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dasgehtschneller 21.04.2020 13:36

Das grösste Problem beim schwedischen Modell finde ich die Risikopersonen zu schützen.
Es muss sich nur ein einziger Altenpfleger am Wochenende in der Bar infizieren und im schlimmsten Fall steckt er sein ganzes Heim an bevor überhaupt die ersten Symptome auftreten. Je breiter das Virus in der Öffentlichkeit verbreitet ist, desto grösser die Chance.


Und dann reden sie von einer Durchseuchung im Mai, sprechen dabei aber von 3-5% der Bevölkerung. Das ist noch seht weit entfernt von den ca. 70% die es braucht um wirklich von einer Durchseuchung zu reden, wobei ich davon ausgehe dass auch das gute, schwedische Gesundheitssystem mit den 3-5% schon ziemlich am Limit sein dürfte.


Ich finde es einen interessanten Ansatz und der Rest der Welt kann sicher viel davon lernen, ich bin aber doch froh in einem Land zu leben das einen halbwegs guten Mittelweg zwischen Einzelhaft und totaler Sorglosigkeit gewählt hat.

Ich bin auch gespannt ob sie es wirklich so durchziehen können oder ob sie wie Grossbritanien oder die Niederlande die Anfangs auch diesen Weg gehen wollten dann irgendwann doch zurückkrebsen und das Land dicht machen müssen.

qbz 21.04.2020 13:46

Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1526662)
........
Ich finde es einen interessanten Ansatz und der Rest der Welt kann sicher viel davon lernen, ich bin aber doch froh in einem Land zu leben das einen halbwegs guten Mittelweg zwischen Einzelhaft und totaler Sorglosigkeit gewählt hat.
.......

Bei der geringen Bevölkerungsdichte dauert es vermutlich länger, bis sich das Virus im Land relativ gleichmässig verteilt wie in städtischen Umgebung. D.h. die Stockholmer Zahlen bilden vermutlich die zukünftigen für die anderen Regionen.

Antracis 21.04.2020 13:58

Vor allem muss man sich vielleicht wirklich mal bemühen, sich den Unterschied zwischen einem Land mit 230 Einwohnern pro Quadratkilometer und einem Land mit 23 Einwohnern pro Quadratkilometern klar zu machen.

Das nützt einem während eines Fussballspieles mit 30000 Menschen oder einer Univorlesung mit 300 Studenten natürlich nix (weshalb solche Veranstaltungen in Schweden auch konsequenter Weise verboten wurden), macht sich aber in der Summe der Alltagskontakte doch deutlich entlastend bemerkbar

Der Schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell hat sich in den letzten Wochen mehrmals zu seinen Überlegungen geäußert. Es wurde deutlich, dass er das Virus als so gefährlich einschätzt, das die entsprechenden Maßnahmen wie Uni- und Schulschließungen ab Klasse 9, Schließung von Skigebieten und Beschränkungen auf bis zu 50 Menschen notwendig sind.

Weiterhin hat er auf demographische und sozialen Besonderheiten von Schweden verwiesen, weshalb aus seiner Sicht die aktuellen Maßnahmen ausreichend seien.

Letztlich hat er die Wichtigkeit betont, dass diese Maßnahmen auch langfristig bis zu 2 Jahren durchführbar seien.



Die tyische Youtube/Facebook-Interpretation dieser Haltung ist dagegen: Das Virus ist ungefährlich, alles Panik, wir brauchen keine Maßnahmen, wir könnten heute schon alles aufheben. Schaut beispielsweise nach Schweden.

Ehrlich gesagt ist es vor allem diese extreme Polarisierung und Vereinfachung, um nicht von einer bewussten Verfälschung zu sprechen, die mich ziemlich nervt. Dazu gehört auch, dass mittlerweile Prof. Streeck auch so dargestellt wird, als hätte er über das Virus ähnliche Ansichten, wie Wolfgang Wodarg. Leider beteiligen sich da die Medien auch nur allzu gern an der Zuspitzung, das steigert natürlich Zugriffs- und Verkaufszahlen.

Körbel 21.04.2020 15:44

Schoo irgendwie geil, da hat die deutsche Regierung alles so gut im Griff und dann sagen sie das Oktoberfest jetzt schon ab.

Finde den Fehler.:Lachen2:

Nette1 21.04.2020 15:51

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1526713)
Schoo irgendwie geil, da hat die deutsche Regierung alles so gut im Griff und dann sagen sie das Oktoberfest jetzt schon ab.

Finde den Fehler.:Lachen2:

Wann denn sonst, wenn nicht jetzt?

ThomasG 21.04.2020 16:16

Was sagt ihr dazu?*
Wer das überhaupt nicht merkwürdig findet, den verstehe ich nicht.
Ich habe mich aber bisher nur ganz oberflächlich damit befasst.

*
Zitat:

Zitat von spiegel.de
Am 18. Oktober 2019 haben die Bill und Melinda Gates Stiftung, das Weltwirtschaftsforum und das Johns Hopkins Center for Health Security zu Übungszwecken ein Pandemie-Szenario simuliert. Dies sollte zum Beispiel aufzeigen, wie Regierungen, Behörden und Unternehmen in diesem Krisenfall am besten zusammenarbeiten. Beim "Event 201" - so hieß die Veranstaltung - war der Auslöser der weltweiten Pandemie ein fiktives Coronavirus. Die Veranstaltung konnte per Livestream verfolgt werden, die Videos sind hier abrufbar.

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/...4-5fb8fd7db593

*
Zitat:

Zitat von centerforhealthsecurity.org
The Event 201 scenario

Event 201 simulates an outbreak of a novel zoonotic coronavirus transmitted from bats to pigs to people that eventually becomes efficiently transmissible from person to person, leading to a severe pandemic. The pathogen and the disease it causes are modeled largely on SARS, but it is more transmissible in the community setting by people with mild symptoms.

Quelle: https://www.centerforhealthsecurity.org/event201/media

Estebban 21.04.2020 16:23

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1526720)
Was sagt ihr dazu?*
Wer das ünerhaupt nicht merkwürdig findet, den verstehe ich nicht.
Ich habe mich aber bisher nur ganz oberflächlich damit befasst.

*

Quelle: https://www.freewiki.eu/de/index.php?title=Event_201

Wäre ja komisch wenn sich nie jemand mit Szenarien für eine pandemie beschäftigen würde oder? Und Corona-Viren sind ja offensichtlich nix komplett neues?

Ist natürlich gefundenes fressen, für jeden der gerne überall die große weltverschwörung sieht wenn auch noch bill Gates und die WHO am Tisch saßen.

Statement Johns Hopkins dazu:
http://www.centerforhealthsecurity.o...-Event201.html

Auch hier gilt. Bis ich wirklich ein Zebra vor mir sehe, denke ich bei hufgetrappel weiter an Pferde :)

Das wahrscheinlichste, naheliegendste szenario ist eben meist genau das: das wahrscheinlichste.

Vicky 21.04.2020 16:26

Es gibt regelmäßig Übungen auf nationaler und internationaler Ebene.

In Deutschland ist dafür das Bundesamt für Bevölkerungsschutz zuständig.

Das Dezernat ist das LÜKEX. Dort kann man nachlesen, welche Übungen wann stattfanden. Darunter ist auch eine Übung zu einer weltweiten Pandemie. Bestimmt gibt es so etwas auch auf EU Ebene und weltweiter Ebene. Wäre ja schlimm, wenn dem nicht so wäre...

https://www.bbk.bund.de/DE/Aufgabenu...ekex_node.html


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