triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Rechtsruck in Deutschland? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38660)

keko# 12.01.2019 12:35

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1430155)

Letztendlich gab es nicht einmal beim grössten Steuerraub der Menschheitsgeschichte (cumcum, cumex) Aufruhr und Massendemos gegen steuerraubende Banken und Bänker in D oder Europa, oder hab ich das in den Medien überlesen? ...

Politische Passivität und politisches Desinteresse sind ebenso erwünscht wie Divide et impera. Im ersten Fall kann man locker durchregieren, weil sich niemand dafür interessiert. Im zweiten Fall kann man Gruppen gegeneinander ausrichten und von unliebsamen Themen und Fragen ablenken. Regierungsnahe Mainsreammedien haben zum Teil die Aufgabe, daür zu sorgen dass der 1. oder 2. Fall eintritt.

Nobodyknows 12.01.2019 13:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1430157)
Politische Passivität und politisches Desinteresse sind ebenso erwünscht wie Divide et impera. Im ersten Fall kann man locker durchregieren, weil sich niemand dafür interessiert. Im zweiten Fall kann man Gruppen gegeneinander ausrichten und von unliebsamen Themen und Fragen ablenken. Regierungsnahe Mainsreammedien haben zum Teil die Aufgabe, daür zu sorgen dass der 1. oder 2. Fall eintritt.

Wie schön einfach Du die Welt erklärst. :Blumen:
Das bedeutet, die linksliberalen Mainstreammedien berichten über unerwünschtes politisches Interesse und unerwünschte politische Aktivitäten, wie die Gründung einer neuen Partei, dem „Aufbruch deutscher Patrioten“ (AdP) nur, weil sie damit das rechte Lager teilen und schwächen? :Gruebeln:


https://www.freiepresse.de/nachricht...rtikel10416329

Gruß
N. :Huhu:

keko# 12.01.2019 13:35

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1430164)
Wie schön einfach Du die Welt erklärst. :Blumen:
Das bedeutet, die linksliberalen Mainstreammedien berichten über unerwünschtes politisches Interesse und unerwünschte politische Aktivitäten, wie die Gründung einer neuen Partei, dem „Aufbruch deutscher Patrioten“ (AdP) nur, weil sie damit das rechte Lager teilen und schwächen? :Gruebeln:


https://www.freiepresse.de/nachricht...rtikel10416329

Gruß
N. :Huhu:

Es geht um Strukturen und Tendenzen, um die öffentlich Meinung. Erst heute habe ich in der FAZ gelesen, dass die Uni Mainz in einer Untersuchung festgestellt hat, dass unsere Mainstreammedien in der Anfangszeit zu viele Kinderaugen und Frauen gezeigt haben, wenn sie über die Flüchtlingskrise berichteten. Ebenso wird eine Vermischung von Meinung und Informationen bemängelt.

Wir haben keine Dikatur und alle Informationen sind für jeden erreichbar. Ich habe das damals schon im Reli-Thread gesagt, dass Büchereien voll sind mit religionskritischen Büchern. So gilt das auch für alternative politische Medien und Bücher. Dass unsere Medien tendenziell und parteiisch sind, kann man nicht mehr ernsthaft anzweifeln. Unsere Demokratie wird meiner Meinung nach überschätzt.

Nobodyknows 12.01.2019 15:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1430173)
Unsere Demokratie wird meiner Meinung nach überschätzt.

Welche Länder gestalten ihre Demokratie besser als wir es mit unserer Demokratie tun?

Gruß
N. :Huhu:

DocTom 12.01.2019 16:20

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1430185)
Welche Länder gestalten ihre Demokratie besser als wir es mit unserer Demokratie tun?...:

N., soll das heissen, Du glaubst, es geht halt nicht besser als aktuell in D?
:confused:

Nobodyknows 12.01.2019 17:53

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1430187)
N., soll das heissen, Du glaubst, es geht halt nicht besser als aktuell in D?
:confused:

Nein. Das soll heißen, dass ich mich für die Alternative zu unserer Demokratie interessiere (die aus der Sicht von keko# überschätzt wird).

Gruß
N. :Huhu:

keko# 12.01.2019 18:54

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1430185)
Welche Länder gestalten ihre Demokratie besser als wir es mit unserer Demokratie tun?

Gruß
N. :Huhu:

Darum geht es nicht. In vielen Ländern gibt es ähnliche Entwicklungen, das sollte uns zu denken geben.
Wir haben ein Wiedererstarken des Nationalismus, Oligarchieherrschaften, eine abgehobene Politikerkaste. Durchdringen unserer Gesellschaft mit Neoliberalismus, der alles andere als demokratisch ist, sondern autoritär, wie Unternehmen eben. Medien, die versuchen die Öffentlichkeit zu entmundigen. Internationale, kaum fassbare Geldmärkte. Das sind Gefahren für Demokratien und Spalter unserer Gesellschaft und nicht ein paar Rechte oder Linke. Geht es um Rechte, sind unsere Politker schnell und geübt zur Stelle. Die andere Dinge werden kaum hinterfragt.
Es geht auch überhaupt nicht darum, Deutschland schlecht zu reden. Ich bin heilfroh das Glück zu haben, hier geboren worden zu sein. Es geht darum, Dinge für zukünftige Generationen noch besser zu machen und nicht schlechter werden zu lassen. Meiner Meinung nach gehört es dazu, rechtzeitig auf schlecht Entwicklungen hinzuweisen.

JENS-KLEVE 12.01.2019 19:06

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1430144)
Wenn Du mal das ganze Interview siehst, geht es in erster Linie um soziale Medien, in denen jeder Promi mit auffälliger politischer Meinung Gefahr läuft, einen Shitstorm zu ernten und speziell als Profisportler deswegen Ärger mit Sponsoren zu bekommen.

Das kannst Du jetzt nicht für eine bestimmte politische Meinung vereinnahmen, die quasi verboten wäre. Vielleicht wolltest Du das aber auch gar nicht!?

Ich hab das Video gesehen, mich gewundert, das ganze Interview gelesen und mich nochmal gewundert. Im Video fehlt einiges, und im Text einige Formulierungen aus dem Video. Er erzählt von seiner Zeit bei seinen Hausbesetzer Kumpels mit entsprechenden Fotos, sehr sympathisch aus meiner Sicht. Da er aber jetzt RefugeesWelcome als vorgeschriebenen Slogan kritisiert und eine eingeschränkte Meinungsfreiheit erwähnt, müsste er nun durch den Fleischwolf des Forums gedreht werden, so wie Man es mit Keko macht.

Klugschnacker 12.01.2019 20:07

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1430233)
Da er aber jetzt RefugeesWelcome als vorgeschriebenen Slogan kritisiert und eine eingeschränkte Meinungsfreiheit erwähnt, müsste er nun durch den Fleischwolf des Forums gedreht werden, so wie Man es mit Keko macht.

Was bedeutet "eingeschränkte Meinungsfreiheit"? Soweit ich das sehen kann, wird Kretschmars Freiheit zur Meinungsäußerung vom Staat in keiner Weise eingeschränkt. Er kann seine Meinung frei äußern wie jeder andere deutsche Bürger.

Was Kretschmar nicht zu gefallen scheint, ist, dass seine Äußerungen auch Auswirkungen haben könnten, und zwar auf der für ihn günstigen (lukrativen), als auch auf der für ihn ungünstigen Seite. Das gilt aber nicht speziell für ihn oder für Menschen, die Werbeverträge unterschrieben haben, sondern für uns alle. Zum Glück! Denn wenn unsere Äußerungen keine Auswirkungen hätten, könnten wie sie uns sparen.

Die wenigsten von uns können sagen was sie wollen, sofern sie in diesem Moment ihren Arbeitgeber repräsentieren. Wer sich im öffentlichen Raum als Werbeträger verkauft, kann nicht im selben Raum auf die Privatheit seiner Meinungsäußerungen pochen. Der öffentliche Raum ist für Kretschmer nicht privat, sondern sein Arbeitsplatz.

Ich glaube allerdings kaum, dass seine Sponsoren es ihm tatsächlich verübeln, wenn er in angemessener Form seine politische Meinung äußert. Ich halte das für eine Übertreibung und ein Beispiel für die typische Selbstinszenierung des politisch rechten Lagers als Opfer. Meine Güte! Soll er halt seine Meinung zu den Refugees sagen und fertig.

JENS-KLEVE 12.01.2019 20:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1430239)
Was bedeutet "eingeschränkte Meinungsfreiheit"?.

Du erklärst es doch selbst wunderbar.:Huhu:

DocTom 12.01.2019 20:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1430232)
Darum geht es nicht. .... Meiner Meinung nach gehört es dazu, rechtzeitig auf schlecht Entwicklungen hinzuweisen.

voll einverstanden!:Huhu:

Klugschnacker 12.01.2019 22:37

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1430240)
Du erklärst es doch selbst wunderbar.:Huhu:

Es fällt mich schwer, Deine knappe Antwort einzuordnen. :Blumen:

Empfindest Du Deine eigene Meinungsfreiheit beim Thema "Flüchtlinge" als eingeschränkt?

JENS-KLEVE 12.01.2019 23:04

Keine Ironie meinerseits. Meine eigene Meinungsfreiheit nehme ich mir einfach, ob das gut geht, wird sich zeigen.

Zum Glück habe ich nach wie vor keine Ambitionen in die AFD einzutreten oder gar dort Aufgaben zu übernehmen, das gäbe bestimmt Ärger trotz aller Demokratie.

Es ist für mich eigentlich kein konkretes Problem, da ich das ja selber gar nicht will. Es ist allerdings ein Gefühl der Einschränkung, dass sowas Probleme machen würde.

Momentan schlage ich mich dem Facebook Pöbel herum , der eine Historikerin verbal angreift, die momentan ein Projekt zur Erinnerung an Kleve in der NS_Zeit durchführt. Daher mache ich dort momentan den Nobodyknows und schreibe hier etwas weniger :) :Huhu:

Nobodyknows 13.01.2019 07:33

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1430232)
Meiner Meinung nach gehört es dazu, rechtzeitig auf schlecht Entwicklungen hinzuweisen.

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1430245)
voll einverstanden!:Huhu:

Das ist ja einfach. Das kann ja jeder. ;)
Aber was nutzt eine Äußerung über die pauschale, persönliche Unzufriedenheit ("Demokratie...wird überschätzt", "Merkel muß weg", usw.) und was nutzt ein locker aus dem Ärmel geschüttelter Hinweis auf einen Mißstand, wenn man keinen Alternativvorsschlag macht? Und zwar einen Alternativvorschlag in einer Qualität, die geltende rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt (und nicht nur das "gesunde Volksempfinden") und ggf. eine Basis für einen zu treffenden Kompromiss darstellt.

Die sozialen Netzwerke sind voll mit Millionen von Hinweisen auf tatsächlich oder empfundene schlechte Entwicklungen. Seit vielen Jahren wird hingewiesen, dargelegt und beschrieben oder, z. B. auf Facebook geblökt.

Der (tatsächlich oder empfundene) unbefriedigende Ist-Zustand ist hinreichend beschrieben.
Was aber muß wo und durch wen und wann erfolgen damit er sich spürbar ändert?

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi 13.01.2019 07:46

zu den Mainstreammedien: der Betrieb von Wissenschaft unterliegt Kriterien. Es gelten Konventionen auf die sich die wissenschaftliche Gemeinde, die Scientiffic Community, geeinigt hat. Dazu zählen neben obersten Direktiven wie das Neutralitätsgebot auch Sparsamkeit, Genauigkeit oder auch Vollständigkeit. Zudem legt der Lehrkörper Wert auf kritisches Denken. Schlußendlich dürfen im Rahmen des Freiheitsproblems (nach Max Scheler, die Stellung des Menschen im Kosmos betreffend [philosophische Anthropologie]) alle Phänomene durch die Wissenschaft erforscht werden.
Das betrifft auch die Erforschung von Phänomenen in der Politik.

Welche Quellen können herangezogen werden, würden wissenschaftliche Kriterien wie Vollständigkeit beachtet, zu dem Behufe, politische Ereignisse zu erklären?
Mainstreammedien bilden einen großen Teil der Informationsmenge ab. Alle Informationen? Bei einer ganzheitlichen Betrachtungsweise kann die verschwörungstheoretische Perspektive oder alternative Medien hinzugezogen werden. Letztere ist /sind nicht die Perspektive, sondern eine Perspektive. Tut man das, so rechtfertigt dieses in keiner Weise eine Kategorisierung im politischen Spektrum, ganz gleich ob links oder rechts. Es geht um eine Betrachtung unter Berücksichtigung der verfügbaren Information im Rahmen des Neutralitätsgebots. Hier im Forum wurde der Begriff "Lückenpresse" erwähnt. Was ist verwerflich daran, fehlende Informationen mit dem Ziel maximaler Varianzaufklärung auch außerhalb der Mainstreammedien zu suchen? Dieses heißt nicht im Umkehrschluß Mainstreammedien auszuklammern, vielmehr bietet die Hinzuziehung alternativer Erklärungen inkrementelle Validität, ein Plus an Informationen, die die Ereignisse erklären können.

Die im Laufe der Diskussionen an mich herangetragene Unterstellung von Rechtsradikalismus weise ich hiermit zurück.

Schwarzfahrer 13.01.2019 09:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1430239)
Was bedeutet "eingeschränkte Meinungsfreiheit"?
….Meine Güte! Soll er halt seine Meinung zu den Refugees sagen und fertig.

Ein paar konkrete, unappetitliche Beispiele für das, was Du recht neutral beschreibst:

Denunziations-Aktion des Zentrums für politische Schönheit

Kommentar in der Hamburger Morgenpost - für mich ein Mustereispiel von politischer Hetze, der in nichts einem Höcke nachsteht.

In einer Atmosphäre, wo solche Aktionen/Meinungen häufiger werden (ganz zu schweigen von Facebook-sperren, demolierten Läden, weil sie den "falschen" Autor vorlesen lassen, …), ist es auch inzwischen im privaten oft nicht "...und fertig", wenn man die "falsche" Meinung kundtut.
Wenn ich zurückdenke in die frühen 90-er, da gab es die nicht weniger problematischen Republikaner und die DVU statt der AfD - diese wurden auch klar als das benannt, was sie waren - aber ohne diese grobe, aggressive Atmosphäre, sondern vielmehr mit sinnvollen Argumenten gegen deren Politik, statt gegen die Anhänger - und es hat besser funktioniert (beide gibt es nicht mehr, versunken in Bedeutungslosigkeit), als der aktuelle Umgang mit den "Andersdenkenden".

su.pa 13.01.2019 10:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1430239)
Was bedeutet "eingeschränkte Meinungsfreiheit"?

Ich schau ja hier nur ab und zu rein, aber spontan fällt mir da was ein.
Anscheinend hat sich Martina Navatrilova negativ darüber geäußert, dass Vertreter des dritten Geschlechts (und zwar die mit augenscheinlich männlichem Körper, die sich aber eher als Frauen fühlen) im Sport bei den Frauen gewertet werden, weil diese körperlich einfach einen erheblichen Vorteil hätten.

Sie wurde daraufhin in den sozialen Medien anscheinend heftig niedergemacht wegen ihrer Meinung.

Sowas würde ich unter gesellschaftlich beeinflusster fehlender Meinungsfreiheit verstehen.

Einschränkung: unter der Voraussetzung, dass sie es nicht herablassend oder diskriminierend formuliert hat.

Ansonsten finde ich, dass man diese Meinung durchaus haben kann. Wenn man sich da so manche Fotos anschaut, dann haben Vertreter des dritten Geschlechts hier durchaus einen erheblichen Vorteil.

Anscheindend schreibe ich deshalb so oft, weil ich es nicht direkt gelesen habe (also weder ihren Kommentar, noch die Reaktionen darauf).

ciclosport 13.01.2019 10:20

...und während die Intelligenz sich einen Wolf diskutiert wird in Bad Kreuznach ein ungeborenes Kind abgestochen... Aber alles normalverteilt... Gab's schon immer... Sagst nur an Ende nicht dass Ihr die Tendenzen nicht wahrgenommen habt..

keko# 14.01.2019 10:29

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1430265)
Das ist ja einfach. Das kann ja jeder. ;)
Aber was nutzt eine Äußerung über die pauschale, persönliche Unzufriedenheit ("Demokratie...wird überschätzt", "Merkel muß weg", usw.) und was nutzt ein locker aus dem Ärmel geschüttelter Hinweis auf einen Mißstand, wenn man keinen Alternativvorsschlag macht? Und zwar einen Alternativvorschlag in einer Qualität, die geltende rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt (und nicht nur das "gesunde Volksempfinden") und ggf. eine Basis für einen zu treffenden Kompromiss darstellt.

Die sozialen Netzwerke sind voll mit Millionen von Hinweisen auf tatsächlich oder empfundene schlechte Entwicklungen. Seit vielen Jahren wird hingewiesen, dargelegt und beschrieben oder, z. B. auf Facebook geblökt.

Der (tatsächlich oder empfundene) unbefriedigende Ist-Zustand ist hinreichend beschrieben.
Was aber muß wo und durch wen und wann erfolgen damit er sich spürbar ändert?

Gruß
N. :Huhu:

Auf Facebook wird längst nicht nur geblökt. Ich habe auch schon in aller Kürze auf ein paar Möglichkeiten für Jedermann hingewiesen. So z.B. als Alternative zu Divide et impera die Gemeinschaft zu fördern. Im Verein oder in der Nachbarschaft.
Am Freitag gehe ich hier in Stuttgart auf eine Demo gegen das Dieselfahrverbot. Ich spende Geld. Wenn es sich ergibt, spreche ich meine Meinung offen aus usw.
Gestern hatte ich zufällig mit meinem Nachbarn eine Diskussion über Elektroautos, die Abhängigkeit vom Öl und die daraus folgenden Kriege.
Letzten Freitag war meine Tochter auf einem Vortrag an der Uni in Tübingen, die auch der hier erwähnte OB Palmer besuchte. Sie sagte mir, dass die Studenten gar nicht gut auf ihn zu sprechen wären. Er sei Rassist und Hetzer. Manche Studenten hätten die Veranstaltung wegen ihm gemieden. Ich habe ihr dann die spezielle Historie Palmer erklärt (sein Vater war der hier bekannte "Remstalrebell").
Ich finde, das ist eine ganze Menge. Es gibt nicht diesen einen Schalter und das ist auch gar nicht nötig. Es geht um Kurskorrekturen. DE ist das beste Land, das ich kenne (sooo viele kenne ich allerdings nicht :Cheese:). So soll es auch bleiben. Sollte das nicht unser aller Interesse sein? Ist es nicht nachhaltiger, Probleme vor Ort in den Ländern zu lösen, als Menschen in großer Anzahl und deren Probleme nach Deutschland zu importieren? Sollte wir nicht fragen, warum das nicht geschieht, anstatt uns selbst mit Nazi und Gutmensch zu zerfleischen? Wir stellen einfach zu oft die falschen Fragen.

keko# 14.01.2019 10:45

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1430266)
Hier im Forum wurde der Begriff "Lückenpresse" erwähnt. Was ist verwerflich daran, fehlende Informationen mit dem Ziel maximaler Varianzaufklärung auch außerhalb der Mainstreammedien zu suchen? Dieses heißt nicht im Umkehrschluß Mainstreammedien auszuklammern, vielmehr bietet die Hinzuziehung alternativer Erklärungen inkrementelle Validität, ein Plus an Informationen, die die Ereignisse erklären können.

Korrekt!
"Lückenpresse" verwende ich oft und der Begriff ist mit vielen Beispielen belegt. Lügenpresse halte ich eher in Ausnahmefällen für gerechtfertigt. Es sind strukturelle Probleme, so dass am Ende in den Redaktionen nur die das Sagen haben, die systemkonform sind. Es ist dann nicht mal notwendig, dass ein Politker in den Redaktionen anfruft und die Richtung vorgibt. Sie machen das ganz automatisch selbst.

Mag sein, dass alternative Medien übertreiben und ebenso eine eigene Agenda verfolgen. Trotzdem ist es eine Bereicherung über andere Erklärungsversuche nachzudenken.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1430266)
Die im Laufe der Diskussionen an mich herangetragene Unterstellung von Rechtsradikalismus weise ich hiermit zurück.

Rechts, konservativ, rechtskonservativ und rechtsradikal werden gern mal vermischt. ;)

qbz 14.01.2019 11:30

Die AFD hat jetzt ihr Europaprogramm beschlossen. Die Kernforderungen wie Umstieg auf eine nationale (D-Mark) statt der europäischen Währung, Aufgabe des Europaparlamentes sowie der Rechtskompetenzen der EU, ein DEXIT falls diese Forderungen nicht erfüllt werden, muss man objektiv als "rückschrittlich" und "reaktionär" (zurück zur D-Mark) bezeichnen. Die Mitglieder scheinen nicht zu verstehen, dass es im Kapitalismus kein zurück geben kann, will eine Gesellschaft wirtschaftlich sich weiterentwickeln. Ebenso verkennen sie die Realität, dass die deutschen Konzerne und DE als Profiteur der EU und der Währungsunion gelten (Stichwort: Export). Mit dieser zentralen Anti-Europa-Strategie überschattet das Programm vollkommen IMHO die berechtigte Kritik am EU-Lobbyismus, an der Korruption und dem Aufbau einer EU-Armee. Wobei ich bei der AFD sowieso skeptisch bin, ob sie den Anti-Lobbyismus ernst nehmen. (siehe Spenden an Weigel).

https://www.zdf.de/nachrichten/heute...ramms-100.html

Insgesamt erscheint mir das Programm sehr dürftig, passt auf DIN A5. Weil die AFD EU-Gesetze ablehnt, verzichtet sie ganz auf inhaltliche Reformvorschläge oder weil sie keine hat? Man fragt sich, weshalb sie kandidieren, da sie sowieso immer mit "Nein" stimmen müssten, und weshalb sie trotzdem ein europäisches Asylsystem fordern, wo sie gleichzeitig EU-Gesetze ablehnen.

keko# 14.01.2019 12:14

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1430452)
Die AFD hat jetzt ihr Europaprogramm beschlossen. Die Kernforderungen wie Umstieg auf eine nationale (D-Mark) statt der europäischen Währung, Aufgabe des Europaparlamentes sowie der Rechtskompetenzen der EU, ein DEXIT falls diese Forderungen nicht erfüllt werden, muss man objektiv als "rückschrittlich" und "reaktionär" (zurück zur D-Mark) bezeichnen. ..

Die AfD ist autoritär, national und dem nationalen Geldadel zugewandt. Die EU ist Globalisierungsbefürworter und den internationalen Banken und Finanzwesen zugewandt. Entsprechend ist der Migrationspakt angelelgt. Mit dem Aufhänger "Flüchtlinge" schafft im Gegensatz dazu die AfD Wähler herbei.

keko# 14.01.2019 12:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1430452)
... Ebenso verkennen sie die Realität, dass die deutschen Konzerne und DE als Profiteur der EU und der Währungsunion gelten (Stichwort: Export).

Wobei das mit dem Profiteur mittlerweile einen Kratzer bekommen hat. In DE tun sich ja auch Gräben auf. Niedriglohnsektor, Kinderarmut, Altersarmut, Angst der Mittelschicht ....

"Konzerne" und "DE" sollte man also genauer spezifizieren. Der Export ist hart erkauft ;)

waden 14.01.2019 12:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1430441)
Korrekt!
Es sind strukturelle Probleme, so dass am Ende in den Redaktionen nur die das Sagen haben, die systemkonform sind. Es ist dann nicht mal notwendig, dass ein Politker in den Redaktionen anfruft und die Richtung vorgibt. Sie machen das ganz automatisch selbst.
Mag sein, dass alternative Medien übertreiben und ebenso eine eigene Agenda verfolgen. Trotzdem ist es eine Bereicherung über andere Erklärungsversuche nachzudenken.

Das sehe ich ähnlich. Ich lese die SZ, oft sonntags die FAS, im Netz SPON und NTV u.a. . Was mir auffällt ist, dass die renommierten Medien wesentlich häufiger als früher Meinung und Nachricht vermischen; dass bereits auf Seite 1 geschrieben steht, wie ich was die Nachricht zu werten habe. Das nervt.

So kann ich wohl kaum erwarten, dass in der Süddeutschen mal hinterfragt wird, dass der geltende Grenzwert für Stickoxid völlig willkürlich ist , und es insofern fraglich ist, genau auf dieser Zahl basierend dem deutschen Wohlstand das Bein abzusägen.

Gerne läse ich auch mal auf Seite 1, wie sich die Luft in den deutschen Städten, z.B. gerade auch in Stuttgart, in den vergangenen Jahren erheblich verbessert hat. Klar ist es wünschenswert, dass es noch besser wird. Aber man gewinnt ja den Eindruck, dass alles immer schlechter wird, die deutsche Industrie alles verkehrt macht...

Aktuell "droht" Frost und in Bayern ist die "Katastrophe" ausgebrochen, weil es mehr schneit. Die Menschen vor Ort kennen das aus früheren Jahren; in den Medien erscheint es wie eine schwere Bedrohung.

Hysterie verkauft sich besser als gute Nachrichten, die es ja nunmal auch gibt. Und diese Medien sind insofern mitverantwortlich, dass sich Menschen von dieser Informationsquelle mitunter abwenden und im Netz nach anderen Quellen suchen, dort "alternative Ansichten zu den Fakten" finden und sich von den einst für Qualitiät stehenden Redaktionen abwenden. HJ Friedrichs soll gesagt haben: "Ein Journalist soll sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit der guten". Von diesem Ideal haben sich die deutschen Medien in meiner Wahrnehmung in unerfreulichem Umfang entfernt.

qbz 14.01.2019 12:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1430459)
Wobei das mit dem Profiteur mittlerweile einen Kratzer bekommen hat. In DE tun sich ja auch Gräben auf. Niedriglohnsektor, Kinderarmut, Altersarmut, Angst der Mittelschicht ....

"Konzerne" und "DE" sollte man also genauer spezifizieren. Der Export ist hart erkauft ;)

Natürlich, ich bin auch ein Befürworter einer Politik, welche die Kaufkraft und Konsumnachfrage in DE erhöht (Mindestlohn auf 15.-, höhere Löhne, höhere Grundsicherung für Kinder und Rentner, Veränderungen bei Hartz IV), aus sozialen Gründen und damit die deutsche Wirtschaft nicht mehr so vom Export abhängt und die EU dominiert.

trithos 14.01.2019 13:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1430441)
Korrekt!
"Lückenpresse" verwende ich oft und der Begriff ist mit vielen Beispielen belegt. Lügenpresse halte ich eher in Ausnahmefällen für gerechtfertigt. Es sind strukturelle Probleme, so dass am Ende in den Redaktionen nur die das Sagen haben, die systemkonform sind. Es ist dann nicht mal notwendig, dass ein Politker in den Redaktionen anfruft und die Richtung vorgibt. Sie machen das ganz automatisch selbst.

Mag sein, dass alternative Medien übertreiben und ebenso eine eigene Agenda verfolgen. Trotzdem ist es eine Bereicherung über andere Erklärungsversuche nachzudenken.

Das ist aber schon sehr billig :confused:

Den Vorwurf "Lückenpresse" kann man JEDEM Medium ganz gefahrlos machen. Denn er trifft zu 100 Prozent zu. Oder kennst Du eine Zeitung, die unendlich viel Platz hat? Oder ein TV-Programm, das mehr als 24 Stunden pro Tag senden kann? Oder einen Internet-Kanal, der die ganze Welt erklärt?

Oder um es zur Auflockerung mit einem alten Witz auf den Punkt zu bringen: "Es ist ein Wunder, dass immer genau so viel passiert, wie in die Zeitung passt!"

Und während Du die einen Medien als systemkonform diskreditierst, und ihnen unterstellst, lediglich die Richtung eines "Systems" zu vertreten, findest Du nichts dabei, dass alternative Medien ebenso eine eigene Agenda verfolgen. Das ist für Dich eine Bereicherung?

Kann ich nicht nachvollziehen ...:confused:

trithos 14.01.2019 13:32

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1430460)
Hysterie verkauft sich besser als gute Nachrichten, die es ja nunmal auch gibt. Und diese Medien sind insofern mitverantwortlich, dass sich Menschen von dieser Informationsquelle mitunter abwenden und im Netz nach anderen Quellen suchen, dort "alternative Ansichten zu den Fakten" finden und sich von den einst für Qualitiät stehenden Redaktionen abwenden.

Du willst aber nicht ernsthaft behaupten, dass sich "alternative" Medien auf "Gute Nachrichten" stürzen ??? Hysterie verkauft sich besser, das stimmt. Aber welche Medien sind denn am hysterischsten?

Wer sich also von den langweiligen traditionellen Medien abwendet, hin zu den Krawall machenden alternativen Medien, tut damit etwas gegen die Hysterie und für die Weiterverbreitung von "Guten Nachrichten"? :Lachanfall:

keko# 14.01.2019 14:12

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1430468)
Das ist aber schon sehr billig :confused:

Den Vorwurf "Lückenpresse" kann man JEDEM Medium ganz gefahrlos machen. Denn er trifft zu 100 Prozent zu. Oder kennst Du eine Zeitung, die unendlich viel Platz hat? Oder ein TV-Programm, das mehr als 24 Stunden pro Tag senden kann? Oder einen Internet-Kanal, der die ganze Welt erklärt?

Du hast recht, im Prinzip ist das normal. Wenn aber SPIEGEL, ZEIT, FAZ, SZ ins gleiche Horn blasen, finde ich das schon problematisch. Von den Öffentlichen-Rechtlichen, die ich bezuschussen muss, ob ich will oder nicht, ganz zu schweigen. Ich möchte einfach umfassend informiert werden, um mir dann meine eigene Meinung bilden zu können. Ist das nicht Auftrag der ÖR? Es ist ja auch nicht so, dass Dinge per Zufall weggelassen werden, sondern absichtlich. Meiner Meinung nach kanalisieren unsere Leitmedien stark.


Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1430468)
Und während Du die einen Medien als systemkonform diskreditierst, und ihnen unterstellst, lediglich die Richtung eines "Systems" zu vertreten, findest Du nichts dabei, dass alternative Medien ebenso eine eigene Agenda verfolgen. Das ist für Dich eine Bereicherung?

Kann ich nicht nachvollziehen ...:confused:

Die Stuttgarter Zeitung lese ich seit Jahren. Ich weiß ungefähr, was wer schreibt und wie die Zeitung ausgrichtet ist. Wenn ich mir dann auf Youtube Russia Today Deutschland anschaue, ist das gelegentlich wie eine frische Dusche für meinen Kopf. Das heißt nicht, dass ich allles von RT glaube, aber andere Sichtweisen tun gut zur eigenen Standortbestimmung.

keko# 14.01.2019 14:17

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1430470)
Wer sich also von den langweiligen traditionellen Medien abwendet, hin zu den Krawall machenden alternativen Medien, tut damit etwas gegen die Hysterie und für die Weiterverbreitung von "Guten Nachrichten"? :Lachanfall:

Also wenn ich mir mal die Tagesschau anschaue oder das heute-journal, wo sich mittlerweile riesige Bilder im Hintergrund hin und herbewegen und der Moderator auch noch drauf zeigt, frage ich mich, für wie blöd ich eigentlich gehalten werde. Das gleicht ja immer mehr Instagram. :Cheese:

waden 14.01.2019 14:23

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1430470)
Du willst aber nicht ernsthaft behaupten, dass sich "alternative" Medien auf "Gute Nachrichten" stürzen ??? Hysterie verkauft sich besser, das stimmt. Aber welche Medien sind denn am hysterischsten?

Wer sich also von den langweiligen traditionellen Medien abwendet, hin zu den Krawall machenden alternativen Medien, tut damit etwas gegen die Hysterie und für die Weiterverbreitung von "Guten Nachrichten"? :Lachanfall:

Die traditionellen Medien sind eben nicht "langweilig". Früher war ein Kennzeichen für Qualitätsjournalismus, keine hysterische Stimmungsmache zu betreiben. Heute ist diese Stimmungsmache kein Privileg der "Bild" oder der "alternativen" Medien mehr.

Und dieser Qualtätsverlust ist u.a. verantwortlich dafür, dass sich Menschen bei "alternativen " Medien nicht schlechter informiert fühlen.

Man könnte das auch an anderen Beispielen festmachen; ich bleib hier mal beim Diesel: hast Du z.B. in irgendeinem traditionellen Medium von der Stellungnahme des Leiters des "Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI" Ende Juni in einer öffentlichen Anhörung des Bundestages am 25.6.18 gehört/gelesen, in der er u.a. dieses sagte:

"Ein Diesel-Pkw mit Euro-6 emittiert mit 80 mg NOx pro km deutlich weniger Schadstoffe als Linienbusse (550 mg NOx pro Fahrgast auf einem Kilometer) sowie Nahverkehrszüge (240 mg NOxpro Fahrgast auf einem Kilometer) und liegen bei einem Besetzungsgraden von mehr als einer Person auch unter den Emissionswerten von Straßen-, U- und S-Bahnen" (weitere interessante Daten lasse ich hier weg, es ist ja kein Dieselthread)
Ich habe es nicht bei SPON, SZ oder FAZ gesehen, sondern "alternativ" erfahren.

Klugschnacker 14.01.2019 14:30

Bei den Begriffen Lügen- oder Lückenpresse geht es nur scheinbar um jene Medien, denen man Lüge oder Lückenhaftigkeit vorwirft.

Sondern es geht jenen, die diese Begriffe in der politischen Debatte gerne verwenden, fast immer darum, dem eigenen Dafürhalten Wahrheit zuzusprechen. Es geht nicht um Medienkritik, sondern um Selbsterhöhung. Deshalb kommen diese Schlagworte meistens mit großer Bescheidwisser-Attitüde daher.

keko# 14.01.2019 14:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1430489)
Bei den Begriffen Lügen- oder Lückenpresse geht es nur scheinbar um jene Medien, denen man Lüge oder Lückenhaftigkeit vorwirft.

Sondern es geht jenen, die diese Begriffe in der politischen Debatte gerne verwenden, fast immer darum, dem eigenen Dafürhalten Wahrheit zuzusprechen. Es geht nicht um Medienkritik, sondern um Selbsterhöhung. Deshalb kommen diese Schlagworte meistens mit großer Bescheidwisser-Attitüde daher.

"Lückenpresse" ist zig-fach an Beispielen dokumentiert. Das ist quasi schon wieder Mainstreamwissen. Ist nicht mein Problem, wenn du das nicht als Medienkritik ansiehst :Blumen:
Ich wiederhole auch nicht 100x, dass es nicht um Besserwisserei oder um absolute Wahrheit geht, sondern um andere Sichtweisen, die zur Bereicherung führen können.

waden 14.01.2019 14:48

besserwisserisch finde ich auch, wenn mir die Zeitung auf Seite 1 sagt, wie ich die Nachrichten zu bewerten habe.

Ansonsten finde ich den Begriff Lügenpresse durchaus sehr problematisch, aber er ist doch nicht das Gleiche wie Kekos "Lücke"

Schwarzfahrer 14.01.2019 14:53

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1430468)
Den Vorwurf "Lückenpresse" kann man JEDEM Medium ganz gefahrlos machen. Denn er trifft zu 100 Prozent zu.

Grundsätzlich richtig. Allerdings haben die öffentlich-rechtlichen Medien den Anspruch (oder gar den Auftrag) vielseitig, umfassend und neutral zu informieren. Diesen Anspruch stelle ich nicht an Bild, RT oder ähnliche, aber sehr wohl an ARD, aber auch an Zeitungen mit einem gewissen Anspruch (FAZ, Welt, SZ, Spiegel). Wenn aber die ÖR und auch viele der großen Zeitungen weitgehend einseitig (und zwar alle auf der weitgehend gleichen Seite) und manipulativ werden (Stichwort: häufig keine klare Trennung von Meinung, Kommentar und Nachricht), muß ich mich für ein eigenes, objektives Urteil auch aus anderen Quellen informieren.

Es geht nicht darum, daß die Alternativen besser sind, oder allein die Wahrheit verkünden, es geht darum, daß sie notwendiger als früher sind, um das ganze Bild zu bekommen. Der an sich oft berechtigter Hinweis aus den ÖR, daß viele "alternativen" Medien einseitig, tendenziös, manipulativ sind, stimmt halt zunehmend für die ÖR selbst auch. Wer aber im Ostblock aufgewachsen ist, kann recht gut mit "Lückenmedien" umgehen, glaube ich :). Die anderen müssen es eben jetzt lernen.

Trimichi 14.01.2019 14:59

Musterbeispielgleich für den "bedrohlichen" Frost und Schnee in Bayern auch der Herr Maaßen.

Maaßen, wochen- und monatelang, früh, mittags und abends. Wer nicht der Meinung war, es handle sich um eine Hetzjagd bei den Vorgängen in dem Video, wurde gesteinigt, sogar der Präsident des BfV, oberster Hüter der Verfassung und damit der Menschenwürde selbst. :Maso:

Ganz unschuldig sind die Mainstreammedien nicht an der Tatsache, dass Kritik laut wird, die nun auch von links kommt.

Nobodyknows 14.01.2019 20:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1430498)
Wer aber im Ostblock aufgewachsen ist, kann recht gut mit "Lückenmedien" umgehen, glaube ich :). Die anderen müssen es eben jetzt lernen.

Wer aber im Westen aufgewachsen ist, kann recht gut mit der Demokratie umgehen, glaube ich. :) Die anderen müssen es eben jetzt lernen.

Unser Zusammenleben in einer Demokratie wird durch Gesetze geregelt.
Wer Gesetze erläßt ist klar.
Das die Parteien gem. Verfassung Art 21. an der Meinungsbildung mitwirken ist auch klar. Wie Menschen aus dem Volk zu Politikern werden ist bekannt. Wie sie für Ämter in den Parteien kandidieren, wie sie auf Listen der Parteien kommen auch.
Wie die kandidierenden Menschen aus dem Volk dann vom Volk nach feststehenden Grundsätzen in die Kommunalparlamente, in Kreis- und Landtage, den Bundestag und das Europaparlament gewählt werden ist ebenfalls bekannt.
Und in Sekunden findet man auch heraus, wie sich ein Rundfunk-, bzw. der Fernsehrat zusammensetzt.

Was würde geschehen wenn sich ab morgen alle unzufriedenen Menschen die sich über Manipulationen, über Lobbyismus und über die Schwächen der Demokratie auslassen, Mitglieder in Parteien würden und dort in ihrem Sinn und für ihre persönlichen Anliegen mitarbeiten würden?
Müßte nicht alles innerhalb von zwei Wahlperioden besser werden? In der ersten, laufenden Wahlperiode verändern die unzufriedenen Neumitglieder die Parteien durch Änderung der Parteiprogramme entsprechend ihren Vorstellungen. Dann erobern die Unzufriedenen die Listen der Parteien auf den jeweiligen Parteitagen. Nach den Wahlen sind die (ehemals) Unzufriedenen gewählt und machen die Programmeinhalte der Parteien als Regierungsmitglieder zu Gesetzen.
Ist doch bei so viel Gejammer über die Politik und die da oben eine verlockende Vorstellung, oder?

Triathlon kannste dann natürlich vergessen. Statt Trainingslager gibt es dann die Klausurtagungen und die Parteitage. Aber nach dem ja hier mittlerweile so viel schief läuft und so vieles im Argen liegt, sollte man auch mal Opfer bringen und Dinge in die Hand nehmen. ;) Schon der Kinder wegen.

Gruß
N. :Huhu:

keko# 14.01.2019 20:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1430498)
Es geht nicht darum, daß die Alternativen besser sind, oder allein die Wahrheit verkünden, es geht darum, daß sie notwendiger als früher sind, um das ganze Bild zu bekommen. Der an sich oft berechtigter Hinweis aus den ÖR, daß viele "alternativen" Medien einseitig, tendenziös, manipulativ sind, stimmt halt zunehmend für die ÖR selbst auch. Wer aber im Ostblock aufgewachsen ist, kann recht gut mit "Lückenmedien" umgehen, glaube ich :). Die anderen müssen es eben jetzt lernen.

Wenn man "alternative" Medien schaut oder kritische Bücher liest, ist es nicht so, dass, man nach jedem Satz denkt RICHTIG! RICHTIG! RICHTIG! RICHTIG! und von nun an Merkel hasst. Das für mich Bleibende und Gewinnbringende ist, dass ich Nachrichten nun völlig anders und viel kritischer lese und hinterfrage. Das kann schon damit anfangen, dass ich nach dem Autor google, um zu sehen, ob und in welcher Richtung er gewöhnlich schreibt, wo er sein Geld verdient und in welchen Organisationen er womöglich tätig ist. Ich frage auch, ob das nun seine Meinung ist oder reine Information/Nachricht. Als "Westdeutscher" muss man diesen Weg aber aktiv gehen, ansonsten bleibt man mehr oder weniger gehirngewaschen zurück. Für Menschen, die diesen "zweiten Blick" nicht haben, kommt man schräg oder verschwörungstheoretisch rüber. Das ging mir früher auch so: immer diese kritischen Ossis, was haben die mich genervt :Cheese:
Zu dem Thema habe ich folgendes gelesen:
- Prof. Noam Comsky: Wie uns Medien manipulieren
- Ulrich Teusch (Politikwissenschaftler): Lückenpresse
- Jens Wernicke (nachdenkseiten.de): Lügen die Medien?
- Dr. Udo Ulfkotte (17 Jahre bei der FAZ): Gekaufte Journalisten
Wie gesagt, es geht nicht um RICHTIG RICHTIG RICHTIG, sondern um den anderen, alternativen Blick :)

LidlRacer 14.01.2019 22:04

Nochmal zu Kretsche, der offenbar deutlich missverstanden wurde:

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1430233)
Da er aber jetzt RefugeesWelcome als vorgeschriebenen Slogan kritisiert und eine eingeschränkte Meinungsfreiheit erwähnt, müsste er nun durch den Fleischwolf des Forums gedreht werden, so wie Man es mit Keko macht.

Guter Artikel dazu:
Spiegel:
Meinungsfreiheit
Was genau darf man nicht sagen?
Ex-Handballer Stefan Kretzschmar redet missverständlich - und wird übers Wochenende zum Testimonial der Rechten. Was meinen die eigentlich wirklich, wenn sie sagen, es gäbe in Deutschland keine Meinungsfreiheit?


Hier Kretschmars eigene Klarstellung:
Süddeutsche:
Stefan Kretzschmar im Interview: "Tragisch und grotesk"

Schwarzfahrer 14.01.2019 22:08

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1430557)
Wer aber im Westen aufgewachsen ist, kann recht gut mit der Demokratie umgehen, glaube ich. :) Die anderen müssen es eben jetzt lernen.

Du meinst also, daß fast 30 Jahre (bei mir sogar fast 40 Jahre) in der Bundesrepublik nicht gereicht haben, Demokratie zu lernen, und gerade jetzt die besonders geeignete Zeit ist, dies nachzuholen? Waren diese Jahrzehnte wohl nicht wirklich demokratisch?

Zitat:

Und in Sekunden findet man auch heraus, wie sich ein Rundfunk-, bzw. der Fernsehrat zusammensetzt.
Auch recht schnell ist rauszufinden, daß über 60 % der Journalisten und Redakteure aus dem gleichen politischen Lager kommt - beides ist vielleicht nicht gerade der Vielfalt der Meinungen in den ÖR förderlich.

Zitat:

Was würde geschehen wenn sich ab morgen alle unzufriedenen Menschen die sich über Manipulationen, über Lobbyismus und über die Schwächen der Demokratie auslassen, Mitglieder in Parteien würden und dort in ihrem Sinn und für ihre persönlichen Anliegen mitarbeiten würden?
Dafür bräuchten diese Menschen Parteien, die ihre Ideen vertreten. Das ist ja das Dilemma von vielen; die Unterscheidbarkeit der Parteien hat in den Jahren unter Merkel extrem abgenommen. Und auch in vorhandenen Parteien: denk mal realistisch nach, wie viele Menschen bereit sind, ihren Beruf dafür aufzugeben. Für die breite Masse bleibt erst mal das Demonstrationsrecht, das (m.M.n. etwas zahnlose) Petitionsrecht und die öffentliche Diskussion - die Aufgabe der Volksparteien wäre es, diese Diskussion aufzugreifen und sich Teile davon zu Eigen zu machen - statt sich über "den Pack" lustig zu machen.

Zitat:

Müßte nicht alles innerhalb von zwei Wahlperioden besser werden? In der ersten, laufenden Wahlperiode verändern die unzufriedenen Neumitglieder die Parteien durch Änderung der Parteiprogramme entsprechend ihren Vorstellungen. Dann erobern die Unzufriedenen die Listen der Parteien auf den jeweiligen Parteitagen. Nach den Wahlen sind die (ehemals) Unzufriedenen gewählt und machen die Programmeinhalte der Parteien als Regierungsmitglieder zu Gesetzen.
Ist doch bei so viel Gejammer über die Politik und die da oben eine verlockende Vorstellung, oder?
Wo würde das so ablaufen? Ich erinnere mich an die Entrüstung, als sich vor Jahren ein Lafontaine erdreistete, zu einer Kampfabstimmung für den Parteivorsitz anzutreten und auch noch zu gewinnen. und da glaubst Du, daß andersdenkende Neumitglieder auch nur den Hauch einer Chance bekommen?

Zitat:

... nach dem ja hier mittlerweile so viel schief läuft und so vieles im Argen liegt, sollte man auch mal Opfer bringen und Dinge in die Hand nehmen. ;) Schon der Kinder wegen.
Tja, oder man kümmert sich um konkrete Projekte im eigenen Umfeld, statt die Welt zu retten. Bei mir sind es z.B. die Themen Integration von geistig behinderten in Schule und Arbeitswelt, oder Patientenberatung bei umstrittenen, schlecht versorgten Krankheiten, wie Borreliose. Wenn sich mehr Leute in ihrer näheren Umgebung einsetzen, und mehr Länder sich um ihre eigenen Probleme zuerst kümmern, wird zumindest dort die Welt auch ein wenig besser.

Schwarzfahrer 14.01.2019 22:14

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1430573)
Hier Kretschmars eigene Klarstellung:

Danke für den Link. Er stellt anscheinend klar, was ich auch gedacht habe, daß die medial-öffentliche Reaktion seine ursprüngliche Aussage voll bestätigt:
Zitat:

Das sagt das aus, was ich mit dem Interview gesagt habe. Dass wenn man sich kritisch äußert, gleich einen auf den Deckel bekommt. Im Prinzip ist es eine Bestätigung dessen, was ich gesagt habe, wenn man die Entwicklung der letzten Stunden sieht.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:34 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.