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F 18 20.10.2008 14:17

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 144292)
Jep, das wäre am besten. Ich würde zu dem Zweck die Manager viel mehr in die Verantwortung ziehen. Viel Geld? Ja, von mir aus. Aber dann mit dem Geld auch haften. Sprich sie dürfen es behalten wenn es der Firma langfristig gut geht. Wenn sie Fehlentscheidungen treffen müssen sie halt dafür auch finanziell gerade stehen.

Gruß Meik

Das wird rechtlich aber ne interessante Angelegenheit. GmbH (keine Bank) haftet bis 25000 Euro (zumindest theoretisch) angestellter Geschäftsführer haftet darüber hinaus persönlich????
Das wird eher nichts werden

outergate 20.10.2008 14:20

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 144281)
Aber mal zum thema, vllt bin ich ja naiv, aber wem ist damit geholfen, wenn die paar Topmanager in Deutschland weniger Gehalt kriegen?

es geht um motivationsregulierung.
bisher: der topverdiener hat in sehr kurzer zeit mit hohem risiko geld gemacht und hohe gratifikationen eingestrichen. die gratifikationen waren hoch genug, das risiko ignorieren und auf mittel- und langfristige blickwinkel verzichten zu können .
demnächst: durch die künstliche begrenzung soll verhindert werden, daß es hohe amplituden an ausschüttungen an die topverdiener gibt, sodaß diese nun motivierter sein sollten, auch mittelfristig zu denken und handeln. nun können sie zeiten schwächelnder kurse nicht mehr durch vorher aufgehäufte gratifikationen kompensieren.

(PS: in konzernen anderer branchen schon lange gang und gäbe, die vertriebsverdienste zu deckeln. über einen gewissen prozentsatz des festgehaltes kommt man - egal wie erfolgreich - nicht mehr hinaus)

langfristig denkt in banken niemand. das wird sich auch nicht ändern lassen.

Meik 20.10.2008 14:25

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 144296)
Das wird rechtlich aber ne interessante Angelegenheit. GmbH (keine Bank) haftet bis 25000 Euro (zumindest theoretisch) angestellter Geschäftsführer haftet darüber hinaus persönlich????
Das wird eher nichts werden

Befürchte ich auch. Aber wenn man will geht alles. Dann zahlt man eben ein Grundgehalt mit dem der Manager nicht haftet und führt für die Bonifikationen entsprechende Vereinbarungen ein. Oder zahlt die erst verzögert aus wenn die Maßnahmen tatsächlich langfristig Erfolg haben.

So ist einfach das Problem dass viel zu sehr auf kurzfristige Gewinne geachtet wird. Mal eben ein paar Leute rausschmeissen, hier und da sparen, ... und wenn es nicht funktioniert ist der Manager mit ein paar Millionen auf dem Konto weg.

Gruß Meik

F 18 20.10.2008 14:25

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 144297)
langfristig denkt in banken niemand. das wird sich auch nicht ändern lassen.

Das sieht in der Industrie nicht anders aus, fängt schon damit an, dass Projekte mit amortisationszeiten über 3-5 Jahre nicht genehmigt werden. Es gibt auch keine Instrumentarien an denen man erkennen könnte, dass eine Geschäftsleitung Projekte für die mehr als kurzfristige Zukunft auf den weg gebracht hätte. Das will von denen auch keiner, länger als 5 Jhre bleiben die eh nicht

jens 20.10.2008 14:48

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 144296)
Das wird rechtlich aber ne interessante Angelegenheit. GmbH (keine Bank) haftet bis 25000 Euro ...

ne, mit mindestens 25k€

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 144301)
Das sieht in der Industrie nicht anders aus, fängt schon damit an, dass Projekte mit amortisationszeiten über 3-5 Jahre nicht genehmigt werden. Es gibt auch keine Instrumentarien an denen man erkennen könnte, dass eine Geschäftsleitung Projekte für die mehr als kurzfristige Zukunft auf den weg gebracht hätte. Das will von denen auch keiner, länger als 5 Jhre bleiben die eh nicht

das ist wohl branchenabhängig. In meinem Umfeld haben viele Projekte einen deutlich späteren break even.

Pascal 20.10.2008 14:58

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 144283)
Stimmt - besser wäre es, die kurzfristigen Komponenten aus den Gehältern zu verbannen, so dass sich nur nachhaltiges Handeln rentiert.

Prinzipiell einverstanden, aber was kurzfristig ist, ist wohl umstritten. Pauschale Festlegungen in Form von Jahreszahlen dürften schwierig sein. Hier gelten auch große Unterschiede, was einzelne Branchen anbelangt. Ein Manager im Bereich Kraftwerksbau denkt in anderen zeitlichen Dimensionen als ein Manager bei Google.

Das nachhaltige Handeln kann aufgrund von zyklischen Konjunkturverläufen nicht immer transparent nachvollzogen werden. Anhand welcher Parameter soll das nachhaltige Handeln überprüft werden? Wenn ich z.B. in der Automobilindustrie so handeln möchte, muss ich u.a. die Entwicklung des Öl-, Benzinpreises berücksichtigen, denn dies hat direkte Auswirkungen auf das Kaufverhalten. Aber wer vermochte den Anfang Juli 2008 vorauszusehen, dass der Ölpreis sich in 3 Monaten halbiert haben würde? Und wo wird der Ölpreis anno 2012 stehen?

dude 20.10.2008 15:09

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 144297)
langfristig denkt in banken niemand. das wird sich auch nicht ändern lassen.

richtig, denn der markt, von dem banken nur ein kleiner teil sind, laesst es gar nicht zu.

generell: sehr gute zusammenfassung!

honeyjazz 20.10.2008 15:16

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 144297)
es geht um motivationsregulierung.
bisher: der topverdiener hat in sehr kurzer zeit mit hohem risiko geld gemacht und hohe gratifikationen eingestrichen. die gratifikationen waren hoch genug, das risiko ignorieren und auf mittel- und langfristige blickwinkel verzichten zu können .
demnächst: durch die künstliche begrenzung soll verhindert werden, daß es hohe amplituden an ausschüttungen an die topverdiener gibt, sodaß diese nun motivierter sein sollten, auch mittelfristig zu denken und handeln. nun können sie zeiten schwächelnder kurse nicht mehr durch vorher aufgehäufte gratifikationen kompensieren.

(PS: in konzernen anderer branchen schon lange gang und gäbe, die vertriebsverdienste zu deckeln. über einen gewissen prozentsatz des festgehaltes kommt man - egal wie erfolgreich - nicht mehr hinaus)

langfristig denkt in banken niemand. das wird sich auch nicht ändern lassen.

Wenns das auch nochmal auf Deutsch gäbe...


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