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Solche Geschichten enthalten stets die Moral, das Wissen und den Geist der damaligen Zeit. Sie sind ein Beweis dafür, dass ihre Verfasser keinerlei "göttliches" Wissen hatten. |
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Eine "Zauberin" kann nach Deiner Methode als "Verirrung" interpretiert werden, oder als Krankheit, oder als "irgendwas Schlechtes", und sogar als "Doping beim Triathlon". Ich hatte Dich jedoch gefragt, ob es ein konkretes Beispiel gibt für eine Wahrheit, die im Jahr 1687 einen göttlichen Status hatte, heute jedoch nicht mehr. Deine Antwort ist aber nicht konkret, sondern ein Blumenstrauß an vagen Möglichkeiten und Beliebigkeiten, ohne dass Du eine davon begründest. Ich finde es schwierig, damit zu argumentieren. Meiner Meinung nach unterliegst Du einem Irrtum über die Beschaffenheit der Bibel. Nämlich, dass alle Teile davon beliebig ausgelegt werden können und nicht wörtlich gemeint sind. Zwar stimmt es, dass viele Teile der Bibel in Erzählform geschrieben wurden, sodass man deren Bedeutung erst interpretieren muss. Dies trifft jedoch nicht auf alle Stellen der Bibel zu. Beispielsweise nicht auf die Zehn Gebote, und viele andere Gebote/Verbote, die genau so gemeint sind, wie sie geschrieben stehen. Ganz besonders trifft das auf die meisten Texte von Moses zu. Diese sind nämlich genaue Anweisungen, Opfergebote, Gesetze, Preisangaben, Maßeinheiten und Verwaltungsvorschriften. Es sind keine Erzählungen. Bei der Vorschrift, wieviel Geld für eine geschändete Jungfrau an den Vater (!) zu zahlen ist, geht es um genau dies: einen konkreten juristischen Sachverhalt, der anhand einer konkreten Vorschrift geregelt wird. Es sind keine allgemeinen Moralvorstellungen, die sich übertragen lassen, sondern konkrete Regelungen des Alltags. Es sind Wenn-dann-Vorschriften. Speziell das 22. Kapitel im 2. Buch Mose, aus dem das Zitat mit den Zauberinnen stammt, befasst sich ausschließlich mit diversen Rechten: Eigentumsrecht, Fälle von Todesstrafen, Schutzrechte und der Stellung gegenüber der Obrigkeit (inkl. Gott). Es enthält keine Erzählung, kein Gleichnis, keine Fabel. Es ist eine Auflistung an Rechtsansprüchen: Wer hat Anspruch auf was gegenüber wem? Du kannst also nach meiner Meinung nicht einfach behaupten, mit der "Zauberin" sei eventuell "Doping im Triathlon" gemeint. In dem Abschnitt geht es darum, welche Vergehen so schwer sind, dass sie mit dem Tod bestraft werden. Darunter fallen Zauberei, Sex mit Tieren und Opfergaben an falsche (konkurrierende) Tempel. Das ist so konkret wie es nur sein kann. Es ist nicht die Absicht dieses Textes, uns zum Nachdenken zu bringen: "Hm, vielleicht bedeutet 'Sex mit Tieren' soviel wie 'Fischen mit Dynamit' oder womöglich 'Betrug bei der Erbschaftssteuer'?" Sondern die Wirkung des Textes besteht darin, dass er konkret und eindeutig ist. |
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Er ermöglicht Ihnen einen Weg dies zu tun (siehe Vater Unser usw.) und schafft somit die Möglichkeit, dass alle Menschen ohne Last (Sünde) leben können. 2. Ein theologischer Ansatz, der mir plausibel erscheint, meint, dass Gott sich im Verlauf der Heilsgeschichte als dreifaltiger Gott darstellt. Also im Alten Bund als Vater, im Neuen Bund in seinem Sohn, durch die ganze Geschichte hindurch im Geist. Damit will ich sagen. Gott begegnet den Menschen (seinen Menschen) in der Art und Weise, wie sie es, seiner Meinung nach, benötigen. Das Beispiel mit Wasser (und dessen verschiedenen Aggregatzuständen) wirst du sicherlich kennen. 3. Was du als Unsinn beschreibst ist mir nicht verständlich. Wo schlägt Gott sich selbst tot? Letztlich stellt sich hier die Frage nach dem Theodizeeproblem und dessen Annahme, dass Gott allmächtig und gut ist. Ich kann dir hierzu einen Artikel von Peter Knauer empfehlen: http://peter-knauer.de/30.html Zitat:
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1. Ja, ich stimme dir zu das Jesus ein anderes Verständnis des Nächsten besaß als Moses. und das er diesen Begriff nicht erfunden hat. Aber was sagst das aus? Jesus hat den Begriff Nächster im Rahmen seines Gebotes der Nächstenliebe revolutioniert, indem er die Liebe zu Gott, den Menschen und sich selbst als das höchste (und das einzige) Gebot nannte. 2. Der Begriff "Nächster" ist schon in der AT Exegese ein umstrittener Begriff -> Siehe die Exegesen der letzten drei Prohibitive im Dekalog. Bsp. Da das Gebot der Falschaussage (primär) den gerichtlichen Kontext umfasst (es geht hier also um den öffentlich - sozialen Raum), wird deutlich, dass der Terminus "Nächster" schon zu Moses Zeiten wesentlich umfassender verstanden wurde, als du es darstellst. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Verweis aus Jesaja (10,f.), der nämlich die damalige "schwierige" rechtliche Lage anprangert. Hinzufügend möchte ich auf zwei Punkte hinweisen. A. Der Dekalog darf nicht als Rechtslehre verstanden werden, sondern eher als Sippenechos, also allgemeine Verhaltensregeln. B. Ich möchte an Jesu Umgang mit dem Sabbatgebot erinnern. „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen“ (Mk 2,27). |
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Beispiel: "Man kann nur von dem ausgehen, was wirklich geschieht, und sagen, dass es ohne Gott nicht sein kann. Gott ist nicht im bloß potentiellen Sinn "allmächtig", dass er nur beliebiges Mögliche könnte, sondern er ist "in allem mächtig". Ich kenne nichts, was ohne Gott nicht sein kann. Und ich kenne nichts, wo er seine (All-)Macht oder auch nur überhaupt irgendetwas gezeigt hätte. Daher scheint mir die These, dass es ihn nicht gibt, weitaus plausibler als das Gegenteil. Wenn es ihn doch gibt, kann oder will er anscheinend nichts tun, was von uns bemerkbar wäre. Und dann kann er uns auch egal sein. |
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Es gibt es nicht eine einzige Silbe im Neuen Testament, die ein kritisches Verhältnis zur Sklaverei zweifelsfrei machen. Wenn sie zweifelsfrei wären, hätten wir keinen Zweifel. ----- Nehmen wir an, wir könnten uns nicht einigen in der Frage, ob Gott oder Jesus gegen Sklaverei war. Können wir uns dann darauf einigen, dass er die Sklaverei nicht abgeschafft hat? Jedenfalls nicht bis zum 18. Jahrhundert? Würdest Du also zustimmen, wenn ich sage: "Gott und Jesus sahen sich nicht veranlasst, die Sklaverei zu beenden bis zum 18. Jahrhundert"? Würdest Du folgender Behauptung zustimmen: "Während Gott viele Gebete seiner Anhänger erfüllte, erfüllte er kein einziges Gebet eines Sklaven, der darum flehte, er möge die Sklaverei beenden"? Jedenfalls nicht bis zum 18. Jahrhundert? |
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von mir dazu! Thomas |
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Die christliche Lehre und ihre Repräsentanten verhielten sich im Laufe ihrer Geschichte IMHO sehr herrschaftsaffirmativ bzw. wurden in relativ kurzer Zeit nach Jesus (ein paar hundert Jahre später) Teil der herrschenden, ausbeutenden Schicht, beginnend damit, dass das Christentum Staatsreligion in Rom wurde. Wer radikale Ideen von der Abschaffung sozialer Ungerechtigkeit vertrat, wurde in der Geschichte des Christentums schnell der Häresie beschuldigt, ausgeschlossen oder gar verfolgt. Gerechtigkeit für Christen gibt es erst im Himmelreich, der Trost für die Armen. Auch die Reformatoren wie Calvin und Zwingli repräsentierten das neue, in den Städten herrschende Bürgertum (der Katholizismus hingegen den Feudaladel mit Landwirtschaftsbesitz) und sie wirkten im Amt des Bürgermeisters und Reformators. Calvin befürwortete auch die Todesstrafe für Ketzer, während in anderen Ländern die Calvinisten selbst diese fürchten mussten. Die moderne christliche Soziallehre entstand erst als Antwort auf das Industrieproletariat im 18. Jahrhundert, weil man dieses an die Kirche binden und nicht an sozialistische Lehren verlieren wollte. |
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An der zitierten Stelle geht es zweifelsfrei um die Sklaverei. Geht es darum wie Sklaven behandelt werden sollen? Geht es darum daß Sklaven gehalten werden sollen. Worum geht es denn an der Stelle? |
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