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qbz 03.08.2023 13:05

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1717574)
Idealerweise Ursache finden und beheben.
Ansonsten Konsequenzen ziehen, was weiß ich, vielleicht wie eine Abmahnung oder sowas? Und nach der dritten fliegst du raus?
Bin ja auch kein Spezialist, aber das würde mE sehr vieles verbessern, wenn zumindest Grundkenntnisse bestuenden. Muss ja kein Germanistikstudium werden.

Und welche Konsequenzen schlägst Du für die deutschen Auswanderer auf Mallorca vor, die kein Spanisch können? Oder für die Engländer auf den Kanaren?

Ps. Natürlich verstehe ich auch nicht, weshalb Menschen nicht die Sprache lernen, wo sie wohnen. Ich habe beruflich sehr viele Migranten-Familien (Arbeitsmigranten und Flüchtlinge) kennen gelernt und die Gründe für die Hemmnisse sind halt sehr vielfältig. Sobald die Leute in einer grösseren, eigenen sprachlichen Community leben (siehe Deutsche auf Malle), entfällt oft die "Not"wendigkeit, nicht allerdings für die Kinder, die dann auch den Eltern als Übersetzer helfen

TriVet 03.08.2023 13:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1717581)
Und welche Konsequenzen schlägst Du für die deutschen Auswanderer auf Mallorca vor, die kein Spanisch können? Oder für die Engländer auf den Kanaren?

Ps. Natürlich verstehe ich auch nicht, weshalb Menschen nicht die Sprache lernen, wo sie wohnen.

(Leider) Keine, zumindest solange die sich selbst finanzieren.
In diesem Fall halte ich es zwar für unhoeflich und dumm, aber nicht für einforderbar.

keko# 03.08.2023 13:28

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1717571)
....

Als ich ca. 1990 ein Erasmus-Stipendium wollte, mußte ich auch (u.a.) nachweisen, dass ich die Sprache zumindest elementar beherrsche.
Nehme ich jemanden in meinem Haus auf, so erwarte ich, dass sich der Gast bemüht und nicht, dass ich zB seine Sprache lernen muss(!, aber natürlich gerne will) oder seine Sitten, so sie meinen widersprechen, vorbehaltlos akzeptieren oder gar übernehmen muss. Er darf in seinem Haus ja gerne die Füße auf den Tisch legen. aber nicht in meinem.

In NYC lernte ich ganze Viertel kennen, wo Menschen kaum englisch sprachen. Sie waren bei jemanden angestellt, der ursprünglich aus dem gleichen Heimatland kam wie sie. Es gibt ganze Straßenzüge wie in der alten Heimat (wer neben wem wohnt).
Wenn du in deinem neuen Land viele Menschen mit gleicher Nationalität auffindest, verliert sich irgendwann der Druck, die neue Sprache zu lernen. Du genießt die Annehmlichkeiten des neuen Landes, lebst aber wie gewohnt.

Es ist auch ein Unterschied, ob man als Deutscher in ein europäisches Land zieht, oder als Syrer hierher.

TriVet 03.08.2023 13:36

Alles unwidersprochen.
Aber egal ob Chinatown oder sonstige „Parallelgesellschaften“, sei allen unbenommen, die ohne fremde Hilfe zurechtkommen.
Jedoch muss das mE stark differenziert werden von Hilfsbedürftigen, die (zu recht!) Unterstützung erhalten, aber imho außer diesen Rechten dann halt auch Pflichten haben dürfen.

sabine-g 03.08.2023 13:53

Zu ausländischen Mitbürgern und deren Sprachkenntnissen bin ich auskunftsfähig :Lachen2:
Ich habe in meinem Team 12 Personen, davon kommt genau 50% aus dem Ausland.
Italien, 2x Ukraine, 1x Russland (ganz neu), 1x Österreich :Cheese: , Singapur (ganz neu).

Italien und Ukraine sind schon seit über 20 Jahren Deutschland.
Ein Ukrainer spricht sehr schlechtes deutsch (redet zu Hause nur russisch und spricht jetzt schlechter als vor 20 Jahren, wir haben schon alles mögliche versucht aber keine Chance da was zu ändern), die Ukrainerin und der Italiener haben grammatikalische Probleme haben aber keine Scheu und kennen die meisten Vokabeln.
Der Russe hat einen Deutschkurs gemacht und spricht grammatikalisch gut aber es fehlen noch Vokabeln. Die Kollegin aus Singapur spricht sehr gutes deutsch.
Der Österreicher hat einen Dialekt :Lachen2:
Aus den östlichen Gegenden haben alle einen deutschen Pass.

Wenn die Leute wollen, dann lernen sie die deutsche Sprache, wenn nicht, dann nicht - sie begnügen sich dann damit sich einigermaßen verständigen zu können.

qbz 03.08.2023 14:02

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1717587)
.......
Jedoch muss das mE stark differenziert werden von Hilfsbedürftigen, die (zu recht!) Unterstützung erhalten, aber imho außer diesen Rechten dann halt auch Pflichten haben dürfen.

ca. 48 % der Asylanträge werden abgelehnt, die Menschen sind, auch bei einer Duldung, ausreisepflichtig. Wer die Abschiebung quasi vor Augen hat, ist oft nicht besonders motiviert, Deutsch zu lernen. Ich habe jerweils versucht, zu überzeugen, dass auch bei einer Duldung bei Arbeitseinkommen plus Deutschkenntnissen die Erfolgschancen steigen, eine Abschiebung per Härtefallregelung und anderen Ausnahmen zu umgehen, und manche investieren dann in einen Sprachunterricht.

DocTom 03.08.2023 14:25

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1717571)
Da dürfte sicher große Zustimmung herrschen.
Hier finde ich allerdings zB einen Kritikpunkt der Politik, dass außer einer positiv-einwanderungspolitik a la Kanada etc. (Kannst du was, bist du was, hats du was) nicht zumindest mal ein erster Spracherwerb (und zwar als Bringschuld!) gefordert wird, d.h. wer bleiben will, muss zumindest nach einer gewissen Zeit nachweisen, dass er im Alltag auf deutsch zurechtkommt.
Das finde ich weder zuviel verlangt noch anmaßend noch sonstwas.
Und es ist mE auch nicht primäre Aufgabe des Staates, diese Sprachkenntnisse an den Mensch zu bringen, sondern wer etwas will (Asyl, Grundversorgung etc.), sollte auch guten Willen zeigen.
Und wo ein Wille, da ein Weg...

Als ich ca. 1990 ein Erasmus-Stipendium wollte, mußte ich auch (u.a.) nachweisen, dass ich die Sprache zumindest elementar beherrsche.
Nehme ich jemanden in meinem Haus auf, so erwarte ich, dass sich der Gast bemüht und nicht, dass ich zB seine Sprache lernen muss(!, aber natürlich gerne will) oder seine Sitten, so sie meinen widersprechen, vorbehaltlos akzeptieren oder gar übernehmen muss. Er darf in seinem Haus ja gerne die Füße auf den Tisch legen. aber nicht in meinem.

Sehr guter Beitrag, danke dafür. :Danke:

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1717589)
Zu ausländischen Mitbürgern u...
Der Österreicher hat einen Dialekt :Lachen2:
Aus den östlichen Gegenden haben alle einen deutschen Pass.

Wenn die Leute wollen, dann lernen sie die deutsche Sprache, wenn nicht, dann nicht - sie begnügen sich dann damit sich einigermaßen verständigen zu können.

Leitest du nen technischen Bereich, du bist doch ITler? Gut, bei uns, Bilddatensysteme, alles min. Dipl. oder Dr., geht immer englisch, aber eigentlich haben wir im Team noch alle zu einem guten Deutsch gebracht, Ukrainer, Syrer, Iraner, Iraker, Russen...
Und viel mit den Kollegen reden hilft, "good morning team" an der Kaffeemaschine zB, auch wenn TL (Russland) und AL die Zeit immer für etwas überflüssig halten.
:Blumen:

T.:Huhu:

keko# 03.08.2023 15:38

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1717587)
Alles unwidersprochen.
Aber egal ob Chinatown oder sonstige „Parallelgesellschaften“, sei allen unbenommen, die ohne fremde Hilfe zurechtkommen.
Jedoch muss das mE stark differenziert werden von Hilfsbedürftigen, die (zu recht!) Unterstützung erhalten, aber imho außer diesen Rechten dann halt auch Pflichten haben dürfen.

Hungerleidende sind für mich auch hilfsbedürftig. Wieso sollte die nicht nach DE kommen? Nur weil gerade nicht offiziell Krieg ist oder weil sie für uns nicht sichtbar in den Hütten sterben?
Deutsche waren lange Zeit die größte Einwanderernation in den USA. Man dachte darüber nach, deutsch als offizielle Sprache zu verwenden.


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