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abc1971 30.08.2021 08:38

Weiß eigentlich jemand, wie die Regelung beim gestrigen Ötztaler war?
Im Besenwagen saßen die Leute jedenfalls in der Regel ohne Maske und Abstand.....
Naja, Österreich halt.....in der Übertragung lobte der Veranstalter aber sein Hygienekonzept



In Köln was gestern CSD und die Parade war trotz schlechten Wetters gut besucht
Die Zuschauer hatten sich oftmals dicht gedrängt unter Brücken positioniert und feierten ausgelassen und alkoholisiert
Auf der anderen Seite hat die Stadt bei der Genehmigung höchste Ansprüche an die Zuschauerkonzepte, wenn es um die Genehmigung von Kulturveranstaltungen oder Sportevents gilt... :o

TRIPI 30.08.2021 15:48

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1620255)
Das ist ja bekanntlich immer die seriöseste Quelle für alles.....
Mal im Ernst...deine Bekannten haben irgendwelche Symptome, machen einen negativen Coronatest....und anstatt froh zu sein, dass es nicht mit Corona zusammenhängt witterst du die große Verschwörung, weil die Tests auf die Symptome (die aus tausenden Gründen auftreten können) nicht auf Corona ansprechen???

Was soll der anmaßende Tonfall? Mich hat das einfach interessiert. Ich bin kein Mediziner, und deshalb kann ich nicht einschätzen ob ein Virus sich im ganzen Körper aufhält oder nur in den Regionen die Symptome zeigen.

TRIPI 30.08.2021 15:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1620256)
Die Schnelltests sind generell für die Delta-Variante deutlich schlechter geeignet als für den Wildtyp des Virus und es rutschen beim Verlassen auf Schnelltests viele potenziell infektöse Virusträger durch. Deshalb ist 2G deutlich besser und für alle Beteiligten sicherer als 3G (sofern das dritte G mit AG-Schnelltest erlangt wurde).

PCR-Test sind hier in der Senistivität deutlich überlegen, weshalb es auch zu begrüßen ist, dass viele Schulen jetzt auf Pooltest mit PCR setzen, statt auf Schnelltests.

Merci Hafu. Am Ende ist es tatsächlich egal, weil Die Herrschaften sich quasi in eine Woche Eigenquarantäne begeben haben, aber trotzdem gut zu wissen.:Blumen:

dr_big 30.08.2021 15:53

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1620264)
Weiß eigentlich jemand, wie die Regelung beim gestrigen Ötztaler war?

An den Labestationen war Maskenpflicht, nach unbestätigter Quelle haben wohl die Italiener darauf bestanden. Daher an jeder Labe ein Eingang mit Maskenkontrolle und danach eine Enbahnstrasse. Man durfte Verpflegung mitnehmen, aber nicht direkt an den Tischen verspeisen, weil ja die Maske auf dem Gesicht sein musste. Da gab es viel Verwirrung und manch einer kam mit zwei Händen voll Becher und Zeug aus der Labe und wusste dann nicht wie er das jetzt mit vollen Händen futtern soll.
Besenwagen habe ich nicht aufgesucht, da weiß ich nicht wie es gehandhabt wurde.

TriVet 02.09.2021 08:23

Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen wieder über 1000

Viel früher als im letzten Jahr hat die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen die 1000 überschritten.
Und die Patienten sind nun deutlich jünger.

Mo77 02.09.2021 21:46

Sehr hörenswert!!

Link zum DLF


2. September 2021, 20:10 Uhr
Fehlte in der Corona-Pandemie ein gesellschaftlicher Grundkonsens?
Länge 14:55 min
Autor/in Beckmann, Andreas
Hören bis 19. Januar 2038 – 04:14 Uhr
Sendung Aus Kultur- und Sozialwissenschaften
Audio hören Mediatheklink
Text zum Beitrag Pandemie und Demokratie Wurde der Kurs in der Corona-Politik ausreichend ausgehandelt?

TriVet 03.09.2021 16:53

Dänemark erklärt Pandemiefür beendet.

Große Menschenansammlungen und Veranstaltungen ohne Auflagen sind ab diesem Zeitpunkt kein Problem mehr. Klubs und Fußballstadien dürfen wie früher öffnen, der »Coronapas« genannte Impfnachweis muss nirgendwo mehr vorgezeigt werden. Selbst bei steigenden Zahlen soll es nicht mehr automatisch zu neuen Einschränkungen kommen. Die Pandemie gilt in Dänemark damit faktisch als beendet.
Der Gesundheitsminister begründet diesen Schritt mit dem Erfolg der eigenen Coronapolitik. »Die Epidemie ist unter Kontrolle, wir haben Impfraten in Rekordhöhe«, verkündete Heunicke vor wenigen Tagen. Tatsächlich steht Dänemark derzeit besser da als viele andere Länder. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung im Alter über zwölf Jahren sind inzwischen doppelt geimpft.

merz 03.09.2021 21:13

Tja, Überschlagsrechnung: es fehlen uns mehr als 10 Millionen Personen um auf die 80% der Ü12 zu kommen (bitte um Korrektur wer besser kopfrechnen kann :))

Ich bin enttäuscht, hätte nicht gedacht, dass so viele Lockdown, Kranksein und Seuche geil finden.

m.

Mo77 04.09.2021 07:17

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1621517)
Tja, Überschlagsrechnung: es fehlen uns mehr als 10 Millionen Personen um auf die 80% der Ü12 zu kommen (bitte um Korrektur wer besser kopfrechnen kann :))

Ich bin enttäuscht, hätte nicht gedacht, dass so viele Lockdown, Kranksein und Seuche geil finden.

m.

4 Millionen hatten es. Dadurch kannst mal eine Million abziehen.
Dann kommen dann noch viele Kinder dazu.
Du kannst eine gewisse Unsicherheit da nicht verstehen?
Wie viele Kinder haben symptomfrei es auch gehabt?
Deine Behauptung, dass ungeimpfte Lockdown, Kranksein und Seuche geil finden ist unter aller Sau.
Was ist mit Leuten die sich nicht impfen lassen können?
Die hast du ja aber selbstverständlich nicht gemeint.

Michi1312 04.09.2021 07:42

Die Pandemie in den Rohdaten

Egal wie man dazu steht, aber ich finde es werden hier sachlich und nüchtern Dinge auferlegt, die einen zum Nachdenken bewegen, die auch mein Empfinden widerspiegeln.

Was ich aber nicht ganz verstehe ist die Darstellung der Impfwirkung (ab 1:09:20) - das kann doch wirklich nicht sein oder?

dr_big 04.09.2021 07:50

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621542)
Die Pandemie in den Rohdaten
Was ich aber nicht ganz verstehe ist die Darstellung der Impfwirkung (ab 1:09:20) - das kann doch wirklich nicht sein oder?

Auch das wird schon seit 1,5 Jahren immer wieder erklärt und ist nichts neues. Wenn du 20000 Menschen eine begrenzte Zeit beobachtest, dann ist doch logisch, dass sich nur ein relativ kleiner Teil infiziert. Sonst hätten wir schon längst alle Corona gehabt. Die Studienteilnehmer werden auch nicht absichtlich infiziert. Die Ungeimpften haben sich aber 20mal häufiger infiziert, daher ergibt sich die Wirksamkeit von 95%. Das ist doch alles schlüssig, oder was ist dir dabei unklar?

Michi1312 04.09.2021 08:05

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1621543)
Auch das wird schon seit 1,5 Jahren immer wieder erklärt und ist nichts neues. Wenn du 20000 Menschen eine begrenzte Zeit beobachtest, dann ist doch logisch, dass sich nur ein relativ kleiner Teil infiziert. Sonst hätten wir schon längst alle Corona gehabt. Die Studienteilnehmer werden auch nicht absichtlich infiziert. Die Ungeimpften haben sich aber 20mal häufiger infiziert, daher ergibt sich die Wirksamkeit von 95%. Das ist doch alles schlüssig, oder was ist dir dabei unklar?

Ich versteh schon wie sie auf die 95% kommen. aber ist die Darstellung echt so "zulässig"? Also das Verhältnis zwischen nicht infiziert und infiziert? 0,8 % vs. 0,045 % --> sprich in beiden Gruppen haben sich ca. 99% nicht infiziert...

dr_big 04.09.2021 08:35

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621544)
Ich versteh schon wie sie auf die 95% kommen. aber ist die Darstellung echt so "zulässig"? Also das Verhältnis zwischen nicht infiziert und infiziert? 0,8 % vs. 0,045 % --> sprich in beiden Gruppen haben sich ca. 99% nicht infiziert...

Die Zahlen sind so wie sie sind, deshalb ist diese Darstellung natürlich auch zulässig. Entscheindend ist doch nur, welche Schlüsse man daraus zieht. Und genau da rennen die ganzen Schwurbler in die falsche Richtung.

Anderes Beispiel: wenn du 80Mio Deutsche einen Tag lang beobachtest, dann wirst du feststellen, dass sich 99,99% nicht infiziert haben. Das ist Fakt, sagt aber nichts über die Wirksamkeit der Impfung oder die Gefährlichkeit des Virus. Wenn man das weiter denkt, dann folgt daraus, dass sich 250.000 Menschen pro Monat infizieren, davon 237.500 (95%) Ungeimpfte von denen ein gewisser Anteil schwer erkrankt oder sogar stirbt, während unter den 12500 Geimpften nur wenige schwer erkranken und kaum einer stirbt.

Schwarzfahrer 04.09.2021 09:29

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621542)
Was ich aber nicht ganz verstehe ist die Darstellung der Impfwirkung (ab 1:09:20) - das kann doch wirklich nicht sein oder?

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1621543)
Auch das wird schon seit 1,5 Jahren immer wieder erklärt und ist nichts neues. Wenn du 20000 Menschen eine begrenzte Zeit beobachtest, dann ist doch logisch, dass sich nur ein relativ kleiner Teil infiziert. Sonst hätten wir schon längst alle Corona gehabt. Die Studienteilnehmer werden auch nicht absichtlich infiziert. Die Ungeimpften haben sich aber 20mal häufiger infiziert, daher ergibt sich die Wirksamkeit von 95%. Das ist doch alles schlüssig, oder was ist dir dabei unklar?

Die Erklärung ist schlüssig, läßt aber einen Faktor weg: wir wissen nicht, ob die nicht als positiv getesteten in beiden Gruppen auch nicht einem Infektionsrisiko gleicher Art ausgesetzt wurden.

Wenn tatsächlich nur 100 von 20.000 überhaupt einer Infektion ausgesetzt waren, also jede solche Situation zur Infektion führt bei ungeimpften, stimmt die relative Risikoreduktion um 95 % - und bestätigt die Sicht, daß das absolute Infektionsrisiko generell sehr gering ist.

Was aber, wenn von den 20.000 vielleicht 500, vielleicht 1000, vielleicht 5000 einem identischen Infektionsrisiko ausgesetzt waren (kann man das ausschließen?), und nur 100 davon in der Placebogruppe erkranken, dann haben viele eine gewisse natürliche Immunität, die eine manifeste Infektion verhindert - für diese Personen ist dann die Impfung kein Zusatznutzen (und auch sie zu impfen hat keinen Nutzen für die Gesellschaft). Wüßte man mehr hierüber, (Kenntnisse über bestehende Immunitäten) könnte man gezielter die Personen impfen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit profitieren.

dr_big 04.09.2021 10:31

Bei einer signifikanten natürlichen Immunität hätten wir keine Pandemie.

Michi1312 04.09.2021 11:34

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1621564)
Bei einer signifikanten natürlichen Immunität hätten wir keine Pandemie.

Haben wir die? Siehe Video…

deralexxx 04.09.2021 11:44

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621570)
Haben wir die? Siehe Video…

Das Video wurde übrigens zwischenzeitlich mal von YouTube gelöscht, also fraglich ob sich die über eine Stunde wirklich lohnen.

Bzw. bezieht sich dein „Haben wir die“ auf die natürliche Immunität oder die Pandemie?

TRIPI 04.09.2021 11:49

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621570)
Haben wir die? Siehe Video…

Wenn dein Auto kaputt ist, gehst dann damit zum Metzger? Und wenn du dir den Arm brichst, lässt den dann in der Buchhandlung behandeln? Also ich würde mit dem Auto ja in die KFZ-Meisterwerkstatt fahren, und mit dem Arm ab ins Krankenhaus.
Darum glaube ich in Sachen Viruspandemie auch eher tausenden Virologen weltweit, statt irgendwelchen Vollpfosten im Netz. Just sayin'...

Michi1312 04.09.2021 12:03

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1621575)
Wenn dein Auto kaputt ist, gehst dann damit zum Metzger? Und wenn du dir den Arm brichst, lässt den dann in der Buchhandlung behandeln? Also ich würde mit dem Auto ja in die KFZ-Meisterwerkstatt fahren, und mit dem Arm ab ins Krankenhaus.
Darum glaube ich in Sachen Viruspandemie auch eher tausenden Virologen weltweit, statt irgendwelchen Vollpfosten im Netz. Just sayin'...

Hä?!?
Hast du dir das angeschaut?
Da gehts um Datenanalysen und die Interpretation….

Und nebenbei geh ich zum Arzt und lass mich beraten was denn zur Behandlung für meiner individuellen Symtome das beste wäre und lass mir nicht vorab eine pauschalbehandlung verabreichen…

Michi1312 04.09.2021 12:05

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1621574)
Das Video wurde übrigens zwischenzeitlich mal von YouTube gelöscht, also fraglich ob sich die über eine Stunde wirklich lohnen.

Bzw. bezieht sich dein „Haben wir die“ auf die natürliche Immunität oder die Pandemie?

Pandemie….

TRIPI 04.09.2021 12:36

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621578)
Hä?!?
Hast du dir das angeschaut?

Durchgezappt. Der Kerl ist Informatiker. Dann kann man ihm schon ein Stückweit Mathe zutrauen, so weit, so gut.

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621578)
Da gehts um Datenanalysen und die Interpretation….

Genau, und alle möglichen Virologen und Regierungen inklusive deren Berater kommen zu nem anderen Schluss als der Kamerad. Wenn du selber schonmal eine Studie designt oder ausgewertet hast solltest du wissen dass man Zahlen in jede beliebige Richtung hindrehen kann.

Ich bleibe bei den Virologen.

merz 04.09.2021 12:52

quergeschaut (kleiner Wortwitz)
es geht um den Youtuber "Marcel Barz", Video: "Die Pandemie in den Rohdaten", aus dem August 2021 (?)

Kern der langegewundenen umständlichen "Überlegungen" ist wohl:
Er habe gehört, dass der PCR Test nicht geeigent sei - tja, - da sind wir wieder mal voll einen Kreis gegangen.

m.

deralexxx 04.09.2021 12:57

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621579)
Pandemie….

--> das Video zu schauen ist Zeitverschwendung, wenn es dich "zum nachdenken" bringt.

Wie man nach 1.5 Jahren noch immer Zweifeln kann, dass wir eine Pandemie haben bringt mich zum nachdenken, oder kopf schütteln.

Ich hab mir mal Link 1 und Link 2 durchgelesen, vllt hilft das manchen hier im Forum, die gerade Freunde, Familie oder Bekannte in diesen Situationen haben. Ich werd jedenfalls die Arme offen haben wenn das alles vorüber ist.

:Blumen:

Michi1312 04.09.2021 14:12

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1621582)
quergeschaut (kleiner Wortwitz)
es geht um den Youtuber "Marcel Barz", Video: "Die Pandemie in den Rohdaten", aus dem August 2021 (?)

Kern der langegewundenen umständlichen "Überlegungen" ist wohl:
Er habe gehört, dass der PCR Test nicht geeigent sei - tja, - da sind wir wieder mal voll einen Kreis gegangen.

m.

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1621580)
Durchgezappt. Der Kerl ist Informatiker. Dann kann man ihm schon ein Stückweit Mathe zutrauen, so weit, so gut.



Genau, und alle möglichen Virologen und Regierungen inklusive deren Berater kommen zu nem anderen Schluss als der Kamerad. Wenn du selber schonmal eine Studie designt oder ausgewertet hast solltest du wissen dass man Zahlen in jede beliebige Richtung hindrehen kann.

Ich bleibe bei den Virologen.

ganz genau: man kann zahlen anders interpretieren.
Dann würd ich mal gerne wissen, wo zb der „Fehler“ seiner Behauptung liegt, es gäbe keine Übersterblichleit.
Eine so „bereinigte“ Darstellung, habe ich jedenfalls noch in keinem Medium gesehen. Da waren es vorrangig absolute Zahlen…wobei man wieder bei der Vergleibarkeit sind….

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1621583)
--> das Video zu schauen ist Zeitverschwendung, wenn es dich "zum nachdenken" bringt.

Wie man nach 1.5 Jahren noch immer Zweifeln kann, dass wir eine Pandemie haben bringt mich zum nachdenken, oder kopf schütteln.

:Blumen:

Du nimmst also jede Information aus den Mainstream-Medien als gegeben und wenn jemand anders mal genauer hinschaut, hinterfragt und in durchwegs schlüssig zu durchwegs anderen Ergebnissen kommt, ist das kein Grund mal drüber nachzudenken?

Ich bin da durchwegs „kritischer“. Der ORF hat zb nachweislich Corona als die 2. häufigste Todesursache 2020 genannt - in der Hauptabend-Nachrichten- Sendung- was schlichtweg falsch ist. Und sie waren nicht mal gewillt das trotz mehrmaliger Aufforderung zu berichtigen (das wurde falsch von der statistik Austria Seite kopiert).man hatte die Top 10 „vergessen“…
Was dann für ein Bild bei bereits verängstigten Personen entsteht, ist ja wohl klar und auch berechtigt…

hein 04.09.2021 16:11

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621589)
ganz genau: man kann zahlen anders interpretieren.
Dann würd ich mal gerne wissen, wo zb der „Fehler“ seiner Behauptung liegt, es gäbe keine Übersterblichleit.
Eine so „bereinigte“ Darstellung, habe ich jedenfalls noch in keinem Medium gesehen. Da waren es vorrangig absolute Zahlen…wobei man wieder bei der Vergleibarkeit sind….

Genau an diesem Punkt habe ich das Video abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr aushalten konnte. Aber das heißt auch, dass ich das Video lange genug gesehen habe, um Dir diese Frage beantworten zu können.
Er hatte sich schon die Daten heruntergeladen, mit denen man die Frage nach der Übersterblichkeit beantworten hätte können, nämlich "Verstorbene nach Tag". Wenn man sich diese Daten auf Bundesebene ansieht, dann kann man schon mit dem bloßen Auge erkennen, dass im Winter 20 auf 21 sehr viel passiert ist und zwar Trotz der ganzen Maßnahmen. Die Übersterblichkeit der ersten Welle sieht man dagegen nur, wenn man in die einzelnen Bundesländer schaut (z. B. in Bayern).
Verstorbene haben eine interessante, statistische Eigenschaft: sie können nur 1x sterben. Das heißt, dass auf eine Übersterblichkeit immer eine Untersterblichkeit folgen muss. Der Fachbegriff hierfür nennt sich "Ernte-Effekt".
Je älter die Verstorbenen sind, desto näher liegen Über- und Untersterblichkeit zeitlich beieinander. Wenn man jetzt noch Sterblichkeiten über komplette Kalenderjahre ansieht, dann mitteln sich diese Effekte teilweise aus.

Kurz zusammengefasst: Er hatte Rohdaten, in denen der gesuchte Effekt so stark ausgeprägt war, dass er mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. Dann hat er angefangen zu rechnen und dabei konzeptionelle Fehler gemacht. Am Ende seiner Rechnung war der Effekt nicht mehr sichtbar.

deralexxx 04.09.2021 16:13

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621589)
ganz genau: man kann zahlen anders interpretieren.
Dann würd ich mal gerne wissen, wo zb der „Fehler“ seiner Behauptung liegt, es gäbe keine Übersterblichleit.
Eine so „bereinigte“ Darstellung, habe ich jedenfalls noch in keinem Medium gesehen. Da waren es vorrangig absolute Zahlen…wobei man wieder bei der Vergleibarkeit sind….



Du nimmst also jede Information aus den Mainstream-Medien als gegeben und wenn jemand anders mal genauer hinschaut, hinterfragt und in durchwegs schlüssig zu durchwegs anderen Ergebnissen kommt, ist das kein Grund mal drüber nachzudenken?

Ich bin da durchwegs „kritischer“. Der ORF hat zb nachweislich Corona als die 2. häufigste Todesursache 2020 genannt - in der Hauptabend-Nachrichten- Sendung- was schlichtweg falsch ist. Und sie waren nicht mal gewillt das trotz mehrmaliger Aufforderung zu berichtigen (das wurde falsch von der statistik Austria Seite kopiert).man hatte die Top 10 „vergessen“…
Was dann für ein Bild bei bereits verängstigten Personen entsteht, ist ja wohl klar und auch berechtigt…


Zu dem ORF kann ich nix sagen da ich weder den beitrag noch die Kritik mitbekommen habe. Ich denke meine Beiträge hier sollten zeigen das ich nicht bloß Informationen aus mainstream Medien übernehme.

Die Erfahrung zeigt aber, dass Beiträge die fast ausschließlich von der Leugner / Querdenker Szene gefeiert werden nicht wert sind, das sich mir die im Ganzen antue um sie dann inhaltlich zu entkräften. Würde die Haupt Zielgruppe ja eh ignorieren bzw ich überlassen das correktiv und Co.

Das Thema Übersterblichkeit wurde hier auch schon bis zur Ermüdung von allen Seiten beleuchtet. Dabei bleibt festzuhalten, dass wir sowas wie das statistische Bundesamt und Experten haben. Wenn du denen nicht traust, aber einem Informatiker der ein Video dreht dagegen schon, brauchen wir uns hier doch keine Mühe geben oder?

tomerswayler 04.09.2021 16:42

Zitat:

Zitat von hein (Beitrag 1621602)
Genau an diesem Punkt habe ich das Video abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr aushalten konnte. Aber das heißt auch, dass ich das Video lange genug gesehen habe, um Dir diese Frage beantworten zu können.
Er hatte sich schon die Daten heruntergeladen, mit denen man die Frage nach der Übersterblichkeit beantworten hätte können, nämlich "Verstorbene nach Tag". Wenn man sich diese Daten auf Bundesebene ansieht, dann kann man schon mit dem bloßen Auge erkennen, dass im Winter 20 auf 21 sehr viel passiert ist und zwar Trotz der ganzen Maßnahmen. Die Übersterblichkeit der ersten Welle sieht man dagegen nur, wenn man in die einzelnen Bundesländer schaut (z. B. in Bayern).
Verstorbene haben eine interessante, statistische Eigenschaft: sie können nur 1x sterben. Das heißt, dass auf eine Übersterblichkeit immer eine Untersterblichkeit folgen muss. Der Fachbegriff hierfür nennt sich "Ernte-Effekt".
Je älter die Verstorbenen sind, desto näher liegen Über- und Untersterblichkeit zeitlich beieinander. Wenn man jetzt noch Sterblichkeiten über komplette Kalenderjahre ansieht, dann mitteln sich diese Effekte teilweise aus.

Kurz zusammengefasst: Er hatte Rohdaten, in denen der gesuchte Effekt so stark ausgeprägt war, dass er mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. Dann hat er angefangen zu rechnen und dabei konzeptionelle Fehler gemacht. Am Ende seiner Rechnung war der Effekt nicht mehr sichtbar.

Er erwähnt das ja sogar selbst im Video bei 13:55min mit dem Beispiel Wochenwerte in Sachsen mit 100% Übersterblichkeit. Der Übergang zum Jahreswert übersieht solche Werte natürlich.

hein 04.09.2021 16:54

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1621607)
Er erwähnt das ja sogar selbst im Video bei 13:55min mit dem Beispiel Wochenwerte in Sachsen mit 100% Übersterblichkeit. Der Übergang zum Jahreswert übersieht solche Werte natürlich.

Wobei er die 100% Übersterblichkeit als Ausreißer darstellt. In seiner Argumentation sind die Wochen mit regional hoher Übersterblichkeit der Zufallsfehler, der das gesuchte Signal überlagert. Er begründet es damit, das es auch "Ausreißer" nach unten gibt. Tatsächlich sind aber genau diese Wochen das Signal, das er sucht. Und das gesuchte Signal hat die Eigenschaft, dass es zeitlich verzögert einen entgegengesetzten Effekt erzeugt. Ein Mensch stirbt nur 1x.
Seine folgende Rechnung führt dann dazu, dass das Signal nicht mehr sichtbar ist.

qbz 04.09.2021 16:59

Wer sich für die statistische Auswertung der Übersterblichkeit in DE interessiert, schaut am besten die Berichte des statistischen Institutes der Uni München durch, in denen sich das Institut regelmäßig mit der Covid-19 Sterblichkeit beschäftigt.

Hier der letzte Bericht vom Juni 2021: https://www.covid19.statistik.uni-mu...bericht_17.pdf

Michi1312 04.09.2021 17:04

Hier gehts doch gar nicht um „einem Informatiker Glauben oder nicht“ - ich hab das lediglich zur Diskussion gestellt…
Und nachdem ich mich beruflich auch viel mit Daten, Darstellung, Analysen und deren Interpretationen beschäftige, finde ich mich dabei durchwegs wieder:

Wenn mein Chef mich fragt, wieviel unsere Firma die letzten Jahre für zb Marketing oder Personal ausgegeben haben, Reichts nicht die Absolut-Beträge zu nennen, sondern das auch in Relation der Gesamtausgaben zu setzen, um ihm ein Gefühl zu geben ob das viel oder wenig ist/war…

Ich finde die Ansätze deshalb durchwegs „interessant“ - und tw. Erwarte ich mir So etwas auch von offizieller Stelle….denn so wie vieles durch die Darstellung im Mainstream interpretiert werden kann, zeigt sich doch auch das anders rum auch geht…

Und seine Kritik, dass es zb keine brauchbaren Daten für die bettenstatistik gibt, zeigt dass es da auch aufholbedarf gibts. In Ö hat ein Regierungsberater der Ages auch bestätigt, dass die Datenlage für ihre Prognosen da durchwegs schwammig sind und sie halt nur mit dem arbeiten können was da ist…

deralexxx 04.09.2021 18:24

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621611)
Hier gehts doch gar nicht um „einem Informatiker Glauben oder nicht“ - ich hab das lediglich zur Diskussion gestellt…
Und nachdem ich mich beruflich auch viel mit Daten, Darstellung, Analysen und deren Interpretationen beschäftige, finde ich mich dabei durchwegs wieder:

Wenn mein Chef mich fragt, wieviel unsere Firma die letzten Jahre für zb Marketing oder Personal ausgegeben haben, Reichts nicht die Absolut-Beträge zu nennen, sondern das auch in Relation der Gesamtausgaben zu setzen, um ihm ein Gefühl zu geben ob das viel oder wenig ist/war…

Ich finde die Ansätze deshalb durchwegs „interessant“ - und tw. Erwarte ich mir So etwas auch von offizieller Stelle….denn so wie vieles durch die Darstellung im Mainstream interpretiert werden kann, zeigt sich doch auch das anders rum auch geht…

Und seine Kritik, dass es zb keine brauchbaren Daten für die bettenstatistik gibt, zeigt dass es da auch aufholbedarf gibts. In Ö hat ein Regierungsberater der Ages auch bestätigt, dass die Datenlage für ihre Prognosen da durchwegs schwammig sind und sie halt nur mit dem arbeiten können was da ist…

Ok
hier hat sich anscheinend schon jemand gemacht, die von Marcel Barz genutzten Methoden zu analysieren:
https://www.facebook.com/Wissenschaf...21085748154204


Zitat:

- Ich versuchte damit an die Presse zu gehen – ohne Erfolg.
Vllt hat er einfach bei der Presse keinen gefunden der sein Geschwurbel drucken wollte. Wenn es einen schlüssigen Nachweis gäbe, dass es keine Pandemie gibt, würde die BildZeitung, Spiegel und FAZ gleichzeitig alle Titelseiten frei räumen - das würde mega Auflage und Reaktion geben.

In den letzten 10 Minuten scheint er ja auch noch die Kurve zu ethnischer Säuberung, Ausschwitz, Konzentrationslager in Jugoslawien und leugnet am Ende noch das es einen Völkermord in Bosnien gab. Er versucht da eine Brücke zu bauen von damals wurden Politiker mit falschen Informationen versorgt und das ist dann anscheinend jetzt wieder so.

Ist das dann schon Verschwörungstheorie?

Er findet in den Zahlen einfach keine Pandemie. Das ist Schwurbler in Reinform, auch wenn schön verpackt in fast 90 Minuten.

LidlRacer 04.09.2021 21:07

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1621622)
Ok
hier hat sich anscheinend schon jemand gemacht, die von Marcel Barz genutzten Methoden zu analysieren:
https://www.facebook.com/Wissenschaf...21085748154204

Danke sehr!

Mir war klar, dass es sich nicht lohnt, sich das Video anzuschauen.
Ohne es anzuschauen, war mir auch klar, dass Barz die Daten fehlinterpretiert.
Dies ist die Bestätigung für beides.

Michi1312 05.09.2021 08:54

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1621622)
Ok
hier hat sich anscheinend schon jemand gemacht, die von Marcel Barz genutzten Methoden zu analysieren:
https://www.facebook.com/Wissenschaf...21085748154204

interessant - danke für den Link..

Schwarzfahrer 05.09.2021 15:48

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1621589)
Dann würd ich mal gerne wissen, wo zb der „Fehler“ seiner Behauptung liegt, es gäbe keine Übersterblichleit.

Zitat:

Zitat von hein (Beitrag 1621602)
Genau an diesem Punkt habe ich das Video abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr aushalten konnte. Aber das heißt auch, dass ich das Video lange genug gesehen habe, um Dir diese Frage beantworten zu können.
Er hatte sich schon die Daten heruntergeladen, mit denen man die Frage nach der Übersterblichkeit beantworten hätte können, nämlich "Verstorbene nach Tag". Wenn man sich diese Daten auf Bundesebene ansieht, dann kann man schon mit dem bloßen Auge erkennen, dass im Winter 20 auf 21 sehr viel passiert ist und zwar Trotz der ganzen Maßnahmen. Die Übersterblichkeit der ersten Welle sieht man dagegen nur, wenn man in die einzelnen Bundesländer schaut (z. B. in Bayern).
Verstorbene haben eine interessante, statistische Eigenschaft: sie können nur 1x sterben. Das heißt, dass auf eine Übersterblichkeit immer eine Untersterblichkeit folgen muss. Der Fachbegriff hierfür nennt sich "Ernte-Effekt".
Je älter die Verstorbenen sind, desto näher liegen Über- und Untersterblichkeit zeitlich beieinander. Wenn man jetzt noch Sterblichkeiten über komplette Kalenderjahre ansieht, dann mitteln sich diese Effekte teilweise aus.

Soweit hast Du Recht, daß die integrale Betrachtung übers Jahr zeitweilige/wochenweise Übersterblichkeiten ausgleicht bzw. ausmittelt (so wie die durchschnittliche ICU-Belegung von 4 % verschleiert, daß es zeitweise deutlich höher lag). Was aber zu bedenken ist: die Aussage ist oft, die Corona-Toten sind überwiegen "zusätzliche" Tote die ansonsten noch viele Jahre hätten leben können. Das wäre aber nur den Fall, wenn tatsächlich in der Summe mehr Menschen pro Altersklasse (und zwar Prozentual) sterben, als ohne Corona. Dies ist in allen Daten nicht erkennbar. Der Gedanke, daß die Summen-Übersterblichkeit wegbleibt wegen der tollen Maßnahmen, wird stark abgeschwächt durch die Tatsache, daß in Schweden (trotz sehr lascher Maßnahmen) praktisch die gleiche unauffällige anteilige Sterberate in allen Altersklassen zu sehen ist.

Ich folgere daraus allerdings nicht "keine Pandemie", weil es ja nur zwei Länder sind, die er analysiert. Für mich bedeutet das, daß in diesen beiden Ländern Corona offenbar nicht die dramatische Zahl an zusätzlichen Toten produziert hat, die medial vermittelt wird, und die verlorene Lebenszeit der meisten unter einem Jahr liegen dürfte (also vor allem vorerkrankte Menschen starben) - darum der relativ schnelle Ausgleich durch Untersterblichkeit in den darauffolgenden Monaten. Mich würde die gleiche Rechnung für ein Land wie Ungarn interessieren, wo es (zumindest nach meinem Eindruck aus Medien und persönlichen Berichten) deutlich mehr schwere Erkrankungen gegeben haben könnte. Wenn es da Unterschiede gäbe in dieser Auswertung anteiliger Toten je Altersklasse, dann könnte man z.B. auf unterschiedliche Kreuzimmunitäten in den Bevölkerungen verschiedener Regionen schließen, die u.U. mehr ausmacht, als die Maßnahmen, bzw. darauf hindeuten könnte, daß das Virus je nach Land/Region/Bevölkerung sehr unterschiedliche Gefahr darstellen kann.

hein 05.09.2021 17:59

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Schau Dir mal die Rohdaten an. Ich habe mir die gleiche Datei heruntergeladen, wie der Erbsenzähler. Im Unterschied zum Erbsenzähler habe ich jetzt aber nicht gerechnet, sondern die Daten grafisch dargestellt. In einer Grafik lässt sich häufig mehr erfassen, als in einer Tabelle.
Unten siehst Du die Zahlen für Deutschland, nach Bundesländern für das Jahr 2020. In der einen Grafik siehst Du die absoluten Zahlen, in der zweiten Grafik habe ich die Zahlen skaliert (Mittelwert = 0, Standardabweichung = 1) und noch zusätzlich etwas geglättet.
Der Erbsenzähler hat behauptet, dass er sich den Auftrag gegeben hatte, die Pandemie in den Rohzahlen zu finden, diese aber nicht finden konnte.
Wie hoch schätzt Du seine Kompetenz bei dieser Aufgabe ein? Normalerweise sage ich ja immer, dass man niemals bösen Willen unterstellen sollte, wenn Inkompetenz als Erklärung ausreicht. Ich kann mir bei einem "Zahlenmenschen" aber nicht vorstellen, dass er die Pandemie in diesen Daten durch reine Inkompetenz nicht gefunden hat. Er hat den Effekt in alle Richtungen klein gerechnet. Es lässt sich z. B. sofort sehen, dass die Pandemie in den Bundesländern unterschiedlich stark zugeschlagen hat. Es lässt sich auch sehen, dass es einen zeitlichen Verlauf gibt. Die erste Welle ist nur in Bayern und BaWü sichtbar. Die zweite Welle dagegen erst im Dezember. Wenn man über die Bundesländer und über die Tage im Jahr aggregiert, dann bleibt von der Pandemie immer weniger Sichtbares übrig.

merz 05.09.2021 20:59

hein, Danke
(Aber eigentlich - wie soll ich sagen - es gibt schon eine Grenze wo man sich gewisse Sachen nicht mehr antun muss.)
m.

Schwarzfahrer 05.09.2021 21:20

Zitat:

Zitat von hein (Beitrag 1621772)
Schau Dir mal die Rohdaten an. Ich habe mir die gleiche Datei heruntergeladen, wie der Erbsenzähler. Im Unterschied zum Erbsenzähler habe ich jetzt aber nicht gerechnet, sondern die Daten grafisch dargestellt. In einer Grafik lässt sich häufig mehr erfassen, als in einer Tabelle.

Klar, das sind die Absolutzahlen für 1 Jahr, die zeigen, daß es in gewissen Monaten höhere Sterblichkeit gab. Die Normierung hilft die Bundesländer untereinander zu vergleichen. Ein Vergleich mit anderen Jahren ist aber damit noch nicht möglich, dafür muß man sie auf die jeweils aktuelle Bevölkerungszusammensetzung normieren. Und um diesen Vergleich ging es ihm.
Zitat:

Zitat von hein (Beitrag 1621772)
Der Erbsenzähler hat behauptet, dass er sich den Auftrag gegeben hatte, die Pandemie in den Rohzahlen zu finden, diese aber nicht finden konnte.
Wie hoch schätzt Du seine Kompetenz bei dieser Aufgabe ein?

Die Zielsetzung ist falsch formuliert, denn eine Pandemie kann nicht an den Daten von einem einzige Land verifiziert werden; Pandemie bedeutet doch, daß es sich um eine weltweite Seuche handelt (Über die Definition von Pandemie läßt sich auch noch trefflich streiten, nachdem sie von der WHO vor einigen Jahren geändert wurde). Aber lassen wir es gelten, daß er die lokale Auswirkung der Pandemie nachweisen wollte, indem er eine Übersterblichkeit gegenüber den letzten 8 Jahren nachweist. Dafür war es richtig, die Zahlen auf die Bevölkerung zu normieren, nach Altersklassen gruppiert - das zeigt Kompetenz in der statistischen Auswertung von Daten, bei schlechter Kompetenz in sauberer Zielformulierung (würde ich als Methodiker sagen).

Absolutzahlen ohne diesen Bezug können irreführend sein und ergeben keine validen Vergleiche zwischen Jahren. Seine Ergebnisse ergeben aber gegenüber den Vorjahren keine Unterschiede (vorausgesetzt seien Zahlen sind richtig, ich prüfe die Quellen jetzt nicht nach, habe aber ähnliche Rechnungen schon anderswo gesehen, die Änderung der demographischen Zusammensetzung, Altersstruktur und Vorjahressterblichkeiten haben massiven Einfluß darauf, was eine bestimmte Sterbezahl in einem bestimmten Jahr bedeuten). Wenn zu gewissen Zeiten überdurchschnittlich viele Menschen starben, zu anderen deutlich weniger, ist das natürlich ein Hinweis auf schwankend auftretende Ursachen, wie Infektionswellen, Hitzewellen, Katastrophen - ist aber kein Beleg für eine integrale Änderung gegenüber Vorjahren.

Mich hat es überrascht, weil ich das zwar für die U60 auch erwartet habe, aber nicht für die Ü70 Altersklassen, da hätte ich sogar für Deutschland einen signifikant erkennbaren Effekt im 9-Jahres-Vergleich erwartet, wo es doch heißt, daß die meisten Corona-Toten Ü70 waren.

Ansonsten belegt das natürlich nicht, daß es keine Corona-Epidemie in Deutschland oder keine Corona-Pandemie weltweit gibt. Es relativiert nur die medial suggerierte Vorstellung, daß infolge von Corona in 2020 viel mehr Menschen gestorben sein dürften, als in den Jahren zuvor. Es waren in der Summe nicht signifikant mehr, aber eventuell zum Teil andere, als ohne Corona gestorben wären. Das verharmlost nicht die Krankheit, aber es stellt die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen in ein anderes Licht. Und es fehlt mir die Rechnung, wie es in anderen Ländern aussieht, die nach den Rohdaten ein deutlich schlimmeres Infektionsgeschehen hatten, als Deutschland (z.B. Ungarn, Brasilien, ...), um eine Aussage darüber treffen zu können, ob wir hier evtl. besonderes Glück hatten.

deralexxx 05.09.2021 22:40

https://www.volksverpetzer.de/corona...-den-rohdaten/ Hat sich das Video wohl auch mal angeschaut und entsprechend analysiert und mit Fakten unterfüttert bzw entkräftet.

Wie zu erwarten, das Video ist voller Fakes und Unsinn…

hein 06.09.2021 19:46

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Mittlerweile finde ich das Video ganz interessant. Ich bin zwar immer noch nicht in der Lage, es weiter anzusehen, aber die Ersteller haben gut demonstriert, wie Propaganda funktioniert.
Irgendwo vorher in diesem Faden wurde die These aufgestellt, dass wir erst eine emotionale Meinung zu einem Thema bilden und dann auf die Suche nach Fakten gehen, die diese Meinung unterstützen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann gibt es auch haufenweise Studien, die diese These unterstützen. Die Letzte Studie, die ich hierzu gelesen hatte konnte zeigen, dass Wähler der Demokraten recht gut darin waren, Bullshit bei Aussagen der Republikaner zu erkennen und Wähler der Republikaner sehr gut Bullshit bei den Aussagen der Demokraten finden konnten. Dagegen waren beide Gruppen sehr schlecht darin, Bullshit in den eigenen Reihen zu erkennen.
Im Video werden Fragen gestellt, die in der potenziellen Zielgruppe weit verbreitet sind. Hierdurch schafft der Erzähler Nähe zu seinem Publikum. Er behauptet weiter, dass er zuerst auf der einen Seite stand und dann ganz offen an die Fragen herangegangen ist. Auch durch diese Selbstdarstellung wird er zum Sympathieträger für seine Zielgruppe. Danach zeigt er in vielen überflüssigen Details, wie akribisch er vorgegangen ist. Durch diese Langatmigkeit erweckt er den Eindruck, wirklich sehr gewissenhaft gearbeitet zu haben. Das sind alles Erzähl-Elemente, die emotional positiv auf die Zuschauer wirken.
Aber schon bei seinem Lob zur Todesursachenstatiskik musste ich laut lachen. Diese Statistik ist in Fachkreisen weitestgehend als unbrauchbar verschrieen. Ich würde mit diesen Daten nur arbeiten, wenn ich einen Experten in meinem Team hätte, der alle Verzerrungen in dieser Statistik in Bezug auf meine Fragestellung kennen würde. Aber beim Erbsenzähler bekommt diese Statistik die volle Punktzahl...
Im Film werden viele richtige Dinge erzählt. Es wird aber versäumt, diese in einen angemessenen Zusammenhang zu bringen. Auch das ist Propaganda. Z. B. ist seine Aussage zur Altersstandardisierung richtig. Aber bei einer ehrlichen Suche nach der Übersterblichkeit könnte man auch versuchen, die Größe dieses Effekts abzuschätzen.

Unten habe ich wieder zwei Grafiken erstellt. Beide kommen aus den Rohdaten, die auch der Erbsenzähler verwendet hatte. In der oberen Grafik sieht man die rohen, bundesweiten Sterbezahlen nach Tag, in der unteren die geglättete Version dieser Daten. Die Effekte der Alterung müssen in jedem Jahr wirken. Insbesondere bei den geglätteten Daten kann man sehen, dass sich die einzelnen Jahre nur sehr leicht unterscheiden. Größere Unterschiede gibt es im Winter, wenn eine große Grippewelle kommt, oder auch ausbleibt und manchmal im Sommer, wenn es eine Hitzewelle gibt. Es lässt sich also festhalten, dass der Alterseffekt zwar real ist, weil er theoretisch sehr gut begründet ist, aber dass er in seiner Größenordnung weniger relevant ist als viele Andere Effekte auf die Sterblichkeit. Er schlägt sich also mit einem vergleichsweise kleinem Problem herum, während er die großen Brocken ignoriert.

LidlRacer 06.09.2021 21:57

Ich glaub, wir hatten den aktuellen Drosten Podcast vom 3.9. noch nicht.
Hier zum Lesen:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/...avirus334.html

Ist in mehrfacher Hinsicht ne Sonderausgabe:
- 1. nach Sommerpause
- 2 Stunden lang
- Auch als Video:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/...update204.html

"Die zentralen Themen der Folge im Überblick - per Klick direkt zur Textstelle springen
Die Impfquote in Deutschland - wird es einen neuen "Lockdown" geben?

Die Gefahren der Delta-Variante: Kommt es zu einer stärkeren Erkrankung?

Der Streit um Inzidenzen - die Politik ist gefordert

Die Situation in Großbritannien

Impfdurchbrüche - die Übertragung des Virus trotz Impfung

Schnelltest trotz Impfung?

Impfdurchbrüche in anderen Ländern: Beispiel Israel

Booster-Impfung in Deutschland

Für wen ist die Auffrischungsimpfung sinnvoll?

Maßnahmen im Herbst

Impfung für Kleinkinder?

Impfstoffe für Kinder

Covid-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen

Long-Covid bei Kindern

Teststrategien

Maßnahmen in Schulen

Als Geimpfter Vorsichtsmaßnahmen beibehalten?

Wäre eine Impfpflicht sinnvoll?"


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