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Das Argument lautet, dass die große Komplexität und die reibungslose Maschinerie ein Beweis für einen Schöpfer darstellt, weil man sich nicht vorstellen kann, wie es sonst so gut funktionieren könne. Nehmen wir an, wir würden dieses Argument einem Richter vorlegen. Was wäre das Beweisstück, um unsere These zu belegen? Das Beweisstück wäre keineswegs die Komplexität. Sondern das Beweisstück wäre unser Nichtwissen, unsere Ignoranz. Wir sagen: "Die Tatsache, dass wir es nicht begreifen, ist der Beweis dafür, dass eine Gottheit dahinter stecken muss". Die Täuschung des Arguments besteht darin, dass sich das Argument nur scheinbar um die Komplexität der Natur dreht. In Wahrheit dreht es sich um unser Nichtwissen. Man kann dieses Argument beliebig auf andere Themen anwenden: • "Ich kann mir nicht vorstellen, warum alle Planeten exakt um die Sonne wandern, folglich muss es von Gott gemacht sein." • "Ich kann mir nicht vorstellen, warum Vögel nicht einfach vom Himmel fallen. Muss wohl von Gott so gemacht sein." • "Ich kann mir nicht vorstellen, warum ein Glas Wasser in einer Mikrowelle erhitzt wird, denn man sieht nichts. Sicher steckt Gott dahinter." ------- Die reibungslose Maschinerie der Natur ist in sich selbst ebenfalls eine Täuschung. Denn sie ist nicht reibungslos. Sie erscheint nur so. 99,99% aller Arten sind bereits ausgestorben, weil sie eben nicht in die Maschinerie passten. Noch viel, viel, viel, viel mehr Mutationen wurden von der Natur verworfen, weil sie sich nicht bewährt haben. Übrig blieb, was funktioniert hat. Deswegen erscheint es uns so, als wäre alles perfekt aufeinander abgestimmt geschaffen worden. Das Gegenteil ist der Fall. |
Logisch gedacht müsste man sich auch fragen, weshalb nicht alle Lebewesen - Menschen wie Tiere - nach dem Tod ein ewiges Leben bekommen und weshalb nur eine extrem kleine Minderheit ewiges Leben erhalten sollen. Biologisch gesehen spricht alles dafür, dass nach dem Tod bei Menschen die gleichen biologischen Vorgänge wie bei allen anderen Lebewesen ablaufen und das einzelne Leben mit dem Tod endet.
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Du spiegelst es an der Realität. Das kann also nicht funktionieren. |
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Falls ja, was denkst du, wie weit unser Wissen fortgeschritten ist, um einen deterministischen Zustand zu erhalten? Wieviel vom absoluten Wissen haben wir bereits? |
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Nehmen wir als Beispiel einen Tennisball auf der Kante eines Tennisnetzes. Auf welche Seite wird der Ball fallen? Wenn man die Position des Balls auf der Netzkante sowie seinen Schwung genau kennt, ließe sich gemäß Deiner Frage exakt vorhersagen, auf welche Seite er fallen wird. Bis hierher gibt es also keinen Zufall: Position und Bewegung des Balls legen sein Verhalten exakt fest. Das Problem ist jedoch, dass wir die Position und den Schwung des Balls nicht beliebig genau bestimmen können. Es bleibt stets eine Restungenauigkeit bestehen, ganz gleich wie präzise unsere Messinstrumente sind. Ein Objekt verfügt prinzipiell nicht über einen exakten Ort und gleichzeitig über eine exakte Geschwindigkeit. Es bleibt dadurch eine prinzipielle, der Natur innewohnende Unsicherheit bestehen, ob der Ball nun auf die eine oder die andere Seite des Netzes fällt. Diese Tatsache wird durch die "Heisenbergsche Unschärferelation" beschrieben. Je kleiner ein Objekt ist, desto größer werden die Unschärfen in den Orts- und Geschwindigkeitsangaben. Und damit vergrößern sich die Unsicherheiten in der Vorhersage seines Verhaltens. Auf der untersten Ebene materieller Existenz, bei sehr kleinen Teilchen, ist das Verhalten eines einzelnen Teilchens nicht exakt vorhersagbar. Was kümmern uns Elementarteilchen? Ich erwähne sie deshalb, weil auf dieser mikroskopischen Ebene der Wirklichkeit eine fundamentale Unbestimmtheit besteht. Sie wirkt sich auch auf unsere makroskopische Wirklichkeit aus. Die Welt folgt also festen Naturgesetzen, ist aber gleichzeitig nicht vollständig deterministisch. |
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:Blumen: |
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