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Man sollte aber auch die ganze Geschichte eines Menschen kennen, um seine Verhaltensweisen einigermaßen gerecht beurteilen zu können. Ich könnte vermutlich schnell einen Job bekommen beim Supermarkt gegenüber. Da kann man sogar 12 € die Stunde kriegen (so viel bekomme ich auch für eine Stunde Nachhilfe). Es ist nur halt so, dass ich sehr schnell Rückenprobleme kriege, wenn ich lange einseitig stehen muss. Das hält mich auch davon ab einen solchen Job anzunehmen (nicht nur aber auch). Ich gebe halt Nachhilfe, weil ich das kann und weil es mir Spaß macht und würde das auch 40 Stunden in der Woche machen und das gerne. Das ist aber sehr schwer zu realisieren. Wir sollten uns nicht so schnell gegeneinander ausspielen lassen. Von einer solidarischeren Gesellschaft mit einem bedingungslosen Grundeinkommen könnten ja auch schlecht bezahlte Menschen profitieren, die schon viele Jahre einen Vollzeitbeschäftigung haben und entsprechend Beiträge gezahlt haben. Es nutzt keinem was, wenn andere Ähnliches durchmachen, was man selbst Ungerechtes in seinem Leben erfahren hat und es nutzt auch keinem was, wenn andere dafür hart bestraft werden, weil sie dauerhaft nicht bereit waren Vergleichbares zu ertragen oder es einfach irgendwann nicht mehr konnten. :Blumen: |
Bin gerade zufällig darüber gestolpert!
Geht nicht um BGE sondern um das Thema Überbeölkerung das hier aber auch schon Thema war! https://www.youtube.com/watch?v=QY3cVWVrB68 und der https://www.youtube.com/watch?v=hVimVzgtD6w Entwicklung der Weltwirtschaft in Verbindung mit Entwicklung der Population in den nächsten 85 Jahren! https://www.youtube.com/watch?v=J1Bg6KkII18 |
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Und wenn die Arbeitenden dann 23% statt aktuell vielleicht 10% finanzieren müssten, dürfte sich das auch irgendwie bemerkbar machen. |
Ich möchte mal einen Aspekt näher beleuchten, der zeigt, dass ein einfaches „Weiter so!“,oder ein Herumdoktoren an Symptomen, in Zukunft nicht mehr reichen wird.
Unsere Rente funktioniert nach dem Generationenvertrag: Die aus dem Erwerbsleben Ausgeschiedenen werden von den Erwerbstätigen im Umlageverfahren finanziert. Durch den demografischen Wandel (Nettoreproduktionsrate aktuell 1,44 – und die ist übrigens nur so hoch, weil hier die Zuwanderungseffekte bereits spürbar sind, sonst wäre sie noch niedriger!) und die steigende Lebenserwartung funktioniert das mit jedem Jahr vorhersehbar schlechter und verteuert durch die entsprechenden Sozialabgaben den Produktionsfaktor Arbeit. Wir haben uns über dieses strukturelle Problem die letzten 15 Jahre durch den boomenden Arbeitsmarkt gerettet. 2 Effekte werden dieses eher fragile System mit Wucht konfrontieren: Mit der Digitalisierung fallen massiv Arbeitsplätze weg (ja, es kommen auch welche dazu, vermutlich gibt es aber einen negativen Saldo). Immer weniger Erwerbstätige müssen dann die Rente finanzieren. Und konjunkturell schlechtere Zeiten, die auch einmal wieder kommen können, werden dem Arbeitsmarkt weitere Erwerbstätige entziehen. Gleichzeitig muss dann die neue Erwerbslosigkeit finanziert werden. Alles zusammen ist per se erstmal nicht schön und verteuert vor allem den Faktor Arbeit, der bei bestimmten Grenzkosten dann ins Ausland wandert. Bei einer gesellschaftssystematischen Betrachtung haben wir noch ein weiteres Problem, das man radikal so zusammenfassen kann: Familien mit Kindern finanzieren die Rente von Kinderlosen. Jürgen Borchert beschreibt das als „Privatisierung der Kinderlasten“ (die Kosten eines Kindes inkl. universitärer Ausbildung summiert sich auf etwa 300.000 bis 320.000 Euro pro Kind) bei gleichzeitiger „Sozialisierung des Nutzens“ (die ausgebildeten, erwerbstätigen Kinder finanzieren im Umlageverfahren die kinderlosen Rentner). Werner Sinn unterstützt diese Sicht mit der Forderung, dass, wer nicht 2 Kinder hat, für seine Rente selbst sorgen muss. Staatliche Transferleistungen für Familien (Kindergeld, Bafög) kompensieren diese Schlechterstellung von Familien nur teilweise. Man muss diese „Ökonomisierung des Kindes“ und die postulierten Konsequenzen nicht teilen, der Effekt besteht aber unwidersprochen. Alles zusammen zeigt, wie komplex unsere Gesellschaft im Grundpfeiler Rente aufgestellt ist und, dass dort viele systemimmanenten Strukturprobleme schlummern. Neben der umlagefinanzierte Rente gibt es meines Wissens nur noch die Kapitalstock-gedeckte und die steuerfinanzierte Rente als Alternative (oder ein Mix daraus). Und die steuerfinanzierte Rente ist nichts wesentlich anderes als ein BGE. |
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Wenn der demographische Wandel mit einer gleichzeitigen Produktivitätssteigerung einhergeht, wie es bisher der Fall war, wird sich keineswegs zwangsläufig ein Problem bei der Versorgung der Alten ergeben. Die Automatisierung wiederum, sofern sie sinnvoll vollzogen wird, ist nichts anderes als eine Produktivitätssteigerung und erfordert eine ihr entsprechende Nachfrage. Traditionell geschah das über eine Erhöhung der Löhne, denkbar wären aber auch andere Möglichkeiten. Bleibt diese Anpassung aus, bzw. wird sie durch dauerhaft nicht haltbare Handelsüberschüsse mit dem Ausland hinausgezögert, sind die Probleme vorprogrammiert. Denn wer soll die Produkte kaufen, wenn kein entsprechendes Einkommen vorhanden ist? |
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Den zweiten Punkt halte ich für eine naive Annahme, die allerdings weit verbreitet ist. Die erste Welle der Digitalisierung war die Automatisierung. Die zweite Welle ist und wird weiter auch Automatisierung sein. Aber es kommt zusätzlich hinzu, dass komplette Geschäftsmodelle wegfallen: Taxiunternehmen mit Taxifahrern und den traditionellen Droschken, Absatzmittler in der Kredit- und Versicherungsbranche, Kredit- und Anlagesachbearbeitung in Banken, Teile der Stromversorger (nicht Erzeuger), usw. Das hat dann nichts mehr mit Produktivitätssteigerung zu tun, sondern da fallen in kurzem Zeitraum zig-Tausende Arbeitsplätze weg. |
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Ich bin ja immer wieder begeistert wie schön und kompliziert manche von euch schreiben!
Mal so ganz nebenbei danke für die bisher sehr spannenden Beiträge und gute Diskussionskultur! :Blumen: Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber wenn es um Rente geht sehe ich in Österreich ein großes Problem und das ist nicht der demographische Wandel. Die meisten gute gestellten Berufe in Österreich haben ihre eigenen Systeme kreiert sowohl für Versicherungen als auch für Pension. Anwälte haben ihre eigene Doktoren, die Beamten usw usw. Probleme sehe ich auch in der aktuellen Einkommensschere. Wenn man sich aktuell die Kluft ansieht zwischen einem normalen Einkommen und den Top Einkommen hat man wenn ich mich recht erinnere in Österreich aktuell ein Verhältnis von 1:20, Deutschland liegt glaube ich auch so in diesem Bereich und in Amerika ist das glaube ich auf unfassbare 1:50 gestiegen. Ich weiß schon das die Begründung ist aber die Leute tragen die Verantwortung und die muss bezahlt werden. Ja ja aber müssen das wirklich 15 Millionen Euro im Jahr sein plus Bonus? Und vor allem welche Verantwortung, wenn ich mir die aktuellen Skandale so ansehe dann sagen die alle:'Oh davon wusste ich nichts, und das ist mir nicht erinnerlich! ' dann bekommen sie ein du böser du und beziehen einen Spitzenposten bei der nächsten Firma und vielleicht sogar noch eine fette Abfindung und Bonus weil er hat ja schwer gearbeitet. Wenn man diese riesen Gehälter sinnvoll eingrenzen würde und vernünftig auf die tatsächliche Produktionsebene verteilt wäre doch mal wirklich viel erreicht. Wird natürlich nie passieren, aber ich wundere mich immer warum ich Sesselfurzer mehr verdiene als der Mann am Hochofen, der mit seiner Arbeit mich finanziert. |
Es stimmt, daß die Produktivitätssteigerung erstmal als Einkommen ankommen müßte. Das war ein Grundkonsens auf dem die soziale Marktwirtschaft beruhte. Denkbar sind aber auch andere Verteilungsmodelle. Ob die Produktivitätssteigerung gegenüber den Effekten des demographischen Wandels überwiegen wird, kann natürlich keiner mit Gewißheit vorhersagen. Folgende Überlegungen scheinen mir aber nicht ganz unplausibel:
http://www.deutschlandradiokultur.de...icle_id=225987 http://www.annotazioni.de/post/1935 Zum zweiten Punkt: Mag sein, daß die genannten Arbeitsplätze alle wegfallen und noch mehr. Wenn aber der mit dem Arbeitsplatzverlust einhergehende Einkommensverlust nicht zumindest ausgeglichen wird, hätte die Automatisierung die absurde Folge, daß die Wirtschaft zusammenbricht, weil es nicht mehr genug Nachfrage gibt. (Für wen wird dann produziert? Wo sind dann die Käufer?) Es ist im Interesse von allen, sowohl von Arbeitnehemern als auch von Unternehmern das zu verhindern. |
Bündnis Grundeinkommen
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Bedingungsloses Grundeinkommen (Warum?)
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Ein Grundeinkommen ist ein Einkommen, das eine politische Gemeinschaft bedingungslos jedem ihrer Mitglieder gewährt
Wie erwirbt man diese Mitgliedschaft? Per Parteibuch? |
Man kann alles falsch verstehen wenn man will. Aber der Kontext ist doch klar und die politische Gemeinschaft umfasst in diesem Fall den deutschen Staat!
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Es soll ja eine breite Diskussion über die Einführung eine Grundeinkommens ausgelöst werden und jedem die Gelegenheit gegeben werden seinen Teil in Form eines Konzeptes beispielsweise einzubringen. Je weniger Eckpunkte von vornherein recht festgezurrt erscheinen, desto mehr Raum bleibt da. An manchen Stellen hat man sich deshalb um eine zurückhaltende Formulierung bemüht, denke ich. Wahrscheinlich auch auf Hintergrund der Erfahrungen der letzten Jahre: Auf der einen Seite ist es gut, dass viele Initiativen entstehen bzw. enstanden sind die sich für die Einführung eines BGE stark machen oder zumindest intensiv darüber diskutieren wollen, auf der anderen Seite können viele Streitigkeiten über Details sich sehr destrukiv auswirken. |
Die Diskussion um ein BGE ist aus meiner Sicht zwingend. Unsere Gesellschaft befindet sich jetzt und in den nächsten 20 bis 30 Jahren in einer gewaltigen Transformation. Hier reichen die heute schon angeschlagenen Systemantworten sicher nicht mehr aus.
Gleichzeitig ist es utopisch und naiv zu glauben, das ein BGE bei uns mit einem "Big Bang" eingeführt werden könnte. Dazu ist Vorhersagbarkeit und Risiko einfach zu groß. Das traut sich politisch niemand. Schon mal ein guter erster Schritt, dass Finnland damit in engen Grenzen pilotiert (die Niederlande taugen als Pilotbeispiel eher weniger). So lassen sich Erfahrungen validieren und die Diskussion versachlichen. In 10 Jahren schauen wir dann weiter, da wird es auch deutliche Leidens- und Handlungsdruck geben :-) |
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So ist das halt in einer Demokratie ;-). Hoffentlich wächst nicht nur der Leidensdruck, sondern auch das Verständnis untereinander: Wenn bisher eher unbetroffene Schichten vermehrt Angst haben müssen ihre Arbeit zu verlieren oder sie tatsächlich mit geringer Perspektive verlieren eine einigermaßen adäquate Beschaftigung anderswo zu ergattern, dann erkennt man vielleicht, dass es so angenehm auch wieder nicht ist, einen Job zu machen, denn sonst kaum jemand machen will ;-). |
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Ein schönes Beispiel ist die Atomkraft, die wir bei uns noch immer, als zwar umstrittenes, aber eben weiter existentes Paradigma hätten, wäre Fukushima nicht passiert und hätte es den Anti-Atomkraft-Beschuss des Systems in den Jahrzehnten davor (z.B. Wackersdorf) nicht gegeben. |
Interessantes Streitgespräch (leider kostenpflichtig, aber die Spiegel Leute wollen halt auch leben :-)) zu unserem Thema.
Man sieht, auch die beiden, wirklich seriösen, Volkswirtschaftler sind sich nicht wirklich einig, wie sollten wir es dann sein ... http://www.spiegel.de/spiegel/peter-...a-1140376.html |
Der gute Herr Fuest hängt immer noch der Irrlehre an, daß höhere Löhne und Sozialleistungen zwangsläufig zu einer höheren Arbeitslosigkeit führen und befürwortet daher wenig überraschend beides niedrig zu halten. Nicht wirklich seriös...
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Schwer zu sagen - an sich können wir ja froh sein, dass es uns in Deutschland so gut geht, dass wir in einem Online Forum über Wirtschaft diskutieren können.
In vielen anderen Ländern der Welt ist alleine diese Tatsache, die für uns so unbedeutend geworden ist, etwas vollkommen außergewöhnliches. Das darf man nicht vergessen. Leider ist es ziemlich sicher, dass sich auch in Zukunft nicht viel hinsichtlich der Ausbeutung der Armen ändern wird. |
Ich habe heute in einem sozialen Brennpunkt mit einer Mitarbeiterin einer Kindertagesstätte / Hort ein Gespräch geführt.
Erfolgserlebnisse in Form dass Personen dieses Umfeld verlassen – selten. Sprachkenntnisse – seitens der Eltern was Deutsch angeht – wenig. Unterstützung der Kinder bei den Hausaufgaben – fast keine. Erfolgsaussichten auf dem Arbeitsmarkt, null – fast keine Qualifikation. Die Mitarbeiterin meinte lapidar: die bekommen annährend so viel Geld wie ich, nur das ich hier die Erziehungsarbeit machen darf. Solange das Geld fließt wird sich da auch nichts ändern, es gibt auch keinen Grund. Leistungsanreiz? Wofür? Dieses Klientel wählt nicht und hat weder politische noch andere Interessen. Das bedingungslose Grundeinkommen ist dort Realität. Herr Sarazin wird sich nur wundern, dass Deutschland sich noch schneller abschafft als er es gedacht hatte. |
Mh da kann ich dir nicht zustimmen!
Mit dem BGE würde es nämlich den Unterschied geben, dass die Betreuerin dort das BGE bekommt plus Ihr Gehalt und dann deutlich besser dasteen würde als jetzt! |
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Gäbe es BGE tatsächlich für alle zusätzlich zum jeweils bisherigen Gehalt, nur bei Sozialhilfe wird diese durch BGE ersetzt? Im letzteren Fall sehe ich den Sinn auch in der Vereinfachung des Systems. Auch beim obigen Beispiel sehe ich einen motivierenden Nutzen darin, zusätzlich BGE zum mageren Gehalt bei frustrierendem Job zu bekommen. Aber ich käme mir schon sehr komisch vor, wenn ich plötzlich zusätzlich zu meinem (m.M.n.) mehr als ausreichendem Ingenieursgehalt (bei 24-h-Woche) nochmal BGE dazubekäme. Ich hätte das Gefühl, daß System zu mißbrauchen zu Lasten derer, die wirklich bedürftig sind. Bei mir hätte ich Verständnis, wenn mein Gehalt so angepaßt würde, daß ich am Ende genausoviel Netto zur Verfügung habe wie zuvor. Das könnte Arbeitgeber natürlich freuen. Aber bei welchem Gehaltsniveau fängt man an sowas zu differenzieren? Oder ist es dem "kleinen Mann" gut vermittelbar, daß der Chef der Deutschen Bank auch BGE bekommt? Und noch etwas: wäre BGE überall in Deutschland gleich hoch? Wie weit kommt damit jemand in München Stadtmitte im Vergleich zu Mecklenburg auf dem Land? Wie lange dauert es, bis das System wieder überkompliziert wird, bloß um zu versuchen, alle Ungleichbehandlungen zu beseitigen? |
Also die grundsätzliche Idee des BGE ist wirklich das es jeder erhält und eben bedingungslos. Also natürlich auch die Sozialhilfeempfänger und auch der große Boss von irgendeiner Bank. Allerdings wurde vorher auch schon einmal angesprochen, dass es dann vielleicht eher in Form von Steuererleichterung wäre.
Auf die restlichen Fragen habe ich leider keine Antwort. Ob man ein BGE regional anpassen muss oder nicht, keine Ahnung. Auf die schnelle überlegt würde es Sinn ergeben, auf der anderen Seite führt das wiederum sicher zu Missbrauch. Es hat ja grundsätlich jeder die Möglichkeit sich auszusuchen wo man wohnen will, allerdings könnte das dann vielleicht wieder dazu führen das in vielen Gegenden nur Leute wohnen die sich dazu entscheiden allein von BGE zu leben! :confused: Sicher ein interessanter Punkt! |
Deine erste Frage, Schwarzfahrer, ist hier schon ausführlich beantwortet: bedingungslos heißt: ohne Bedingungen, jeder.
Und wer was dazu verdient (verdienen will oder muss oder kann oder darf), macht das. Mehr grundlegende Details unter dem Stichwort in Wikipedia und zu vielen Varianten dazu: googeln. Wenn Du so gut verdienst, kannst Du schon heute wohltätig werden und mit dem BGE dann sogar noch mehr :-) |
Absolute Gleichheit gibt es nicht, kann es auch nicht mit dem BGE geben. Das will auch keiner wirklich, nehme ich mal an, Schwarzfahrer.
Was es geben kann, ist etwas mehr Ausgleich, Würde und Anreize sowie weniger Komplexität und Komplexitätskosten und schließlich (teilweise) Absicherung von gesellschaftlichen Transformationseffekten. |
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Der Druck wird auch bei ihren Kindern ankommen und das nicht zu knapp. Solange die Kinder in einem einigermaßen finanziell abgesicherten Umfeld aufwachsen, dann haben sie zumindest die Chance irgendwann sich von diesem zu entfernen. In den 1970ern bin ich als Kind mit meiner Schwester und meinen Eltern in ein Neubaugebiet gezogen. Hier war die "Welt" ein bisschen geteilt. Es gab relativ viele Sozialwohnungen. In direketer Nachbarschaft gab es Hochhäuser und Mehrfamilienhäuser, in denen deutlich reichere Menschen einzogen und noch reichere wohnten in einer Siedlung ganz ohne Sozialwohungen und Hochhäuser (mehrheitlich Einfamilienhäuser). Spannungen zwischen den Menschen unterschiedlicher Herkunft waren oft deutlich zu spüren. Als Kind habe ich einem größeren Jungen mal etwas zu intensiv nachgeschaut, wenigstens empfand er das so und hat mir eine gedonnert. Da wohnten wir noch nicht allzu lange in der Gegend. Morgens in der Schule gab es täglich in den Pausen und vor dem Unterricht im Klassenzimmer Prügeleien und andere Aggressionen. Mich ließen sie zum Glück in Ruhe. Ich wirkte schwächlich und schüchtern. Das war mein Schutz. Sie bauten sich kleine Schleudern aus Draht und schossen mit verbogenen kurzen Drahtteilen durch die Gegend. Wir Kinder nannten die Schleudern "U-Haken-Schleudern". Zum Glück ist da nie was ernsthafteres passiert. Es hätte durchaus zu schweren Augenverletzungen kommen können. Das war eigentlich eine ganz normale Grundschule. Später wurde sie erweitert und es kam eine Hauptschule dazu. Die meisten der besonders auffälligen und aggressiven Kinder blieben dort bis zum Ende ihrer Schulzeit. Ich konnte glücklicherweise weg von dieser Schule. Ein bedeutender Teil der Kinder, die in den Sozialwohnungen aufgewachsen sind, sind sozial stark aufgestiegen. Die meisten waren zwar nicht so arg lange auf der Schule, aber das hat ja auch Vorteile. Sie waren dadurch schnell ziemlich fest und sicher beruflich im Sattel. -> https://www.youtube.com/watch?v=TeVHVqzxW5c https://www.youtube.com/watch?v=-MTFyzQWXcM |
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Dadurch (und ggfs. durch Änderung der Progressionskurve) würde man ab einem bestimmten Gehalt trotz BGE am Ende nicht mehr rausbekommen. Wo diese Grenze liegen sollte, wäre natürlich eine spannende Diskussion. Gruß Matthias |
Nur zur Information: Seit 2005 erhalten in DE nur noch nicht erwerbsfähige, vermögenslose Personen Soziallhilfe in den Kommunen, alle anderen Arbeitslosen müssen sich dem Arbeitsmarkt über die Jobcenter anbieten und beziehen Arbeitslosengeld II (Hartz IV).
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Hallo,
ich habe jetzt ein paar Seiten des Freds gelesen, habe aber so richtig keinen Überblick bekommen, wo genau die Vor- und Nachteile liegen. Mir erschliesst sich der Sinn bzw. die Motivation für einen Wandel nicht so recht. Kann das jemand kurz und knapp beschreiben? Ich wäre sehr froh! :Blumen: Danke & Gruss :Huhu: Fex |
Ich halte das BGE für ein doch eher theoretisches Konstrukt und solange nicht durchsetzbar, wie wir uns in einer "Leistungsgesellschaft" befinden.
Ebenfalls finde ich die Finanzierung schwierig, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man allein durch Einsparung den für das derzeitige Sozialsystem notwendige Bürokratiemonster so viel Geld einspart, dass man tatsächlich allen Menschen im erwerbsfähigen Alter ein BGE in adäquater Höhe zahlen kann. Auch stelle ich mir die Frage, wer denn ein Anspruch auf ein BGE hat. Jeder? Also ab Geburt? Oder erst mit Beendigung der Schulpflicht? Oder bei Schulabschluss? Was ist mit Studenten? Was ist mit denen, die aufgrund vorhandenem Kapitalertrag gar nicht selber tätig werden müssen? Das BGE würde unglaublich gut funktionieren, wenn man einen gesellschaftlichen Reset machen könnte und alle mit den gleichen Startbedingungen anfangen würden. Aber wir haben nun reiche, arme und noch welche dazwischen. In der Gegenwart ist immer noch Leistung = Entlohnung. Dies System ist in seinen extremen natürlich absolut pervertiert, aber in den Köpfen sehr fest verankert. |
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Bei vielen wird es verloren gehen das Selbstbewusstsein und schneller als sie es sich vorstellen können. |
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Ich verstehe nicht ganz warum immer jemand fragt wer das BGE bekommen soll.
BGE bekommt jeder, Studenten, Reiche, Arme, Kinder, Alte, Politker Liste bitte beliebig fortführen. Ich berufe mich mal wieder auf Volker Pispers da ich erstens glaube das er politischneutral ist (zumindest schimpft er gegen alle Partein) und seine Aussagen sind glaube ich immer ganz gut beegt. Ich habe Leider seine Quellen nicht, aber in einem seiner Programme sagt er das ein BGE bereits sogar innerhalb des bestehenden Systems finanzierbar wäre. Er spricht auch mal das Problem an das ich schon mal angeschrieben habe, wobei es da um Pension ging, dass sich eben vor allem die reichen und gut verdienenden Schichten und Berufe aus den Systemen herausgenommen haben um bessere Möglichkeiten zu haben und darum unsere Sozialensysteme einfach kurz vor einem Kollaps stehen. Warum BGE: Wir befinden uns in einer Welt die einerseits immer mehr Menschen auf der Welt haben wird, auch wenn nach Prognosen die Bevölkerung bei 12-13 Milliarden stoppen wird und andererseits aber die Berufe bzw die möglichen Anstellungen einfach nicht im gleichen Maße ansteigen werden. Vor allem keine Berufe die ein wirkliches Leben ermöglichen werden, Stichworte hier Aufstocker, Mindestgehalt usw. Ein BGE würde so ausgelegt werden, dass man das nötige das man zum Leben braucht ausbezhalt bekommt, also Wohnung, Essen, usw. Nicht darin inbegriffen sollten sein Luxusartikel und ähnliches. Also wenn man sich ein Auto kaufen will, ein Rennrad oder Urlaub muss man trotzdem arbeite. Dadurch würde man Leuten die Möglichkeiten geben erstens egal mit welcher Herkunft den Weg einzuschlagen den sie wollen, denn es könnte jeder ohne Druck studieren, eine andere Ausbildung machen oder vielleicht an seinem eigenen Business schrauben. Wenn man keine Lust dazu hat, natürlich auch gut, aber dann muss man damit Leben, dass man weniger hat, denn es gibt dann keine das Amt wird mir den neuen Fernseher schon zahlen. Entweder man arbeitet dafür oder man hat Pech gehabt. So ein System würde auch schlecht bezahlte Jobs attraktiver machen, denn man hätte dann immerhin den Gehalt plus das BGE und muss sich nicht so wie aktuell durchrechnen ob man mit dem Job schlechter aussteigt als jemand der von Harzt IV lebt. Bitte fragt mich nicht wie man mit Einwanderern in so einem System umgehen soll / muss, ich habe da keine Ahnung und keine Lösung. |
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In Systemen hast Du NIE "grüne Wiese". Du greifst IMMER in bestehende Systemwirklichkeiten ein. Wenn das Argument stimmen würde, wäre keinerlei Veränderung möglich, es würde also kein Kindergeld, keine Sozialversicherung, keine Pflegeversicherung etc. auf Gesellschaftsebene, keine Mittbestimmung, keine autonomen Arbeitsgruppen etc. in Unternehmen geben. |
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