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sybenwurz 04.12.2015 08:31

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 1187786)
Abo nicht, dennoch kein Grund diese Ansichten und Errungenschaften kampflos aufzugeben...

Kommt drauf an, was man dann als Gegenteil von 'kampflos' ansieht...

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1187797)
...das war nicht spießig, sondern traurig.

Da bin ich ja bei dir und von solchen Fällen rede ich nicht.
Zumal man die Kinder erst mal in der Schule haben muss, damit sowas sich entwickelt.
Dann sollte man aber natürlich handeln.

Von vornherein zu sagen, dass einem die Schule nicht taugt, nur weil der Ausländeranteil zu hoch ist, ist mir aber auch zu billig.
Bei den Kindern meiner Bekannten war das richtig multikulti, die haben auf jeden Fall davon profitiert.

keko# 04.12.2015 08:38

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1187806)
Von vornherein zu sagen, dass einem die Schule nicht taugt, nur weil der Ausländeranteil zu hoch ist, ist mir aber auch zu billig.
Bei den Kindern meiner Bekannten war das richtig multikulti, die haben auf jeden Fall davon profitiert.

In den Klassen meiner Töchter liegt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund bei je knapp 50% (meine gehören ja auch dazu). Das funktioniert auch gut. Es kommt eben auf das jeweilige Multikulti an. Es gibt Schulen, da würde ich sie nicht reinstecken. Egal wie weit sie fahren müssten und was es kosten würde.

Schwarzfahrer 04.12.2015 09:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1187802)
Also schuld sind mal wieder wir? Das ist mir zu billig. Nicht alle kommen hierher um sich komplett in der deutschen Kultur und Gesellschaft aufzugeben. Warum auch?! Würde ich auch nicht tun, wenn ich nach Syrien ziehen würde. Integration ist eine zweiseitige Angelegenheit. Du wirst immer einen Teil dabei haben, der sich um Integration nicht kümmert. Bei Millionen von Zuwanderern ist der Anteil eben entsprechend groß.

Es gibt auch die Annahme, daß viele Migranten eben deshalb gerne nach Deutschland wollen, weil sie hier so gut ungestört ihre eigene Welt weiter leben können, was sie ja von Landsleuten aus den entsprechenden Großstadtvierteln berichtet bekommen. Auf jeden Fall stimmte dies für einige fundamentalistsch islamische Türken in den 80-ern (s. Kalif von Köln), die in dem damals noch ziemlich konsequent laizistischen Türkei nicht so frei agieren durften, wie hierzulande.

Daß wir das seit dreißig Jahren Versäumte an Integration wieder gut machen können, wenn jetzt die Zahl der Muslime sich verdoppelt, halte ich für eine sehr optimistische Annahme.

Schwarzfahrer 04.12.2015 09:36

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1187806)
Von vornherein zu sagen, dass einem die Schule nicht taugt, nur weil der Ausländeranteil zu hoch ist, ist mir aber auch zu billig.
Bei den Kindern meiner Bekannten war das richtig multikulti, die haben auf jeden Fall davon profitiert.

Am Ausländeranteil als solches liegt es sicher nicht. Es gibt in Heidelberg auch z.B. die IGH, die höchst international besucht wird, und einen sehr guten Ruf haben soll.

Es liegt aber sehr wohl an der sozialen Zusammensetzung. Und auch wenn es politisch unkorrekt gehalten wird, Thilo Sarrazins Beobachtungen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern überprüfbar: wo der Ausländeranteil mehrheitlich muslimisch ist, ist der Anteil an sozial problamatischen, sprachlich wie kulturell schlecht integrierten Menschen (und Kindern) am höchsten. Nicht alle, klar, aber ein sehr großer Anteil. Und das wird ein Problem für alle, die einen gewissen Anspruch haben, was das Umfeld ihrer Kinder angeht.

sybenwurz 04.12.2015 12:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1187823)
Es gibt auch die Annahme, daß viele Migranten eben deshalb gerne nach Deutschland wollen, weil sie hier so gut ungestört ihre eigene Welt weiter leben können, was sie ja von Landsleuten aus den entsprechenden Großstadtvierteln berichtet bekommen.

Da bin ich bei dir.
Stell mich nicht in die rechte Ecke, aber insofern find ich Aigners Vorstoss jüngst gar nicht mal so unrichtig.

keko# 08.12.2015 15:04

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1176451)
Ich habe mich darüber vor 2 Wochen mit einer Französin unterhalten. Sie sagte, Le Pen würde das Verhalten von Merkel ausschlachten, im Land gibt es große Probleme mit Immigranten, auch in ländlichen Gegenden. Gewinnt Le Pen die nächsten Wahlen, was sie als gar nicht so unrealstisch ansieht, würde sie die EU blockieren. Mit einem Sieg von Le Pen würde Frankreich wackeln und das wäre das Ende der EU. Merkel spielt ihr gerade in die Hände, je mehr Flüchtlingsheime "brennen" oder je mehr Probleme wir hier generell damit bekommen.

https://www.tagesschau.de/ausland/fr...er-eu-101.html

Im Falle von Le Pen, Putin und Trump kommen lustige Zeiten auf uns zu. :dresche

Klugschnacker 08.12.2015 15:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188602)
https://www.tagesschau.de/ausland/fr...er-eu-101.html

Im Falle von Le Pen, Putin und Trump kommen lustige Zeiten auf uns zu. :dresche

Was denkst Du denn, was uns Deutschen passiert, wenn Le Pen und Trump an die Macht kämen? Und was hat Putin damit zu tun?

keko# 08.12.2015 15:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188603)
Was denkst Du denn, was uns Deutschen passiert, wenn Le Pen und Trump an die Macht kämen? Und was hat Putin damit zu tun?

Wenn Le Pen gewählt wird, wird daran die EU zerbrechen. F und DE sind für mich die wichtigsten Kernländer. Wenn einer wackelt, wackelt das Ganze Gebäude erheblich. Und Le Pen wird rütteln. Putin ist ein kleiner Mann mit großem Geldungsbewußtsein. Trump nicht kalkulierbar. http://www.tagesschau.de/ausland/trump-123.html
Zusammen ein unschöner Mix. Wir bekommen mit der AfD auch noch die Rechnung. Politiker müssen die Probleme der Menschen ernst nehmen und lösen, sonst laufen sie Leuten hinterher, die einfache Antworten geben. Wenn wir Pech haben, ist in 2 Jahren Europa hart rechts.

drullse 08.12.2015 15:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188605)
Politiker müssen die Probleme der Menschen ernst nehmen und lösen, sonst laufen sie Leuten hinterher, die einfache Antworten geben.

Das begreift der "normale" Politiker aber nicht.

Zitat:

Wenn wir Pech haben, ist in 2 Jahren Europa hart rechts.
Sehe ich etwas anders: Europa IST schon hart rechts, das muss nur noch durch die Wahlen bestätigt werden.

blaho 08.12.2015 16:09

Das Problem ist wohl mehr, dass es keine einfachen Antworten gibt, die auch nur im entferntesten mit unseren christlichen (ich nenne es mal so) Werten in Einklang zu bringen sind.

Dass die einfachen Antwort uns am Ende mehr schaden werden als wenn wir jetzt ein wenig den Arsch hochbekommen und vom Wohlstand abgegeben, werden wir wohl leider erleben.

keko# 08.12.2015 16:19

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 1188614)
Das Problem ist wohl mehr, dass es keine einfachen Antworten gibt, die auch nur im entferntesten mit unseren christlichen (ich nenne es mal so) Werten in Einklang zu bringen sind.

Dass die einfachen Antwort uns am Ende mehr schaden werden als wenn wir jetzt ein wenig den Arsch hochbekommen und vom Wohlstand abgegeben, werden wir wohl leider erleben.

Das mit dem "etwas vom Wohlstand" abgeben ist keine Lösung und wird auch nur beschränkt funktionieren. Wieviel willst du denn abgeben? Bis es dir nicht weh tut?

blaho 08.12.2015 16:28

Bis die mit den geringsten Einkommen in Deutschland menschenwürdig leben können.

Voldi 08.12.2015 16:35

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 1188620)
Bis die mit den geringsten Einkommen in Deutschland menschenwürdig leben können.

Ist das den aktuell nicht der Fall? Oder würdest du sagen, dass jemand mit Bleiberecht in Deutschland menschenunwürdig leben muss? Ist halt die Frage wie lange das so bleibt wenn die Anzahl an neuen Flüchtlingen dauerhaft auf dem aktuellen Level bleiben. Ohne eine deutlichere Umverteilung von Einkommen/Vermögen würde es dann nicht mehr funktionieren. Was vermutlich in einem noch größeren Zustrom für die rechten Parteien enden würde :-(

keko# 08.12.2015 16:49

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 1188620)
Bis die mit den geringsten Einkommen in Deutschland menschenwürdig leben können.

Man könnte das Einkommen ganz "unten" auch lassen und mal "oben" abgreifen. Eben dort, wo es gut Polster gibt.
So werden nämlich die "unten" reden.

blaho 08.12.2015 16:51

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1188622)
Ist das den aktuell nicht der Fall? Oder würdest du sagen, dass jemand mit Bleiberecht in Deutschland menschenunwürdig leben muss? Ist halt die Frage wie lange das so bleibt wenn die Anzahl an neuen Flüchtlingen dauerhaft auf dem aktuellen Level bleiben. Ohne eine deutlichere Umverteilung von Einkommen/Vermögen würde es dann nicht mehr funktionieren

Wie Du schreibst: Jetzt ist das der Fall und unabhängig von der Zahl der ankommenden Flüchtlinge muss das auch so bleiben.

Eine Umverteilung stelle ich mir erstmal so vor, dass Länder wie Polen weniger bezuschusst werden und dieses Geld dafür benutzt werden kann.

Wenn wir das Geld, das jetzt in Flüchtlinge investiert wird, in Autobahnen investiert hätten, hätte der rechte Mob nicht gemuckt.

Klugschnacker 08.12.2015 17:00

Sechs afghanische Kinder in der Ägäis ertrunken

Sechs Kinderleichen sind an der türkischen Ägäisküste angespült worden. Die afghanischen Flüchtlinge gerieten bei der Überfahrt nach Griechenland in Seenot. Das jüngste Opfer ist ein sechs Monate altes Baby.

... Sie gehörten zu einer Gruppe afghanischer Flüchtlinge, deren Schlauchboot in der Nacht zu Dienstag vor der Küste von Çesme leckschlug.

... Seit Jahresbeginn sind laut Uno mehr als 650.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer von der Türkei aus Richtung EU geflüchtet. In dem Zeitraum kamen mehr als 500 von ihnen bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben. Die meisten Opfer waren Kinder.
http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1066692.html

tandem65 08.12.2015 17:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188633)
Sechs afghanische Kinder in der Ägäis ertrunken

Na also, die Maßnahmen wirken doch.:(

Spanky 08.12.2015 18:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188633)
... Seit Jahresbeginn sind laut Uno mehr als 650.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer von der Türkei aus Richtung EU geflüchtet. In dem Zeitraum kamen mehr als 500 von ihnen bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben.

Grundsätzlich ist jeder Tote einer zuviel.

Aber wenn man die o.g. Zahlen ins Verhältnis setzt, käme man auf ein Risiko von 0,077% bei der Überfahrt ums Leben zu kommen. Wäre das für Dich nicht auch ein Risiko, dass du (mit deiner Familie) ohne Zögern in Kauf nehmen würdest, um vor Krieg und Elend zu flüchten?

Ich persönlich hätte gedacht es wären mehr als 500 und ich befürchte die Dunkelziffer wird auch deutlich höher sein. :(

Klugschnacker 08.12.2015 18:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188605)
Wenn Le Pen gewählt wird, wird daran die EU zerbrechen. F und DE sind für mich die wichtigsten Kernländer. Wenn einer wackelt, wackelt das Ganze Gebäude erheblich. Und Le Pen wird rütteln. Putin ist ein kleiner Mann mit großem Geldungsbewußtsein. Trump nicht kalkulierbar. http://www.tagesschau.de/ausland/trump-123.html
Zusammen ein unschöner Mix. Wir bekommen mit der AfD auch noch die Rechnung. Politiker müssen die Probleme der Menschen ernst nehmen und lösen, sonst laufen sie Leuten hinterher, die einfache Antworten geben. Wenn wir Pech haben, ist in 2 Jahren Europa hart rechts.

Meine Meinung dazu: Das ist Schwarzmalerei, mit der Du den Rechten in die Hände spielst. Denn die Schuldigen dieser bevorstehenden Hölle sind ja bereits gefunden: Die Kriegsflüchtlinge sowie jene, die hier in Deutschland möglichst vielen von ihnen helfen möchten.

Trump wird es vermutlich noch nichteinmal zur Kandidatur schaffen; die mit Abstand besten Chancen werden Hillary Clinton eingeräumt. Frankreich ist weit davon entfernt, aus der EU auszutreten. Die AfD liegt derzeit bei 8-9%.

Es besteht kein Anlass zu der Befürchtung, Europa sei in zwei Jahren "hart rechts". Die EU-feindlichen Rechtsaußen-Parteien haben in Europaparlament etwa 10% der Sitze. Bezieht man die moderaten EU-Skeptiker mit ein, kommt man auf 20% (Quelle). Letztere sind aber weit davon entfernt, "hart rechts" zu sein.

In der EU gibt es nur in Frankreich und Ungarn rechtsextreme Parteien mit nennenswerter Stimmenzahl:

Ungarn: 17%
Frankreich: 14%
Bulgarien: 7%
Griechenland: 7%
England: 2%
Deutschland: 1,3% NPD
Italien: 0,6%
Portugal: 0,3%

tandem65 08.12.2015 18:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188628)
Man könnte das Einkommen ganz "unten" auch lassen und mal "oben" abgreifen. Eben dort, wo es gut Polster gibt.

Für die Syrer sind Deine "unten" die "oben" und wenn es nur die Hartzer wären die sich nach rechts orientieren würden, dann wäre das alles ein noch kleineres Problem.:Huhu:

Klugschnacker 08.12.2015 19:00

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1188642)
Aber wenn man die o.g. Zahlen ins Verhältnis setzt, käme man auf ein Risiko von 0,077% bei der Überfahrt ums Leben zu kommen. Wäre das für Dich nicht auch ein Risiko, dass du (mit deiner Familie) ohne Zögern in Kauf nehmen würdest, um vor Krieg und Elend zu flüchten?

Ich bin ein Wohlstandsbürger in einem der behütetsten Fleckchen Erde, die es gibt. Ich wäre zu feige, bzw. ich kann mir diese Verzweiflung nicht vorstellen.

Auf der Autobahn A100 Anschlussstelle Kurfürstendamm fahren täglich rund 200.000 Autos vorbei. Bei einem Risiko von 0,077% verunglückte dort alle 10 Minuten ein Auto, wobei alle Insassen sterben. Aus meiner Sicht ein ganz erhebliches Risiko. Ich denke nicht, dass jemand von uns ernsthaft dorthin fahren würde.

(Man verzeihe mir bitte den Zynismus dieser Zahlenspiele; ich möchte die Risiken damit anschaulicher machen.)

Grüße,
Arne

Schwarzfahrer 08.12.2015 20:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188651)
Auf der Autobahn A100 Anschlussstelle Kurfürstendamm fahren täglich rund 200.000 Autos vorbei. Bei einem Risiko von 0,077% verunglückte dort alle 10 Minuten ein Auto, wobei alle Insassen sterben. Aus meiner Sicht ein ganz erhebliches Risiko. Ich denke nicht, dass jemand von uns ernsthaft dorthin fahren würde.

(Man verzeihe mir bitte den Zynismus dieser Zahlenspiele; ich möchte die Risiken damit anschaulicher machen.)

Sorry, aber Dein Zahlenspiel ist nicht nur zynisch, sondern auch höchst schief und manipulativ. Die Fahrt übers Mittelmeer dauert wohl einiges Länder, als eine Fahrt an einem Autobahnanschluss vorbei, und die höheren Risiken sind allen bekannt (s. Spanky oben). Die Zahlen sind über ein Jahr gerechnet. Von über 600.000 Menschen starben in einem Jahr ca. 0,08 % durch Unfall; in Deutschland ist diese Quote zwar "nur" 0,027% (s. hier: über 21.000 in 2013), aber der Unterschied ist angesichts der deutlich höheren Risiken erstaunlich gering.

Übrigens ist die hervorgehobene Meldung von 6 toten Kindern bei insgesamt 30 toten Menschen ebenso manipulativ, und soll mehr Mitgefühl wecken. Dabei gibt es keine Altersgrenze, ab der ein Unfall weniger schlimm wäre. Und es ist auch irrational, sich über 500 verunglückte Flüchtlinge mehr Gedanken zu machen, als über die über 20.000 Unfalltote in unserem Land. Bei letzteren haben wir allerdings einen deutlich größeren Hebel, Menschenleben zu retten; für die 500 können wir hier genauso wenig, wie für Opfer von Erdbeben oder Epidemien.

Schwarzfahrer 08.12.2015 20:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188645)
Es besteht kein Anlass zu der Befürchtung, Europa sei in zwei Jahren "hart rechts".

Ich hoffe zwar, ich liege falsch, aber der Spruch erinnert mich fatal an das, was Ende der 1920-er Jahre auch gerne wiederholt wurde, als die ersten Stimmen vor den braunen Jungs gewarnt haben. Es war damals falsch, nicht an die Wahrscheinlichkeit des Schlimmstmöglichen zu glauben, und daher untätig zuzuschauen; heute halte ich es für nicht weniger sträflich. Mach's nicht an der Zahl von 2 Jahren fest, aber das Risiko ist in recht naher Zukunft real, außer wir/die Politik nehmen es ernst.

Klugschnacker 08.12.2015 20:20

Ich fürchte, Deine Rechnung ist sachlich falsch. Es geht um das Risiko pro Fahrt und nicht pro Jahr. Denn ein Flüchtling macht eine (1) Fahrt über das Mittelmeer und fährt nicht ein Jahr lang darauf herum.

Ich denke, dass die Nachricht von ertrunkenen Kindern deshalb besonders schmerzt, weil Kinder mit dem ganzen politischen und fundamentalreligiösen Scheiß nichts zu tun haben und trotzdem als erste sterben müssen. Sie symbolisieren dadurch die Ungerechtigkeit der Situation. Niemand hatte vor, Dich zu einem ungerechtfertigten Mitgefühl zu manipulieren. (Und wenn schon).

Grüße,
Arne

Klugschnacker 08.12.2015 20:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1188669)
Ich hoffe zwar, ich liege falsch, aber der Spruch erinnert mich fatal an das, was Ende der 1920-er Jahre auch gerne wiederholt wurde, als die ersten Stimmen vor den braunen Jungs gewarnt haben. Es war damals falsch, nicht an die Wahrscheinlichkeit des Schlimmstmöglichen zu glauben, und daher untätig zuzuschauen;

Unsere Gesellschaft schaut nicht untätig zu. Die wehrhaften Demokratien von heute lassen sich nicht so leicht mit der Gesellschaft der Weimarer Republik vergleichen. Es gibt eine breite gesellschaftliche Bewegung gegen rechts. Aktuell läuft ein Verbotsverfahren gegen die NPD.

Die rechten Parteien haben Forderungen wie eine Abschottung Deutschlands oder des Schengenraums an den Grenzen, Einschränkung des Asylrechts, Einschränkungen bei der Freiheit der Religionsausübung etc. Wir sollten nicht aus Angst vor den rechten Parteien genau diese Dinge fordern. Das wäre wie ein Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

Schwarzfahrer 08.12.2015 20:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188674)
Unsere Gesellschaft schaut nicht untätig zu. Die wehrhaften Demokratien von heute lassen sich nicht so leicht mit der Gesellschaft der Weimarer Republik vergleichen. Es gibt eine breite gesellschaftliche Bewegung gegen rechts. Aktuell läuft ein Verbotsverfahren gegen die NPD.

Die rechten Parteien haben Forderungen wie eine Abschottung Deutschlands oder des Schengenraums an den Grenzen, Einschränkung des Asylrechts, Einschränkungen bei der Freiheit der Religionsausübung etc. Wir sollten nicht aus Angst vor den rechten Parteien genau diese Dinge fordern. Das wäre wie ein Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

Ich sehe leider keine so super wehrhafte Demokratie, wenn auch die Mittel zur Abwehr etwas besser sind, als sie vor 100 Jahren zur Verfügung standen. Gerade die NPD-Verbotsfarce würde ich nicht als Musterbeispiel zitieren. Mein Glaube an einem Erfolg ist leider eher gedämpft, die NPD hat viel Zeit bekommen, sich vorzubereiten.
Meine Vorstellung einer wehrhaften Demokratie sieht z.B. so aus, daß eine aktive öffentliche Agitation von NPD oder Salafisten schnell und effektiv unterbunden wird.

Neben der breiten gesellschaftlichen Bewegung gegen rechts sollten wir auch die mindestens so breite latente Bereitschaft nicht übersehen, vielen rechten Gedanken gegenüber offen zu sein (was seinerzeit ähnlich begann; zum Mechanismus, wie das funktioniert, kann ich den "Er ist wieder da"-Film empfehlen).

Andererseits dürfen wir Vorschläge, die eventuell richtig wären, nicht nur ablehnen, weil sie von Rechts ausgesprochen werden. Dann asszozieren viele diese Ideen ausschließlich mit den Rechten, und finden ihre Ängste nur dort ernst genommen.

Die von Dir aufgezählten Forderungen der Rechten sind weder die größten Heiligtümer unseres Wertesystems, noch die Forderungen, die unsere Demokratie gefährden (außer sie werden radikal überspitzt). Sinn- und maßvolle Maßnahmen auf den zitierten Gebieten würden viel dazu beitragen, daß die Leute sich nicht in größeren Zahlen ganz nach Rechts wenden.

Schwarzfahrer 08.12.2015 20:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188671)
.. Niemand hatte vor, Dich zu einem ungerechtfertigten Mitgefühl zu manipulieren. (Und wenn schon).


Doch, die Presse will natürlich manipulieren, es geht ja um Auflage, Aufmerksamkeit. Und wenn schon, ich bin es mir bewußt. Hoffentlich ist es die Mehrheit der Leser auch.

Klugschnacker 08.12.2015 21:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1188680)
Doch, die Presse will natürlich manipulieren, es geht ja um Auflage, Aufmerksamkeit. Und wenn schon, ich bin es mir bewußt. Hoffentlich ist es die Mehrheit der Leser auch.

Ich mache mir auch eine Menge Sorgen. Aber nicht um möglicherweise unverdientes Mitgefühl für ertrinkende Kinder. Ich verstehe nicht, warum Dich das so umtreibt. Das Problem ist eher unsere Gleichgültigkeit, nicht unsere überbordende Empathie.

neonhelm 08.12.2015 22:02

Beobachtungen aus meinem Alltag:

Ich arbeite ja in einer Notunterkunft. Da gibt's solche und solche Menschen. Nette und weniger Nette. Aber allen ist gemeinsam, dass sie nicht freiwillig von zuhause weg wollten.

Und wenn ich gerade nicht mit Menschen arbeite, repariere ich in der Klitsche meins Schwiegervaters 'Youngtimer' zeitwertgerecht. Da kommen Menschen, die sich ihr Auto bzw die Reparatur kaum leisten können und die sind nicht gut auf Leistungsempfänger jeglicher Art zu sprechen. Und die fühlen sich auch von den Flüchtlingen bedroht, weil sie wissen, dass diese über kurz oder lang mit ihnen konkurrieren werden.

Und zuhause sitze ich auf dem Elternsprechtag im Gymnasium meiner Tochter und diskutiere mit Menschen aus 10 Nationen, die alle wollen, dass ihre Kinder 'was werden' und wo die Herkunft keine Rolle spielt.

Solange es unser Staat nicht schafft, die unteren 20% mit ins Boot zu holen, solange werden wir Gefahr laufen, dass uns unser Sozialstaat um die Ohren fliegt.

P.S. Amüsant finde ich es immer wieder, dass die, die wenig haben, denen die noch weniger haben, ihr bisschen auch noch neiden, anstatt sich zu überlegen, wie es kommt, dass andere viel, viel mehr verdienen als sie.

Klugschnacker 08.12.2015 22:38

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1188693)
Solange es unser Staat nicht schafft, die unteren 20% mit ins Boot zu holen, solange werden wir Gefahr laufen, dass uns unser Sozialstaat um die Ohren fliegt.

Was meinst Du damit konkret, "mit ins Boot holen"? Ihre Löhne oder Bezüge anheben, Wohnungen stärker bezuschussen, Steuern für diese Einkommensgruppe senken? Ich fände das sympathisch, aber manche sind der Meinung, dass uns genau dadurch der Sozialstaat um die Ohren flöge. Wie hast Du Deine Anregung konkret gemeint?

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1188693)
Amüsant finde ich es immer wieder, dass die, die wenig haben, denen die noch weniger haben, ihr bisschen auch noch neiden, anstatt sich zu überlegen, wie es kommt, dass andere viel, viel mehr verdienen als sie.

Ja, oder wie es kommt, dass sie Kindergärten, Schulen, Ärzte, Krankenhäuser, Straßen, Kulturangebote usw. nutzen können, ohne selbst nennenswert in die Gemeinschaftskasse einzuzahlen.
;)

keko# 09.12.2015 09:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1188645)
Meine Meinung dazu: Das ist Schwarzmalerei, mit der Du den Rechten in die Hände spielst. Denn die Schuldigen dieser bevorstehenden Hölle sind ja bereits gefunden: Die Kriegsflüchtlinge sowie jene, die hier in Deutschland möglichst vielen von ihnen helfen möchten.

Ich weiß, dass du aktiv was tust, aber ich glaube, dass Leute "wie du" (also nicht du persönlich) langfristig die größere Gefahr sind als Schwarzmaler wie ich. Das große Ungleichgewicht in der Welt, Millionen von möglichen Einwanderern aus einem fremden Kulturkreis, zum großen Teil unzureichend ausgebildet. Die Bundeskanzlerin, die unsere Grenzen nicht schützen will oder kann usw. Man kann zwar von einem hohen moralischen Ross aus das alles verharmlosen und relativieren, aber dann verliert man "unten" vermutlich langfristig eine ganz große und wachsende Zahl Menschen, die dann den üblichen Rattenfängern hinterherlaufen, die einfache Antworten versprechen. Die vielen Le Pen-Wähler sind fast alle keine grölenden Nazis, sondern einfach Menschen, die man abgehängt hat. Das wird irgendwann zur Gefahr bzw. Problem für alle.

tandem65 09.12.2015 09:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188734)
Man kann zwar von einem hohen moralischen Ross aus das alles verharmlosen und relativieren, aber dann verliert man vermutlich langfristig eine ganze große Zahl Menschen, die dann den üblichen Rattenfängern hinterherlaufen, die einfache Antworten versprechen.

Inwiefern sind deine Stellungnahmen da besser geeignet das zu verhindern?
Schon wieder der kommt von dir der Vorwurf der Verharmlosung. Lustigerweise hat Schwarzfahrer den Vorwurf der Manipulation durch die Hervorhebung der toten Kinder gemacht.
Macht doch mal konkrete Vorschläge wie die Grenzen effektiver geschützt werden können. Meine These ist daß wir mit stärkerer Isolation den Druck deutlich erhöhen und wir den IS stärken. Die Jungs und Mädels mögen zwar in unseren Augen Krank sein, aber blöd sind sie halt eben nicht.

FlyLive 09.12.2015 09:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188734)
Ich weiß, dass du aktiv was tust, aber ich glaube, dass Leute "wie du" (also nicht du persönlich) langfristig die größere Gefahr sind als Schwarzmaler wie ich.

Gefahr für was und wen ?

Die Gefahr aus seinem eigenen Luxusleben raus zu müssen ? Die Gefahr sich nicht mehr frei bewegen zu können ? Die Gefahr das Unglücksraben, die in PECHregionen geboren sind, zu uns kommen werden um besser zu Leben ..... einen Teil dieses guten Lebens haben wollen ? Shit, Wen sollen wir dann knechten und ausbeuten ? (Gedankenspiel )

Wenn ich aktuell nach Amerika sehe und höre wie Trump fordert Muslime aus der eigenen Gesellschaft fern zu halten - viele bisher "ruhige" Angesprochene gegen sich und die schreiende USA-Schar aufbringt. Er damit den Graben tiefer gräbt und die Fronten sich aufgrund dessen weiter verhärten. Wenn ich das sehe, denke ich Du liegst falsch. Die meisten Krawalle gründen auf Kontroversen und die wenigstens haben Hilfsbereitschaft, Verständnis Füreinander und ein Lächeln als Grundlage.

MattF 09.12.2015 09:58

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1188741)
Wenn ich aktuell nach Amerika sehe und höre wie Trump fordert Muslime aus der eigenen Gesellschaft fern zu halten - viele bisher "ruhige" Angesprochene gegen sich und die schreiende USA-Schar aufbringt. Er damit den Graben tiefer gräbt und die Fronten sich aufgrund dessen weiter verhärten.


In meinen Augen sind das Abwehrkämpfe der weißen Mittel bis eher sogar
Unterschicht.
Viele Weiße in den USA haben mittlerweile sehr schwer zu kämpfen, wenn sie keine gute Schulbildung haben, können die sich nur mit mehreren Billigjobs über Wasser halten.

Einige davon haben aber das Selbstverständnis als Weiße besser zu sein als all die anderen und das ihnen auch mehr zu steht [weil ihre Väter und Mütter ja das Land aufgenaut haben blablalbla]. Das schwimmt denen alles davon.
(Anmerkung: Nicht jeder Weiße ist so, dass wäre ja wieder Rassismus, aber schon eine erkleckliche Anzahl) Und das sind dann überwiegend die Republikaner Wähler, bzw. Teaparty Wähler. Und da man in den USA ultra niedrige Wahlbeteiligungen hat, können auch 20% Weiße Unzufriedene eine Wahl stark beeinflussen in ihre Richtung.
Auf die zielt zumindest Trump.

keko# 09.12.2015 10:52

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1188737)
Macht doch mal konkrete Vorschläge wie die Grenzen effektiver geschützt werden können. Meine These ist daß wir mit stärkerer Isolation den Druck deutlich erhöhen und wir den IS stärken. Die Jungs und Mädels mögen zwar in unseren Augen Krank sein, aber blöd sind sie halt eben nicht.

Ich bin kein Politiker oder Militär. Aber mir kann keiner erzählen, dass man seine Grenzen nicht schützen kann (Ich könnte jetzt auch googeln und ein paar Ideen aufzählen). Grenzen sind so alt wie Länder und Staaten. Man will es nur nicht, man probiert es nicht. Eine klare Ansage von Merkel würde auch schon helfen. Die Syrer und wahrscheinlich jeder Mensch würde wohl kapieren, dass man nicht grenzenlos Menschen von irgendwo aufnehmen kann.
Im Moment kommen nur 800 Menschen pro Tag nach BaWü. Vor kurzem waren es doppelt so viele. Ich vermute, es werden im Frühling dann wieder mehr. Prinzip Hoffnung.... man schaut, was gerade passiert, wieviele ankommen. Völlig fatal - man muss aktiv steuern, sonst ist man abhängig und kann nur reagieren. Das sind doch Basics! Jedes Unternehmen wäre nach kurzer Zeit am Ende, würde es sich so verhalten.

MattF 09.12.2015 11:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188761)
Ich bin kein Politiker oder Militär. Aber mir kann keiner erzählen, dass man seine Grenzen nicht schützen kann (Ich könnte jetzt auch googeln und ein paar Ideen aufzählen).

Ja, google mal nach Mauer und DDR. Die Deutschen sind perfekt in Grenze sichern.


Zitat:

Grenzen sind so alt wie Länder und Staaten.
Richtig und sie waren noch nie undurchlässig (beweist also nichts) Ab und Zuwanderung ist auch so alt wie die Menschheit, sogar älter als Grenzen und Staaten.

Schwarzfahrer 09.12.2015 11:17

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1188737)
Schon wieder der kommt von dir der Vorwurf der Verharmlosung. Lustigerweise hat Schwarzfahrer den Vorwurf der Manipulation durch die Hervorhebung der toten Kinder gemacht.

Ist da ein Widerspruch? Die mediale Konzentration auf einzelne gefühlsbetonte Dramen unterstützt leider auch die Verharmlosung der für Europa wichtigen Probleme. Es spielt aber auch indirekt den Tod der anderen 24 Erwachsenen Toten herunter.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1188737)
Macht doch mal konkrete Vorschläge wie die Grenzen effektiver geschützt werden können.

Solche Vorschläge gibt es zuhauf, von kompetenteren als ich (und Umsetzungen in anderen europäischen Ländern). Wie keko schon schreibt, es geht überhaupt darum, es zu versuchen, statt resigniert zu sagen, es geht eh nicht. Das ist aktuell fast so, wie wenn man die Geschwindigkeit auf allen Straßen freigibt, mit dem Argument, daß ja die Leute sich eh nicht an Tempolmits halten.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1188737)
Meine These ist daß wir mit stärkerer Isolation den Druck deutlich erhöhen und wir den IS stärken. Die Jungs und Mädels mögen zwar in unseren Augen Krank sein, aber blöd sind sie halt eben nicht.

Den Druck auf wen oder was?
Von einer Regierung erwarte ich zuallererst, daß sie den Blick auf die eigene Bevölkerung richtet. Ob etwas indirekt die IS stärkt, ist schwer zu beurteilen und in meinen Augen sekundär, da unser Einfluß generell gering ist. Was aber kurz- und mittelfristig das eigene Land schwächt, gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Und die Unklarheit der Perpektive, die (von Fakten unabhängig) durch die Verunsicherung von breiten Bevölkerungsschichten den sozialen Frieden kippt, ist eine reale Gefahr, gegen die die regierende Politik aktuell keine oder viel zu wenig überzeugende Signale zu setzen vermag.

BananeToWin 09.12.2015 11:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1188761)
Jedes Unternehmen wäre nach kurzer Zeit am Ende, würde es sich so verhalten.

Dann können wir nur froh sein, dass ein Staat oder eine Gesellschaft keine betriebswirtschaftlich und gewinnorientiertes Unternehmen ist. Vergleiche von Politik mit außerpolitischen Bereichen hinken i.d.R. immer. So u.a. auch bei den Stattsschulden und der sparsamen schwäbischen Hausfrau.

Wäre Deutschland eine Unternehmen, dann würde es natürlich seine Grenzen versuchen dicht zu machen und möglichst den Status quo zu erhalten. Über die Frage woher unsere Banen kommen, wer unsere Kleider näht und wer das Metall für unsere Smartphones zu Tage fördert, wurde ja bereits diskutiert.
Aber Gott sei Dank sind wir kein rein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen, und ich hoffe nur das bleibt so. Vor unserer Tür stehen Menschen, die vor Armut, Verfolgung, Hunger und Krieg fliehen. Und da sollte die Frage was uns das kostet erstmal zweitrangig sein.

MattF 09.12.2015 11:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1188772)


Den Druck auf wen oder was?
Von einer Regierung erwarte ich zuallererst, daß sie den Blick auf die eigene Bevölkerung richtet. Ob etwas indirekt die IS stärkt, ist schwer zu beurteilen und in meinen Augen sekundär, da unser Einfluß generell gering ist. Was aber kurz- und mittelfristig das eigene Land schwächt, gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Und die Unklarheit der Perpektive, die (von Fakten unabhängig) durch die Verunsicherung von breiten Bevölkerungsschichten den sozialen Frieden kippt, ist eine reale Gefahr, gegen die die regierende Politik aktuell keine oder viel zu wenig überzeugende Signale zu setzen vermag.


Wenn wir den Syrern helfen, haben wir in 10 Jahren 5 Millionen Menschen die uns dankbar sind, dass wir ihnen geholfen haben und einen Markt für unsere Produkte. Das gilt oder könnte für ganz Europa gelten.

Wenn wir ihnen nicht helfen, dann haben wir in 10 Jahren 5 Millionen die sagen: Die sch.. EU hat uns in unserer schwersten Stunde im Stich gelassen. Die Christen sind genau das was die Mullahs sagen, Ungläubige die es zu bekämpfen gilt.

Welches Szenario sollte eine Bundesregierung anstreben? Meiner Meinung nach macht die BR mit dem ersten Weg alles richtig. Kurzfristig mag das andere zu ein paar € mehr in meiner Tasche führen (wobei ich nicht mal das glaube) mittel bis langfristig ist Freundschaft und Respekt zwischen Menschen wichtiger als kurzfristiger Erfolg.

keko# 09.12.2015 11:29

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1188769)
Ja, google mal nach Mauer und DDR. Die Deutschen sind perfekt in Grenze sichern.




Richtig und sie waren noch nie undurchlässig (beweist also nichts) Ab und Zuwanderung ist auch so alt wie die Menschheit, sogar älter als Grenzen und Staaten.

Wieso so extrem? Ich will doch keine Mauern errichten um DE. Einfach ein funktionierendes Grenzsystem. Da kommen immer noch welche illegal usw. Aber es kann doch nicht sein, dass jeden Tag Hunderte nach BaWü kommen können ohne Ausweis. Muß man über so was überhaupt diskutieren?!
Gestern geisterte durch die Medien, dass wir schätzungsweise 1 Mio unbearbeitet Asylanträge haben. Und täglich kommen neue hinzu. Wie abgefahren ist das eigentlich?!


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