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Hallo Jörn!
Vielleicht solltest Du Dich einmal mit den unterschiedlichen Literatur- und Redegattungen, verschiedenen Stilelementen, usw. beschäftigen, bevor Du wieder zur Bibel greifst. Es soll neben der Bibel noch zahlreiche andere Bücher geben, deren Hauptanliegen es nicht ist, einen tatsachengetreuen historischen Bericht abzugeben oder eine empirisch überprüfbare Theorie zu vertreten. Daß man, wenn man die Bibel so ließt wie Du, zu ungünstigen Ergebnissen für diese kommt, ist nicht so neu. Das hat aber schon vor 200 Jahren seinen Witz verloren und auf dieser Ebene streitet heute kaum noch jemand ernsthaft. |
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Jörn, wie lautet Dein Argument? Ich schenke mir die verwelkten Blumen. |
Zitat:
Dann gibt es eine Unmenge an Gesetzen, etwa in den fünf Mose-Büchern. Zwar enthalten diese auch legendarische Erzählungen, die nicht wörtlich zu verstehen sind, jedoch sind die Gesetze wörtlich zu verstehen, und das steht sogar bei den jeweiligen Kapiteln direkt im Text. Es wird sogar davor gewarnt, diese Gesetze irgendwie zu interpretieren oder abzuwandeln. Du unterliegst dem Irrtum, dass die Bibel aus einer Reihe von Fabeln und Gleichnissen besteht, die interpretiert werden müssen, aber das trifft nur auf einen kleinen Teil (etwa im Neuen Testament) zu, oder auf die Schöpfungslegenden des AT. Eine der wichtigsten Quellen des Neuen Testaments besteht aus den Paulus-Briefen, und hier ist überhaupt nichts legendarisch oder fabulös erzählt, sondern es ist eine nüchterne Korrespondenz. Hier ist jedes Wort wörtlich zu verstehen, und das Christentum gründet sich vor allem auf diese Briefe. Du kannst gerne bei den örtlichen Kirchen nachfragen, ob folgende Dinge nur eine Fabel sind oder wörtlich verstanden werden müssen: - Die Schöpfung der Welt durch den einzigen, wahren, lebendigen Gott; - Die Gottessohnschaft von Jesus; - Die Kreuzigung Jesu, sein Tod, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt; - Die unbefleckte Empfängnis Marias, ihre Himmelfahrt mit Leib (!) und Seele; - Sofern katholisch: die Kirche als alleinige von Gott eingesetzte Autorität über die Offenbarung. |
Zitat:
Bis Du der Meinung, dass dies zutrifft? Ist Gott Urheber dieser Texte? Hat der Schöpfer der Welt ein Buch geschrieben und es der Kirche anvertraut? Ist das wahr oder unwahr? |
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M.a.W.: wenn ich einen historischen Bericht lesen möchte, wenn ich ein theoretisches Weltverständnis oder eine physikalische Theorie des Universums haben möchte, dann lese ich nicht die Bibel und würde es zu diesem Zweck auch keinem raten. Wenn ich auf der Suche nach anderen natürlicheren menschlichen Bedürfnissen, wie etwa ethischer Orientierung, Sinn, Hoffnung, Trost, Erlösung und Ähnlichem bin, kann ich die Bibel lesen. Generell wird man aber heutzutage, bei uns zumindest, zu nichts von alledem gezwungen. |
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Was bedeutet es diesen Satz zu sagen: „Dieses Buch enthält das Wort Gottes.“? Ein Hinweis: Nicht alle Sätze, die die grammatische Form eines Aussagesatzes haben, wollen Dir einen empirischen Sachverhalt mitteilen. Welche Wirkung beim Leser könnte mit dem Satz bezweckt sein? |
Zitat:
Du schreibst, ich solle ich mich eher auf die "zentrale Botschaft" konzentrieren. Ich habe in meinem Posting beschrieben, was ich für zentral halte. Hier ist nochmal diese kurze Liste; bitte sage mir, welche davon nicht zentral sind: - Die Schöpfung der Welt durch den einzigen, wahren, lebendigen Gott; - Die Gottessohnschaft von Jesus; - Die Kreuzigung Jesu, sein Tod, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt; - Die unbefleckte Empfängnis Marias, ihre Himmelfahrt mit Leib (!) und Seele; - Sofern katholisch: die Kirche als alleinige von Gott eingesetzte Autorität über die Offenbarung. |
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