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Hafu 05.05.2022 15:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1658756)
Wer will denn tatenlos zusehen? Die Frage ist ernst gemeint. Wer sagt denn, wir sollen tatenlos zusehen, wenn die Ukraine erobert wird?

Die Gegenposition zur Aufrüstung der Ukraine durch die USA ist nicht Tatenlosigkeit. Wie kommst Du dazu, das immer wieder zu behaupten? Hat das mal jemand gesagt oder stand das mal irgendwo, kam das auf Youtube oder auf Twitter? Hat das hier jemand geschrieben und ich habe es überlesen? Wo kommt das her?

Danke für kurze Aufklärung!
:Blumen:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1658758)
.... Optionen sind hinreichend bekannt.

Mir sind Alternativpositionen zur militärischen Unterstützunge der Ukraine (neben humanitärer und wirtschaftlicher Unterstützung, die bekanntlich ebenfalls in zigfacher Milliardenhöhe durch die USA, die EU und auch viele andere Länder wie GB und Japan geleistet wird) leider nicht wirklich geläufig.
Sie werden nur immer wieder abstrakt in die öffentliche Diskussion geworfen.

Die Alternativen heißen dann "Suchen diplomatischer Lösungen", "Suche nach Kompromissen" oder ähnlich abstrakte Begriffe. Verhandelt wird doch sowieso. Gestern hat Macron bewundernswerte zwei Stunden mit dem Kriegsverbrecher Putin geredet. Glaubt irgendjemand, dass dabei über die neuesten Fußballergebnisse Small Talk betrieben wird?

Wie soll denn ein solcher "Kompromiss" im besten Fall aussehen? Was passiert mit den von Russland neu eroberten und kontrollierten Städten wie Kherson oder Mariupol? Was mit der von Russland erkämpften Festlandsverbindung zur Krim?

Wer sich (aus welchem Grund auch immer) gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine positioniert (womit der Ukraine die Rückeroberung im bisherigen Krieg verloren gegangener Gebiete unmöglich gemacht wird) muss zwingend eine konkrete Antwort auf die oben aufgeworfenen Fragen geben und dabei sich auch unbedingt ein paar Gedanken machen, was ein Kompromiss für die in den o.g. Städten lebenden Menschen (von denen ein Teil vertrieben ist und auf die Rückkehr wartet) bedeuten würde.
Und jeder, der aus Gründen der Deeskalation gegen die Lieferung schwerer Waffen sich ausspricht, muss auch zwingend darüber nachdenken, was es für die weltweite Sicherheitsarchitektur bedeuten würde, wenn der erste Imperiale Angriffskrieg in Europa seit 70 Jahren mit einem Waffenstillstand oder sogar vertraglichen Friedensschluss enden würde, bei dem der angreifende Kriegsverbrecher einen Teil der frisch eroberten Gebiete behalten darf, die angerichteten Schäden im angegriffenen Land nicht bezahlen muss und für die begangenen Kriegsverbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen wird.

Was könnten andere autokratische Herrscher in der gesamten Welt, wie z.B. in China, Kasachstan, Aserbaidschan, Weißrussland, Nordkorea daraus lernen?

Koschier_Marco 05.05.2022 15:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1658716)
Es hülfe vielleicht die deutsche Originalquelle bzgl. unserer Exporte:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pr...22_187_51.html

Ich lese halt die Tass steht ja überall dasselbe

Koschier_Marco 05.05.2022 15:10

Die AEB Association of European Businesses in Russia hat ein Daily Crisis Update

hier der Link

https://aebrus.ru/en/crisis_update/

Sehr gute Fundstelle für alle Sanktionen und Contrasanktionen und micro und makoökonomische Daten

noam 05.05.2022 15:34

Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass irgendwer von einem schwachen Russland profitieren sollte?

Profitieren würden gerade exportstarke Nationen eher von einem Staat der in der Lage ist Güter und Dienstleistungen zu kaufen.

tridinski 05.05.2022 15:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1658756)
Wer will denn tatenlos zusehen? Die Frage ist ernst gemeint. Wer sagt denn, wir sollen tatenlos zusehen, wenn die Ukraine erobert wird?

Die Gegenposition zur Aufrüstung der Ukraine durch die USA ist nicht Tatenlosigkeit. Wie kommst Du dazu, das immer wieder zu behaupten? Hat das mal jemand gesagt oder stand das mal irgendwo, kam das auf Youtube oder auf Twitter? Hat das hier jemand geschrieben und ich habe es überlesen? Wo kommt das her?

Danke für kurze Aufklärung!
:Blumen:

Sanktionen. Gespräche mit Russland. Humanitäre Hilfe. Reise nach Kiew. UN-Petition. Spendensammlung. Parlamentsbeschluss. Sonntagsreden. Gebetskreis. Friedensdemo. Aufnahme von Flüchtlingen.

Alles Taten. Akute Wirkung auf die Eindämmung der militärischen Aggression? Keine.
Es gebietet dem Treiben in der Ukraine keinen Einhalt oder würde es auch nur verlangsamen.

Vielleicht sollte man also sagen "Mit Blick auf den akuten Krieg weitgehend wirkungslose Selbstbeschäftigung" statt "tatenlos". Damit würde dem russischen Militär kein Einhalt geboten, dieses würde Fakten schaffen = ganzes Land besetzen. Aus der Position würden die Russen dann vermutlich auch wieder sprechen wollen, allerdings auch was die Ukraine betrifft die Bedingungen diktieren.

"Taten" für mich also "Aktivität mit unmittelbarer Wirkung".
"Aktivität ohne akute Wirkung": kurzfristig derselben Effekt wie "tatenlos".

P.S. Die Formulierung "Aufrüstung der Ukraine" stört mich. Es suggeriert, dass die Ukraine in die Lage versetzt werden soll jemanden anderen anzugreifen. Das ist offensichtlich nicht der Fall.

Hafu 05.05.2022 16:11

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1658776)
Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass irgendwer von einem schwachen Russland profitieren sollte?
...

Mit "schwach" wird eigentlich im Zusammenhang mit Russland als Sanktionsziel "militärisch schwach" gemeint.

Russland soll durch die Sanktionen und Impportbeschränkungen, sowie auch durch die Verteuerung der Kriegsführung für Russland durch militärische Unterstützung der Ukraine, so geschwächt werden, dass es sich keine überdimensionierte und zu teuren Angriffskriegen wie in Syrien oder der Ukraine fähige Armee leisten kann.

Wenn es eine Möglichkeit gäbe, das russische Militär und die relativ potente russische Rüstungsindustrie isoliert zu treffen und langfristig zu schwächen, ohne die sonstige russische Wirtschaft zu belasten, würde man das sicher tun, aber gerade in einem autokratischen Staat ist das nicht möglich.

HerrMan 05.05.2022 16:11

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1658776)
Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass irgendwer von einem schwachen Russland profitieren sollte?
.

Weils am Ende halt doch die alten weissen Männer waren, die das einfädelten und so ihre Weltherrschaft festigen. Bill Gates, Soros und die ganzen anderen üblichen Verdächtigen aus dem "Finanzimperium". Nur weil der Wladimir auf die reingefallen ist, soll er jetzt an allem schuld sein?

Also im ernst: aus der linken Ecke mit dem Argument zu kommen "schaut mal wie die Sanktionen unsere Wirtschaft schwächen werden - wollt ihr das wirklich? " finde ich reichlich skurril.

Einmal denkt die Mehrheit mal nicht nur an ihr eigenes Wohlergehen, ist auch wieder falsch...

Flow 05.05.2022 16:20

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1658778)
P.S. Die Formulierung "Aufrüstung der Ukraine" stört mich. Es suggeriert, dass die Ukraine in die Lage versetzt werden soll jemanden anderen anzugreifen. Das ist offensichtlich nicht der Fall.

Als Beispiel dazu von britischer Seite :

Minister backs Ukraine carrying out Russia strikes with British weapons
James Heappey says it is ‘completely legitimate’ for Kyiv to identify targets in Russia to disrupt attacks

Offizielle Formulierungen :
Zitat:

"Ukraine needs to strike into its opponent’s depth to attack its logistics lines, its fuel supplies, its ammunition depots"

"completely legitimate for Ukraine to be targeting in Russia’s depth"

He said it was “not necessarily a problem” if British-donated weapons were used to hit sites on Russian soil


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