Hast Du auch Begründungen für diese drei Thesen?
Zitat:
zweitens, daß Religion keine wissenschaftliche oder historische Theorie im modernen Sinne ist und auch nicht daran gemessen werden muß
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Es spielt eigentlich keine Rolle, ob die Religion sich selbst als "wissenschaftliche oder historische Theorie im modernen Sinne" versteht. Sie muss sich dennoch an diesem Maßstab messen lassen. Religion kann nicht einfach per Dekret festlegen, dass alle wissenschaftlichen oder historischen Nachprüfungen zu unterlassen seien.
Es gibt übrigens keine " christliche Historie" oder " christliche Wissenschaft", sondern es gibt nur "Historie" und "Wissenschaft". Entweder Jericho existierte zum Zeitpunkt X, oder nicht. Keine Argumentation wird daran etwas ändern.
Zitat:
drittens, daß die Religion wesentlich eine praktisch ethische Lehre und von da aus zu beurteilen ist
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Du meinst vermutlich die christliche Religion? Gehört dazu auch die Sklaverei, oder die Geringschätzung der Frau, oder die Todesstrafe, oder die Steinigung bei Ehebruch, oder das Abhacken von Händen, oder das Verbrennen von Hexen und Wahrsagern?
Wie würdest Du die "praktisch ethische Lehre" beurteilen, man solle zur Besänftigung des Gottes den Altar mit Stierblut einschmieren?
Wie nützlich ist nach Deiner Meinung das Gebot, man solle bei einem unaufgeklärten Mord in das nächstgelegene Dorf gehen und dort einer Kuh das Genick brechen, um weiteres Unheil abzuwenden?
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