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gollrich 02.10.2015 09:49

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1169690)
Spontan fällt mir da Edathy ein. Es gab noch einige andere Fälle, wo die Öffentlichkeit übereifrig und teilweise falsch informiert wurde, da müsste ich aber tiefer graben als es die Sache wert ist. :)

Kachelmann.... komplett vorverurteilt und jetzt knöpft er sich die Typen einen nach dem anderen vor ;)... leider scheint nur die Staatsanwaltschaft nicht "belangbar"....

schnodo 02.10.2015 09:58

Zitat:

Zitat von gollrich (Beitrag 1169952)
Kachelmann.... komplett vorverurteilt und jetzt knöpft er sich die Typen einen nach dem anderen vor ;)... leider scheint nur die Staatsanwaltschaft nicht "belangbar"....

Stimmt, allerdings hatten da die Medien so viel Schaum vor dem Mund, dass das Fehlverhalten der Staatsanwaltschaft gar nicht weiter auffiel. ;)

Finde ich übrigens gut, dass er die Sache nicht auf sich beruhen lässt. Frau Schwarzer würde ich einige Zeit in einer Zelle gönnen, aber in ihrer Steuerangelegenheit habe ich schon lange nichts mehr gehört.

FlowJob 02.10.2015 10:18

Zitat:

Zitat von totog (Beitrag 1169929)
Einzig eine, in meinen Augen sehr neutrale, Zusammenfassung der Vorgange mit den rechtlichen Hintergründen und den möglichen Folgen. Das Urteil überlässt man aber weitgehend dem Leser. Gerade deshalb fand ich den Artikel Interssanter als viele andere "Hau drauf Artikel" ohne eben entsprechende Hintergründe.

+ 1

Fand den Artikel auch besser als alles, was ich bisher gesehen habe, weil es wahrscheinlich der erste war, der neutral und sachlich gehalten ist..

qbz 02.10.2015 10:36

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1169688)
Es steht in direkten Zusammenhang deiner Liste zur Besserung solcher Vorkommnisse.
Für mein Empfinden ist auf Rang 1 anzuführen, das man die Gesellschaft und ihr Benehmen wieder auf den richtigen Weg bringt.
Hier sehe ich Politiker, Medien, Eltern, Lehrer und erwachsene Menschen im allgemeinen gefordert. Es müssen wieder Werte wie Umgang mit Menschen, Umwelt und Tieren aufpoliert werden. Es muss wieder vermehrt vermittelt werden, das ein Zusammenleben nicht aus dem Gleichgewicht fallen sollte und das des einen Wohl immer auch des anderen Leid bedeuten kann.
Das Miteinander findet nur noch in Familien und in kleinen Gruppen statt. Außenstehende werden mit mehr oder weniger spitzen Ellenbogen bearbeitet und keiner schert sich mehr um das Leid und die Not des fremden Menschen. Von Tieren gar nicht zu sprechen.
Es wäre eine tolle Sache, wenn sich künftige Generationen wieder auf das verlassen könnten, das ihnen versprochen wurde. Wir sollten uns vom Egoismus in der heutigen Form verabschieden - das ist es, was in Zukunft alles zerstören wird.

Ein sehr umfassendes, spannendes Thema, das Du damit anschneidest. Es
gibt halt einige objektive Gründe für die oft beklagte Zunahme von Egoismen und die Abnahme von Gemeinsinn und Solidarität. Und Appelle fruchten wenig. Es braucht für Gemeinsinn und Solidarität Regeln, Gesetze, welche die Menschen mehrheitlich gutheissen.

Einige Ursachen, die mir gerade durch den Kopf gehen, sind:
Die Individualisierung und das Ego in der Gesellschaft wächst halt zwangsläufig, in dem Masse wie die Arbeitsteilung, die Vergesellschaftung von Arbeit und die Konkurrenz wächst. Vergleicht man die Autoherstellung von vor 50 Jahren und heute, besteht eine unvergleichlich höhere Arbeitsteilung (wer stellt etwas für 1 Autotyp her, wer stellt die erforderlichen Produktionsmittel her, das verteilt sich über die Welt) oder auch die Arbeitsteilung bei der Herstellung von Landwirtschaftsprodukten. Entsprechend nimmt die Konkurrenz zu.

Rückzug des Staates in der neoliberal geprägten Gesellschaft.

Die Menschen müssen heute sehr viel mobiler sein wegen der Arbeit, wechseln öfter die Stelle, den Beruf, ziehen mehr um, wechseln die Region. (--> weniger Bindung).

Veränderungen bis Auflösung der Familie in den Metropolen.

u.a.

Zumindest Punkt 2 liesse sich verändern bei entsprechenden Mehrheiten.

maifelder 02.10.2015 10:41

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1169956)
Finde ich übrigens gut, dass er die Sache nicht auf sich beruhen lässt. Frau Schwarzer würde ich einige Zeit in einer Zelle gönnen, aber in ihrer Steuerangelegenheit habe ich schon lange nichts mehr gehört.

nicht nur von der Steuerangelegenheit, auch von Frau Schwarzer nichts mehr.

FlyLive 02.10.2015 16:02

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 1169936)

Jetzt lob ich mir meine BMW, nie aufdringlich. Wenn ich noch älter werde und ne Harley brauche, dann werde ich mir vielleicht auch so nen knatternden Auspuff montieren lassen, damit alle sehen das ich den längsten und dicksten habe.

:Blumen:
Oh mann, ich wünsche es ja niemandem, aber Dir gönne ich das Altern nicht.

Und wenn Du doch alterst hoffe ich für mich, das Du es nicht brauchst. :Duell:

Campeon 02.10.2015 16:12

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1169688)
Wir sollten uns vom Egoismus in der heutigen Form verabschieden - das ist es, was in Zukunft alles zerstören wird.

Du sprichst mir aus tiefstem Herzen!:Blumen:

maifelder 02.10.2015 17:51

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1170129)
:Blumen:
Oh mann, ich wünsche es ja niemandem, aber Dir gönne ich das Altern nicht.

Und wenn Du doch alterst hoffe ich für mich, das Du es nicht brauchst. :Duell:


Nein, keine Sorge. harley bestimmt, aber keinen anderen Auspuff als die Serie

LidlRacer 02.10.2015 19:41

Auch heute noch mal ne VW-Sondersendung:

Schock in Wolfsburg
NDR 21:15 Uhr

tomerswayler 03.10.2015 12:10

ADAC Bericht LUBW

Sehr interessant, sich durch die Diagramme zu arbeiten und die Unterschiede im NOx Ausstoss zwischen den drei getesteten Fahrzeugen(BMW, Mazda, VW) zu beobachten. Hier wurde zwar auch auf nem Prüfstand getestet, aber dafür nicht nach NEFZ, sondern bei konstanten Geschwindigkeiten und getrennt nach Kalt- und Warmstart.

Es handelt sich um EURO 6 Autos, wo der Grenzwert für NOx auf 80mg/km(0,08g/km) gesetzt ist.

qbz 03.10.2015 18:03

Manager von VW kannten den Betrug
 
"In den Skandal um gefälschte Abgaswerte sind weit mehr VW-Manager verstrickt als die Konzernspitze zunächst zugeben wollte. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. „Die These, alles sei nur das Werk von ein paar kriminellen Entwicklern, ist nicht haltbar“, heißt unter den Kontrolleuren, nachdem die ersten Ergebnisse interner Untersuchungen vorliegen. Der Konzern habe „systematisch Kunden und Behörden getäuscht.“"

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-13837007.html

schoppenhauer 04.10.2015 21:08

Nach dem ersten Schock als selbst Betroffener - was für ein schwaches Wort - denke ich jetzt, das ist der passende Change, um sich dem i-car 2019 zu zuwenden.

Das wird dann das, was heute viele unter Industrie 4.0 glauben verstehen zu meinen.

Klugschnacker 08.10.2015 09:00

Ich muss mich zuerst entschuldigen. Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Gestattet mir bitte trotzdem die Frage:

Warum verklagt z.B. BMW nicht die Wolfsburger?

Wie ich im Fernsehen sah, hätte auch VW die Abgase ausreichend reinigen können, nur eben zu einem höheren Verkaufspreis der Autos. BMW hat diesen höheren Preis in Kauf genommen und dadurch sicher auch Nachteile am Markt gegenüber VW gehabt. Falls auch Audi gepfuscht hat, geht es um einen unmittelbaren Konkurrenten von BMW.

Gibt es zu dieser Frage Antworten oder Einschätzungen, hier oder in den Weiten des Webs? Dann wäre ich für einen Link dankbar.

Grüße,
Arne

qbz 08.10.2015 09:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171641)
Ich muss mich zuerst entschuldigen. Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Gestattet mir bitte trotzdem die Frage:

Warum verklagt z.B. BMW nicht die Wolfsburger?

Wie ich im Fernsehen sah, hätte auch VW die Abgase ausreichend reinigen können, nur eben zu einem höheren Verkaufspreis der Autos. BMW hat diesen höheren Preis in Kauf genommen und dadurch sicher auch Nachteile am Markt gegenüber VW gehabt. Falls auch Audi gepfuscht hat, geht es um einen unmittelbaren Konkurrenten von BMW.

Gibt es zu dieser Frage Antworten oder Einschätzungen, hier oder in den Weiten des Webs? Dann wäre ich für einen Link dankbar.

Grüße,
Arne

Gibt es überhaupt Millionen-Klagen grosser Monopolkonzerne gegen andere Big Players? Erst nach Pleiten, wie im Falle der Kirch-Mediengruppe die Klage von Kirch gegen die Deutsche Bank, wo der Haupteigner (Kirch) klagt, kommt das mal vor.

Man kann annehmen, dass BMW vom Betrug bei VW wusste. Schliesslich lieferte Bosch, Continental die Software und es gab sehr viele Mitwisser.

Nun verliert der VW-Konzern mehr als er durch den Betrug gewonnen hätte. Falls BMW Ansprüche stellt, würde das IMHO zwischen den Beteiligten verhandelt werden, ohne Gerichte, wie möglicherweise anderes auch, von dem wir und das Kartellamt nichts wissen.

Im Web kenne ich keinen Link zu der Frage.

FlowJob 08.10.2015 10:02

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1171668)
Man kann annehmen, dass BMW vom Betrug bei VW wusste.

Da bin ich mir auch relativ sicher. Die Hersteller schauen die Fahrzeuge ja gegenseitig recht genau an. Und so kompliziert ist das jetzt erstmal nicht rauszufinden, dass da was im Argen liegt.
Siehe auch der Link hier von tomerswayler. Derartige Tests machen die Hersteller mit Fahrzeugen der Wettbewerber auch.

Ob es für andere Hersteller einen Rechtsanspruch auf Entschädigung gibt weiß ich nicht. Tendenziell denke ich aber, dass bei Gesetzesverstößen erstmal der Staat dran ist.

tomerswayler 08.10.2015 10:23

Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1171677)
Da bin ich mir auch relativ sicher. Die Hersteller schauen die Fahrzeuge ja gegenseitig recht genau an. Und so kompliziert ist das jetzt erstmal nicht rauszufinden, dass da was im Argen liegt.
Siehe auch der Link hier von tomerswayler. Derartige Tests machen die Hersteller mit Fahrzeugen der Wettbewerber auch.

Ob es für andere Hersteller einen Rechtsanspruch auf Entschädigung gibt weiß ich nicht. Tendenziell denke ich aber, dass bei Gesetzesverstößen erstmal der Staat dran ist.

Zusammen mit diesem Link, der sich mit Realemissionen der gleichen drei PKW beschäftigt, ergibt sich ein klares Bild. Die meisten werden Dreck am Stecken haben, also die Prüfstandemissionen nicht einhalten, und schweigen wohl deshalb.

In den nächsten Wochen wird vom KBA dazu noch mehr kommen.

"Die Flensburger Behörde prüft derzeit stichprobenartig auch Diesel-Autos anderer Hersteller auf etwaige Manipulationen bei den Abgaswerten. Laut Dobrindt wird eine "höhere zweistellige Zahl von Fahrzeugen" unter die Lupe genommen. Er gehe davon aus, dass die Ergebnisse in einigen Wochen als "Komplettbewertung" bekannt gemacht würden."
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-1...massnahmenplan

Oder hier: http://www.theguardian.com/environme...ons-tests-show

schoppenhauer 08.10.2015 10:56

Bei aller Konkurrenz betreiben die europäischen Autobauer in Europa eine extrem gut funktionierende Lobby-Arbeit, da wird im Zweifelsfall zusammen gehalten.

8 Millionen der 11 Millionen betroffenen Fahrzeuge kommen aus Europa. D.h,. zunächst einmal Glück gehabt für VW, die Strafen werden hier politisch auf überlebbares Niveau gedrückt.

An dieser Zahl sieht man aber sehr schön, das der Drecks-Diesel außerhalb Europas kaum noch ein Thema ist. VW verkauft den größten Teil seiner Autos im EU-Ausland, hat aber fast 80% der Diesel in Europa verkauft.

Lediglich die steuerfreundliche Politik in vielen europäischen Ländern lässt den Diesel hier noch so erfolgreich vor sich hin abgasen.

MattF 08.10.2015 11:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171641)
Ich muss mich zuerst entschuldigen. Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Gestattet mir bitte trotzdem die Frage:

Warum verklagt z.B. BMW nicht die Wolfsburger?

Man kann ja nur spekulieren.


1. Wer weiß ob es noch kommt. Bei den anderen Herstellern laufen sicher die Rechtsabteilungen heißt.
Ich verstehe eh nicht, wie manch einer innerhalb weniger Tage Klagen los schießen kann. Sowas muss man doch auch erstmal ausarbeiten.

2. Das Ganze schadet ja auch dem Rest der deutschen Autoindustrie (zumindes mal im Moment den Aktienkursen). Kocht man das noch höher, wird die Panik noch größer.
Ich denke die andere Hersteller haben ein eigenes Interesse daran die Sache nicht am Kochen zu halten und sie haben ja auch so gut verdient die letzten Jahre.

3. Sie haben selbst Dreck am stecken.

Thorsten 08.10.2015 12:27

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1171683)
Zusammen mit diesem Link, der sich mit Realemissionen der gleichen drei PKW beschäftigt, ergibt sich ein klares Bild. Die meisten werden Dreck am Stecken haben, also die Prüfstandemissionen nicht einhalten, und schweigen wohl deshalb.

Findest du? Mit dem heutigen Wissen über die VW-Praktiken erklären sich die miesen VW-Werte in dem Test. Mazda ist immer noch näher und gleichmäßiger an Sauberkeit dran als BMW (muss ich als BMW-Fan zugeben). Den Dreck am Stecken sehe ich ohne Verschwörungstheorien nicht. Da muss man schon Expertenkenntnisse über die Wirkungsweisen der verwendeteten Reinigungsverfahren haben.

Es ist auch nirgends gefordert, dass die Realemissionen den Emissionen aus dem Prüfstandszyklus entsprechen, auch wenn genügend Leute sowas einfach so hineininterpretieren werden und es natürlich auch was tolles wäre. Aber es dient letzten Endes der Vergleichbarkeit. Das hat also GAR NICHTS mit Dreck am Stecken zu tun.

Warum BMW und andere nicht auch gegen VW klagen? Sie werden sich überlegt haben, wieviel zusätzlichen Dreck die gesamte Automobilindustrie und damit auch sie selbst abkriegen wird und das gegen ein paar, zig, hundert (?) Millionen gegenrechnen. Und der erlittene Schaden muss sicher auch belegt werden können. Irgendwann schlägt das Pendel auch mal wieder andersrum und dann wird VW gegen andere ebenfalls die Füße still halten.

FlowJob 08.10.2015 13:05

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1171719)
Es ist auch nirgends gefordert, dass die Realemissionen den Emissionen aus dem Prüfstandszyklus entsprechen, auch wenn genügend Leute sowas einfach so hineininterpretieren werden und es natürlich auch was tolles wäre. Aber es dient letzten Endes der Vergleichbarkeit. Das hat also GAR NICHTS mit Dreck am Stecken zu tun.

Genau so ist es. Dass Mazda in den Emissionswerten auf der Straße so gut (im Vergleich zu den anderen) rauskommt ist schlicht der Tatsache geschuldet, dass sie ein deutlich Stickoxid-ärmeres Brennverfahren verwenden. Damit ergeben sich eben auch außerhalb der für den Prüfzyklus relevanten Bereiche relativ gute Werte.

Was man aber bei den Konstantfahrten auf der Rollen sieht, ist dass da bei VW bereits irgendwas nicht normal läuft. Denn genau solche Konstantfahrten (bei 30, 50, 70) kommen im Prüfzyklus vor. Wenn dabei dann so hohe Werte rauskommen, was ja im Vergleich zu den anderen beiden Fahrzeugen doch sehr deutlich ist, dann muss irgendwas im Argen liegen.

RolandG 08.10.2015 16:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171641)
Ich muss mich zuerst entschuldigen. Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Gestattet mir bitte trotzdem die Frage:

Warum verklagt z.B. BMW nicht die Wolfsburger?

Wie ich im Fernsehen sah, hätte auch VW die Abgase ausreichend reinigen können, nur eben zu einem höheren Verkaufspreis der Autos. BMW hat diesen höheren Preis in Kauf genommen und dadurch sicher auch Nachteile am Markt gegenüber VW gehabt. Falls auch Audi gepfuscht hat, geht es um einen unmittelbaren Konkurrenten von BMW.

Gibt es zu dieser Frage Antworten oder Einschätzungen, hier oder in den Weiten des Webs? Dann wäre ich für einen Link dankbar.

Grüße,
Arne


Was soll die Anspruchsgrundlage sein? Worin soll der Schaden bestehen? BMW kann sicherlich nicht nachweisen, dass jemand statt eines VW oder Audi einen BMW gekauft hätte. Zudem ginge es dann nur um entgangene Gewinne, nicht um erlittene Verluste. Ob die dann ersatzfähig wären?

Klugschnacker 08.10.2015 18:12

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1171758)
Was soll die Anspruchsgrundlage sein? Worin soll der Schaden bestehen? BMW kann sicherlich nicht nachweisen, dass jemand statt eines VW oder Audi einen BMW gekauft hätte. Zudem ginge es dann nur um entgangene Gewinne, nicht um erlittene Verluste. Ob die dann ersatzfähig wären?

Keine Ahnung, ich bin kein Jurist, deshalb habe ich ja gefragt. Irgendwie müssen sich doch aus Formen unlauteren Wettbewerbs Ansprüche ableiten lassen. Sonst bräuchte man so ein Gesetz nicht.

Die Werbung von VW ist irreführend gewesen, sodass man sich nach meinem Laienverständnis auf das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb berufen kann.

meggele 08.10.2015 20:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171773)
Keine Ahnung, ich bin kein Jurist, deshalb habe ich ja gefragt. Irgendwie müssen sich doch aus Formen unlauteren Wettbewerbs Ansprüche ableiten lassen. Sonst bräuchte man so ein Gesetz nicht.

Die Werbung von VW ist irreführend gewesen, sodass man sich nach meinem Laienverständnis auf das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb berufen kann.

Zumindest erfolgten die Durchsuchungen heute auch vor dem Hintergrund, etwaige Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht zu ermitteln.

Thorsten 08.10.2015 20:48

Das Auftreten der amerikanischen Kongressabgeordneten zeigt aber auch, was da für mediengeile profilierungssüchtige Rumkrakeler sitzen. Die Frage, was Herr Horn im Gefängnis zu lesen gedenke, dürfte kaum der Aufklärung dienen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...a-1056929.html

flaix 08.10.2015 21:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171773)
Keine Ahnung, ich bin kein Jurist, deshalb habe ich ja gefragt. Irgendwie müssen sich doch aus Formen unlauteren Wettbewerbs Ansprüche ableiten lassen. Sonst bräuchte man so ein Gesetz nicht.

Die Werbung von VW ist irreführend gewesen, sodass man sich nach meinem Laienverständnis auf das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb berufen kann.

BMW ist nicht mittelbar betroffen. Das dürfte sich nicht ausgehen.

FlyLive 09.10.2015 08:11

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1171813)
BMW ist nicht mittelbar betroffen. Das dürfte sich nicht ausgehen.

11 Mio Entscheidungen für ein Produkt das vom Hersteller betrügerisch beworben und ausgeliefert wird, soll kein unlauterer Wettbewerb sein bzw. Wettberwerbsverzerrung ?

Ich sehe da nicht nur BMW im Nachteil am Markt !

Es gibt zugegebenermaßen viele markentreuen Kunden. Ich bin keiner davon - ich fuhr beispielsweise schon mindestens 5 verschiedene Marken. Das zuletzt zugelegte Kfz wurde von mir ausschließlich nach praktischen und nach wirtschaftlichen Kriterien ausgewählt. Marke, Farbe und Aufrissfaktor waren von Null Interesse.
Für mich wäre demnach ein VW in Frage gekommen - ich wäre auf den Betrug glatt reingefallen und Peugeot hätte meinen Deal nicht gemacht.

Im Radio sprach man vor einigen Tagen bereits von der ersten Klage einer Frau, die ihr komplett investiertes Geld im Umtausch mit der Dreckschleuder VW wieder einklagen möchte. Bei vorsätzlicher Täuschung sehe ich da in meinem Rechtsverständnis gute Chancen und drücke der Dame die Daumen.
Auch den Vorwurf des unlauteren Wettbewerb wird man prüfen, hieß es gestern in einer Radiomeldung.

RolandG 09.10.2015 10:57

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1171884)
Im Radio sprach man vor einigen Tagen bereits von der ersten Klage einer Frau, die ihr komplett investiertes Geld im Umtausch mit der Dreckschleuder VW wieder einklagen möchte. Bei vorsätzlicher Täuschung sehe ich da in meinem Rechtsverständnis gute Chancen und drücke der Dame die Daumen.
Auch den Vorwurf des unlauteren Wettbewerb wird man prüfen, hieß es gestern in einer Radiomeldung.

Und genau deshalb werden Urteile von Berufsrichtern mit juristischer Ausbildung und Rechtskenntnis getroffen und nicht von Laien mit dem, was sie bei sich selbst für Rechtsverständnis halten.


http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hg-vw-101.html

flaix 09.10.2015 17:49

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1171884)
11 Mio Entscheidungen für ein Produkt das vom Hersteller betrügerisch beworben und ausgeliefert wird, soll kein unlauterer Wettbewerb sein bzw. Wettberwerbsverzerrung ?....
.
Auch den Vorwurf des unlauteren Wettbewerb wird man prüfen, hieß es gestern in einer Radiomeldung.

Darum geht es nicht einfach so, so funktioniert unser Rechtssystem nicht. Den unlauteren Wettbewerb mal vorausgesetzt als nachweisbar..... da hat kein anderer Hersteller etwas gewonnen damit. Denn Schadensersatz kann zumindest in Deutschland nur auf NACHWEISSBARE Gewinnausfälle oder andere monetär bezifferbare Grössen zugesprochen werden. Und hier ist jeder einzelne Hersteller in der Situation das es ihm nicht möglich sein wird in nennenswertem Masse nachzuweisen das Kaufentscheidungen auf ihn entfallen wären.

Privatpersonen sollten jedoch sehr gute Chancen haben. Ich z.B gehe relativ fest davon aus, das ich einen neuen Motor als Ersatz für meinen 5 Jahre alten Motor im Multivan T5 erhalten werde. Wenn man sich das alles so anschaut wird es für VW m.E. die billigste Möglichkeit sein allen EA189 Kunden einen neuen Motor zu schenken.

Wenn sie das nicht tun wird eine Welle von Klagen auf Rückabwicklung der Kaufverträge und Schadensersatz zuschwappen.

Um es klarzustellen: ich wünsche Ihnen das keineswegs, aber ich denke so wird es kommen müssen.

LidlRacer 09.10.2015 19:15

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1172062)
Privatpersonen sollten jedoch sehr gute Chancen haben. Ich z.B gehe relativ fest davon aus, das ich einen neuen Motor als Ersatz für meinen 5 Jahre alten Motor im Multivan T5 erhalten werde. Wenn man sich das alles so anschaut wird es für VW m.E. die billigste Möglichkeit sein allen EA189 Kunden einen neuen Motor zu schenken.

11 Mio. neue Motoren? Das dürfte wohl kaum finanzierbar sein. Mal abgesehen von nicht ausreichenden Fertigungs- und Montagekapazitäten.

wodu 09.10.2015 19:26

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1172062)
Darum geht es nicht einfach so, so funktioniert unser Rechtssystem nicht. Den unlauteren Wettbewerb mal vorausgesetzt als nachweisbar..... da hat kein anderer Hersteller etwas gewonnen damit. Denn Schadensersatz kann zumindest in Deutschland nur auf NACHWEISSBARE Gewinnausfälle oder andere monetär bezifferbare Grössen zugesprochen werden. Und hier ist jeder einzelne Hersteller in der Situation das es ihm nicht möglich sein wird in nennenswertem Masse nachzuweisen das Kaufentscheidungen auf ihn entfallen wären.

Privatpersonen sollten jedoch sehr gute Chancen haben. Ich z.B gehe relativ fest davon aus, das ich einen neuen Motor als Ersatz für meinen 5 Jahre alten Motor im Multivan T5 erhalten werde. Wenn man sich das alles so anschaut wird es für VW m.E. die billigste Möglichkeit sein allen EA189 Kunden einen neuen Motor zu schenken.

Wenn sie das nicht tun wird eine Welle von Klagen auf Rückabwicklung der Kaufverträge und Schadensersatz zuschwappen.

Um es klarzustellen: ich wünsche Ihnen das keineswegs, aber ich denke so wird es kommen müssen.

Vw T5 sind übrigens gar nicht betroffen!

FlyLive 09.10.2015 19:52

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1172062)
Darum geht es nicht einfach so, so funktioniert unser Rechtssystem nicht. Den unlauteren Wettbewerb mal vorausgesetzt als nachweisbar..... da hat kein anderer Hersteller etwas gewonnen damit. Denn Schadensersatz kann zumindest in Deutschland nur auf NACHWEISSBARE Gewinnausfälle .......

Um es klarzustellen: ich wünsche Ihnen das keineswegs, aber ich denke so wird es kommen müssen.

Ich meinte nicht das eine Zahlung an den Kläger, beispielsweise BMW, geht. Ich denke eher an eine Anzeige und spätere Strafzahlung die ein Autohersteller den Wolfsburgern zusätzlich aufdrücken könnte.
Ob da aber ein Interesse bei der Konkurrenz besteht, weiß ich nicht.

Ich weiß von zwei branchengleichen Unternehmen in unserer Stadt, die sich gerne gegenseitig solche Anzeigen um die Ohren hauen. Das geht es oft um Preisnachlässe im Prospekt. Bringt dem Kläger nichts und dem beklagten ein Bußgeld.

sabine-g 09.10.2015 19:56

Artikel über den EA189, Pumpe Düse und CR, etc.

und noch einer

tandem65 09.10.2015 21:08

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1172086)
Ich weiß von zwei branchengleichen Unternehmen in unserer Stadt, die sich gerne gegenseitig solche Anzeigen um die Ohren hauen. Das geht es oft um Preisnachlässe im Prospekt. Bringt dem Kläger nichts und dem beklagten ein Bußgeld.

Hmm, auf welcher Basis? Im Wettbewerbsrecht ist die Abmahnung recht beliebt.
Da könnte jetzt BMW VW abmahnen lassen und per Vertragsstrafe untersagen in Zukunft mit den falschen ÖKO-Werten zu werben. Die Abmahnung selbst ist erstmal recht Preiswert. Das bringt weder für BMW, Mercedes, Jaguar oder Chrysler etwas.
Wie das bei den Wettbewerbern mit ihren Anzeigen ist bin ich mir auch nicht sicher. Ob da die Abmahnung z.B. wegen falscher UVP nur für das bestimmte Produkt gilt. Will meinen, wenn Du nicht genauer beschreiben kannst, was sich die beiden weswegen um die Ohren hauen, bringt es hier keinem eine bessere Vorstellung Was jetzt die Konkurrenz bei VW noch holen könnte/sollte.

flaix 09.10.2015 21:50

Zitat:

Zitat von wodu (Beitrag 1172084)
Vw T5 sind übrigens gar nicht betroffen!

der 2010er 2.0 TDI stand in einem Artikel mit auf der Liste. aber wie gesagt....mir eigtl. egal. Verfolge das nur interessiert mit. Fühle mich nicht betrogen

flaix 09.10.2015 21:52

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1172086)
Ich meinte nicht das eine Zahlung an den Kläger, beispielsweise BMW, geht. Ich denke eher an eine Anzeige und spätere Strafzahlung die ein Autohersteller den Wolfsburgern zusätzlich aufdrücken könnte.
Ob da aber ein Interesse bei der Konkurrenz besteht, weiß ich nicht.

Ich weiß von zwei branchengleichen Unternehmen in unserer Stadt, die sich gerne gegenseitig solche Anzeigen um die Ohren hauen. Das geht es oft um Preisnachlässe im Prospekt. Bringt dem Kläger nichts und dem beklagten ein Bußgeld.

ich kenne Strafzahlungen auserhalb von Schadenseratz oder Unterlassung aus Abmahnung in so einem Zusammenhang nicht. Was soll das sein? Wie soll man die bemessen?

Moralisch interessant, rechtlich aber....???

FlyLive 09.10.2015 22:06

In erster Linie ging es um Angebotsaktionen, die der Konkurrent als nicht erlaubt ansah und dann seinen Anwalt bemühte.
Jubiläumsaktione u.s.w.
Bis ins Detail kenne ich die Abmahnungen bzw. Anzeigen nicht.

Im Fall VW kann kein Konkurrent beweisen, das ihm ein Kunde durch die Manipulation weg patzte. Aber eine Strafe halte ich durchaus für angemessen.

wodu 09.10.2015 23:37

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1172127)
der 2010er 2.0 TDI stand in einem Artikel mit auf der Liste. aber wie gesagt....mir eigtl. egal. Verfolge das nur interessiert mit. Fühle mich nicht betrogen

Ich hab auch einen 2013er T5 2.0. mit 180 PS
Die T5 müssen andere weniger strenge Normen erfüllen, daher sind sie nicht betroffen.
Aber auch ich bin sehr gespannt wie das weitergeht, da mein 2013er VW CC betroffen ist. Angeblich soll das beim 2.0 mit einem Softwareupdate in 2016 erledigt sein.
DAS kann ich mir wiederum nicht vorstellen, denn wenns so einfach wäre ohne Verbrauch oder Leistung negativ zu beinflussen, hätten sie das ja gleich machen können.

Trihsch 10.10.2015 07:31

Der VW Kunde wird kurzfristig auch das Problem haben das sein Diesel Gebrauchtwagen (der betroffenen Baujahre) kein Händler ankauft.

Die Klärung wird ja locker ein Jahr dauern.

Gute Kundenbindung von VW:Lachen2: :Cheese: :Lachanfall:

Henry

Thorsten 10.10.2015 13:08

Zitat:

Zitat von wodu (Beitrag 1172156)
Angeblich soll das beim 2.0 mit einem Softwareupdate in 2016 erledigt sein.
DAS kann ich mir wiederum nicht vorstellen, denn wenns so einfach wäre ohne Verbrauch oder Leistung negativ zu beinflussen, hätten sie das ja gleich machen können.

Das habe ich mich auch schon gefragt und sie hatten ja auch viele Jahre Zeit, sich einen Ausweg unter diesem Damokles-Schwert zu bauen, den sie bei einem Werkstatttermin einspielen, ohne dass der Kunde das merkt. Schwer zu glauben, dass sie es jetzt innerhalb von ein paar Wochen mal eben gelöst haben.

LidlRacer 27.11.2015 20:42

Erstaunlicherweise soll jetzt ein lächerlich billiges Plastikteil (Strömungsgleichrichter) bei einem Großteil der Fahrzeuge ein entscheidender Teil der Lösung sein:
Abgas-Skandal: VW-Umrüstungsplan verblüfft Experten
https://www.volkswagen-media-service.../view/2925529/ (mit Film)

Wenn das wirklich so einfach geht, wird man sich bei VW wohl ein wenig ärgern, dass da keiner früher drauf gekommen ist. Aber jetzt scheint's ein paar Milliarden günstiger zu werden als befürchtet.


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