triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Da fasse ich mir echt an den Kopf… (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26204)

Klugschnacker 21.06.2016 12:31

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231765)
ich unterstelle das Du ihm noch nicht eine persönliche schicksalhafte Erfahrung erklären musstest. Anders ist diese Sicht nicht erklärbar.

Der Tod seiner Großmutter, die wir Zeit seines Lebens jeden Samstagvormittag besuchten und die Einkäufe erledigten, etwas Hausarbeit machten, frühstückten etc.

Kinder verstehen mehr, als man ihnen manchmal zutraut. Es dauert aber eine Weile und erfordert etliche Gespräche, bis sie die Wahrheit verstehen können. Zum Beispiel die Tatsache, dass seine Großmutter, die lange schwer krank war, eine andere Sicht auf den Tod hat als er selbst. Die natürlichen Ursachen des Sterbens sind dagegen für ein Kind relativ leicht zu verstehen, zumindest aus meiner bescheidenen Erfahrung.

zappa 21.06.2016 12:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231769)
Der Tod seiner Großmutter, die wir Zeit seines Lebens jeden Samstagvormittag besuchten und die Einkäufe erledigten, etwas Hausarbeit machten, frühstückten etc.

Kinder verstehen mehr, als man ihnen manchmal zutraut. Es dauert aber eine Weile und erfordert etliche Gespräche, bis sie die Wahrheit verstehen können. Zum Beispiel die Tatsache, dass seine Großmutter, die lange schwer krank war, eine andere Sicht auf den Tod hat als er selbst. Die natürlichen Ursachen des Sterbens sind dagegen für ein Kind relativ leicht zu verstehen, zumindest aus meiner bescheidenen Erfahrung.

Musst das nicht beantworten, wenn es zu persönlich ist: Wie alt war der Bub und wie hast Du den Sinn des Sterbens erklärt?

MattF 21.06.2016 12:56

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231727)
Ich kenne eine Familie, da ist die Mutter an Kebs gestorben. Der nichtgläubige Vater hat seinem kleinen Sohn erzählt, sie wäre nun im Himmel und würde immer auf ihn aufpassen.

Reine Analytiker wie Du, LidlRacer oder Klugschnacker, was würden die wohl sagen ?

Die naturwissenschaftliche Erklärung? Dass die Mutter auf dem Friedhof unter der Erde in einer Holzkiste verrottet ??

Du meinst also Naturwissenschaftler bzw. Atheisten, sind gefühllose Monster?

zappa 21.06.2016 13:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231773)
Du meinst also Naturwissenschaftler bzw. Atheisten, sind gefühllose Monster?

Ich kann nicht für Megalodon sprechen, aber meine Frage wäre auch, wie einem 4- oder 5-jährigen Kind das erklärt werden kann? Ohne Bilder, Metaphern oder ähnliches zu benutzen, die naturwissenschaftlich nicht belegbar oder unplausibel sind, aber eine tröstliche Vorstellung vermitteln können.

ziel 21.06.2016 13:07

Ich möchte, nur mal nen gedanken von mir einwerfen.

Kann es nicht sein, dass in dem wir offen und ehrlich darüber diskutieren können.

Nicht vielleicht doch ein Beweis sein könnte.

Das Gott wie ich ihn empfinde, doch wirkt.
Und jeden irgendwie anspricht.
Wie der jenige, das ,,ansprechen" deutet.
Ist doch eines der Probleme?:Blumen:
Sorry, ich wollte nicht auf zitiren klicken

Klugschnacker 21.06.2016 13:09

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1231774)
Ich kann nicht für Megalodon sprechen, aber meine Frage wäre auch, wie einem 4- oder 5-jährigen Kind das erklärt werden kann? Ohne Bilder, Metaphern oder ähnliches zu benutzen, die naturwissenschaftlich nicht belegbar oder unplausibel sind, aber eine tröstliche Vorstellung vermitteln können.

Trauer bewältigen, indem man gemeinsam und ehrlich trauert. Fragen, auch von Kindern, ehrlich und mitfühlend beantworten.

MattF 21.06.2016 13:18

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1231774)
Ich kann nicht für Megalodon sprechen, aber meine Frage wäre auch, wie einem 4- oder 5-jährigen Kind das erklärt werden kann? Ohne Bilder, Metaphern oder ähnliches zu benutzen, die naturwissenschaftlich nicht belegbar oder unplausibel sind, aber eine tröstliche Vorstellung vermitteln können.


Mal allgemein zum Trösten: Wenn ich jemand sage: "Es ist doch nicht so schlimm, alles wird wieder gut." Dann ist das natürlich wissenschaftlicher Unsinn bzw. ich kann das nicht beweise, dass es nicht doch noch schlimmer kommt. trotzdem kann man das natürlich sagen.

Ansonsten statt Religion hat ein Atheist z.b. den Humanismus. Damit kann man auch gesellschaftliches Zusammenleben regeln, was mit Naturwissenschaften ja wenig zu tun hat, ohne Religion.

Wissenschaftlicch kann man auch nicht belegen, dass es gut ist human zu sein, die Natur ist auch nicht human. Trotzdem ist der Atheist nicht inhuman, sondern zumindest ich das Gegenteil.
Ich kann mir auch ohne Religion Normen geben die zu einem humanen Zusammenleben führen.

keko# 21.06.2016 13:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231779)
Wissenschaftlicch kann man auch nicht belegen, dass es gut ist human zu sein, die Natur ist auch nicht human.

Und warum sind wir Menschen es dann? Dient es nur einer erfolgreicheren Fortpflanzung?


Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231779)
Ich kann mir auch ohne Religion Normen geben die zu einem humanen Zusammenleben führen.

Führt das nicht wieder zu einer Art Religion oder wie sähe das aus? Oder rein auf Gesetzen basiernd?

zappa 21.06.2016 13:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231779)
Mal allgemein zum Trösten: Wenn ich jemand sage: "Es ist doch nicht so schlimm, alles wird wieder gut." Dann ist das natürlich wissenschaftlicher Unsinn bzw. ich kann das nicht beweise, dass es nicht doch noch schlimmer kommt. trotzdem kann man das natürlich sagen.

Ansonsten statt Religion hat ein Atheist z.b. den Humanismus. Damit kann man auch gesellschaftliches Zusammenleben regeln, was mit Naturwissenschaften ja wenig zu tun hat, ohne Religion.

Wissenschaftlicch kann man auch nicht belegen, dass es gut ist human zu sein, die Natur ist auch nicht human. Trotzdem ist der Atheist nicht inhuman, sondern zumindest ich das Gegenteil.
Ich kann mir auch ohne Religion Normen geben die zu einem humanen Zusammenleben führen.

Alles OK. Und was machst Du jetzt in dieser alltagspraktischen Situation?

keko# 21.06.2016 13:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231731)
Ich erwarte die Antwort nicht aus Deiner Feder. Du sagtest ja (für mich etwas verwirrend :Gruebeln: ), Du seist kein Freund der Religionen und glaubtest nicht an Götter. Falls Du jedoch ein Kriterium hast, mit dem sich entscheiden lässt, welche Religion wahr ist und welche falsch, wäre es sehr schade, es nicht zu erfahren. Ich werde es auch nicht angreifen, weder mit einem Hinweis auf die Evolution oder so verrücktem Zeug wie Atome. Ich werde einfach die Klappe halten, versprochen!
:Blumen: :Blumen:

Ich glaube nicht an Götter i.S.v. dass da jemand im Himmel sitzt und runter guckt auf uns. Ich glaube nicht an Religionen, die als Institution dienen, um weltliche Dinge durchzusetzen oder Menschen zu unterdrücken. Ich kann auch nicht sagen, welche Religion wahr oder wahrer (hoffentlich liest das kein Deutschlehrer :Cheese:) ist.
Ich sehe Gott als Anstoßer des ganzen Dilemma :Lachen2: Als Urkraft oder Ursprung, sowas wie die Ewigkeit. Ich lese auch fasziniert Magazine über Urknall, Parallelwelten und habe eine gute naturwissenchaftliche Grundausbildung. Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Ganz im Gegenteil! Wer nicht glaubt, glaubt auch nur und so lange glaube ich halt. Mit Glauben lebt es sich auch einfacher :Cheese:

flaix 21.06.2016 13:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231780)
Und warum sind wir Menschen es dann? Dient es nur einer erfolgreicheren Fortpflanzung?

Diese Antwort ist einfach für mich. Die Menschen sind es dann, wenn sie es sich materiell, gefühlt leisten können. Menschen sind in der Regel dann human wenn sie keinen eigenen Wohlstandsverlust erdulden müssen oder diesen als unwichtig einstufen. Ohne alte Sachen aufreissen zu wollen -> vgl. Flüchtlingsdiskussion

Schwarzfahrer 21.06.2016 13:44

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1231774)
Ich kann nicht für Megalodon sprechen, aber meine Frage wäre auch, wie einem 4- oder 5-jährigen Kind das erklärt werden kann? Ohne Bilder, Metaphern oder ähnliches zu benutzen, die naturwissenschaftlich nicht belegbar oder unplausibel sind, aber eine tröstliche Vorstellung vermitteln können.

Wir durften unserem Sohn den Tod der geliebten Großeltern im Abstand von wenigen Jahren erklären. Er wußte von der Krankheit (Opa hatte Lungenkrebs, Oma war jahrelang im Pflegeheim nach Schlaganfall), wir haben ihn auch darauf vorbereitet, daß jeder irgendwann sterben wird. Geburt und Tod gehören zum Leben, wie Sonne, Nacht, Wind und Wetter; es mag einen unvorbereitet treffen, aber das tiefe Wissen darum erleichtert den Umgang, zumindest wenn es nicht ganz unerwartet kommt. Wir sprechen auch immer wieder davon, daß der andere Großvater irgendwann nicht mehr da ist - auch wenn wir hoffen, daß es noch sehr lange dauert.

Er sah es von sich aus auch so, daß es in gewissen Sinne eine Erlösung von den Leiden war. Die Trauer war leichter zu bewältigen durch gemeinsame Erinnerung an viel Schönes, gemeinsam erlebtes, was dem Kind wichtig war, oder auch an alles, was die Großeltern in ihrem Leben getan haben, um sich bewußt zu machen, daß sie ein schönes, erfülltes Leben hatten.
Ich glaube es war auch wichtig, die Grabbepflanzung gemeinsam zu gestalten, um langsam den Abschied zu vollziehen, und dabei nochmal etwas für die Großeltern tun zu können. Daß man bei der Grab-Gestaltung anfangs noch davon sprach, daß es dem Opa sicher gefällt, wie wir es machen, oder beim Gehen auch mal "Tschüss, Opa" sagte, heißt nicht wirklich, daß man an einem Opa im Himmel glaubt, der herunterschaut - aber er ist dadurch in unserer Erinnerung lebendig und gegenwärtig. Darauf kommt es an, und das vermitteln wir auch dem Kind.

Ob das jetzt religionsfrei ist, oder nur unsere persönliche Religion - mögen andere beurteilen. Ich brauche hierfür weder Kirche noch eine Vorstellungvon Gott oder einem Jenseits, aber auch keine naturwissenschaftliche Erklärungen. Hier geht es um Menschen, Beziehungen, Gefühle, nicht um Naturgesetze.

Megalodon 21.06.2016 13:45

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231773)
Du meinst also Naturwissenschaftler bzw. Atheisten, sind gefühllose Monster?

Nein. Ich frage mich ernsthaft. ob die ganze Wissenschaft in manchen Situationen der richtige Ansatzpunkt ist.

In dem von mir angesprochenen Fall hat das Verhalten des Vaters dem Kind geholfen. Das Kind konnte nämlich mit der Mutter in Kontakt bleiben, indem es abends zB beim zubett Gehen mit ihr gesprochen hat.

Interessant ist hier aber etwas ganz anderes, nämlich die Frage, woher ich das alles weiß. Der Mann ist in einem Sportverein und hat dort sehr viel über die Situation und seine Trauer gesprochen. Er hatte ja seine Frau verloren. Ihm hat das Reden darüber nach eigenen Angaben sehr geholfen. ABER, um die Situation für IHN erträglich zu machen war kein Gott, keine Religion notwendig. Da waren einfach ein paar Männer, die in einem Akt der Mitmenschlichkeit und Humanität einfach mal zugehört haben, sich Zeit genommen haben und auch mal ein paar Bier mit ihm über den Durst getrunken haben. Nicht alle, aber genügend.

flaix 21.06.2016 13:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231769)
Der Tod seiner Großmutter, die wir Zeit seines Lebens jeden Samstagvormittag besuchten und die Einkäufe erledigten, etwas Hausarbeit machten, frühstückten etc.

Kinder verstehen mehr, als man ihnen manchmal zutraut. Es dauert aber eine Weile und erfordert etliche Gespräche, bis sie die Wahrheit verstehen können. Zum Beispiel die Tatsache, dass seine Großmutter, die lange schwer krank war, eine andere Sicht auf den Tod hat als er selbst. Die natürlichen Ursachen des Sterbens sind dagegen für ein Kind relativ leicht zu verstehen, zumindest aus meiner bescheidenen Erfahrung.

o.k. nehmen wir das. Und Du fändest es jetzt schlimm ihm das zu bewahrende Andenken an seine Grossmutter bildlich zu vereinfachen?

ziel 21.06.2016 13:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231783)
Ich glaube nicht an Götter i.S.v. dass da jemand im Himmel sitzt und runter guckt auf uns. Ich glaube nicht an Religionen, die als Institution dienen, um weltliche Dinge durchzusetzen oder Menschen zu unterdrücken. Ich kann auch nicht sagen, welche Religion wahr oder wahrer (hoffentlich liest das kein Deutschlehrer :Cheese:) ist.
Ich sehe Gott als Anstoßer des ganzen Dilemma :Lachen2: Als Urkraft oder Ursprung, sowas wie die Ewigkeit. Ich lese auch fasziniert Magazine über Urknall, Parallelwelten und habe eine gute naturwissenchaftliche Grundausbildung. Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Ganz im Gegenteil! Wer nicht glaubt, glaubt auch nur und so lange glaube ich halt. Mit Glauben lebt es sich auch einfacher :Cheese:

Was denkst Du, auf die frage hin.

Warum sind wir eigentlich geboren worden bzw. warum sind Menschen auf dieser Welt?
Was soll der ganze Quatsch denn, wenn es keinen Sinn ergibt?

Gruß Martin:Blumen:

Klugschnacker 21.06.2016 13:54

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231787)
o.k. nehmen wir das. Und Du fändest es jetzt schlimm ihm das zu bewahrende Andenken an seine Grossmutter bildlich zu vereinfachen?

Nein, wie kommst Du darauf? Ich sage lediglich, dass man meiner Meinung nach Kinder nicht anlügen muss. Du tust ja fast so, als ginge das Andenken oder Betrauern nur durch Bilder, die nicht wahr sind.

flaix 21.06.2016 13:54

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1231788)
Was denkst Du, auf die frage hin.

Warum sind wir eigentlich geboren worden bzw. warum sind Menschen auf dieser Welt?
Was soll der ganze Quatsch denn, wenn es keinen Sinn ergibt?

Gruß Martin:Blumen:

Tut es nicht Martin. Wir Atheisten sehen nur einen Sinn darin das Leben zu gestalten solange es dauert. Es gibt keinen "Auftrag an die Menschheit" aus unserer Sicht

flaix 21.06.2016 13:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231789)
Nein, wie kommst Du darauf? Ich sage lediglich, dass man meiner Meinung nach Kinder nicht anlügen muss. Du tust ja fast so, als ginge das Andenken oder Betrauern nur durch Bilder, die nicht wahr sind.

Ja in der Tat. Ich denke das es ohne "Bilder" für Kinder nicht geht. Das ist eine Liga wie Weihnachtsmann. Ist nicht wahr, aber schöner für Alle wenn man sich darauf einigt.

ziel 21.06.2016 13:59

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231790)
Tut es nicht Martin. Wir Atheisten sehen nur einen Sinn darin das Leben zu gestalten solange es dauert. Es gibt keinen "Auftrag an die Menschheit" aus unserer Sicht

Das ist doch sehr schade.

Ich meine, wir leben doch hier nur max 120 Jahre plus minus.

was ist dann mit dem Rest der Zeit oder unendlichkeit?:confused:

flaix 21.06.2016 14:02

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1231792)
Das ist doch sehr schade.

Ich meine, wir leben doch hier nur max 120 Jahre plus minus.

was ist dann mit dem Rest der Zeit oder unendlichkeit?:confused:

Ich ziehe besondere Motivation und manchmal auch Härte aus dem Umstand der Endlichkeit. Wenn ich nur gläubig sein müsste um Unsterblichkeit zu erreichen, warum sollte ich mich dann für irgendetwas anstrengen? ich meine dann wäre das hier und jetzt ja nur eine vollständig unerhebliche Overtüre....

Klugschnacker 21.06.2016 14:04

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231791)
Ja in der Tat. Ich denke das es ohne "Bilder" für Kinder nicht geht. Das ist eine Liga wie Weihnachtsmann. Ist nicht wahr, aber schöner für Alle wenn man sich darauf einigt.

Ich habe meinem Jungen nie weisgemacht, dass die Geschenke vom Weihnachtsmann kämen. Ich sagte ihm, dass sie von mir kommen, und dass ich dafür arbeiten muss. Und dass ich mich sehr freue, wenn er sich freut. Falls ich daneben lag, können wir den Krempel auch umtauschen.

Ich habe ihm auch mal an Weihnachten (fast) nichts geschenkt, weil uns beiden nichts gescheites einfiel, und er ohnehin von den anderen Erwachsenen jede Menge bekommt. Also haben wir beide uns das aufgespart und zu anderer Gelegenheit ein Geschäft gestürmt, als wir eine gute Idee für ein Geschenk hatten.

Ich frage ihn recht oft, ob er was braucht oder sich gerade etwas wünscht. Wenn es etwas gibt, kaufe ich ihm das. Meistens sagt er jedoch nein. Ich baue da wegen Konsumgütern keine künstliche Spannung auf.
:Blumen:

zappa 21.06.2016 14:08

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231791)
Ja in der Tat. Ich denke das es ohne "Bilder" für Kinder nicht geht. Das ist eine Liga wie Weihnachtsmann. Ist nicht wahr, aber schöner für Alle wenn man sich darauf einigt.

Dem stimme ich zu. Eine gemeinsame, hilfreiche und tröstliche Konstruktion, die nicht für immer geteilt sein muss und nicht für ewig Bestand hat.

Meiner 18-jährigen Tochter kann ich dabei natürlich anders begegnen, als meiner 4-jährigen :-)

zappa 21.06.2016 14:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231794)
Ich habe meinem Jungen nie weisgemacht, dass die Geschenke vom Weihnachtsmann kämen. Ich sagte ihm, dass sie von mir kommen, und dass ich dafür arbeiten muss. Und dass ich mich sehr freue, wenn er sich freut. Falls ich daneben lag, können wir den Krempel auch umtauschen.

Ich habe ihm auch mal an Weihnachten (fast) nichts geschenkt, weil uns beiden nichts gescheites einfiel, und er ohnehin von den anderen Erwachsenen jede Menge bekommt. Also haben wir beide uns das aufgespart und zu anderer Gelegenheit ein Geschäft gestürmt, als wir eine gute Idee für ein Geschenk hatten.

Ich frage ihn recht oft, ob er was braucht oder sich gerade etwas wünscht. Wenn es etwas gibt, kaufe ich ihm das. Meistens sagt er jedoch nein. Ich baue da wegen Konsumgütern keine künstliche Spannung auf.
:Blumen:

Das hast Du auch gemacht als er 3 oder 4 war?

ziel 21.06.2016 14:10

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231793)
Ich ziehe besondere Motivation und manchmal auch Härte aus dem Umstand der Endlichkeit. Wenn ich nur gläubig sein müsste um Unsterblichkeit zu erreichen, warum sollte ich mich dann für irgendetwas anstrengen? ich meine dann wäre das hier und jetzt ja nur eine vollständig unerhebliche Overtüre....

Und wenn es so einfach wäre, wie du schreibst?:Blumen:

keko# 21.06.2016 14:13

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231790)
Tut es nicht Martin. Wir Atheisten sehen nur einen Sinn darin das Leben zu gestalten solange es dauert. Es gibt keinen "Auftrag an die Menschheit" aus unserer Sicht

Ist ja auch bequemer so zu leben. Könnte für viele unangenehm werden, angenommen man müsste sich für seine Taten rechtfertigen. Man lebt hier und jetzt und scheiß doch auf alles davor und danach. Gewinnmaximierung -- ICH will möglichst viel abgreifen, ICH will möglichst viel Spaß haben in dieser endlichen Zeit.

flaix 21.06.2016 14:16

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1231798)
Und wenn es so einfach wäre, wie du schreibst?:Blumen:

mhm- meone Meinung: dann gäbe es keine Triebfeder für menschliches Handeln und wir würden heute noch in Höhlen sitzen und einfach abwarten.

flaix 21.06.2016 14:16

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231799)
Ist ja auch bequemer so zu leben. Könnte für viele unangenehm werden, angenommen man müsste sich für seine Taten rechtfertigen. Man lebt hier und jetzt und scheiß doch auf alles davor und danach. Gewinnmaximierung -- ICH will möglichst viel abgreifen, ICH will möglichst viel Spaß haben in dieser endlichen Zeit.

jetzt hast mir das aber ganz gemein in was Negatives umgekehrt. Warum?

MattF 21.06.2016 14:17

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1231797)
Das hast Du auch gemacht als er 3 oder 4 war?

Also mein Sohn hat schon sehr früh mit 4 oder 5 nicht mehr an den Weihnachtsmann, das Christkind oder den Osterhasen geglaubt. Ohne dass ich ihn dazu überredet hätte. Ihm war da schon klar, dass die Geschenke von Menschen kommen.

Klugschnacker 21.06.2016 14:19

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1231797)
Das hast Du auch gemacht als er 3 oder 4 war?

Nein, aber bald danach. Von Weihnachtsmann habe ich ihm jedoch nie etwas vorgemacht. Ich erklärte ihm, dass es sich dabei um Bilder und Vorstellungen handelt. Ich denke, es war ihm egal.
:Cheese:

keko# 21.06.2016 14:19

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231800)
mhm- meone Meinung: dann gäbe es keine Triebfeder für menschliches Handeln und wir würden heute noch in Höhlen sitzen und einfach abwarten.

Religion und Glaube sind doch Antrieb, nicht Bremse.
Ganz davon abgesehen gibt es ja erfolgreiche Wissenschaftler, die gläubig sind.

MattF 21.06.2016 14:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231799)
Ist ja auch bequemer so zu leben. Könnte für viele unangenehm werden, angenommen man müsste sich für seine Taten rechtfertigen. Man lebt hier und jetzt und scheiß doch auf alles davor und danach. Gewinnmaximierung -- ICH will möglichst viel abgreifen, ICH will möglichst viel Spaß haben in dieser endlichen Zeit.

Stichwort: Humanismus.

Die besten Kapitalisten und Ausbeuter sind und waren im übrigen Christen. Kalvinisten tun sich da schwer hervor.

https://de.wikipedia.org/wiki/Calvin...e_Arbeitsethik


Schwer arbeiten (für den Arbeitgeber) um Gott zu gefallen. Ein super Rezept um Leute auszubeuten.

Gläubige sind nicht per se bessere Menschen.

Pascal 21.06.2016 14:24

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231793)
Ich ziehe besondere Motivation und manchmal auch Härte aus dem Umstand der Endlichkeit. Wenn ich nur gläubig sein müsste um Unsterblichkeit zu erreichen, warum sollte ich mich dann für irgendetwas anstrengen? ich meine dann wäre das hier und jetzt ja nur eine vollständig unerhebliche Overtüre....

Das Gedankengebäude funktioniert nur unter der falschen Prämisse, das ewige Leben sei eine anstrengungslose Selbstverständlichkeit, die unter dem Sterbebett einem jeden Menschen zufällt...vermutlich spielst Du an auf Joh 3,36: wer an den Sohn glaubt hat das ewige Leben. Aber so einfach ist das dann doch nicht, als könne man mal vorsichtshalber seine Unterschrift unter so einen Spruch setzen und sich damit absichern, ohne Risiko quasi, Vollkasko Richtung Ewigkeit...:)

keko# 21.06.2016 14:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231805)
Stichwort: Humanismus.

Die besten Kapitalisten und Ausbeuter sind und waren im übrigen Christen. Kalvinisten tun sich da schwer hervor.

https://de.wikipedia.org/wiki/Calvin...e_Arbeitsethik


Schwer arbeiten (für den Arbeitgeber) um Gott zu gefallen. Ein super Rezept um Leute auszubeuten.

Gläubige sind nicht per se bessere Menschen.

Naja, die größte Greueltaten der Menschheit fanden wohl im 20. Jahrhundert aus extrem weltlichen Gründen statt und ich will nicht wissen, was da noch alles kommt.

MattF 21.06.2016 14:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231803)
Nein, aber bald danach. Von Weihnachtsmann habe ich ihm jedoch nie etwas vorgemacht. Ich erklärte ihm, dass es sich dabei um Bilder und Vorstellungen handelt. Ich denke, es war ihm egal.
:Cheese:

Mein Prinzip ist und war meine Kinder nie anzulügen und ihnen nichts einzureden.

Das kann man natürlich nicht komplett durchhalten. Allein durch Vorbild beeinflusst man seine Kinder natürlich.
Trotzdem kann man darauf achten ihnen nicht irgendwelchen angeblich kindgerechten Unsinn zu erzählen.

flaix 21.06.2016 14:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231804)
Religion und Glaube sind doch Antrieb, nicht Bremse.
Ganz davon abgesehen gibt es ja erfolgreiche Wissenschaftler, die gläubig sind.

ich empfinde das genau umgedreht. Wenn wir uns nicht auf "ihn" verlassen, müssen wir heute schon Verantwortung übernehmen und täglich Rechenschaft ablegen über das was wir tun. Mit "ihm" wird das aufgeschoben

ziel 21.06.2016 14:26

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231805)
Stichwort: Humanismus.

Die besten Kapitalisten und Ausbeuter sind und waren im übrigen Christen. Kalvinisten tun sich da schwer hervor.

https://de.wikipedia.org/wiki/Calvin...e_Arbeitsethik


Schwer arbeiten (für den Arbeitgeber) um Gott zu gefallen. Ein super Rezept um Leute auszubeuten.

Gläubige sind nicht per se bessere Menschen.

Nein sind sie nicht. Bessere Menschen, sie sind so wie Du und ich.

Es steht auch nirgendwo das man für seinen Arbeitgeber schwer Arbeiten soll.
Sonder nur um davon Leben zu können.

keko# 21.06.2016 14:33

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231809)
ich empfinde das genau umgedreht. Wenn wir uns nicht auf "ihn" verlassen, müssen wir heute schon Verantwortung übernehmen und täglich Rechenschaft ablegen über das was wir tun. Mit "ihm" wird das aufgeschoben

Ich sehe den Forscher- und Erkundungsdrang als in die Wiege gelegt an. Das unterscheidet mich z.B. vom Schwein.
Unsere Wissenschaft ist in vielen Teil auf Wissen aus gläubigen Kulturen hervor gegangen.
Und dass das mit dem Rechenschaft ablegen just in time nicht so funktioniert, sieht man ja, wie breits von mir erwähnt, an den vergangenen Weltkriegen.

Schwarzfahrer 21.06.2016 14:34

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1231788)
Was denkst Du, auf die frage hin.

Warum sind wir eigentlich geboren worden bzw. warum sind Menschen auf dieser Welt?
Was soll der ganze Quatsch denn, wenn es keinen Sinn ergibt?

Gruß Martin:Blumen:

Den Sinn müssen wir dem Leben geben - das ist unser "Auftrag". Die Unendlichkeit ist ein großes Wort; ich denke lieber an eine absehbare Zukunft nach meiner Zeit - darauf sollten wir versuchen Einfluß zu nehmen, dann war unser Leben nicht umsonst. Ob dieser Sinn in Beiträgen zu einer gesellschaftlichen Umgestaltung, zu technischen Erfindungen, zu Dienstleistungen für andere, zu künstlerischer Gestaltung, zum Großziehen eines Kindes oder zu Hilfe für Bedürftige besteht, ist dabei nebensächlich, bzw. individuell verschieden. Was mit mir danach passiert, ist mir tatsächlich egal.


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231799)
Ist ja auch bequemer so zu leben. Könnte für viele unangenehm werden, angenommen man müsste sich für seine Taten rechtfertigen. Man lebt hier und jetzt und scheiß doch auf alles davor und danach. Gewinnmaximierung -- ICH will möglichst viel abgreifen, ICH will möglichst viel Spaß haben in dieser endlichen Zeit.

Die Haltung gibt es sicher reichlich - sie ist aber nicht meine, und wohl auch nicht die von flaix.

schnodo 21.06.2016 14:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231799)
Man lebt hier und jetzt und scheiß doch auf alles davor und danach. Gewinnmaximierung -- ICH will möglichst viel abgreifen, ICH will möglichst viel Spaß haben in dieser endlichen Zeit.

Warum wird "Gewinn" immer so gesehen, dass der Gewinn des einen der Verlust des anderen sein muss? Das ist eine sehr verbitterte Sichtweise.

Meine Erfahrung geht eher dahin, dass Wunsch nach Liebe, Freundschaft und Harmonie - wovon meiner Ansicht nach alle profitieren - die Leute mehr antreibt als die Gier danach mehr zu besitzen.

Und was genau schlecht daran sein soll, möglichst viel Spaß zu haben, will sich mir auch nicht erschließen.

ziel 21.06.2016 14:37

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1231809)
ich empfinde das genau umgedreht. Wenn wir uns nicht auf "ihn" verlassen, müssen wir heute schon Verantwortung übernehmen und täglich Rechenschaft ablegen über das was wir tun. Mit "ihm" wird das aufgeschoben

Das muss ich und mache ich jeden Tag.
Das lehrt mich die Bibel. Da steht Gottes Wort und Wille drin.

Ich muss mich jeden tag verantworten.
Und weil ich das nicht kann, und jeden Tag Sündige.

Brauch ich die vergebung.

Und die zeigt uns Gott durch Jesus Christus:Blumen: :Blumen:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:55 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.