Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1430653)
Ich habe mir vor einiger Zeit mehrere Publikationen beider Seiten angeschaut (nicht alle 200.000, zitiere aber hier keine), mit dem beruflichen Auge eines wissenschaftlich arbeitender Ingenieurs.
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Vielleicht ist genau das das Problem, dass man mit dem beruflichen Auge eines wissenschaftlich arbeitenden Ingenieurs nicht alle wesentlichen Aspekte sieht.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1430653)
Die Art der Daten, die ich bisher gesehen habe, ist generell so, daß sie viel Spielraum für Interpretation lassen; je nach Anfangspunkt und Definition von "signifikant" kann ich immer Phasen der Stabilität, Abkühlung oder Erwärmung ableiten - das tun dann auch alle fleißig. Wenn ich allerdings als Ingenieur auf einer solchen Datenbasis ein zuverlässiges Produkt verkaufen sollte, wird mir das um die Ohren gehauen, da alle daraus abgeleiteten Prognosen einer großen Unsicherheit unterliegen. Deshalb halte ich die Absolutheit, mit der die "Klima-Alarmisten" ihre Prognosen als unanfechtbar darstellen, für nicht wissenschaftlich nicht angemessen.
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Abgesehen, dass schon der Ausdruck "Klima-Alarmisten" kein wissenschaftlicher sondern ein abwertender ist, nehme ich für mich als Arbeitshypothese an, dass Du damit Recht hat.
Ja, die Prognosen sind anfechtbar. Aber das sind sie in vielen Bereichen. Nehmen wir die aktuelle Lawinensituation. Da tagen Kommissionen, die Experten berechnen und prognostizieren und dann donnert doch eine Lawine viel weiter runter als erwartet und erwischt ein Hotel in Ramsau am Dachstein.
Aber würde jemand auf die Idee kommen, Lawinengefahr zu leugnen, weil die Experten keine hundertprozentig sicheren Prognosen machen können?
Wieso kommt man dann auf die Idee, Gefahren durch den Klimawandel zu leugnen, weil die Experten nicht hundertprozentig voraussagen können, wie sich der auswirken wird?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1430653)
Entsprechend finde ich die Überhöhung des Themas zur Existenzfrage der Menschheit wissenschaftlich nicht begründbar.
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Und schließlich (das wurde hier schon mehrfach diskutiert) halte ich es für müßig, über nicht realisierbare 0-emission-Ziele zu diskutieren (die Erde wird nie die technische Zivilisation aufgeben, das gibt es nur in Star Trek), und falls der Klimawandel uns wirklich bedroht, ist es sogar fahrlässig, diesen Aufwand nicht eher in die Bewältigung der Änderung zu stecken im Sinne von Kontrolle des Bevölkerungswachstums, schonende Ressourcennutzung, Technologientwicklung mit offenem Ausgang und Anpassung an die neuen Umweltbedingungen.
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Da spricht jetzt wieder der Wissenschaftler aus Dir. ;)
Es geht doch hier nicht in erster Linie um die Existenzfrage der Menschheit, sondern um absehbare Naturkatastrophen, die für das einzelne Individuum oder die Menschen in bestimmten Ländern dramatische Folgen haben. Die Menschheit wird schon ein bisschen was aushalten. Aber tröstet das die Mutter oder den Vater, deren Kind gerade in einer Sturmflut ersoffen ist?
Und was "nicht realisierbare" 100-Prozent-Ziele betrifft (wie 0-Emissionen). Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
Wie wäre es - nur einmal als Gedanken-Experiment - mit einer Art Beweislastumkehr: nicht die "Klima-Alarmisten" müssen beweisen, dass der CO2-Anstieg gefährliche Folgen hat. Nein, die "Klima-Leugner" sollen doch mal beweisen, dass der CO2-Anstieg KEINE gefährlichen Folgen hat.