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Nils 26.07.2018 09:48

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394342)
Meines Wissens hat niemand vorgeschlagen, Seehofer (CSU) solle bitte seinen deutschen Pass abgeben und nach Ungarn übersiedeln, wo es weder Flüchtlinge noch Ausländer gibt.

Doch ich. Aber nur im kleinen Kreis. Ich finde den Vorschlag auch richtig gut:Blumen:

Mirko 26.07.2018 09:56

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1394333)
Oh, es wird wieder gelöscht ... :Lachen2:

Mein Beitrag wurde auch kommentarlos gelöscht. Ist natürlich praktisch wenn sich die beiden Geschwister-Admins einig sind in welche Richtung das Gespräch zu laufen hat. Ganz großes Kino!

Klugschnacker 26.07.2018 10:01

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1394348)
Mein Beitrag wurde auch kommentarlos gelöscht. Ist natürlich praktisch wenn sich die beiden Geschwister-Admins einig sind in welche Richtung das Gespräch zu laufen hat. Ganz großes Kino!

Ich habe ihn entfernt, weil er nichts zum Thema des Threads beitrug, sondern sich auf persönliche Angriffe konzentrierte. Zuvor hatte ich höflich darum gebeten, das sein zu lassen.

Leider habe ich nicht die Zeit, in allen Fällen sofort eine persönliche Nachricht zu verfassen, in der das genauer erläutert ist.

Flow 26.07.2018 10:02

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1394348)
Mein Beitrag wurde auch kommentarlos gelöscht. Ist natürlich praktisch wenn sich die beiden Geschwister-Admins einig sind in welche Richtung das Gespräch zu laufen hat. Ganz großes Kino!

Ja, deinen meinte ich.
Der hatte die allgemeine Lage meiner Meinung nach schon einigermaßen erfaßt.

tandem65 26.07.2018 10:07

Hallo Jörn,

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394342)
Das ist in meinem Augen ein gutes Beispiel für die Art von Rassismus, die Özil vermutlich meint.

da gebe ich dir recht, zumal Herr Özil seinen türkischen Pass 2007 abgegeben hat.

Mirko 26.07.2018 10:08

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1394353)
Ja, deinen meinte ich.
Der hatte die allgemeine Lage meiner Meinung nach schon einigermaßen erfaßt.

Es ist mir ein Rätsel wie man das als persönlichen Angriff werten kann und gleichzeitig nicht einschreitet bei Hafu. Der kann kaum einen Kommentar schreiben ohne das sein grösster Fan das kommentiert und ihn schlecht macht.

Dann wird hier halt wie im Nachbarfaden ne OneMan-Show draus.

Klugschnacker 26.07.2018 10:12

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1394357)
Es ist mir ein Rätsel wie man das als persönlichen Angriff werten kann und gleichzeitig nicht einschreitet bei Hafu. Der kann kaum einen Kommentar schreiben ohne das sein grösster Fan das kommentiert und ihn schlecht macht.

Das ist mir nicht bekannt. Bitte weist mich künftig zeitnah auf solche Fälle hin. Gerne könnt Ihr oder kannst Du Dich auch selbst für die Diskussionskultur einsetzen und Ausfälligkeiten zurückweisen. Das muss ja nicht immer zum Moderator delegiert werden.
:Blumen:

Drop 26.07.2018 10:13

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394342)
Meines Wissens hat niemand vorgeschlagen, Seehofer (CSU) solle bitte seinen deutschen Pass abgeben und nach Ungarn übersiedeln, wo es weder Flüchtlinge noch Ausländer gibt...

Wolltest du dich nicht an Fakten orientieren??? :Lachanfall: Es sollte dir dann nicht entgangen sein, wie die Stimmung derzeit in Bayern ist und die CSU ordentlich Gegenwind hat. Im Übrigen geht es hier um Özil und nicht um Seehofer / CSU.

Jörn 26.07.2018 10:21

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1394361)
Wolltest du dich nicht an Fakten orientieren??? :Lachanfall: Es sollte dir dann nicht entgangen sein, wie die Stimmung derzeit in Bayern ist und die CSU ordentlich Gegenwind hat. Im Übrigen geht es hier um Özil und nicht um Seehofer / CSU.

Das ist ja der Punkt. Wenn Seehofer Gegenwind bekommt, kommt niemand auf die Idee, ihm die Ausbürgerung zu empfehlen. Warum dann bei Özil? Beide sind in Deutschland geboren und haben einen deutschen Pass.

Flow 26.07.2018 10:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1394360)
Gerne könnt Ihr oder kannst Du Dich auch selbst für die Diskussionskultur einsetzen und Ausfälligkeiten zurückweisen.

Auch wenn es um den Stil deines Bruders geht ?

:Blumen:

schnodo 26.07.2018 10:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1394351)
Ich habe ihn entfernt, weil er nichts zum Thema des Threads beitrug, sondern sich auf persönliche Angriffe konzentrierte. Zuvor hatte ich höflich darum gebeten, das sein zu lassen.

Arne, hier muss ich Dir leider sagen, dass Du aus meiner Sicht teilweise sachliche Argumentation als "verbale Aufrüstung" wertest. Ich fand z.B. den Post von RolandG lesenswert und - besonders verglichen mit der zitierten sarkastischen Passage aus Jörns Post - bewusst sachlich gehalten. Deshalb war ich sehr erstaunt als Du den Verfasser dafür gerügt hast. :Blumen:

PS: Ich persönlich habe den Eindruck, dass nach dieser Rüge bzw. durch diese Rüge der Gedankenaustausch insgesamt schärfer wurde.

In einigen Fällen war der Ton nicht so freundlich, wie es sich ein harmoniebedürftiger Mensch wie ich wünscht, manche Bemerkung war auch komplett daneben. Aber insgesamt fand ich die Diskussion nicht übertrieben hart angesichts des Umstandes, dass einige Beteiligte gerne mal den einen oder anderen mehr oder minder versteckten Seitenhieb loslassen (ich nenne keine Namen!) oder sich nicht ganz einwandfreier rhetorischer Tricks bedienen (auch hier: keine Namen!) um einen Punktgewinn mit wenig Aufwand zu erzielen.

Mirkos gelöschten Post habe ich leider verpasst und muss nun abwarten, was die Legendenbildung mir da zuträgt. :Cheese:

Mirko 26.07.2018 10:27

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394363)
Das ist ja der Punkt. Wenn Seehofer Gegenwind bekommt, kommt niemand auf die Idee, ihm die Ausbürgerung zu empfehlen. Warum dann bei Özil? Beide sind in Deutschland geboren und haben einen deutschen Pass.

Würde Seehofer Erdogan beim Wahlkampf helfen, würde wohl auch der ein oder andere empfehlen das er gleich drüben bleiben soll.
Ich sehe, wie eigentlich fast immer, keinen Zusammenhang zwischen deinen Beispielen. Manche Menschen stören sich daran, das Özil extra in die Türkei geflogen ist um Erdogan beim Wahlkampf zu helfen. Was da Vergleiche mit anderen Fußballern mit ganz anderen Vergehen oder nun noch andere Politiker bringen sollen ist mir schleierhaft.

Drop 26.07.2018 10:29

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394363)
Das ist ja der Punkt. Wenn Seehofer Gegenwind bekommt, kommt niemand auf die Idee, ihm die Ausbürgerung zu empfehlen. Warum dann bei Özil? Beide sind in Deutschland geboren und haben einen deutschen Pass.

Ich wusste nicht, dass Seehofer ungarische Wurzeln hat und sich dazu bekennt so wie Özil türkische. Aber wenn Orban Seehofers Augen küsst, dann geht er evtl. freiwillig! :Lachanfall:

Jörn 26.07.2018 10:40

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1394367)
Würde Seehofer Erdogan beim Wahlkampf helfen, würde wohl auch der ein oder andere empfehlen das er gleich drüben bleiben soll. Ich sehe, wie eigentlich fast immer, keinen Zusammenhang zwischen deinen Beispielen.

Dann stelle ich den Zusammenhang für Dich deutlicher dar: Der ungarische Präsident Orban steht im Verdacht, den ungarischen Staat auf rechtswidrige Weise umzugestalten, sodass die Gewaltenteilung gefährdet ist. Die EU hat ein offizielles Verfahren eröffnet. Trotzdem hat Seehofer sich mit Orban getroffen, ihn auf Veranstaltungen gepriesen, Fototermine arrangiert und ihm zur Wahl gratuliert. Beide leisteten sich in gewisser Weise gegenseitig Wahlkampfhilfe.

Ich finde, dass Orban deutliche Ähnlichkeiten mit Erdogan aufweist, was den undemokratischen Umbau des Landes angeht. Entsprechend gab es auch Empörung über Seehofer. Aber nicht in diesem Ausmaß wie bei Özil.

Seehofer ist jedoch Politiker. Özil ist Fußballer. Müssten nicht an Seehofer strengere Maßstäbe angelegt werden, wenn es um Politik geht?


FlyLive 26.07.2018 10:42

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394342)
In Deutschland leben etwas weniger als 3 Millionen Bürger mit türkischen Wurzeln.....

Da stellt sich für mich die Frage, ob man diese große Gruppe wirklich so einfach abkanzeln kann, oder ob man nicht das Gespräch mit dieser Gruppe suchen sollte. Wie wirkt es auf diese Gruppe, wenn bereits ein Foto mit Erdogan zu einem gesellschaftlichen Spießrutenlauf führt?

Was soll man mit diesen Leuten tun? Soll man sie demonstrativ aus den Sportvereinen werfen? Soll man es vermeiden, sich in der Kantine neben sie zu setzen?

Ich würde Erdogan rein persönlich als "politischen Gegner" betrachten, aber wie geht man mit politischen Gegnern und dessen Wählern um?

.....................................

Ich finde es doch recht verblüffend, wie unverblümt diese Parolen mittlerweile gebrüllt werden. Das hätte ich nicht erwartet.

Warum soll man das überhaupt so bewerten ?
Es ist nicht viel passiert - ein Nationalspieler verkündet, das er aufhört für Deutschland zu spielen (mit 29 Jahren und nach einer WM).
Ballack, Kahn und andere wurden raus gedrängt vom Bundes-Jogi. Da macht es für Özil auch finanziell viel Sinn, sich zurück zu ziehen. Ein aussortierter Nationalspieler ist
über Nacht seinen höheren Marktwert los - keine gute Basis für künftige Vertragsverhandlungen mit dem Verein oder Interessenten.
Mit seinem Rückzug hat Özil das Zepter selbst in die Hand genommen und der aktuelle Marktwert bleibt zunächst hoch. Marktwert und Spielerprofil Özil

Am Beispiel Sandro Wagner kann man erkennen, was es bedeutet, aus der N11 zu fliegen. Sein Marktwert war zum Ende der Saison am 5.Juni bei 12 Mio. Trotz der (relativ) zahlreichen Einsätze zum Saisonnende bei Bayern M. (teilweise für Lewandowski) und der Berufung in den Kader der N11, sank der Wert von 13 Mio (am 4.April) um eine Mio ! Hauptsächlich durch das aussortieren aus dem N11-Kader kurz vor der WM. https://www.transfermarkt.de/sandro-.../spieler/39743
Noch ein paar Monate und Wagners Wert fällt weiter, sofern er weiterhin konstant seine bisherigen Leistungen zeigt.


Seine Vorwürfe an Grindel, die Presse und den DFB kommen meiner Ansicht nach aus der Schmollecke - nicht zu Unrecht.
Was nicht heißt, das die Kritik an Özil zu Unrecht war (je nach Standpunkt und Interpretation der Meinungsfreiheit und Demokratie).

Ich denke, man muss den Rückzug und die Rassismus-Vorwürfe von Özil überhaupt nicht auf die türkischen und deutsch-türkischen Bürger übertragen. Die haben damit nichts zu tun und sind kein Bestandteil der Diskussion.
All diejenigen, die die Sache darüber hinaus ( auf was es letztlich ist) verallgemeinern, sorgen für gesellschaftliche Probleme, Hetze und Meinungsmanipulation.

Hätte die Presse kommentiert, was Fakt ist, dann wäre längst Ruhe in der Kiste und die allermeisten würden die Sache mit dem Vorwurf des Rassismus richtig einordnen. Der ist nicht größer als der gesellschaftliche Rassismus in Deutschland.
Grindels/Bierhoffs Aussagen und die Presseschlagzeilen kamen weit vor Özils Rücktritt und sorgten auch nur kurze Zeit für negative Anflüge auf Rassismusverdacht oder Empörung. Es war keine bundesweite Diskussion.
Bei 7 Mio Mitglieder im DFB, gibt es wahrscheinlich dort einen repräsentativen Wert an Weltoffenheit und Ausländerausgrenzung. Da aber der Fußball schon seit Jahrzehnten total Multikulti ist in D - sehe ich hier eher das Gegenteil von Rassismus im Verband.

.................................................. .......................................

Es muss Dich nicht verblüffen, wenn Dir jemand unverblümt konkrete Meinungen auftischt. Du forderst diese eigentlich durchgehend heraus. Ein bisschen und ein wenig gibt es da nicht. Man sagt es speziell Dir deutlicher, als man eine Meinung tatsächlich vertritt. Das mag falsch ein - aber so schätze ich die Antworten der Diskussionsteilnehmer manchmal ein.

Ich habe einen freien Vormittag - ab ins Bad :Blumen:

Moeppes 26.07.2018 10:51

ein, meiner Meinung nach, wesentlicher Punkt wurde hier noch nicht erwähnt
Am 27. September entscheidet die UEFA darüber, ob die Europameisterschaft in sechs Jahren in Deutschland oder in der Türkei stattfindet.
Ein Uefa Motto lautet: "No to Racism"

schoppenhauer 26.07.2018 10:56

Zitat:

Zitat von Moeppes (Beitrag 1394375)
Ein Uefa Motto lautet: "No to Racism"

Wenn die Medien-Profis, die das für Jammer-Özil verfasst haben, damit erfolgreich sind, wird Özil sicherlich mal Minister oder sowas in Ankara.

sabine-g 26.07.2018 10:59

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394342)
Da stellt sich für mich die Frage, ob man diese große Gruppe wirklich so einfach abkanzeln kann, oder.......

Was soll man mit diesen Leuten tun? Soll man sie demonstrativ aus den Sportvereinen werfen?


Ich habe keinerlei Verständnis für diese Leute, sie leben in Deutschland und genießen alle Vorzüge dieses Landes während in ihrer "Heimat" (?????) die Pressefreiheit, Freiheit im Allgemeinen, etc abgeschafft wurde.
Wenn ihnen das so gut gefällt, dann sollen sie gerne in die Türkei gehen.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394342)
Das ist in meinem Augen ein gutes Beispiel für die Art von Rassismus, die Özil vermutlich meint. .... Aber Özil lässt man spüren, dass er trotz seiner Geburt in Deutschland und trotz seines deutschen Passes eben doch nie ein richtiger Deutscher sein wird. .

Özil hätte ja vor dem Foto seine grauen Zellen anstrengen können.
Er hat sich selbst in diese Situation gebracht, kein anderer.

Jetzt rumzuheulen und die Schuld woanders zu suchen ist ganz schlechter Stil.
Er ist für mich nur ein armseliger Idiot.

neindochoh 26.07.2018 11:01

Auf Welt.de gibt es diese Rubrik #FreeThemAll, in der Menschen vorgestellt werden, die es gewagt haben, gegen das türkische Regime mit eigenen Meinungen aufzubegehren.
Bei uns ist gewiss nicht alles eitel Sonnenschein. bloß finde ich es bedauerlich, wie man sich als deutscher Staatsbürger diesem osmanischen Hitler derart anbiedern kann. Wahrscheinlich weil man über die Jahre verlernt hat, die eigene Lebensweise und Freiheit zu schätzen. Böse Absichten würde ich Özil noch nicht mal unterstellen. Am plausibelsten scheint mir, dass er halt in einer Blase wie die anderen oberen 0,1% der Bevölkerung, unsere politischen Entscheidungsträger eingeschlossen, lebt. Das ist so wie in der Truman-Show, bloß eben live und dauerhaft.

Jörn 26.07.2018 11:04

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1394373)
Es muss Dich nicht verblüffen, wenn Dir jemand unverblümt konkrete Meinungen auftischt. Du forderst diese eigentlich durchgehend heraus. Ein bisschen und ein wenig gibt es da nicht. Man sagt es speziell Dir deutlicher, als man eine Meinung tatsächlich vertritt. Das mag falsch ein - aber so schätze ich die Antworten der Diskussionsteilnehmer manchmal ein.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin durchaus dankbar, wenn jemand "unverblümt konkrete Meinungen auftischt", da ich an Meinungen und deren Begründungen sehr interessiert bin. Das ist eine willkommene Abwechslung zu den dauernden persönlichen Belehrungen und Sticheleien, ohne die auch Dein Posting offenbar nicht auskommt.

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1394373)
Ich denke, man muss den Rückzug und die Rassismus-Vorwürfe von Özil überhaupt nicht auf die türkischen und deutsch-türkischen Bürger übertragen. Die haben damit nichts zu tun und sind kein Bestandteil der Diskussion.

Das klingt nach einem interessanten Standpunkt, den ich so noch nicht gehört habe. Verstehe ich Dich richtig, dass die Rassismus-Vorwürfe, die Özil erhebt, sich nur auf ihn beziehen und nicht auf andere Personen? Denn Rassismus bezieht sich üblicherweise auf größere Gruppen.

Es mag durchaus sein, dass die Hetzkampagne der BILD nur auf Özil gemünzt war. Aber ich fand doch auffällig, wie deutlich er in den Schlagzeilen in Opposition zu "den Deutschen" dargestellt wurde. Links und Screenshots von diesen Schlagzeilen habe ich ja ausreichend gepostet.

sabine-g 26.07.2018 11:08

Zitat:

Zitat von neindochoh (Beitrag 1394378)
diesem osmanischen Hitler

ich würde das noch mal überprüfen, ich glaube der Vergleich trifft es nicht ganz

neindochoh 26.07.2018 11:10

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1394383)
ich würde das noch mal überprüfen, ich glaube der Vergleich trifft es nicht ganz

Stehe auf dem Schlauch ... inwiefern nicht ... weil Erdogan kein Künstler ist? :Huhu:

schoppenhauer 26.07.2018 11:16

Zitat:

Zitat von Moeppes (Beitrag 1394375)
Ein Uefa Motto lautet: "No to Racism"

Muss das nochmal aufgreifen....

In dem Kontext macht es ja auch mehr Sinn, das die Stellungnahmen auf Englisch verfasst wurden. Mir war das eigentlich ziemlich egal. Es waren aber nicht wenige, die sich genau daran gestört haben.

sabine-g 26.07.2018 11:16

Zitat:

Zitat von neindochoh (Beitrag 1394385)
Stehe auf dem Schlauch ... inwiefern nicht ... weil Erdogan kein Künstler ist? :Huhu:

wenn du es nicht verstehst ist dir leider nicht zu helfen.

FlyLive 26.07.2018 11:19

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394380)

Das klingt nach einem interessanten Standpunkt, den ich so noch nicht gehört habe. Verstehe ich Dich richtig, dass die Rassismus-Vorwürfe, die Özil erhebt, sich nur auf ihn beziehen und nicht auf andere Personen? Denn Rassismus bezieht sich üblicherweise auf größere Gruppen.
.

Die Vorwürfe wurden von Özil geäußert und Özil vertritt sein Empfinden und seine daraus resultierende Meinung. Er sprach ja nicht darüber, das Grindel und andere DFB-Funktionäre seine Kollegen Emre Can, Serdar Tasci oder Ilkay Gündogan rassistisch behandeln würde. Er sprach für sich.

Wenn Du meinst, das sich Rassismus auf Gruppen bezieht, liegt Özil mit seinem Vorwurf falsch. Das Özil eine Welle der Empörung und einen Fokus auf seine Person bezogen sieht, kann ich nachvollziehen. Da ist tatsächlich vermehrt auf seine Person gezielt worden.
Ähnlich wie damals bei Kahn oder Ballack oder Uli Stein oder Stefan Effenberg oder auch Sebastian Schweinsteiger. Alle aus den unterschiedlichsten Gründen und alle waren emotional verletzt - der eine mehr, der andere weniger.

Jörn 26.07.2018 11:26

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1394377)
Ich habe keinerlei Verständnis für diese Leute, sie leben in Deutschland und genießen alle Vorzüge dieses Landes während in ihrer "Heimat" (?????) die Pressefreiheit, Freiheit im Allgemeinen, etc abgeschafft wurde.
Wenn ihnen das so gut gefällt, dann sollen sie gerne in die Türkei gehen.

Die Frage war: Wie gehen wir mit den vielen "deutschen Türken" um, die Erdogan gewählt haben? Damit wollte ich andeuten: Wir können sie ja nicht einfach wegen ihrer Ansichten ausbürgern, sondern müssen uns irgendwie aufeinander zubewegen.

Deine Antwort darauf ist simpel: "Wenn ihnen das so gut gefällt, dann sollen sie gerne in die Türkei gehen."

Nun wird es Dich nicht überraschen, dass diese Leute keineswegs zurück in die Türkei gehen werden. Ich sehe also nicht, wie Deine Antwort hier hilfreich sein könnte.

Gerade auf Özil trifft dieser Vorschlag nicht zu. Denn er ist deutscher Staatsbürger, hat in der Türkei kein Wahlrecht und keine Staatsbürgerschaft. Er unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht von Dir. Wenn er in die Türkei gehen würde, wäre er dort ein Ausländer wie Du. (Sicherlich hätte er keine Probleme mit der Einbürgerung.)

Mein spezielles Interesse an dem Thema liegt auch darin begründet, dass ich in Frankfurt wohne, wo sehr viele Nationalitäten friedlich miteinander leben. Wenn hier 60% der Türken (mit türkischem Pass) einen Schurken wie Erdogan wählen, dann ist das deprimierend. Aber man kann doch nicht sagen, dass die Türken eben alle Idioten wären, denn sie sind keine Idioten. Ich finde, man muss sich ihre Gründe in Ruhe anhören und auch erstmal akzeptieren, in dem Sinne, dass jeder ein Recht auf seine Ansichten hat.

Schwarzfahrer 26.07.2018 11:27

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394342)
In Deutschland leben etwas weniger als 3 Millionen Bürger mit türkischen Wurzeln,...Laut einem Bericht der Tagesschau[/url] haben bei den letzten Wahlen in der Türkei 60 Prozent dieser deutsch-türkischen Wahlberechtigten für Erdogan gestimmt. ...Was soll man mit diesen Leuten tun? Soll man sie demonstrativ aus den Sportvereinen werfen? Soll man es vermeiden, sich in der Kantine neben sie zu setzen?

Erstens weißt Du nicht welche von den 3 Millionen wie gewählt haben (Wahlen sind nun mal geheim), Du kannst sie also gar nicht selektiv "bestrafen". Und Sippenhaft ist wohl nicht Deine Idee, oder?. Wenn jemand sich allerdings öffentlich problematisch verhält oder äußert, dann ist eine Reaktion der Öffentlichkeit wie auch von Privatpersonen nicht auszuschließen - aber auch nicht dem Einzelnen Menschen oder Verein vorzuschreiben.
Mit AfD-Anhängern, Zeugen Jehovas oder auch mal militanten Veganern wird übrigens sowas, wie Du oben anführst, schon reichlich gemacht, und das halten viele auch für richtig. Ist deren Meinungsfreiheit (also die von AfD, Jehovas oder Veganer) weniger schützenswert als die der Türken und türkischstämmigen Deutschen?

Zitat:

Ich würde Erdogan rein persönlich als "politischen Gegner" betrachten, aber wie geht man mit politischen Gegnern und dessen Wählern um?
Das sollte dieses Land mal wieder lernen: anständig und fair mit dem politischen Gegner umzugehen; ich habe den Eindruck, seit dem Ende der 80-er Jahre ist da einiges an Anstand verloren gegangen auf allen Seiten; in der Bevölkerung noch mehr als bei Politikern.


Zitat:

...nach Ungarn übersiedeln, wo es weder Flüchtlinge noch Ausländer gibt.
Interessante Ansicht - wo hast Du dies her? Bevor Ungarn die Grenze geschlossen hat, wurden bereits Anteilig zur kanpp 10 Mio. Bevölkerung mehr Syrer aufgenommen, als in den meisten anderen Europäischen Ländern. Allerdings blieben hauptsächlich die, die auch eine Arbeit finden konnten (gezielte Steurung der Zuwanderung als Stichwort), da die ungarischen Sozialleistungen eher niedrig sind im Vergleich mit Westeuropa. Aktuell ins z.B. die Anzahl von Syrischen Ärzten in Ungarn sehr hoch (trotz der großen Sprachprobleme) - sie gleichen etwas die Abwanderung von hochqualifizierten Kräften aus dem Land mit armseligen Einkommen für Akademiker aus. Dazu kommt eine beträchtliche Zahl an ungarischen "Flüchtlingen" aus den Nachbarstaaten, in denen das Leben für die ungarische Minderheit zumindest problematisch ist; mit diesen Flüchtlingen, (die auch nicht immer freundlich aufgenommen wurden undoft als "Ausländer" angesehen werden) muß sich Ungar seit Jahrzehnten regelmäßig befassen.

Jörn 26.07.2018 11:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1394394)
Mit AfD-Anhängern, Zeugen Jehovas oder auch mal militanten Veganern wird übrigens sowas, wie Du oben anführst, schon reichlich gemacht, und das halten viele auch für richtig. Ist deren Meinungsfreiheit (also die von AfD, Jehovas oder Veganer) weniger schützenswert als die der Türken und türkischstämmigen Deutschen?

Kritik ist natürlich erlaubt und auch angebracht, seien es Erdogan-Anhänger oder AfD-Anhänger oder militante Veganer oder gedankenlose Fleischfresser. Es ist jedoch eine Frage der Verhältnismäßigkeit, wie weit diese Kritik geht, und ob diese Kritik an der Sache orientiert oder ein persönlicher Vernichtungsfeldzug ist, wie im Fall von BILD und Özil.

Ich finde, dass auch die Größe der Gruppe eine Rolle spielt. Wenn 20% der Deutschen eine Partei wie die AfD wählt, dann bedeutet das, dass man sich mit ihnen und ihren Anliegen inhaltlich beschäftigen muss. Man kann dann nicht mehr sagen: "Sollen sie halt zur Hölle fahren". Das vergrößert das Problem nur noch. Sind wir uns hier einig?

Entsprechend frage ich mich, ob man 60% der in der Türkei wahlberechtigten "deutschen Türken" einfach so als Idioten abkanzeln kann, oder ob man sich mit ihnen inhaltlich auseinandersetzen müsste. Die Hetzjagd rund um das Erdogan-Foto ist da vielleicht eher schädlich als nützlich.

Vielleicht sehen die Türken den Herrn Erdogan eher als einen "entschlossenen Patrioten", der das Land auf Vordermann bringen will. Vielleicht sehen sie, dass andere Parteien es nicht geschafft haben, die Wirtschaft ausreichend anzukurbeln. Das wären jedenfalls keine allzu blöden Argumente -- auch wenn ich finde, dass der Preis (der Verlust des Rechtsstaats) zu hoch ist. Aber ich finde, man kann aus türkischer Sicht so argumentieren, ohne ein Idiot zu sein. Es ist ein Unterschied, ob man eine Sache falsch einschätzt, oder ob man ein Idiot ist.

Jörn 26.07.2018 11:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1394394)
Bevor Ungarn die Grenze geschlossen hat, wurden bereits Anteilig zur kanpp 10 Mio. Bevölkerung mehr Syrer aufgenommen, als in den meisten anderen Europäischen Ländern. Allerdings blieben hauptsächlich die, die auch eine Arbeit finden konnten (gezielte Steurung der Zuwanderung als Stichwort), da die ungarischen Sozialleistungen eher niedrig sind im Vergleich mit Westeuropa. Aktuell ins z.B. die Anzahl von Syrischen Ärzten in Ungarn sehr hoch (trotz der großen Sprachprobleme) - sie gleichen etwas die Abwanderung von hochqualifizierten Kräften aus dem Land mit armseligen Einkommen für Akademiker aus. Dazu kommt eine beträchtliche Zahl an ungarischen "Flüchtlingen" aus den Nachbarstaaten, in denen das Leben für die ungarische Minderheit zumindest problematisch ist; mit diesen Flüchtlingen, (die auch nicht immer freundlich aufgenommen wurden undoft als "Ausländer" angesehen werden) muß sich Ungar seit Jahrzehnten regelmäßig befassen.

Ausländeranteile:

Frankreich: 6,6%
Deutschland: 11,3%
Schweiz 2012: 22,8%
Schweden: 7,8%
England: 8,6%

Ungarn 2016: 1,5%

Schwarzfahrer 26.07.2018 12:12

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394404)
. Es ist jedoch eine Frage der Verhältnismäßigkeit, wie weit diese Kritik geht, und ob diese Kritik an der Sache orientiert oder ein persönlicher Vernichtungsfeldzug ist, wie im Fall von BILD und Özil.

Voll einverstanden; die Bild-Kampagne ging an mir vorbei, aber wie ich Bild kenne, war da jede Menge Polemik und unsauberes dabei, ohne Frage. Meine grundsätzliche Meinung zur Sache hat es auf jeden Fall nicht beeinflußt. Nur weil Bild oder andere unanständig zu Özil sind, wird er nicht zum bedauernswerten Opfer in der ganzen Affäre; sein Verhalten wird durch unfaire Attacken nicht entschuldbar.

Zitat:

Ich finde, dass auch die Größe der Gruppe eine Rolle spielt. Wenn 20% der Deutschen eine Partei wie die AfD wählt, dann bedeutet das, dass man sich mit ihnen und ihren Anliegen inhaltlich beschäftigen muss. Man kann dann nicht mehr sagen: "Sollen sie halt zur Hölle fahren". Das vergrößert das Problem nur noch. Sind wir uns hier einig?
Wir wohl ja; eine großer Teil dieses Landes, viele Medien und auch manche im Forum nein: die finden eine maximale Ausgrenzung der AfD-wähler für angemessen und richtig - was ich eben mit dem Mangel an fairem Umgang mit dem politischen Gegner meinte.

Zitat:

Entsprechend frage ich mich, ob man 60% der in der Türkei wahlberechtigten "deutschen Türken" einfach so als Idioten abkanzeln kann, oder ob man sich mit ihnen inhaltlich auseinandersetzen müsste. Die Hetzjagd rund um das Erdogan-Foto ist da vielleicht eher schädlich als nützlich.
Mir ist in diesem Land ehrlicherweise das Hemd näher als die Jacke, und was hier lebende Türken über Erdogan denken nur mäßig relevant - außer wenn sich diese Einstellung auf ihre Haltung zu den Deutschen Mitbürgern oder zu Grundwerten dieses Landes auswirkt. Eine "Hetzjagd" erzeugt nur "Opfergefühle" und Ablehung; klare Signale, was wir für falsch halten, inklusive klarer Konsequenzen (Özil rausschmeissen, bevor er unter unsäglichem Opfergebaren selbst geht) könnten aber in Deinem Sinne als Kommunikation funktionieren, finde ich.

Zitat:

Es ist ein Unterschied, ob man eine Sache falsch einschätzt, oder ob man ein Idiot ist.
Stimmt; aber ersteres ist objektiv überprüfbar (zumindest im Nachgang), zweiteres ist eine (abwertende) subjektive Meinung, also keine Alternative zum ersten, finde ich.

Schwarzfahrer 26.07.2018 12:30

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394407)
Ausländeranteile:

Frankreich: 6,6%
Deutschland: 11,3%
Schweiz 2012: 22,8%
Schweden: 7,8%
England: 8,6%

Ungarn 2016: 1,5%

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich ;)
natürlich haben alle starken Industriestaaten hohe Ausländeranteile, da der Arbeitsmarkt, die Wirtschaft und die guten Sozialsysteme hohe Anziehungskraft haben für Zuwanderer. Ungarn als ein relativ armes Land mit schwachem Sozialsystem (und einer extrem schwierigen Sprache:Cheese: ) hat nun mal wenig zu bieten, wofür Zuwanderer kämen. Ich wollte nur die absolutheit Deiner Aussage "weder Flüchtlinge noch Ausländer" auf ein reales Maß reduzieren. Wenig ist nicht "keine". Unter den wirtschaftlich vergleichbaren osteuropäischen Ländern hat Ungarn nicht die wenigsten Ausländer. Dafür haben diese Länder alle dank der z.T. extrem unsinnigen Grenzziehungen nach dem 2. Weltkrieg jede Menge ethnischer Spannungen durch Minderheiten, die ja nicht als Ausländer zählen..

Und da sind keine Flüchtlinge dabei, das ist ein anderes Thema. Diesbezüglich empfehle ich diese Übersicht aus 2015: Ungarn hatte zu dem Zeitpunkt die zweithöchste Asylantragsquote nach Schweden, weit vor Deutschland. Das muß ein so relativ armes Land erst mal verkraften.

Jörn 26.07.2018 12:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1394412)
Voll einverstanden; die Bild-Kampagne ging an mir vorbei, aber wie ich Bild kenne, war da jede Menge Polemik und unsauberes dabei, ohne Frage. Meine grundsätzliche Meinung zur Sache hat es auf jeden Fall nicht beeinflußt. Nur weil Bild oder andere unanständig zu Özil sind, wird er nicht zum bedauernswerten Opfer in der ganzen Affäre; sein Verhalten wird durch unfaire Attacken nicht entschuldbar.

Nun kritisiert Özil aber gerade die Hetzjagd in diesen Medien und die ausbleibende Reaktion des DFB darauf. Insofern müsste es doch einen ganz entscheidenden Einfluss auf Deine Meinung haben, wie diese Hetzkampagne aussah und ob seine Vorwürfe berechtigt sind.

Dass dies sein eigenes Verhalten nicht berührt (das Foto mit Erdogan) ist sicherlich wahr: Das Foto kann ungeachtet der Hetzkampagne falsch gewesen sein. (Ein Blick ins Gesetzbuch klärt den Fall jedoch.)

Mein Punkt ist vermutlich genau gegenteilig: Selbst wenn das Foto falsch war, berechtigt das nicht zu einer völlig unverhältnismäßigen Hetzjagd.

Was ich außerdem nicht verstehe: Wenn Özil unabhängig von der Hetzkampagne für seinen Fehler zur Verantwortung gezogen werden sollte -- warum sollte man nicht die BILD ebenfalls unabhängig von Ozils Schuld zur Verantwortung ziehen? Mir scheint, die BILD kommt völlig ungeschoren davon. Wo bleibt hier die Gerechtigkeit, auf die wir so penibel wert legen?

Mirko 26.07.2018 12:43

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394418)
Dass dies sein eigenes Verhalten nicht berührt (das Foto mit Erdogan) ist sicherlich wahr: Das Foto kann ungeachtet der Hetzkampagne falsch gewesen sein. (Ein Blick ins Gesetzbuch klärt den Fall jedoch.)

Ein Blick ins Gesetzbuch zeigt scheinbar auch, das die Bild die Artikel so drucken darf oder wieso geht ein millionenschwerer Özil nicht dagegen vor?

Möchtest du denn gerne die Journalisten mundtot machen? Sollen sie nun nicht mehr ihre Meinung schreiben dürfen? So ähnlich hat das sicher auch bei Erdogan und Orban angefangen... ;)

Bunde 26.07.2018 12:48

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1394367)
Manche Menschen stören sich daran, das Özil extra in die Türkei geflogen ist um Erdogan beim Wahlkampf zu helfen.

Ist er nicht. Das Treffen fand in London statt.

Im Übrigen finde ich den Vergleich Erdogan-Orban durchaus berechtigt.

Jörn 26.07.2018 12:51

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1394419)
Ein Blick ins Gesetzbuch zeigt scheinbar auch, das die Bild die Artikel so drucken darf oder wieso geht ein millionenschwerer Özil nicht dagegen vor?

Möchtest du denn gerne die Journalisten mundtot machen? Sollen sie nun nicht mehr ihre Meinung schreiben dürfen? So ähnlich hat das sicher auch bei Erdogan und Orban angefangen... ;)

Die BILD darf das vermutlich schreiben. Aber Özil darf vermutlich auch mit jedem ein Foto machen.

Was ich nicht verstehe ist, dass unter dem Vorwand der Rechtschaffenheit eine große Empörung über Özil hereinbricht. Jedoch bricht keine Empörung über die BILD herein.

Erdogans Wahlerfolg gründet sich teilweise auf irreführende Propaganda. Das ist aber genau das, was die BILD jeden Tag betreibt. Es ist ja nicht so, dass wir es hier mit einer journalistischen Zeitung zu tun hätten. Warum wirft man es Erdogan vor, nicht jedoch der BILD?

Schwarzfahrer 26.07.2018 12:55

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394418)
Nun kritisiert Özil aber gerade die Hetzjagd in diesen Medien und die ausbleibende Reaktion des DFB darauf. Insofern müsste es doch einen ganz entscheidenden Einfluss auf Deine Meinung haben, wie diese Hetzkampagne aussah und ob seine Vorwürfe berechtigt sind. ...

Nein, ich kann Bild-Zeitung nicht ähnlich wichtig nehmen, wie Propaganda für Erdogan. Bild hat schon immer mit oft überzogenen Kampagnen auf gesellschaftliche Themen reagiert, und hunderte Personen der Öffentlichkeit mußten dies ertragen - oder standen eben darüber. Warum machen wir bei Özil mehr daraus, als aus so vielen ähnlichen Geschichten davor? Die Art, wie das Thema hochstilisiert wird bestätigt alle, die eine Islamisierung sehen, im Gefühl, daß Moslems irgendwie besonderen Schutz genießen, sobald sie irgenwo "Rassismus" schreien und sich als Opfer sehen. Und ich glaube, genau mit dieser öffentlichen Reaktion in den Medien haben Özils Schreiber gerechnet und darauf spekuliert, um vom eigentlichen Fehler Özils abzulenken. Ohne das Wort "Rassismus" wären die gleichen Klagen über die Hetzjagd nur als Weinerlichkeit eines in seiner Eitelkeit verletzten Profis warhgenommen worden. Und wenn er sich vom DFB falsch behandelt fühlt, muß er es mit den Personen dort ausmachen, das ist auch kein gesellschaftliches Thema.

Zitat:

Selbst wenn das Foto falsch war, berechtigt das nicht zu einer völlig unverhältnismäßigen Hetzjagd.
Stimmt. Aber gibt es auch "berechtigte, verhältnismäßige Hetzjagd"? :cool:

Jörn 26.07.2018 13:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1394427)
kein gesellschaftliches Thema.

Er wurde öffentlich von der BILD beschimpft. Ist da eine öffentliche Antwort von Özil nicht gerechtfertigt?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1394427)
Bild hat schon immer mit oft überzogenen Kampagnen auf gesellschaftliche Themen reagiert, und hunderte Personen der Öffentlichkeit mußten dies ertragen - oder standen eben darüber. Warum machen wir bei Özil mehr daraus, als aus so vielen ähnlichen Geschichten davor?

Einige der seriösen Zeitschriften haben dazu angemerkt, dass es ein solche Kampagne nicht in dieser Form bei anderen Themen/Personen gab, jedenfalls nicht in letzter Zeit. Die entsprechenden Zitate und Links zu diesen Magazinen habe ich bereits gepostet, dort kannst Du es bei Bedarf nachlesen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1394427)
Die Art, wie das Thema hochstilisiert wird

Aber es ist doch gerade die BILD, die es hochstilisiert hat? Das ist doch der Punkt. Özil hat es sicherlich nicht hochstilisiert. Er hat genau das getan, was Du gefordert hast: Er stand drüber und hat sich nicht öffentlich geäußert. Gleichwohl sprach er mit dem DFB, der Teamleitung, und dem Bundespräsidenten. Man ließ ihn aber nicht in Ruhe. Genau das kritisiert er.

Ich habe das Gefühl, Du hast weder die Bild-Kampagne verfolgt, noch Özils Statements gelesen. Du kannst das jedoch nachholen:

Wortlaut des Statements von Özil (deutsch)
Überblick über die BILD-Kampagne NACH dem Statement
Überblick über die Medien VOR dem Statement
Journalistische Einordnung

Schwarzfahrer 26.07.2018 13:34

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394435)
Er wurde öffentlich von der BILD beschimpft. Ist da eine öffentliche Antwort von Özil nicht gerechtfertigt?

Ich hielte Ignorieren für sinnvoller, oder eine konkrete Unterlassungsklage, wenn was falsches geschrieben wurde.

Zitat:

Einige der seriösen Zeitschriften haben dazu angemerkt, dass es ein solche Kampagne nicht in dieser Form bei anderen Themen/Personen gab, jedenfalls nicht in letzter Zeit.
Wie lange ist letzte Zeit? "in dieser Form" ist eine sehr subjektive Bewertung - das aktuelle erscheint immer krasser, als das fast vergessene.

Zitat:

Aber es ist doch gerade die BILD, die es hochstilisiert hat? Das ist doch der Punkt. Özil hat es sicherlich nicht hochstilisiert. Er hat genau das getan, was Du gefordert hast: Er stand drüber und hat sich nicht öffentlich geäußert. Gleichwohl sprach er mit dem DFB, der Teamleitung, und dem Bundespräsidenten. Man ließ ihn aber nicht in Ruhe. Genau das kritisiert er.
Nein, hochstilisieren tun es all die Talkshows, interviews und Medienbeiträge, die daraus eine Staatsaffäre konstruieren wollen, und über Scheitern der Integration oder Rassismus fabeln. Bild hat sein Job gemacht: Sensationsjournalismus. Dafür kaufen die Leute diese Zeitung. Özil stand offenbar über der öffentlichen Empörung wegen seines Fauxpas, aber nicht über der Bildzeitung. Er äußerte sich nie (im Gegenteil zu Gündogan) zum Thema öffentlich und sachlich, nun tritt er um sich in seinem Schreiben (wegen der Hetzjagd?). Seine Gespräche interessieren die Öffentlichkeit wenig, fürchte ich, da sie nicht publiziert werden.

Zitat:

Ich habe das Gefühl, Du hast weder die Bild-Kampagne verfolgt, noch Özils Statements gelesen.
Nein, die Bild-Kampagne habe ich nicht verfolgt, wozu sollte ich auch, und ich werde es auch nicht nachholen. Das Statement von Özils Agenten habe ich gelesen, und finde es anmaßend, arrogant, ohne jede Einsicht, einen Fehler gemacht zu haben, gleichzeitig weinerlich sich in der Opferrolle einrichtend. Wenn er wirklich so denkt, wie es dort steht, dann ist ihm nicht zu helfen.

Belassen wir es dabei, wir schätzen das Thema und die Person wohl sehr unterschiedlich ein. :Blumen:
Jetzt gehe ich laufen (muß die 12 km aus dem Büro heimrennen, da ich kein Fahrrad da habe, und das bei 35 °C :( ).

Jörn 26.07.2018 13:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1394444)
Nein, die Bild-Kampagne habe ich nicht verfolgt, wozu sollte ich auch, und ich werde es auch nicht nachholen.

Es würde Deinen Argumenten in meinen Augen mehr Gewicht verleihen, wenn Du die Dinge gelesen hättest, über die Du urteilst.

Für mich persönlich kann ich sagen, dass Özils Vorwürfe so schwerwiegend sind, und für mich in seiner Darstellung auch nachvollziehbar, dass ich darin ein Signal zum Innehalten sehe. Innehalten für eine selbstkritische Betrachtung, wie unsere Gesellschaft mit dem Thema Migration und Türkei umgeht, und ob ich die Dinge vielleicht selbst falsch einschätze.

Es haben sich auf Zeit.de und Spiegel.de und anderen Magazinen zahlreiche glaubwürdige Berichte von Leuten eingefunden, die Özils Vorwürfe in ihrem eigenen Umfeld bestätigt haben. Das führt zwar nicht zu einem abschließenden Urteil, ist aber ausreichend, um die Dinge nochmal auf den Prüfstand zu stellen.

Das ist jedenfalls, was ich aus der ganzen Angelegenheit für mich lerne.

Körbel 26.07.2018 14:20

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1394393)
Ich sehe also nicht, wie Deine Antwort hier hilfreich sein könnte.

Ich sehe aber auch nicht, das dein Geschreibsel irgend etwas ändert.


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