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tridinski 06.05.2022 15:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1658996)
Die EU schiesst sich ins Knie.

Ausserdem ist es für die CO2-Bilanz katastrophal, wenn Europa wegen des Embargos auf Tanker zurückzugreift, obwohl man diesselben Mengen über Pipelines transportieren könnte. Ich warte schon auf die CO2-Öltransportsteuer. :)

Als viel wichtiger und entscheidender sehe ich allerdings die geostrategischen, weltpolitischen Ziele der USA, wie sie Arne im vorigen Kommentar ausgeführt hat.

Boah ey ... der einzige der sich mittelfristig nicht nur massiv ins eigene Knie und weitere Körperteile schießt, sondern gleich ganze Körperteile amputiert ist Russland. Geostrategische Interessen gibt es viele auf der Welt. Wer hätte keine? Entscheidend die der Amerikaner? Entscheidend finde ich die imperialen Wahnvorstellungen der Ar$chgeigen in Moskau.

Der Rest von dir klingt so als sollten die Europäer der Ukraine nicht beistehen damit das Benzin nicht teurer wird??? Mit der sich beschleunigenden Decarbonisierung ist es übermorgen egal was Benzin kostet, es wird nicht mehr gebraucht werden. Wenn da jetzt kurzfristig Heckler&Koch sowie Exxon und weitere Profiteure ein paar $ verdienen ist das bedauerlich aber letztlich relativ egal, wichtig ist was in ein paar Jahren sein wird. Und das sieht bedeutend besser aus wenn dem Russen endlich Einhalt geboten wird, was bereits 2014 hätte passieren müssen. Was man im Nachhinein gut sagen kann. Aber was würden wir 2025 sagen wenn wir das jetzt wieder laufen lassen und Georgien und Estland/Lettland/Litauen dran sind?

Bzgl. des aktuellen Krieges steht für mich an eins den Ukrainern zu helfen ihr Leben und ihre Interessen zu verteidigen. Sie wünschen sich Unterstützung, also wird unterstützt. Meiner Meinung nach ist das auch in unserem Interesse.

nikopol 06.05.2022 15:38

"aufgrund irgendwelcher Befindlichkeiten, die man friedlich hätte klären können" Zitat Klugschnacker.
also bitte...

Klugschnacker 06.05.2022 15:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1659001)
Du gehst leider mit keinem Wort auf meine Argumente von vorhin ein, weil sie dein Narrativ nicht stützen, aber ich wiederhole sie trotzdem:

Ein langdauernder Krieg zwischen Russland und der Ukraine, an dem mehr oder weniger die gesamte NATO mitbeteiligt ist und der (nach deiner eigenen Einschätzung die hoch gefährliche Tendenz zur zunehmenden Eskalierung in sich trägt) schwächt nicht nur Europa, sondern die gesamte Weltwirtschaft. Der Krieg führt zu massiv erhöhter Inflation und steigenden Ölpreisen. Die USA als Volkswirtschaft hat daran nicht das geringste Interesse und es würde die demokratische Partei, die derzeit die Entscheidungsgewalt in den USA haben, zwingend aus dem Amt fegen.

Falls Dein Argument zuträfe, dann wäre doch eine schnelle Eroberung der Ukraine durch Russland aus Sicht der USA am besten gewesen.

Du sagst außerdem, die Beteiligung der NATO an diesem Krieg sei nicht im Interesse der USA, aus wirtschaftlichen Gründen. Nach meiner Wahrnehmung setzen sich die USA jedoch an die Spitze der NATO-Beteiligung in diesem Krieg. Einerseits durch eigene Waffenlieferungen und finanzielle Hilfen im großen Stil, andererseits durch die Koordinierung der NATO-Staaten in Rammstein.

Viele der dort beschlossenen Maßnahmen greifen erst im kommenden Winter. Etwa die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland, aber auch viele andere. Man geht also nicht von einem kurzen Krieg aus.

Klugschnacker 06.05.2022 15:53

Zitat:

Zitat von nikopol (Beitrag 1659004)
"aufgrund irgendwelcher Befindlichkeiten, die man friedlich hätte klären können" Zitat Klugschnacker.
also bitte...

Ich meine die Befindlichkeiten Putins bezüglich der NATO-Osterweiterung. Ich bin der Meinung, dass sich das ohne Krieg hätte klären lassen.

HerrMan 06.05.2022 15:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1659008)
Ich meine die Befindlichkeiten Putins bezüglich der NATO-Osterweiterung. Ich bin der Meinung, dass sich das ohne Krieg hätte klären lassen.

Lese ich das richtig: es war die USA, der wir diesen Horror verdanken?

Und nicht der Umstand, das Putin sich für eine Kreuzung aus Zar und Stalin hält?

Hafu 06.05.2022 16:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1659002)
Mir ging es um die Interessen der USA. Sie sind an einer militärischen und geopolitischen Schwächung Russlands interessiert. ...

Die USA und die EU sind an einer militärischen Schwächung Russlands interessiert, weil dann das Risiko für weitere Staaten erheblich sinkt, von Russland angegriffen zu werden.

In den gerade mal zwei Monaten Krieg in der Ukraine hat Russland wesentlich mehr Soldaten, mehr Flugzeuge, Kampfhubschrauber und Panzer verloren als in 10 Jahren Krieg in Afghanistan. Darüberhinaus hat es (nach Schätzungen von Experten) 2/3 seiner konventionellen Präszisionsraketen verschossen.

Mir scheint es angesichts dieser Zwischenbilanz so, dass die Taktik der Länder die sich entschlossen haben, die Ukraine in ihrer Selbstverteidigung zu unterstützen und dabei als gewollten Nebeneffekt eine deutliche militärische Schwächung Russlands zu erreichen, aufzugehen scheint.

Geopolitische Schwächung eines Landes, das ohnehin geopolitisch schon sehr schwach ist und aufgrund der einseitigen Ausrichtung der eigenen Volkswirtschaft auf den Verkauf fossiler Rohstoffe, sowie aufgrund grassierende flächendeckende Korruption in Zukunft immer schwächer werden wird ist weder notwendig noch ein Ziel von USA oder EU. Das wird ohnehin von selbst passieren (nur jetzt eben durch den Ukraine-Krieg und die sanktionen und sonstigen Folgen eben noch schneller).

Der zunehmende geopolitische Bedeutungsverlust seit dem Ende der UDSSR, den Putin nie verwunden hat, ist ja eine der Hauptursachen für die imperiale agressive Machtpolitik Russlands. Obama hatte vor 10 Jahren schon Russland als "Regionalmacht" bezeichnet. Das war diplomatisch zweifellos ungeschickt, aber nichtsdestoweniger hatte er doch recht damit.


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1659002)
Denkst Du, dass lässt sich mit einem kurzen Krieg und kurzen Sanktionen erreichen oder besser mit einem langen Krieg und langen Sanktionen?
...

Wie ich am Beispiel des russischen Afghanistan-Feldzuges und auch den Fakten belegt habe, lässt sich das mit einem vergleichsweise kurzen und heftigen Krieg wie jetzt in der Ukraine besser erreichen als mit einem jahrelangen Stellungs- und Abnutzungskrieg. Den gab es ja ohnehin bereits 8 Jahre lang in der Ostukraine und die von Russland massiv unterstützten russischen Separatisten im Donbas haben nachweislich nicht zu einer relevanten militärischen Schwächung Russlands beigetragen.

Aber um es nochmal zu betonen: dieser Krieg liegt in keiner Weise im interesse der USA, nicht im Interesse der EU und selbstverständlich auch nicht der Ukraine. Alle westlichen Parteien (mit Ausnahme vielleicht von ein paar westlichen Ölfirmen und Rüstungsfirmen) hätten nur zu gerne auf den Krieg, der ihnen von Russland aufgezwungen wurde, verzichtet. Zunächst mal schadet er allen Parteien massivst und darf deshalb auch nicht zu lange dauern.

Ziel der Sanktionen und Ziel der militärischen Unterstützung ist aber, dass alle seit Kriegsbeginn getroffenen Maßnahmen Russland mehr schaden als dem Westen und dass, wenn irgendwann Bilanz gezogen werden kann für Russland wie für jedes andere Land weltweit eindeutig klar wird, dass sich imperiale Agression im 21.Jahrhundert nicht mehr lohnt. Über eine solche Bilanz würde sich auch Taiwan enorm freuen.
Jedes Land, das einen größeren und militärisch stärkeren Nachbarn hat könnte ein Stück weit erleichtert sein wenn dieses Ziel erreicht werden kann.

Klugschnacker 06.05.2022 16:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1659001)
Genau hier verlässt du den Boden einer noch irgendwie nachvollziehbaren Argumentation und begibst dich in reine Spekulation, die in den nicht zitierten Anteilen des Beitrags immer hanebüchener wird, da du anhand deiner unbegründeten Annahmen immer mehr scheinbar daraus resultierende Folgerungen triffst.

;)

Naja, wir lesen beide dieselben Websites und hören dieselben Podcasts. Was wir da hören, bewerten wir unterschiedlich. Wirklich Ahnung oder Einblick haben wir beide nicht. Insbesondere können wir nicht in die Zukunft sehen.

Meine Ansichten sind laienhafte Bewertungen und Spekulationen, das räume ich gerne ein. Ich bin mir dessen aber bewusst und halte meine Meinung nicht für Fakten. Ich halte sie auch nicht für privilegiert gegenüber anderen Meinungen.

Vielleicht ist das völlig unbegründet, bodenlos und hanebüchen, was ich als meinen Standpunkt zu erläutern versuche. Ich hoffe sehr, dass Du mit Deinen Statements recht hast und wir uns auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden befinden.
:Blumen:

Klugschnacker 06.05.2022 16:13

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1659010)
Lese ich das richtig: es war die USA, der wir diesen Horror verdanken? Und nicht der Umstand, das Putin sich für eine Kreuzung aus Zar und Stalin hält?

HerrMan, bitte verschone mich mit solchem Quatsch. Ich fand Deine bisherigen Statements viel interessanter und habe gerne darauf geantwortet.
:bussi:


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