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Bockwuchst 20.08.2021 10:45

Ich arbeite am deutschen Standort eines amerikansichen Konzerns. Die amerikanischen Kollegen wurden schon vor einiger Zeit aufgefordert, ihren Impfstatus anzugeben. Bei uns ist das rechtlich nicht zulässig.
Jetzt kam die Nachricht, es kam ne Impfquote von annähernd 90% raus und wer noch ungeimpft ist, wird hiermit verpflichtet bis zum 1.11. für vollen Impfschutz zu sorgen, also eine 2. Impfung bis spätestens 15.10. zu organisieren. Konsequenzen wurden nicht näher erläutert, falls man das nicht macht. In USA machen dsa ja schon einige Firmen so, hat mich nicht gewundert, dass wir da jetzt mitziehen.

petra_g 20.08.2021 13:35

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1618221)
Ich muß gestehen ich war und bin immer noch beeindruckt wie schnell so ein Virus Heutzutage entdeckt und Gentechnisch analysiert wird. Dazu die beeindruckende Geschwindigkeit der Entwicklung eines passenden Impfstoffes.
Dann bin ich mir sicher daß alle Player mit entdecken der Delta Variante sich bereits auf den Hosenboden gesetzt haben und ihre Impfstoffe angepasst haben.
Ob Du mit der Forderung nach schnellerer Zulassung der weiterentwickelten Vakzine viel Zuspruch erhältst wage ich anzuzweifeln.

vermutlich.
Ich hoffe das wir Zweifach Geimpften keinen Lock Down bekommen.
Also konkret für mich als Triathlet: Ich hoffe ich darf im Hallenbad schwimmen und im Verein laufen + Radfahren. Ist zwar nur Hobby aber finde gehört ja auch zum Leben. Beruflich sitze ich andauernd im HO und in der Firma sitzen nur 4-5 Leute. Man vereinsamt total.

LidlRacer 20.08.2021 21:31

Ich hab schon ne Weile keine Panik mehr verbreitet - wird also mal wieder Zeit:

Neue Untervariante
Delta-Mutation AY.3 beunruhigt Wissenschaftler
Eine weitere Delta-Variante breitet sich im Süden der USA aus. Auch Großbritannien und Israel verzeichnen Infektionen mit der neuen Mutation. Karl Lauterbach mutmaßt, sie könnte »noch ansteckender als die Delta-Variante sein«.



Prof. Christina Pagel:
"Definitely the first clear sign of potentially worrying variant here in a while."

Detailliertere Infos in ihrem Thread:
https://twitter.com/chrischirp/statu...14779768180738

Wie beim Auftauchen von Ur-Delta wird diese Variante natürlich erst mal auf niedrigem Niveau beobachtet, aber mit starker Steigerungsrate.
Halbwegs beachtet werden wird sie - wenn überhaupt - wieder erst, wenn sie schon kurz vor der Dominanz ist.

Schwarzfahrer 22.08.2021 20:50

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1618374)
Ich hab schon ne Weile keine Panik mehr verbreitet - wird also mal wieder Zeit...

Ich wollte noch nie Panik verbreiten - aber die No-Covid-Jünger könnten ins grübeln kommen:
Neuseeland räumt Scheitern der Null-Covid-Strategie ein Es scheint nicht mal auf einer Insel zu funktionieren.

Auch Australien hat es nicht geschafft, aber dort sind die Leute auch weniger duldsam: In Australien eskalieren Proteste gegen die Corona-Maßnahmen , von Frankreich ganz zu schweigen. Ob da wirklich überall nur die Kasseler Querdenker dahinterstecken? Klingt mir arg nach deutscher Überheblichkeit: überall auf der Welt wird besonders gutes oder besonders schlechtes nur mit deutscher Hilfe geschafft? :Nee:

merz 23.08.2021 06:51

zu der Agenturmeldung mit der griffigen Überschrift zu Neuseeland lohnt es sich vielleicht etwas den Kontext zu sehen (das Interview mit dem "Corona"-Minister habe ich allerdings nicht gesehen)

Neuseeland wird nicht aufhören, die bestehenden lokalen kleinen Ausbrüche mit drastischen großen Maßnahmen anzugehen - die Lockdowns werden fortgesetzt.
Sie schwenke jetzt nicht auf eine "Ach ja, lass mal laufen, leben wir jetzt mit, "aber Schweden...""-Strategie.

Sieht man sich die Gesamtdaten an, hatte Neuseeland etwa 3.000 Fälle und 26 Tote - insgesamt.
Ich habe versucht zur Einordnung einen deutsche Stadt zu finden mit ähnlichen Daten. Das habe ich dann aufgegeben, wird zu kleinteilig.

Also insgesamt: Erfolg? Oh ja!

Was auffällig fehlt ist: Impfen, da sind sie richtig zurück.


m.

Schwarzfahrer 23.08.2021 08:00

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1618633)
Neuseeland wird nicht aufhören, die bestehenden lokalen kleinen Ausbrüche mit drastischen großen Maßnahmen anzugehen - die Lockdowns werden fortgesetzt.
...
Also insgesamt: Erfolg? Oh ja!

Kann man so sehen. Andererseits bestätigt mir das Beispiel, daß sogar bei sehr geringen Inzidenzen eine Eindämmung über "Nachverfolgung" eine Illusion ist, und 0-Covid völlig unmöglich, also eine Änderung der Zielsetzungen dringend nötig ist. Die Fortsetzung der überzogenen Maßnahmen kann man richtig finden, ich sehe darin eher nur Sturheit. Mal sehen, wann die Neuseeländer es den Australiern gleich tun, und aufmucken.

Mitsuha 23.08.2021 08:32

Ich sags mal so: natürlich ist eine neue Variante in irgendeiner Form immer ansteckender oder sonst was. Denn (und jetzt kommt der Clou) wäre sie weniger ansteckend als die aktuell dominante, würde sie direkt nach ihrem Auftreten wieder verschwinden und niemand würde sie bemerken.

Fazit: wenn eine neue Variante in signifikanter Zahl auftaucht, wird sie zu 99,9999% IMMER ansteckender sein als die aktuell dominante. Alles andere wäre unlogisch.

merz 23.08.2021 09:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618642)
Kann man so sehen. Andererseits bestätigt mir das Beispiel, daß sogar bei sehr geringen Inzidenzen eine Eindämmung über "Nachverfolgung" eine Illusion ist, und 0-Covid völlig unmöglich, also eine Änderung der Zielsetzungen dringend nötig ist. Die Fortsetzung der überzogenen Maßnahmen kann man richtig finden, ich sehe darin eher nur Sturheit. Mal sehen, wann die Neuseeländer es den Australiern gleich tun, und aufmucken.

Genau - mal sehen ob sie in vll. 4 Wochen das Feuer wieder ausgetreten haben, so wie es Neuseeland schon mehrmals gelungen ist oder eben nicht und was sie dann machen.

m.

Bockwuchst 23.08.2021 10:24

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1618668)
Genau - mal sehen ob sie in vll. 4 Wochen das Feuer wieder ausgetreten haben, so wie es Neuseeland schon mehrmals gelungen ist oder eben nicht und was sie dann machen.

m.

Ich würde diese Nachrichten nicht überbewerten. Selbst wenn es ein größerer Ausbruch wird, den man nicht wieder schnell unter Kontrolle bringt, werden sie es jetzt nicht plötzlich laufen lassen, auch wenn alle Maßnahmengegner selstamerweise jubilieren wenn schelchte Nachrichten aus Neuseeland kommen.
Im Endeffekt zeigt sich hier, einen wie großen Unterschied Delta im Vergleich zu den früher vorherrschenden Varianten durch die leichtere Übertragbarkeit macht. EIn Problem für Neuseeland (und auch Australien) ist der geringe Impffortschritt. Vielleicht hat man sich da in SIcherheit gefühlt.

keko# 23.08.2021 11:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer;1618623....
..., von Frankreich ganz zu schweigen.....

Die Tage unterhielt ich mich mit 3 Polizisten, die hier unten im Süden von Frankreich zu einer Einheit gehören, die mehrere Hotels belegt haben. Morgens strömen sie dann aus zu verschiedenen Protesten. An diesem Tag waren sie in Marseille.
Seit 2 Wochen ist es nun so, dass man auch im Aussenbereich von Cafes oder Restaurants seinen Impfstatus nachweisen muss. Ebenso hängen an belegten Plätzen Hinweisschilder, dass dort Maskenpflicht herrscht. Gehandabt wird das letztendlich dann aber individuell streng oder mal gar nicht. Polizisten stehen hier und da, z.T. auch ohne Mundschutz. Einige Personen dann wiederum, egal ob jung oder alt, laufen gar am Strand alleine mit Maske. Insgesamt empfinde ich eine gewisse Lässigkeit, eben das für mich seit vielen Jahren so angenehme C'est la vie!

TriVet 23.08.2021 11:33

Marseille ist ja nun meines Wissens besonders hoch mit den Inzidenzen,
evtl. nicht zuletzt dank des sehr umstrittenen Monsieur Raoult, der jetzt pensioniert werden soll...
infos über ihn zB hier: https://www.sueddeutsche.de/politik/...raet-1.4914121

TriVet 23.08.2021 15:51

Auf FAZ.de:
Lungenarzt über Covid :  „Wer nicht geimpft ist, bereut es“


Daraus:
jetzt merkt man, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Wie erwartet sind die Patienten jetzt sehr viel jünger, der Altersschnitt unserer Patienten liegt im August bisher bei knapp über 40. Das ist ein Riesenunterschied zu einem Altersschnitt von über 70 in den ersten beiden Wellen. Es fällt auch auf, dass sich die soziale Asymmetrie weiter verschärft; anteilig haben noch mehr Patienten auf der Station einen niedrigen sozioökonomischen Status, soweit sich das im Gespräch anhand von Wohnsituation, Lebensumständen, Beruf und auch Sprachkenntnissen erfassen lässt. Zur höheren Gefährdung durch Covid-19 an sich kommt bei diesen Menschen jetzt auch noch eine niedrigere Impfquote. Was man ganz klar sieht: Etwa 80 Prozent der Patienten, die im August zu uns kamen, waren ungeimpft.

Warum?

In den meisten Fällen waren es keine Impfgegner aus Prinzip. Man hört eher Sachen wie: „Ich bin organisatorisch noch nicht dazu gekommen“; „ich bin nur zu Hause“; „ich habe gedacht, mit einem guten Immunsystem bin ich geschützt“. Vielen Menschen lagen nicht die richtigen Informationen vor, um Risiko und Nutzen einschätzen zu können. Natürlich ist das eine selektive Wahrnehmung von einer Covid-Station, auf der derzeit vor allem die Ungeimpften mit schweren Symptomen landen. Aber die Menschen, die ich hier betreut habe, bereuen es bisher alle, dass sie nicht geimpft waren. Das gilt auch für Patienten, die zuvor nicht an das Virus geglaubt haben oder Impfgegner waren.

petra_g 23.08.2021 15:57

Was ja auch krass ist: Vor Ironman Frankfurt habe ich die Inzidenz geprüft und sie war um die 35 und sank dann sogar auf 30,9.
Heute nochmal geschaut und siehe da : am 15.8 hatten wir bereits eine Inzidenz von 49,8.

Glaube da wurden auch Zahlen zurückgehalten ;-) und erst später veröffentlicht.

tandem65 23.08.2021 16:20

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618780)
Glaube da wurden auch Zahlen zurückgehalten ;-) und erst später veröffentlicht.

:hoho:

petra_g 23.08.2021 16:40

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1618789)
:hoho:

Aber eins ist sicher. Ich melde mich erstmal nirgends mehr an für dieses Jahr, auch nicht bei Rund um den Finanzplatz. Denn wenn wir am 15.8 bei knapp 50 waren und nun bei fast 80. Innerhalb von 7 Tagen, da will ich nicht wissen was am 19.9 los ist. Insbesondere da Schulferien bald rum sind.

Stefan 23.08.2021 16:40

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618780)
Glaube da wurden auch Zahlen zurückgehalten ;-) und erst später veröffentlicht.

Hmm, wenn IM(tm) dafür ein paar Millionen an Hessen bezahlt hat, warum sind sie jetzt bei NRW geizig? Duisburg ist am 29., da hätten sie jetzt den Ball noch flachhalten können.

"Die Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen ist wieder dreistellig und damit so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab sie am Montagmorgen auf seiner Website mit 103,3 an. Am Vortag waren es noch 99,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gewesen, vor einer Woche lag der Wert noch bei 57,2."

petra_g 23.08.2021 16:41

Hessen eben. Wir motzen gerne aber lassen auch gerne 5 gerade sein.

anlot 23.08.2021 17:01

Wahrscheinlich können wir uns die Diskussion über Inzidenzen eh bald sparen:

„Spahn will Inzidenz aus Infektionsschutzgesetz streichen“

https://www.tagesschau.de/inland/spa...idenz-103.html

keko# 23.08.2021 17:07

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1618692)
Marseille ist ja nun meines Wissens besonders hoch mit den Inzidenzen,
evtl. nicht zuletzt dank des sehr umstrittenen Monsieur Raoult, der jetzt pensioniert werden soll...
infos über ihn zB hier: https://www.sueddeutsche.de/politik/...raet-1.4914121

Wenn ich in meinem bequemen HomeOffice in meiner biederen Stuttgarter Vorstadt sitze und regelmäßg mein Gehalt beziehe, ist die Welt recht einfach. Vor ein paar Tagen saß ich im Außenbereich einer Kneipe in Marseille. Dort kam ich mit dem Wirt und Eigentümer ins Gespräch, der ursprünglich aus Bosnien Herzegowina stammte und vor einiger Zeit in Karlsruhe arbeitete. So konnten wir uns sogar auf Deutsch unterhalten. Er war nicht very amused über Macron und Paris. Er sagt, dass durch die neuerlichen Maßnahmen (...nur noch mit Impfnachweis im Aussenbereich) viele Gäste wegbleiben würden und es für ihn halt ein goßer (wirtschaftlicher) Unterschied sein kann, ob ein paar Gäste mehr oder weniger kommen. Eine uns begleitende Person hatte ihren Impfausweis vergessen. Zunächst wollte er uns gar nicht bedienen, drückte dann aber doch ein Auge zu, nachdem wir ihm versichern konnten, dass es lediglich ein Mißgeschick war, meinte aber, wir sollten sofort aufstehen und gehen, falls es eine Polizeikontrolle geben würde, weil für ihn das teuer werden könnte.
Ich unterhalte mich gern mit den Leuten, um zu sehen, was sie so denken. Aber etwas richtig Schlaues kann ich dann in so einer konkreten Situation auch nicht sagen.
:Blumen:

petra_g 23.08.2021 17:16

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1618798)
Wahrscheinlich können wir uns die Diskussion über Inzidenzen eh bald sparen:

„Spahn will Inzidenz aus Infektionsschutzgesetz streichen“

https://www.tagesschau.de/inland/spa...idenz-103.html

Ich hoffe das wir Geimpften alle Freiheiten zurückbekommen und auch im Winter Sport machen dürfen also Schwimmbad & Co.

Michi1312 23.08.2021 19:08

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618806)
Ich hoffe das wir Geimpften alle Freiheiten zurückbekommen und auch im Winter Sport machen dürfen also Schwimmbad & Co.

Ersetze "Geimpfte" durch "Menschen" - dann passts.

Ansonsten allein schon diese Formulierung: "wir Geimpfte" ist zum Speiben...

Schwarzfahrer 23.08.2021 19:31

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618806)
Ich hoffe das wir Geimpften alle Freiheiten zurückbekommen und auch im Winter Sport machen dürfen also Schwimmbad & Co.

Wieso muß man das immer noch "hoffen"? Eigentlich hätte jeder Geimpfte ab der vollen Wirkung der Impfung sofort alle Freiheitsrechte wiederbekommen sollen, schließlich ist er nicht mehr gefährdet, als es dem normalen Lebensrisiko entspricht. Da dies bisher nicht der Fall war, darf man sich nicht wundern, daß gerade diejenigen, die für sich in der Impfung eh eine geringere Risikoreduktion sehen, wenig Motivation haben, sich zu impfen. Die Versprechungen, daß man dann seine Grundrechte zurückbekommt, klingen umso unglaubwürdiger, je länger es dauert, sie zumindest den Geimpften voll und uneingeschränkt zu gewähren.

welfe 23.08.2021 19:58

Aktuell: mein doppelt geimpfter und negativ getesteter Stiefsohn ist heute in 14 Tage Quarantäne geschickt worden, weil ein ungeimpfter Mitschüler positiv ist.

merz 23.08.2021 20:27

Ich steig nicht mehr durch: wenn ich die RKI Regeln richtig verstehe, wäre Quarantäne in diesem Fall nur angezeigt, wenn die Kontaktperson Symptome zeigt (eh klar), selbst positiv getestet ist (auch logisch, hier nicht gegeben, Unterschiede zwischen Testverfahren (?)) oder der Fall ein Beta oder Gamma war.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html

Was übersehe ich?

m.

welfe 23.08.2021 21:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1618838)
Ich steig nicht mehr durch: wenn ich die RKI Regeln richtig verstehe, wäre Quarantäne in diesem Fall nur angezeigt, wenn die Kontaktperson Symptome zeigt (eh klar), selbst positiv getestet ist (auch logisch, hier nicht gegeben, Unterschiede zwischen Testverfahren (?)) oder der Fall ein Beta oder Gamma war.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html

Was übersehe ich?

m.

Hat er auch gefragt. Antwort: es gibt (noch?) keine Rechtsverordnung, die Geimpfte von der Quarantänepflicht im Falle eines Kontakts mit einem Infizierten befreit.
Und: Es sei ja nicht hundertprozentig ausgeschlossen, dass er auch mit Impfung und negativem Test den Virus weitergeben kann …:dresche

Klugschnacker 23.08.2021 21:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618830)
Wieso muß man das immer noch "hoffen"? Eigentlich hätte jeder Geimpfte ab der vollen Wirkung der Impfung sofort alle Freiheitsrechte wiederbekommen sollen, schließlich ist er nicht mehr gefährdet, als es dem normalen Lebensrisiko entspricht. Da dies bisher nicht der Fall war, darf man sich nicht wundern, daß gerade diejenigen, die für sich in der Impfung eh eine geringere Risikoreduktion sehen, wenig Motivation haben, sich zu impfen. Die Versprechungen, daß man dann seine Grundrechte zurückbekommt, klingen umso unglaubwürdiger, je länger es dauert, sie zumindest den Geimpften voll und uneingeschränkt zu gewähren.

Soweit ich weiß, kann man auch als geimpfte Person das Virus an andere Menschen übertragen. Deshalb sind mir Abstands- und Maskenregeln im weiteren Sinne durchaus plausibel, auch wenn man aufgrund der Impfung selbst einigermaßen vor schweren Verläufen geschützt ist.

Es können nach meiner laienhaften Kenntnis aber auch weniger schwere Verläufe durchaus dauerhafte Folgen für die Erkrankte oder den Erkrankten haben. Daher hat man auch als geimpfte Person durchaus Grund, hier und da auf Abstände und Masken zu achten. So ein Long-Covid-Dings braucht kein Mensch.

merz 23.08.2021 21:36

@welfen: Danke fürs Teilen - interessanter Punkt, ich habe jetzt 5 min investiert die Regelung für mein Bundesland festzustellen - nichts belastbares gefunden ....

Das nervt, ich hab gemeinhin viel Geduld in der Pandemie, aber für so einen Fall muss es doch möglich sein, bundeseinheitliche Regeln verständliche und für alle Beteiligten verbindlich an einem zentralen Ort zu publizieren - .... wtf, solche Unklarheiten schaden.
Natürlich entscheiden am Ende die Gesundheitsämter in jedem Fall, aber einheitlich und klar sollte es schon sein.
m.

Schwarzfahrer 23.08.2021 21:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1618846)
Soweit ich weiß, kann man auch als geimpfte Person das Virus an andere Menschen übertragen. Deshalb sind mir Abstands- und Maskenregeln im weiteren Sinne durchaus plausibel, auch wenn man aufgrund der Impfung selbst einigermaßen vor schweren Verläufen geschützt ist.

Es können nach meiner laienhaften Kenntnis aber auch weniger schwere Verläufe durchaus dauerhafte Folgen für die Erkrankte oder den Erkrankten haben. Daher hat man auch als geimpfte Person durchaus Grund, hier und da auf Abstände und Masken zu achten. So ein Long-Covid-Dings braucht kein Mensch.

Wenn diese verbleibenden Restrisiken für Dich so gravierend sind, daß damit alle Einschränkungen weiter begründet sind, frage ich mich, ob Du Dir noch überhaupt ein normales, angstfreies Leben und vorbehaltlosen Umgang mit Mitmenschen vorstellen kannst in einer absehbaren Zukunft. Denn an diesen Fakten ändert sich nichts, egal wie viele Personen man impft, höchstens an deren Gewichtung. Gibt es für Dich ein Corona-Restrisiko jenseits der (klar unerreichbaren) Null, mit der Du ein normales unbeschwertes Leben vorstellen kannst? Was muß geschehen, damit das von Dir akzeptable Niveau erreicht wird?

Für mich sind die Impfungen die Hoffnung gewesen, daß die Leute um mich aufhören, übertriebene Angst zu haben (besonders die, deren Risiko eh schon gering ist). Wenn diese Angst trotz Impfung bleibt, ist der Nutzen der Impfung in meinen Augen stark gesunken. Ich lasse mich auch vor allem gegen Tetanus impfen, damit ich mir keine Gedanken machen muß, wenn ich mal auf der Baustelle einen rostig-dreckigen 8-mm-Nagel 5 cm tief in mein Knie ramme (schon so geschehen); das geringe Restrisiko macht dann kein Kopfzerbrechen mehr.

TRIPI 23.08.2021 21:46

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1618850)
@welfen: Danke fürs Teilen - interessanter Punkt, ich habe jetzt 5 min investiert die Regelung für mein Bundesland festzustellen - nichts belastbares gefunden ....

Das nervt, ich hab gemeinhin viel Geduld in der Pandemie, aber für so einen Fall muss es doch möglich sein, bundeseinheitliche Regeln verständliche und für alle Beteiligten verbindlich an einem zentralen Ort zu publizieren - .... wtf, solche Unklarheiten schaden.
Natürlich entscheiden am Ende die Gesundheitsämter in jedem Fall, aber einheitlich und klar sollte es schon sein.
m.

Ich wohne in einer Stadt mit über 200k Einwohnern. Als es im Dezember wieder zum Lockdown kam, habe ich versucht herauszufinden ob ich mit Hund auch nach 22:00 Gassi gehen darf. Nix zu finden. Keine Chance. Beim Ordnungsamt angerufen, die hatten keine Ahnung. Bei der Polizei angerufen, die hatten keinen Schimmer, meinten aber netterweise dass die Kollegen sicher besseres zu tun hätten als einzelne Personen mit Hund zu kontrollieren.
Nachträglich, ca. 3 Wochen später war dann online was konkretes zu finden, da war die Ausgangssperre dann aber eh fast vorbei....

merz 23.08.2021 22:03

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1616816)
Let‘s talk strategy: die Inzidenz in meiner Stadt liegt aktuell auf dem gleichen Wert wie Mitte Oktober 2020 und damit dreimal höher wie zur gleichen Zeit im August 2020.

Zitat vom 13.08.2021: 10 Tage später hat sich die lokale Inzidenz mehr als verdoppelt, ich hoffe mal da liegt ein Plan ganz oben in einer wichtigen Schublade.

m.

Klugschnacker 23.08.2021 22:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618853)
Wenn diese verbleibenden Restrisiken für Dich so gravierend sind, daß damit alle Einschränkungen weiter begründet sind, frage ich mich, ob Du Dir noch überhaupt ein normales, angstfreies Leben und vorbehaltlosen Umgang mit Mitmenschen vorstellen kannst in einer absehbaren Zukunft. Denn an diesen Fakten ändert sich nichts, egal wie viele Personen man impft, höchstens an deren Gewichtung. Gibt es für Dich ein Corona-Restrisiko jenseits der (klar unerreichbaren) Null, mit der Du ein normales unbeschwertes Leben vorstellen kannst? Was muß geschehen, damit das von Dir akzeptable Niveau erreicht wird?

Für mich ist beispielsweise das Tragen einer Maske beim Einkaufen kein Problem. Dasselbe gilt für gelegentliche Stadt-Fahrten mit dem Öffis. Das kann ich noch sehr lange machen, ohne dass ich meine Lebensqualität beeinträchtigt sähe. Eher im Gegenteil: Ich kann in der Grippe-Saison gerne auf die einschlägigen Krankheitserreger meiner Mitmenschen verzichten – und sie wohl auf meine.

Vielleicht ist es für die Kassiererin an der Kasse ebenfalls angenehm, wenn die schniefnäsigen Kunden sich kurz eine Maske überziehen. Als Ausdruck der Höflichkeit ziehe ich mir schon jetzt immer eine Maske über, wenn der Paketbote etwas bei mir abgibt. Möglicherweise ist das übertrieben, aber vielleicht deutet sich hier auch ein kleiner kultureller Wandel in den Umgangsformen an.

Deine Frage nach "normalem, angstfreiem Leben und vorbehaltlosen Umgang mit Mitmenschen" wirkt auf mich übertrieben. Mein Leben ist nicht von Angst bestimmt, und mein zwischenmenschlicher Umgang nicht von Vorbehalten. Es ist eher ein Akt der Höflichkeit, diejenigen Mitmenschen vor meinen Viren zu schützen, die sich diesen Kontakt nicht aussuchen können. Beispiel Kassiererin. Außerdem möchte ich einen einfachen Beitrag zur Beendigung der Epidemie leisten. Das ist alles.
:Blumen:

anlot 23.08.2021 23:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1618863)
Für mich ist beispielsweise das Tragen einer Maske beim Einkaufen kein Problem. Dasselbe gilt für gelegentliche Stadt-Fahrten mit dem Öffis. Das kann ich noch sehr lange machen, ohne dass ich meine Lebensqualität beeinträchtigt sähe. Eher im Gegenteil: Ich kann in der Grippe-Saison gerne auf die einschlägigen Krankheitserreger meiner Mitmenschen verzichten – und sie wohl auf meine.

Vielleicht ist es für die Kassiererin an der Kasse ebenfalls angenehm, wenn die schniefnäsigen Kunden sich kurz eine Maske überziehen. Als Ausdruck der Höflichkeit ziehe ich mir schon jetzt immer eine Maske über, wenn der Paketbote etwas bei mir abgibt. Möglicherweise ist das übertrieben, aber vielleicht deutet sich hier auch ein kleiner kultureller Wandel in den Umgangsformen an.

Deine Frage nach "normalem, angstfreiem Leben und vorbehaltlosen Umgang mit Mitmenschen" wirkt auf mich übertrieben. Mein Leben ist nicht von Angst bestimmt, und mein zwischenmenschlicher Umgang nicht von Vorbehalten. Es ist eher ein Akt der Höflichkeit, diejenigen Mitmenschen vor meinen Viren zu schützen, die sich diesen Kontakt nicht aussuchen können. Beispiel Kassiererin. Außerdem möchte ich einen einfachen Beitrag zur Beendigung der Epidemie leisten. Das ist alles.
:Blumen:

Nachvollziehbar. Jedoch könntest Du diese Maßnahmen doch auch auch so für dich privat so handhaben. Dazu braucht es ja kein Gesetz oder Verordnung. Mich würde dennoch interessieren wie denn unsere Exit Strategie konkret aussieht? Wir können doch nicht alle verpflichtenden (und das ist der kleine Unterschied zu privaten Ansichten/Verhalten) bis auf alle Ewigkeiten aufrechterhalten nur weil noch so ein geringes Restrisiko bestehen könnte.

JENS-KLEVE 23.08.2021 23:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1618863)
Für mich ist beispielsweise das Tragen einer Maske beim Einkaufen kein Problem. Dasselbe gilt für gelegentliche Stadt-Fahrten mit dem Öffis. Das kann ich noch sehr lange machen, ohne dass ich meine Lebensqualität beeinträchtigt sähe. Eher im Gegenteil: Ich kann in der Grippe-Saison gerne auf die einschlägigen Krankheitserreger meiner Mitmenschen verzichten – und sie wohl auf meine.

Vielleicht ist es für die Kassiererin an der Kasse ebenfalls angenehm, wenn die schniefnäsigen Kunden sich kurz eine Maske überziehen. Als Ausdruck der Höflichkeit ziehe ich mir schon jetzt immer eine Maske über, wenn der Paketbote etwas bei mir abgibt. Möglicherweise ist das übertrieben, aber vielleicht deutet sich hier auch ein kleiner kultureller Wandel in den Umgangsformen an.

Deine Frage nach "normalem, angstfreiem Leben und vorbehaltlosen Umgang mit Mitmenschen" wirkt auf mich übertrieben. Mein Leben ist nicht von Angst bestimmt, und mein zwischenmenschlicher Umgang nicht von Vorbehalten. Es ist eher ein Akt der Höflichkeit, diejenigen Mitmenschen vor meinen Viren zu schützen, die sich diesen Kontakt nicht aussuchen können. Beispiel Kassiererin. Außerdem möchte ich einen einfachen Beitrag zur Beendigung der Epidemie leisten. Das ist alles.
:Blumen:

Ich ticke da etwas anders. Temporär sind / waren die Masken für mich völlig in Ordnung. Dauerhaft möchte ich nicht in einer Welt leben wo dauernd Leute mit Maske auf mich treffen. Mich belastet das, ich möchte auch nicht in einer Welt leben, in der Menschen täglich mit Gasmasken rumlaufen, weil z.B. irgendwo eine Atombombe explodiert ist. Ich brauche echte Gesichter. Das war mir vorher nicht bewusst, aber ich bemerke es nun.

Bleierpel 24.08.2021 07:30

Die Maske an sich kann ich sicherlich noch eine ganze Zeit lang speziell in öffentlichen Einrichtungen wie Supermarkt, gut ab. Sie schränkt mich nicht wirklich ein. In der Firma zeigen wir, bei genügend Abstand, Lüftung und Impfung auch auf Abstand unser Gesicht, kein Thema mehr!


Was ich gar nicht abkann, ist die Unterschreitung des Abstandes. In grauer Vorzeit habe ich mal etwas von einem persönlichen Wohlfühlabstand von 80 - 100 cm gelernt. Der war und ist auch ok. Die Unterschreitung dieses (damaligen) Abstandes versetzten mich in ein persönliches Unwohlsein. Also auch schon ohne Corona.

Heute gehst Du deine persönlichen Besorgungen erledigen und (Corona-)Abstand ist häufig schon vollkommen egal, es geht bis in den kleineren Abstand hinein. Und das schürt bei mir meine Sozial-Phobie...

Bockwuchst 24.08.2021 08:16

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1618867)
Ich ticke da etwas anders. Temporär sind / waren die Masken für mich völlig in Ordnung. Dauerhaft möchte ich nicht in einer Welt leben wo dauernd Leute mit Maske auf mich treffen. Mich belastet das, ich möchte auch nicht in einer Welt leben, in der Menschen täglich mit Gasmasken rumlaufen, weil z.B. irgendwo eine Atombombe explodiert ist. Ich brauche echte Gesichter. Das war mir vorher nicht bewusst, aber ich bemerke es nun.

Ich sehe das erstens wie Klugschnacker. Maske tragen und Abstand halten belastet mich so wenig, dass ich das noch seehr lange durchhalte. Wenn man die entsprechenden Verordnungen einstellt, ist das für die breite Masse das Signal, sofort damit aufzuhören, und du wirst im Supermarkt in kürzester Zeit nue noch wenig Leute mit Maske sehen.
Und zweitens spricht niemand von "dauerhaft in einer Welt mit Masken leben". Aber die Zahlen explodieren gerade massiv, da ist kein Anzeichen einer Entspannung.

Schwarzfahrer 24.08.2021 08:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1618863)
Für mich ist beispielsweise das Tragen einer Maske beim Einkaufen kein Problem. Dasselbe gilt für gelegentliche Stadt-Fahrten mit dem Öffis. Das kann ich noch sehr lange machen, ohne dass ich meine Lebensqualität beeinträchtigt sähe. Eher im Gegenteil: Ich kann in der Grippe-Saison gerne auf die einschlägigen Krankheitserreger meiner Mitmenschen verzichten – und sie wohl auf meine.

Vielleicht ist es für die Kassiererin an der Kasse ebenfalls angenehm, wenn die schniefnäsigen Kunden sich kurz eine Maske überziehen. Als Ausdruck der Höflichkeit ziehe ich mir schon jetzt immer eine Maske über, wenn der Paketbote etwas bei mir abgibt. Möglicherweise ist das übertrieben, aber vielleicht deutet sich hier auch ein kleiner kultureller Wandel in den Umgangsformen an.

Danke für die Erklärung. Daraus sehe ich, daß für Dich persönlich die Vorsorge/Angst vor Infektionen eine größere Rolle spielt, als für mich, und du damit leben kannst, wenn es in Zukunft Dein Umgang mit Menschen wesentlich mitbestimmt. Ich finde allerdings, daß die vor 2020 üblichen Grundregeln von wesentlicher Hygiene und Vermeidung von Virenübertragungen (vor allem im Winter) für ein "normales" Leben völlig ausreichen sollten.

Meine Frage war aber, ob bzw. unter welchen Bedingungen Du Dir vorstellen kannst, daß die Gesellschaft zu dem früher üblichen Grundvertrauen (nenne es von mir aus Sorglosigkeit) im Umgang mit den Mitmenschen zurückkehrt. Deinen Worten entnehme ich, daß Du dies gar nicht für wünschenswert ansiehst. Kannst Du gerne für Dich so handhaben, aber ist es wirklich angemessen, dies auch von anderen zu verlangen?

Ich empfinde die aktuelle Entwicklung im Umgang mit Mitmenschen alles andere als befriedigend, auch über Corona hinaus. Ich habe in diesem Land bisher ganz besonders das grundsätzliche Vertrauen geschätzt, das ich in den Mitmenschen haben konnte, und das auch mir entgegengebracht wurde. In den letzten Jahren nimmt in einigen Bereichen (hier im Forum scheint es mir besonders stark vertreten zu sein) eine Haltung zu, die den Mitmenschen zunehmend als Risiko für den anderen, als gedankenlosen Gefährder oder gar Agressor sieht, nicht nur bzgl. Infektionen, sondern bzgl. Klima, Autoverkehr, rassistisch, sexistisch, u.v.a.m.. Dazu wird erwartet, daß man sich selbst auch in diesem misanthropischen Licht betrachtet. Das soll offenbar nach Meinung vieler durch eine gesteigerte staatliche Regulierung/Vereinheitlichung des erwünschten Verhaltens verbessert werden. Ich halte das für eine bedenkliche Entwicklung, die zu einer starken Zersplitterung der Gesellschaft führt, zu verhärtenden Fronten statt der angestrebten vielfältigen Gesellschaft, in der verschiedene Menschen gut miteinander auskommen, in der man mit der Unzulänglichkeit und Fehleranfälligkeit des Menschen gelassen umgeht.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1618863)
Deine Frage nach "normalem, angstfreiem Leben und vorbehaltlosen Umgang mit Mitmenschen" wirkt auf mich übertrieben. Mein Leben ist nicht von Angst bestimmt, und mein zwischenmenschlicher Umgang nicht von Vorbehalten. Es ist eher ein Akt der Höflichkeit, diejenigen Mitmenschen vor meinen Viren zu schützen, die sich diesen Kontakt nicht aussuchen können.

Ich glaube Dir, daß Du es so empfindest - für mich ist es aber ein grundlegender Wandel in der Begegnung mit anderen Menschen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1618863)
Außerdem möchte ich einen einfachen Beitrag zur Beendigung der Epidemie leisten.

Mich würde noch Deine Definition der "Beendigung der Epidemie" interessieren: wodurch wird dieser Zustand definiert? (mal die nicht erreichbare Ausrottung des Virus ausgeklammert).

Klugschnacker 24.08.2021 09:00

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1618866)
Mich würde dennoch interessieren wie denn unsere Exit Strategie konkret aussieht? Wir können doch nicht alle verpflichtenden […] bis auf alle Ewigkeiten aufrechterhalten nur weil noch so ein geringes Restrisiko bestehen könnte.

Ich rechne persönlich nicht damit, dass wir bis auf alle Ewigkeit mit der Epidemie zu kämpfen haben werden. Deine Frage ist berechtigt, ab wann man sie als beendet erklären will und zur Normalität überzugehen gedenkt.

Ich finde es schwierig, darauf eine Antwort zu geben. In der Tat haben wir nur sehr wenige Mittel gegen die Verbreitung des Virus. Impfen hilft zu einem gewissen Grade, ansonsten Abstand und Masken. Das war’s. Wenn wir diese Mittel anwenden, sinkt der R-Wert, aber sobald wir sie lockern, steigt er und alles beginnt von vorne. Deine Frage ist berechtigt: Wie kommen wir aus diesem Karussell wieder heraus? Ich weiß es nicht.

Manche Dinge können wir aus meiner Sicht gerne beibehalten, also "bis in alle Ewigkeit". Zum Beispiel den Verzicht auf den üblichen Handschlag bei der Begrüßung. Ich finde die Faust besser. Ein Freund von mir arbeitet mit Kundenkontakt und muss der Höflichkeit wegen 10x am Tag eine fremde Hand schütteln und ist jeden Winter entsprechend von Infekten geplagt. Diese Sitte könnten wir aus meiner Sicht dauerhaft ändern.

In Großstädten steht man während der Stoßzeiten dicht gedrängt, Körper an Körper, in der U-Bahn. Auch hier fände ich eine freiwillige Maskenkultur gut. Vielleicht könnte man Aufkleber anbringen mit der Aufschrift "Maske tragen willkommen". Warum denn nicht? Ich sehe da nur Vorteile.

Du stellst die Nachteile der Abstands- und Maskenkultur einem "geringem Restrisiko" gegenüber. Ob es tatsächlich so gering ist, weiß ich nicht. Aktuell steigen die Zahlen bei uns rasant. Wir sind bundesweit bei 55. Die nächsten Verdopplungsschritte sind 110, 220, 440. Was das konkret für das Risiko bedeutet, an Corona zu versterben oder sich ein Long-Covid-Syndrom einzufangen, wissen wir nicht. Oder weiß das jemand?

Diese Frage wäre doch zu klären, bevor wir in allernächster Zukunft in diese hohen Inzidenzen hineinrauschen. Die epidemische Ausbreitung eines lebhaft mutierenden Krankheitserregers zuzulassen mit der Haltung "schau mer mal" erscheint mir riskant. Doch Deine eigentliche Frage, wie wir da wieder herauskommen, kann ich nicht beantworten.
:Blumen:

petra_g 24.08.2021 09:15

Wobei die Masken für mich eher so eine Art "Reminder" sind.
Letztens war ich im Supermarkt mit einer FFP2 Maske und ich konnte den Körpergeruch und Schweißgeruch eines arg stinkenden Mitmenschen wirklich intensiv riechen. Bezweifle das ich mit ffp2 geschützt bin. Ist einfach nur ein Reminder Abstand zu halten, nicht so viel zu Quatschen und sich eben zügig zu entfernen.

Hafu 24.08.2021 09:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1618863)
Für mich ist beispielsweise das Tragen einer Maske beim Einkaufen kein Problem. Dasselbe gilt für gelegentliche Stadt-Fahrten mit dem Öffis. Das kann ich noch sehr lange machen, ohne dass ich meine Lebensqualität beeinträchtigt sähe. Eher im Gegenteil: Ich kann in der Grippe-Saison gerne auf die einschlägigen Krankheitserreger meiner Mitmenschen verzichten – und sie wohl auf meine.
...

Sehr schön formuliert (auch der nicht direkt zitierte Abschnitt).:Blumen:

Ich habe mit Beginn der Pandemie die längste infektfreie Phase meines Lebens hinter mir (jetzt schon seit 18 Monaten), während ich sonst ein bis zwei grippale Infekte pro Jahr zu bewältigen hatte, immer wieder mal mit Schnupfen oder mit Halsschmerzen zu kämpfen hatte, ohne dass ich mich je als besonders krankheitsanfällig eingestuft hätte.

Alleine diese signifikante Reduzierung von Krankheitszeiten wegen banaler Infekte bedeutet schon einen echten Mehrgewinn an Lebensqualität, der die Maskennutzung in der Arbeit und in manchen Alltagssituationen sowie den Verzicht auf Händeschütteln absolut rechtfertigt, selbst wenn es die Covid19-Pandemie gar nicht gäbe.

Dieser individuell bei mir beobachtete Effekt findet sich auch bei fast allen Kollegen in meinem unmittelbaren Arbeitsumfeld. Bei meinen ärztlichen Kollegen haben nur noch diejenigen mit kleinen KITA-Kindern gelegentlich Erkältungsinfekte. Unter dem Strich ist die diesbezügliche Krankmeldungsquote in unserer Klinik deutlich gesunken.

Auch bundesweit fiel ja die letztjährige Influenzawelle (2020/2021) praktisch komplett aus und ich würde erwarten, dass auch im bevorstehenden Herbst und Winter mit keiner nennenswerten Influenzawelle zu rechnen ist dank der flächendeckend erlernten AHA+L-Regeln, die aus Sorge um die Delta-Varianten von den meisten weiter beherzigt werden.

Klugschnacker 24.08.2021 09:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618888)
Ich empfinde die aktuelle Entwicklung im Umgang mit Mitmenschen alles andere als befriedigend, auch über Corona hinaus. Ich habe in diesem Land bisher ganz besonders das grundsätzliche Vertrauen geschätzt, das ich in den Mitmenschen haben konnte, und das auch mir entgegengebracht wurde. In den letzten Jahren nimmt in einigen Bereichen (hier im Forum scheint es mir besonders stark vertreten zu sein) eine Haltung zu, die den Mitmenschen zunehmend als Risiko für den anderen, als gedankenlosen Gefährder oder gar Agressor sieht, nicht nur bzgl. Infektionen, sondern bzgl. Klima, Autoverkehr, rassistisch, sexistisch, u.v.a.m..

[…] Ich halte das für eine bedenkliche Entwicklung, die zu einer starken Zersplitterung der Gesellschaft führt, zu verhärtenden Fronten statt der angestrebten vielfältigen Gesellschaft, in der verschiedene Menschen gut miteinander auskommen, in der man mit der Unzulänglichkeit und Fehleranfälligkeit des Menschen gelassen umgeht.

Es wird zunehmend eng auf diesem Planeten. Wenn man ein begrenztes gemeinsames Restbudget an CO2 hat, dann geht der Ausstoß der Chinesen an Treibhausgasen auch mich etwas an. Dasselbe gilt für das Verhalten unserer Landsleute.

Ähnlich ist es mit den Frauenrechten. Wo zuvor die Männer einfach die Welt unter sich aufgeteilt haben, bestehen nun auch die Frauen auf voller gesellschaftlicher Teilhabe. Dasselbe gilt unter den Völkern: Wo früher einfach die Spanier und Portugiesen die Welt unter sich aufgeteilt haben, später die Kolonielamächte und noch später die G7-Staaten, sehen wir heute die Notwendigkeit einer globalen Verteilungsgerechtigkeit. Und so weiter.

Immer mehr Stimmen müssen gehört werden, immer mehr Themen müssen wir ausdiskutieren und zwischen uns ausbalancieren.
:Blumen:


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