

Nobodyknows 04.12.2018 18:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1423524)
Ansonsten ist deine Freiheit, die Freiheit den Planeten zu zerstören. Klar die Freiheit können wir uns nehmen.....

Irgendjemand nimmt sich diese Freiheit immer...
Ziemlich aktuell:
«Solange ich in Polen Präsident bin, lasse ich nicht zu, dass irgendjemand den polnischen Bergbau ermordet»
https://www.greenpeace-magazin.de/ti...nicht-ermorden

Gruß
N. :Huhu:

jannjazz 04.12.2018 18:07

Wir werden den Planeten nicht zerstören, aber er wird von einem Nachfolger der Menschheit regiert. Ich tippe auf Efeu und Kakerlaken.

OhneRad 04.12.2018 20:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423521)
Die gängigen Prognosen zur globalen Erwärmung, zum Artensterben, zur Umweltverschmutzung, sowie die damit verbundenen globalen Konflikte zwischen den Menschen werden sich bewahrheiten. Es wird so kommen, wie die Wissenschaftler das seit einiger Zeit voraussagen.

https://www.youtube.com/watch?v=gIr7ejD7fFA

glaurung 04.12.2018 20:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423521)
Ganz einfach: Wir werden den Kurs nicht groß ändern. Du fragst mich nach einer Lösung oder einem Weg, der nicht existiert.

Die gängigen Prognosen zur globalen Erwärmung, zum Artensterben, zur Umweltverschmutzung, sowie die damit verbundenen globalen Konflikte zwischen den Menschen werden sich bewahrheiten. Es wird so kommen, wie die Wissenschaftler das seit einiger Zeit voraussagen.

Die vom Anstieg der Meeresspiegel bedrohten Städte und Länder werden untergehen. Die heute vom Aussterben bedrohten Arten werden aussterben. Endliche Ressourcen werden sich tatsächlich als endlich erweisen und irgendwann aufgebraucht sein. Die befürchteten Konflikte zwischen den Menschen werden kommen.

Daran gibt es keinen realistischen Weg vorbei. In 80 Jahren sind wir 11 Milliarden Menschen. Die drei Milliarden Afrikaner, die auch nach konservativer Schätzung neu hinzukommen, werden ihre Öfen, Herde und Kühlschränke nicht mit Ökostrom betreiben können. Ihr Zahl übertrifft die Zahl der Einwohner Chinas, Nordamerikas, Südamerikas und Europas zusammen! Hinzu kommt eine weitere Milliarde Menschen in Asien.

Bitte glaube mir, ich finde es absolut sympathisch, in den Biomärkten Europas fleckige Äpfel und krumme Karotten zu kaufen. Auch Radfahren finde ich gut*, oder das Isolieren von Eigenheimen. Fahrgemeinschaften haben meinen Beifall.

Ich finde Deine Haltung prima, immerhin das Wenige zu tun, was möglich ist. Ich versuche ebenfalls, einen kleinen Beitrag zu leisten, aber das hat auf das Weltklima oder das Artensterben keinerlei Effekt.

* Das größte Wachstum liegt bei den E-Bikes: 2018 wurden in Deutschland davon fast 1 Million Stück verkauft, sie verbrauchen Energie, haben giftige Batterien und benötigen gewichtsmäßig doppelt so viel Metall und Kunststoff, wie ein Rad vor 10 Jahren, halten aber bei weitem nicht so lange).

Leider bin ich da in allen Punkten der gleichen Meinung. Nur, ob wir die 11 MRD tatsächlich erreichen, darin bin ich mir nicht zu 100% sicher. Deine Kalkulation beruht unter anderem auf der Annahme, dass vor allem die Afrikaner den Löwenanteil am künftigen Bevölkerungswachstum ausmachen werden. Afrika ist aber ein Kontinent mit teils sehr schlechten hygienischen Bedingungen. Ich glaube daher nicht, dass die 4,7 Kinder pro Frau einfach in die Zukunft extrapoliert werden können. Vorher greifen wahrscheinlich ähnliche Mechanismen wie jene, die z.B. irgendwann im 13. oder 14. Jahrhundert die Einwohnerzahl Londons mal auf einen Schlag beinahe halbiert haben. Wenn zu viele Individuen einer Art auf einem Haufen sitzen, geht das irgendwann schief. Ich denke nicht, das weiter ausführen zu müssen....

Ansonsten versuche ich trotzdem, im Rahmen meiner Möglichkeiten so wenig wie möglich zu den großen Umweltsauereien unseres Zeitalters beizutragen - auch wenn mir völlig bewusst ist, dass mein Bemühen zu 99,999 und mehr Prozent für die Katz ist (Dass wir keine Erfolgsgeschichte der Evolution, sondern vielmehr eine Sackgasse sind, sage ich seit mindestens 10 Jahren).
Ich bemühe mich aber trotzdem, weil mich unsere Zivilisation immer mehr anwidert. Wenn ich jeden Tag abends wie morgens auf der Gegenspur (ich fahre zum Glück antizyklisch zur Arbeit aus München raus) IMMER, WIRKLICH IMMER mit anschauen muss, wie hunderte Autos Stoßstange an Stoßstange stehen und das CO2 rausblasen ohne DAS zu tun, wofür sie eigentlich gebaut wurden, nämlich sich zu bewegen, dann kotzt mich das einfach tierisch an. Mich kotzt's auch massiv an, wenn ich in meine eigene Plastiktonne schaue und die Müllberge sehe, die sich da stapeln, obwohl ich für mein Empfinden schon relativ gut aufpasse (aber eben auch bei weitem nicht gut genug). Ich will einfach so wenig wie möglich zu all diesen Sauereien beitragen.



Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1423529)
Wir werden den Planeten nicht zerstören, aber er wird von einem Nachfolger der Menschheit regiert. Ich tippe auf Efeu und Kakerlaken.

Ja. Volltreffer quasi. Eine Naturgewalt. Wie vor 65 Mio Jahren. :Cheese:
Ohne den Meteoriten damals gäbe es uns heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Vielleicht können das die künftigen Nachfahren der heutigen Kakerlaken in weiteren 65 Mio Jahren auch von uns sagen. :Cheese:

PS:
Ein blendendes Beispiel dafür, was passiert, wenn eine Kultur den Hals nicht voll genug kriegt, stellt das Beispiel der Osterinsel dar.

PPS: Derzeit ist Klimagipfel. Aber irgendwie kriegt man im Fernsehen kaum was davon mit. Daran ist ganz gut zu erkennen, wie hoch der Stellenwert des Klimaschutzes in unserer Gesellschaft ist.

FlyLive 04.12.2018 21:40

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1423547)
.

PPS: Derzeit ist Klimagipfel. Aber irgendwie kriegt man im Fernsehen kaum was davon mit. Daran ist ganz gut zu erkennen, wie hoch der Stellenwert des Klimaschutzes in unserer Gesellschaft ist.

In der ARD um 21.45 Uhr in Report München :Huhu:

Nobby_81 04.12.2018 21:43

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1423557)
In der ARD um 21.45 Uhr in Report München :Huhu:

Danke! :Blumen:

Nobodyknows 05.12.2018 06:07

Moin, moin!

Rheinische Post: Immer mehr und immer größere Autos auf deutschen Straßen

Ob jetzt einer eine vegane Wurst mehr oder weniger isst, der eine Sportkamerad seinen R8 statt mit 300 km/h nur mit 280 km/h bewegt und der andere in seinem Dodge Ram gelegentlich auf den Kick-Down verzichtet...so lange man keine Kinder hat und sich daher nicht um nachfolgende Generationen kümmern muss.... Who cares?

Gruß
N. :Huhu:

ThomasG 05.12.2018 06:50

In einem Land mit 82,79 Millionen Einwohnern (Stand 2017 laut Bevölkerungsstatistik (https://www.google.com/publicdata/ex...&hl=de&d l=de)) gibt es 46,5 Millionen Personenkraftwagen (!) macht bezogen auf die Einwohnerzahl 56 %.
Krass!

Nachtrag:

Ziehen wir mal von der Gesamtzahl der Einwohner die Minderjährigen ab (13,42 Millionen laut Statistik waren es 2017, Quelle: https://de.statista.com/statistik/da...n-deutschland/) dann kommen wir auf 69,37 Millionen Menschen bzw. einen Prozentanteil von 67 %.
Heilig`s Blechle!
Sauber ;-)!

keko# 05.12.2018 07:00

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1423547)
PPS: Derzeit ist Klimagipfel. Aber irgendwie kriegt man im Fernsehen kaum was davon mit. Daran ist ganz gut zu erkennen, wie hoch der Stellenwert des Klimaschutzes in unserer Gesellschaft ist.

Setze bitte nicht unsere Leitmedien mit der Gesellschaft gleich. Ich kenne fast keinen Menschen, der sich nicht irgendwie Gedanken um unsere Umwelt macht. Dass unsere Leitmedien nicht kritisch über den Gipfel berichten, ist wohl klar. Höchstens dann, wenn der böse Trump aussteigt. Ich habe weiter oben schon erwähnt, dass ich in der Politik die größte Verantwortung sehe.
Im Übrigens gibt es sehr gute Berichte über den Klimagipfel. Man muss halt etwas danach suchen.

keko# 05.12.2018 07:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423521)
Ganz einfach: Wir werden den Kurs nicht groß ändern. Du fragst mich nach einer Lösung oder einem Weg, der nicht existiert.

Klugschnacker, du malst mal wieder ein absolut negatives Bild an die Wand. Oft beschleicht mich bei dir das Gefühl, dass es dir nur darum geht, deine Meinung durchzusetzen und mit allerlei Daten zu bestätigen. Keiner beweifelt, dass wir auf massive Probleme hinzulaufen. Es gilt, dagegen anzugehen und zwar von verschiedenen Seiten und nicht die Flinte ins Korn zu werfen um seinen eigenen Lebenstil zu rechtfertigen.

Helmut S 05.12.2018 08:20

Servus Arne!

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423521)
Ganz einfach: Wir werden den Kurs nicht groß ändern. Du fragst mich nach einer Lösung oder einem Weg, der nicht existiert.

Deine Analyse habe ich verstanden - du hast deine Argumente gut und für mich sehr interessant mit Daten belegt. Danke dafür :Blumen:

Du lässt mich allerdings ratlos zurück. Ich habe nicht verstanden, welche Handlungsempfehlungen ich daraus ableiten kann/darf/soll.

Was empfiehlst du mir also konkret für mein Handeln? Soll ich mir jetzt den einen Sportwagen kaufen, der mir richtig Spaß macht, obwohl er eine echte CO2 Schleuder ist? Soll ich im Sommer die Flugreise in den Urlaub antreten, oder besser doch nicht? Was konkret soll ich meinen Kindern sagen, wenn sie mir solche oder ähnliche Fragen stellen? Was konkret würdest du deinem Sohn raten?

LG H.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:03 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.