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tandem65 07.10.2021 18:05

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1627699)
Statistikvorlesung geschwänzt?

Der Fensterplatz halt, immer in der Sonne gesessen, nach Norden raus. ;)

TRIPI 07.10.2021 23:51

Über 22k Neuinfektionen heute laut Worldometer:-((

LidlRacer 08.10.2021 00:37

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1627739)
Über 22k Neuinfektionen heute laut Worldometer:-((

Scheint ein Datenfehler zu sein.
Die dort angegebene Quelle Tagesspiegel zeigt übereinstimmend mit Risklayer ca. 11.400.

TRIPI 08.10.2021 01:30

Freut mich zu hören

Thomas W. 08.10.2021 03:35

Wer wird eigentlich der neue Gesundheitsminister ?
Bin ja schon etwas aufgeregt , welche Interpretaionen auf Basis welcher Grundlage dann wie gewichtet wird und was dann daraus konkret abgeleitet wird .
Ändert sich da vielleicht etwas an der jetzigen Herangehensweise ?

Schlafschaf 08.10.2021 05:20

Das wäre so ziemlich die letzte Stelle auf die ich als Politiker Bock hätte. Mehr Hass kann man sich wohl nicht einbringen als auf diesem Amt. Egal was man entscheidet weiß 70% von Deutschland ganz genau das das völliger Blödsinn ist!

Mo77 08.10.2021 06:27

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1627745)
Das wäre so ziemlich die letzte Stelle auf die ich als Politiker Bock hätte. Mehr Hass kann man sich wohl nicht einbringen als auf diesem Amt. Egal was man entscheidet weiß 70% von Deutschland ganz genau das das völliger Blödsinn ist!

Gibt gutes Schmerzensgeld.
Für jemanden der Reibung an der öffentlichen Meinung als Nestwärme interpretiert vielleicht genau das richtige?
Gesundheitsökonomen und andere Lobbyisten schreien bestimmt schon und Scharen mit den Hufen.
Man munkelt Elterbeirätinnen könnten sowas auch...
Da wäre es dann auch eine Verbesserung von 85% auf 70%

LidlRacer 08.10.2021 10:13

Wenigstens einer ist etwas schlauer geworden:

Nach Kritik an Coronapolitik
Liefers schockiert von Besuch auf Intensivstation


(Hoffe, die 20.000 Flüchtigkeitsfehler in dem Artikel werden schnell korrigiert ...)

Hafu 08.10.2021 10:52

Zitat:

Zitat von Thomas W. (Beitrag 1627743)
Wer wird eigentlich der neue Gesundheitsminister ?
...

Würde mich sehr, sehr überraschen, wenn das jemand anderes wird als Karl Lauterbach, der trotz miserablen Listenplatz, auf den ihn seine SPD gesetzt hat, seinen Wahlkreis in Leverkusen mit sehr großem Vorsprung (8%) gewonnen hat.

Voraussetzung ist natürlich, dass die SPD das Gesundheitsministerium in den Koalitionsgesprächen zugesprochen bekommt. Innerhalb der FDP sind mir keine echten Gesundheitsexperten geläufig.
Bei den Grünen gäbe es den Notarzt Janosch Dahmen, der sich auch in der Pandemie (wenn auch nicht derart prominent wie Lauterbach) als Gesundheitsexperte einen Namen gemacht hat.

El Stupido 08.10.2021 10:59

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1627792)
Würde mich sehr, sehr überraschen, wenn das jemand anderes wird als Karl Lauterbach, der trotz miserablen Listenplatz, auf den ihn seine SPD gesetzt hat, seinen Wahlkreis in Leverkusen mit sehr großem Vorsprung (8%) gewonnen hat.

Voraussetzung ist natürlich, dass die SPD das Gesundheitsministerium in den Koalitionsgesprächen zugesprochen bekommt. Innerhalb der FDP sind mir keine echten Gesundheitsexperten geläufig.
Bei den Grünen gäbe es den Notarzt Janosch Dahmen, der sich auch in der Pandemie (wenn auch nicht derart prominent wie Lauterbach) als Gesundheitsexperte einen Namen gemacht hat.

Es wäre konsequent und auch verdient, ihn (Lauterbach) zum Gesundheitsminister zu machen (so er denn selbst es auch machen wollen würde).
Janosch Dahmen ist - für mein Empfinden als Laie - auch ein richtig guter. In der letzten Legislaturperiode kam er aber als Nachrücker in den Bundestag, ist also noch nicht sooo lange auf der großen politischen Bühne.

Ich könnte mir vorstellen, dass innerhalb B90/Grüne andere (von Notz, Lindner, Mihalic,...) weiter vorne stehen bei der potentiellen Verteilung von Minister*innenämtern.

Lauterbach for Gesundheitsminister :Blumen:

LidlRacer 08.10.2021 11:04

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1627795)
Es wäre konsequent und auch verdient, ihn (Lauterbach) zum Gesundheitsminister zu machen (so er denn selbst es auch machen wollen würde).

Dass er wollen würde, hat Lauterbach schon vor der Wahl deutlich geäußert.
Fände ich auch höchst sinnvoll, aber er wird für die FDP schwer zu schlucken sein ...

Matthias75 08.10.2021 11:07

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1627638)
Impfung meiden aber gezielt Ansteckung auf Parties suchen des Genesennachweises wegen? Reif für den Darwin-Award. Wie hat es unsere Spezies bloß von den Bäumen geschafft?

Die einen sind runtergestiegen, die anderen runtergefallen....:Maso:

Wenn sich das bewahrheiten sollte, muss man wirklich ernsthaft eine Nominierung für den Darwin-Award in Erwägung ziehen. :Nee: :Nee:

M.

JENS-KLEVE 08.10.2021 11:12

Lauterbach steht für Extrempositionen. Kann man sich ja anhören und drüber diskutieren, aber als Gesundheitsminister würde er für zuviel Unruhe in unserer Gesellschaft sorgen. Dann lieber ein unbeschriebenes Blatt.

El Stupido 08.10.2021 11:15

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1627803)
Lauterbach steht für Extrempositionen. Kann man sich ja anhören und drüber diskutieren, aber als Gesundheitsminister würde er für zuviel Unruhe in unserer Gesellschaft sorgen. Dann lieber ein unbeschriebenes Blatt.

Ob seine Positionen so extrem sind da kann man auch zweierlei Meinungen zu haben.
Zumindest würde ein Fachmann par exellence in das Ministerium einziehen und einen gelernten Bankkaufmann beerben.

LidlRacer 08.10.2021 11:22

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1627803)
Lauterbach steht für Extrempositionen.

Ja, i.d.R. extrem vernünftig und wissenschaftsbasiert.

keko# 08.10.2021 11:27

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1627795)
...

Lauterbach for Gesundheitsminister :Blumen:

Ich wette dagegen. Ihm widerfährt in den sozialen Medien so viel Gegenwind, er würde nicht ernst genommen in seinem Amt, sondern es ginge nur um seine Person.
Taktisch höchst ungklug, wenn er das Amt bekäme.

LidlRacer 08.10.2021 11:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1627808)
Ich wette dagegen. Ihm widerfährt in den sozialen Medien so viel Gegenwind, er würde nicht ernst genommen in seinem Amt, sondern es ginge nur um seine Person.
Taktisch höchst ungklug, wenn er das Amt bekäme.

Auf lauten Gegenwind von kleinen idiotischen Minderheiten sollte man keine Rücksicht nehmen.
Auf Gegenwind von Zeitungen mit großen Buchstaben, die für solche Leute gemacht sind, möglichst auch nicht.

Zweifellos würde es für Lauterbach, der jetzt schon Personenschutz braucht, nicht das reine Vergnügen.

aequitas 08.10.2021 11:52

Wollt ihr Lauterbach aufgrund seiner Haltung in der Corona-Politik? Oder bezieht ihr euch auch auf seine Forderungen in der Zeit davor? Hätte so meine Bedenken mit Lauterbach als Gesundheitsminister - nicht nur aufgrund seiner polarisierenden Rolle während der Corona-Pandemie. Zudem zweifel ich daran, dass Lauterbach als Bundesgesundheitsminister den beiden anderen Koalitionsparteien zu vermitteln wäre.

waden 08.10.2021 12:09

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1627807)
Ja, i.d.R. extrem vernünftig und wissenschaftsbasiert.

Lauterbach hat so viel von sich gegeben. Mit seinen wüsten Horrorszenarien lag er aber auch sehr oft daneben. Auch früher schon lag er gewaltig daneben. Sein Auftreten als Arzt sehe ich fragwürdig, weil er immer wieder massiv Ängste schürte, um vernünftiges Verhalten zu erreichen. Das halte ich so für unärztlich.

LidlRacer 08.10.2021 12:12

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1627815)
Lauterbach hat so viel von sich gegeben. Mit seinen wüsten Horrorszenarien lag er aber auch sehr oft daneben. Auch früher schon lag er gewaltig daneben. Sein Auftreten als Arzt sehe ich fragwürdig, weil er immer wieder massiv Ängste schürte, um vernünftiges Verhalten zu erreichen. Das halte ich so für unärztlich.

Wenn es um das sehr erfolgreiche Schüren von Ängsten geht, denke ich in erster Linie an andere, die das auf Grundlage von Lügenmärchen und Idiotie tun.

aequitas 08.10.2021 12:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1627792)
Würde mich sehr, sehr überraschen, wenn das jemand anderes wird als Karl Lauterbach, der trotz miserablen Listenplatz, auf den ihn seine SPD gesetzt hat, seinen Wahlkreis in Leverkusen mit sehr großem Vorsprung (8%) gewonnen hat.

Weshalb sollte er Bundesgesundheitsminister werden? Er bespielt erfolgreich die Medien, aber ansonsten ist er doch eher eine Randfigur - kein Teil der Sondierungen und - s. Fraktionsfoto - auch nur eine "Randerwähnung".

El Stupido 08.10.2021 12:49

Frage in die Runde: sollten wir die Frage, ob Lauterbach Gesundheitsminister werden sollte nicht weiter hier diskutieren?

waden 08.10.2021 13:35

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1627825)
Frage in die Runde: sollten wir die Frage, ob Lauterbach Gesundheitsminister werden sollte nicht weiter hier diskutieren?

Ich glaube, dass das schon noch hierher gehört.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1627818)
Wenn es um das sehr erfolgreiche Schüren von Ängsten geht, denke ich in erster Linie an andere, die das auf Grundlage von Lügenmärchen und Idiotie tun.

Daran magst Du denken. Das ändert aber nichts daran, welche Rolle Lauterbach spielte. Nur als spontane Beispiele seine Unterstellung, die niedrigen Inzidenzen in Mallorca im Frühjahr 2021 beruhten darauf, dass die Spanier nicht richtig testen könnten. Eine ausgemachte unbegründete Frechheit, die dort auch verständlichderweise nicht gut aufgenommen wurde. Oder seine Warnungen zum "Brandbeschleuniger Wembey-Finale". Oder seine Aussage vom April, dass diejenigen, die jetzt auf den Intensivstationen behandelt werden, „im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt“ seien, was nicht stimmte.. „Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern.“ Stimmte auch nicht. Lauterbach ist in der Summe seiner Äusserungen kritisch zu sehen

Mo77 08.10.2021 13:45

Ist die SPD schon in der Regierung?

Das Fell verteilt man wenn der Bär erlegt ist.

qbz 08.10.2021 13:58

Lauterbach und die Privatisierung der Krankenhäuser:

Zitat:

"Die Rhön AG hat in den letzten Jahren gute Beziehungen zur Politik gepflegt, von der beide Seiten profitiert haben. Direkten Einfluss auf die Gesundheitspolitik nimmt die Rhön AG z.B. über Karl Lauterbach. Lauterbach sitzt im 20-köpfigen Aufsichtsrat der Rhön AG. Außerdem ist er Mitglied des Bundestages der SPD-Fraktion und war langjähriger Berater der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Vor seiner Wahl in den Bundestag gehörte Lauterbach dem Sachverständigenbeirat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen an. Er unterstützt die Zulassung von privaten Leistungsanbietern zur Patientenversorgung. Gleichzeitig macht Lauterbach sich dafür stark, dass Krankenhäuser stärker an der ambulanten Versorgung teilnehmen können und fordert die Reduktion der niedergelassenen Fachärzte. Auffällig ist, dass diese Gesetzesänderungen der Rhön AG nutzen und zu ihrem Konzept passen (siehe: Teleportal-Konzept und medizinische Versorgungszentren). Herr Lauterbach hat also maßgeblich an der Gesundheitsreform mitgewirkt, die es privaten Unternehmen wie der Rhön AG ermöglicht, sowohl Krankenhäuser zu kaufen als auch im ambulanten Bereich Patienten zu versorgen. Dabei profitiert er als Aufsichtsratsmitglied direkt am wirtschaftlichen Erfolg der Rhön AG (jährliche Bezüge von bis zu 44.000 € bzw. Beteiligung am Gewinn des Unternehmens). Einen Interessenkonflikt sieht Herr Lauterbach nicht - Sie etwa?"
http://www.notruf113.org/privatisierung-kliniken.html

keko# 08.10.2021 14:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1627846)
Lauterbach und die Privatisierung der Krankenhäuser:


http://www.notruf113.org/privatisierung-kliniken.html

Drehtür-Effekt. Mal sehen, was Herr Spahn nach seiner Zeit als Minister macht.

Körbel 08.10.2021 14:05

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1627699)
Statistikvorlesung geschwänzt?

Hatte nie Vorlesungen.:Huhu:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1627740)
Scheint ein Datenfehler zu sein.

Ach nee???:Lachen2:

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1627792)
Würde mich sehr, sehr überraschen, wenn das jemand anderes wird als Karl Lauterbach.....

Jeder bekommt den Gesundheitsminister den er verdient.
Klabautermann for President!:Lachanfall:

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1627803)
Lauterbach steht für Extrempositionen.

Ja, Dauerlockdown bis zum Sankt Nimmerleinstag!;)

Ich freu mich jetzt schon.:Cheese:

svenio 08.10.2021 14:14

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1627837)
Ich glaube, dass das schon noch hierher gehört.



Daran magst Du denken. Das ändert aber nichts daran, welche Rolle Lauterbach spielte. Nur als spontane Beispiele seine Unterstellung, die niedrigen Inzidenzen in Mallorca im Frühjahr 2021 beruhten darauf, dass die Spanier nicht richtig testen könnten. Eine ausgemachte unbegründete Frechheit, die dort auch verständlichderweise nicht gut aufgenommen wurde. Oder seine Warnungen zum "Brandbeschleuniger Wembey-Finale". Oder seine Aussage vom April, dass diejenigen, die jetzt auf den Intensivstationen behandelt werden, „im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt“ seien, was nicht stimmte.. „Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern.“ Stimmte auch nicht. Lauterbach ist in der Summe seiner Äusserungen kritisch zu sehen

Ich denke, in der Summe seiner Äußerungen liegt Lauterbach weit häufiger richtig als falsch:

https://www.br.de/nachrichten/wissen...orrekt,SUdXuY5

svenio 08.10.2021 14:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1627846)
Lauterbach und die Privatisierung der Krankenhäuser:


http://www.notruf113.org/privatisierung-kliniken.html


Da es hier um Lauterbach und nicht um die Privatisierung von Kliniken geht sollte man der Vollständigkeit halber auch erwähnen, dass er schon Aufsichtsratmitglied war, bevor er in den Bundestag gewählt wurde und dass er aus dem Aufsichtrat zurückgetreten ist, als Peer Steinbrück ihn 2013 in sein Schattenkabinett berief.

waden 08.10.2021 14:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1627846)
Lauterbach und die Privatisierung der Krankenhäuser:


http://www.notruf113.org/privatisierung-kliniken.html

danke, auch daran denke ich, wenn ich Lauterbachs Expertise bewerte. Ein weiteres Beispiel ist der (offensichtlich ausgesessene) Lipobayskandal:

"Allein im Jahr 2000 kassierte Lauterbach, der für seinen „politischen Kampf schon mal seinen Ruf als Wissenschaftler aufs Spiel setzt“, über 800.0000 Euro für Medikamentenstudien im Auftrag der Pharmaindustrie. Karl Lauterbach war an der Studie über den Cholesterinsenker Lipobay beteiligt, eben jenem Medikament, das die Herstellerfirma Bayer wegen tödlicher Zwischenfälle im Jahr 2001 vom Markt nahm. Karl Lauterbach hatte zuvor zahlreiche Hinweise erhalten, dass Lipobay gefährlich ist und das Menschen sterben werden, wenn das Medikament auf den Markt kommt. Diese Warnungen ignorierte Karl Lauterbach damals ebenso wie es seine Auftraggeber taten."
https://gewerkschaftsforum.de/karl-l...fehlverhalten/

und sein peinlicher Auftritt in Wien
Als Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach bei einem Satellitensymposium des Unternehmens Unilever Bestfoods anlässlich des Europäischen Kardiologenkongresses in Wien eine Kosten-Nutzen-Analyse seines Hauses (Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln) zum Verzehr von Margarine mit Phytosterinestern (Becel pro·activ) vorgestellt hatte, gab es nicht nur offen geäußerte, fachliche Kritik.
Die Modellrechnung des „Beraters der deutschen Bundesregierung“ hatte ergeben, dass sich innerhalb von zehn Jahren 117 000 neue KHK-Fälle vermeiden – und somit Gesundheitsausgaben in Höhe von 1,3 Milliarden Euro einsparen – ließen, wenn gefährdete Personen ihren Fettverzehr auf Margarine mit Phytosterinestern umstellen würden. Unabhängig davon, ob das für die statistische Analyse verwendete Markow-Modell aus dem Jahr 1907 heute noch Relevanz für EbM-basierte Fragestellungen hat und ob die Ergebnisse auf eine deutsche Population übertragbar sind, da das Modell auch von Voraussetzungen der amerikanischen Framingham-Studie ausgeht, fragten sich viele Kongressteilnehmer, warum Lauterbach sich für ein Consumer-Produkt stark macht.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/38...-Nachgeschmack

waden 08.10.2021 14:21

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1627851)
Ich denke, in der Summe seiner Äußerungen liegt Lauterbach weit häufiger richtig als falsch:

https://www.br.de/nachrichten/wissen...orrekt,SUdXuY5

na ja, der BR zählt hier eben die zutreffenden Prognosen zusammen. Aber es ist ebenso leicht, die nicht eingetroffenen Warnungen zusammen zu stellen. Wie man es eben sehen mag. Ich halte ihn insgesamt für unserös. Aber man kann es eben auch aus der gegenteiligen Perspektive sehen.

keko# 08.10.2021 14:23

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1627852)
Da es hier um Lauterbach und nicht um die Privatisierung von Kliniken geht sollte man der Vollständigkeit halber auch erwähnen, dass er schon Aufsichtsratmitglied war, bevor er in den Bundestag gewählt wurde und dass er aus dem Aufsichtrat zurückgetreten ist, als Peer Steinbrück ihn 2013 in sein Schattenkabinett berief.

Es gibt ja ganze Listen von Karrieren zwischen Politik und Wirtschaft. Das sind auch keine Geheimisse und nicht unbedingt anzuprangern. Z.B. Philipp Rösler, 2009 bis 2011 Bundesminister für Gesundheit (wer erinnert sich noch? ;-), wurde später Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des Weltwirtschaftsforums WEF (2014-17).

svenio 08.10.2021 14:25

Ich folge Lauterbach bei Instagram und finde das was er teilt sehr informativ. Ob er eine gute Besetzung als Gesundheitsminister wäre, bezweifle ich jedoch.

Mir scheint es, als wären im Anforderungsprofil für dieses Ministerium medizinischen Kenntnisse nur am Rande gefragt.

Hafu 08.10.2021 14:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1627846)
Lauterbach und die Privatisierung der Krankenhäuser:

"Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt"


http://www.notruf113.org/privatisierung-kliniken.html

:Cheese:

Ist dir bewusst, dass du da 'ne halbseidene Webseite einer regionalen Bürgerinititative aus Gießen verlinkst, die über 15 Jahre alte Vorgänge berichtet?

Die Welt hat sich seitdem ein paar mal weiter gedreht und Menschen (da zähle ich Politiker einfach mal mit dazu), die sich in einem derartigen Zeitraum nicht weiterentwickeln und dazulernen, wären mir hochgradig suspekt.

Wenn sich Lauterbach im Verlauf des letzten Jahrzehntes keine größeren Verfehlungen zu Schulde kommen hat lassen, dann scheint er wirklich ein Top-Mann zu sein und eigentlich klar überqualifiziert für das Amt eines Bundesministers wenn ich die Messlatte mal so grob an den Leistungen von Scheuer, Karlicek, Altmaier, Klöckner, Giffey alleine so in den letzten ein bis zwei Jahren festmache.


Lauterbach war vor 20 Jahren glaube ich zeitweise der Abgeordnete im Bundestag mit den meisten Posten und Nebenverdiensten, so dass ich damals Kritik wegen potenzieller interessenskonflikte durchaus geteilt hätte, aber die Verbindung zum Rhön-Klinikum hat er schon 2013 gelöst und die Auflistung seiner aktuellen Nebentätigkeiten unterstreicht, dass der Lauterbach des Jahres 2021 ganz andere Schwerpunkte (und auch ein ganz anderes Auftreten) hat, als dessen Alter Ego vor zwei Jahrzehnten.

qbz 08.10.2021 14:35

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1627852)
Da es hier um Lauterbach und nicht um die Privatisierung von Kliniken geht sollte man der Vollständigkeit halber auch erwähnen, dass er schon Aufsichtsratmitglied war, bevor er in den Bundestag gewählt wurde und dass er aus dem Aufsichtrat zurückgetreten ist, als Peer Steinbrück ihn 2013 in sein Schattenkabinett berief.

Das ist richtig und danke für die Ergänzung des zitierten Textes, der vor 2013 verfasst wurde.

Aber natürlich beeinflusst Lauterbach die SPD-Position inbezug auf die Klinikversorgung wie z.B. durch seine Stellungnahme zu der bekannten Publikation der Bertelsmann Stiftung, welche die Schliessung von 2/3 der Krankenhäuser vorschlug. Das dieses vorerst nicht umgesetzt wurde, führte auch zu einer relativ sicheren Versorgung in der Corona-Krise im Unterschied zu Italien, wo solche Versorgungszentralisierungen schon abgeschlossen waren.
Bertelsmann-Studie nur „überzogen“. SPD-Experte Lauterbach will die richtigen Kliniken schließen. Einer Studie zufolge müssten zwei Drittel der Krankenhäuser schließen, um die Qualität der anderen zu erhöhen. Karl Lauterbach findet die Zahl zu hoch.

HerrMan 08.10.2021 14:38

Lauterbach ist 75 % der Bevölkerung nicht vermittelbar, so blöd wird die SPD nicht sein. Hier geht es um das Gesundheitsministerium und nicht um den Rektor einer Med-Uni.

Hafu 08.10.2021 14:38

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1627857)
..

Mir scheint es, als wären im Anforderungsprofil für dieses Ministerium medizinischen Kenntnisse nur am Rande gefragt.

das deutsche Gesundheitssystem ist extrem schwer durchschaubar mit seinen extrem komplexen Verzahnungen zwischen ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen, Pflege- und Krankenversicherung, privater und gesetzlicher Krankenversicherung, sich widersprechenden Interessen zwischen optimaler Versorgung, optimaler Wirtschaftlichkeit, an Profitmaximierung orientierten Kliniken und an Qualitätsmaximierung orientierter Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Ich sehe in keinem anderen Ministerium mehr Notwendigkeit für einen Minister, der ein vertieftes Grunderständnis seine Hauptarbeitsgebietes hat als eben im Gesundheitswesen.
Nur Medizin studiert zu haben reicht dafür selbstverständlich nicht aus, schadet aber auch nicht.

Quereinsteiger wie Spahn haben zwar den theoretischen Vorteil erstmal unbelastet und scheinbar unabhängig zu sein, werden aber nur allzu leicht von Lobbygruppen manipuliert und bis sie sich halbwegs in ihrem Fachgebiet auskennen ist die Legislaturperiode auch schon vorbei.

qbz 08.10.2021 14:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1627858)
:Cheese:

Ist dir bewusst, dass du da 'ne halbseidene Webseite einer regionalen Bürgerinititative aus Gießen verlinkst, die über 15 Jahre alte Vorgänge berichtet?
.....

Ja, klar. Der Zeitraum geht ja aus dem verlinkten Text hervor und die gebildete Forenleserschaft kann das schon korrekt einordnen, weshalb ich bei so klaren Artikeln darauf verzichte. Auf die berichteten, bestätigten Fakten hat weder der Zeitpunkt nicht die Quelle einen abändernden Einfluss. Wenn Du es lieber auf Voll-Seidenpapier magst, such Dir einfach die passende Quelle, wo dasselbe stehen wird.

Ich will mit diesen Links nur das Bild von Karl Lauterbach als Gesundheitspolitiker über die allseits bekannten Coronaauftritte erweitern, und seine Positionen sahen sich in der Vergangenheit unter dem Gesichtspunkt fortschrittlicher Gesundheitspolitik durchaus auch mancher berechtigter Kritik ausgesetzt.

tandem65 08.10.2021 15:49

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1627862)
Lauterbach ist 75 % der Bevölkerung nicht vermittelbar,

Hast Du eine Quelle?:Huhu:

HerrMan 08.10.2021 16:02

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1627875)
Hast Du eine Quelle?:Huhu:

Er polarisiert mit seiner extrem sachorientierten Art, darüber sind wir uns doch einig. Wie hier im Forum: die einen sind ihm geradezu hörig, den anderen stellen sich die Nackenhaare auf, sobald sie seinen Namen hören. Ich gehöre zu letzteren, und das nicht weil ich sein Expertise anzweifele, sondern seine komplett empathiebefreite Art der Kommunikation schwach finde. Insbesondere in Krisenzeiten hat das was sehr grenzwertiges.

Man muss kein Flugzeug fliegen können, wenn man Turbinen baut. Neben fachlichen Grundkenntnissen sollten vor allem diplomatisches Verhandlungsgeschick und die Gabe, unangenehme Wahrheiten dem Volk in verdaubaren Häppchen zu vermitteln, die zwei wesentlichen Persönlichkeitsmerkmale unsers nächsten Gesundheitsministers sein. Denn da kommt einiges auf dieses Amt zu die nächsten Jahre.


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