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TiJoe 12.11.2018 04:58

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1418924)
Flachy du musst endlich mal einen richtigen Strava-Account machen für deine Fans! ich bekomm definitiv noch zu wenig mit von deinem Training! :Blumen:

Gute Idee! :bussi:

flachy 12.11.2018 14:04

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Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1418924)
...
22 km in 4:28er Pace...
...

Aloha Athleten,

irgendwer noch das Bild vom Wendepunkt auf dem Ali'i Drive vor'm geistigen Auge?
Wenn nicht, hier gern noch einmal aus anderer Perspektive!
Anhang 41097

Irgendwo da muß ich sie verloren haben - meine Form.
Denn der "lockere Morgenlauf" war einmal mehr Lehrbuchreif:
Klassischer Kickstart, volle Lotte los, 8 Kilometer gefühlt wie Kipchoge.
ATTACKE! Et läuft!!!

Und mit einem Schritt auf den nächsten war urplötzlich der Tank leer.
KOMPLETT!
So bin ich dann noch 8 Kilometer auf dem Zahnfleisch gekrochen, es wurde immer jämmerlicher, selbst nach einer "absolut notwendigen" Pause im Gebüsch war nicht der Hauch einer Besserung zu spüren.
Ich fühlte mich wie unlängst im Energy Lab, ausgedörrt, kraftlos, Kampf um jeden Schritt...
Hatte ich doch nach kurzem Temperaturcheck frühmorgens mit dem Hund vor'm Haus meine abendliche "kurz-kurz"-Anzugsordnung verworfen und doch meine Winterrüstung angelegt, nur leider war es gar kein Raureif im Lichte der Stirnlampe - wie auch bei 13° - sondern einfach nasses Gras im kalten Licht meines 20 EURO Stirnfunzelchens.

Es ist also wie immer, ich kann mich super auf einen Höhepunkt hin fokussieren, diene aber über einen Großteil des Weges dahin für Hinz&Kunz als Kanonenfutter!
Das war schon immer so und hat sich auch 2018 und 2019 leider nicht geändert - eine Granate im Jahr zündet, mehr Munition gibt es für mich nicht...

Kleine Episode aus vergangenen Tagen, anno 2008 (oder war's 2009?):
Es war das Regen- und Kältejahr der Challenge in Roth, ich bin über den Parcour geschlidderd als gäbe es kein morgen und kam nach 8:44 in's Ziel.
Meine Ulmer Trainingsbuddies - durch die Bank alle leichter, schlanker, talentierter und ohne eisernen Willen - meldeten sich allesamt für das Folgejahr in Roth an.
Motto der Athleten, die mich echt bei jeder gemeinsamen Session zu Lande und im Wasser ablederten: "Wenn der Dicke die Sub-9 schafft, dann knacken wir dort die Top 10. Overall!"
Weiß gar nicht mehr, wie es genau ausging. Als ich im Folgejahr nach meinem Finish (war um die 8:45 unterwegs, damals konnte man ein paar Jahre lang nach mir in Roth seinen Wecker stellen...) aus den Grohe-Duschcontainern raus kam, war jedenfalls noch keiner meiner Buddies im Ziel...
Und am Wochenende später lederten sie mich allesamt bei einer RTF im Oberschwäbischen wieder gnadenlos ab...

Nundenn, mach ich mich also wieder mit Demut auf meine lange, steinige Mission gen Kona 2020...
Anhang 41098

... denn für diese Tage im Paradies lohnt sich jeder Workout!
Anhang 41099

Und weiter geht's, morgen ein neuer Versuch, diesmal ganz ohne "Fernduell" sondern einfach unseren wunderbaren Lifestyle im goldenen Herbst in geilem Equipment "laufend" geniessen!
Es hört nie auf!!!

amimarc 13.11.2018 13:22

Danke Flachy, made my f*** day :Huhu:

Eber 14.11.2018 19:55

Flachy, 8:45 in Roth ist wiklich ne Granaten Leistung. Und dann wahrscheinlich noch auf einem Bike, mit Rennlenker :cool:
Auch wenn der Tominator womöglich noch heute so erlesenes Equipment befährt, verneige ich mich vor Dir in tiefer Kniebeuge:Huhu:
Ich schlich heut im 6-er Schnitt ne 14k Runde.
Ein Glück, im Nebel hat mich niemand gesehen.
Bin halt ein spät zündender Blindgänger. :Lachen2:

flachy 12.12.2018 22:19

Aloha Athleten,

ich sitz' grad hier und wackel mit meinen Füßen unterm Tisch rum, die in einem Paar meiner Zoom Fly stecken.
Ja, das Laufen fehlt mir schon sehr.
Seit 4 Wochen ist irgendwie die Luft raus, der Kona-Blues hat mich erfasst und die Nachwehen der Lavabattle vor genau zwei Monaten schränken meinen Aktivitätenspielraum mental als auch physisch unverändert stark ein.

Aber drauf geschissen, denn geil, dass wir im Triathlon aktiv sind!
Einer Sportart, in der Du sportlich sowieso nix richtig auf die Reihe bringst und Deinem schlechten Gewissen auch ein straffes 90 minütiges Zirkeltraining im Kraftraum nah an die körperliche Erschöpfungsgrenze (lt. Google Action-Translator umgangssprachlich auch als "hammermäßiges Killer-Crossfit-Workout im Gym bis zur Kotzgrenze" gebräuchlich) als Grundlageneinheit auf dem Weg nach Tenby 2019 verkaufen kannst.

Ein weiteres, stimmungsaufhellendes Detail am Training im Studio ist der soziale Aspekt, ein Beispiel:
Gestern kurz nach 5 Uhr im Dunkeln die zwei Etagen zum Fitty hochgewankt, dabei auf den vier Treppenabsätzen im Gehen flux jeweils abwechselnd den Oberkörper und die Gliedmaßen für den Ruderergometer vorgedehnt, als dann oben schon echt Bambuhle war.
You never walk alone und Attacke!!!
Gänsehaut ist da, kann losgehen - jetzt hast Du Megabock auf Action - oder Du bleibst besser daheim!!!
Als kleine Remiszenz an vergangene, glorreichere Tage trage ich natürlich an Beinpresse, Ropes und Kettleball einen anderen Nike Fly (ZOOM SP).
Ist ein Megagefühl, mit dem schnellsten Schuh der Welt Kniebeugen und lange Situp-Serien durchzuballern und fit für den neuen Angriff ab Januar zu werden!

Apropos kommende Saison:
Letztes Wochenende waren wir nachmittags beim Winterbasar in der Schule meiner Kleinen. Ich war früh kurz biken und schwimmen, hatte zwar eine Wochenration meiner SIS-Gels und Riegel in die Innentasche meiner wasserdichten Pearli-Jacke verstaut, kam aber in Aeroposition - hatte blöderweise innerhalb einer Woche mein Trek Höllenbike als auch mein Madone-Rennrad verjubelt, da stand dann nur noch das Speedmax mit Kona-Rahmennummer am Plastesitzrohr und DTSWISS Hightechrädern allein im Keller rum - mit Doppelhandschuhen, Regenschauern und bei Windböen bis 60 km/h irgendwie nicht ran. Dass die Taschen der verschweissten Winterjacke sich hinten innen befinden, erwähnte ich bereits?!
Anhalten während dem Weltuntergang und generell - falls man nicht von anderen Verkehrsteilnehmern umgehämmert wird oder sich gleich in die Hose pullert - ist für uns Athleten eh keine Option!
In diesem Falle doppeltes "No Go" - die IRONMAN WORLDCHAMPIONCHIPS Rahmennummer baumelt weiterhin als Fanal vergangener Heldentaten und Anti-Pausenwarnhinweis am Rad rum!
Und die Zeit zwischen Bike und Pool war sehr knapp bemessen, manche Wechselzeiten im Rennen sind da deutlich länger. Schön auch der Aspekt, wenn Dir die Wassertemperatur im Becken beim Kraulen - nach dem eiskalten Ritt auf dem Drahtesel - wie eine zu heiße Wanne vorkommt...
Fettstoffwechseltraining kurz vor Heilig Abend, yippieyaehh Schweinebacke!

So kam ich ausgedörrt wie ein Daylightfinisher-Kandidat auf dem Rückweg aus dem Energy Lab auf das erwähnte Weihnachtsfest.
Wir waren eigentlich noch gar nicht im Gelände, da hatte ich bereits mein gesamtes Taschengeld in Bratwurstwährung umgetauscht, was schlagartig das Ende meiner heldenmäßigen Hungerleidertrainingseinheit markierte.
Paar Glühwein später hab ich mich dann gleich mit einem anderen, rennradfahrenden Familienvati für Anfang Juni auf eine gemeinsame Radrunde verabredet.
Vor Ort standen noch die Optionen "Heldenwochenende - zwei Tage mit nüscht ausser unseren Rennrädern, 50 EURO, Handy plus Kreditkarte und der Zahnbürstegen Osten biken bis wir nicht mehr können. In der Hohen Tatra nach ca. 650 Kilometern anschlagen, drei Bier löten und für 15 EURO mit dem Nachtzug zurück bis zur Grenze" oder "Stoneman" - einer abgefahrenen 290 Kilometer Radrunde in Sachsen und Böhmen.
Wir haben uns dann am Tag drauf, ohne die beflügelnde Wirkung des Alkohols in den Rüben, vorläufig für Option Zwo entschieden.

Und falls ein Athlet hier im Forum den Ritt bereits kennt und es sich noch einmal antun möchte oder im Sommer mal in der Region ist und Begleitung für ein paar Radmeter sucht - gebt Bescheid. Die Runde wollte ich im Sommer 2019 auf dem wettkampffreien Weg zur frühherbstlichen Dragonbattle in Tenby eigentlich nicht nur einmal drehen...
Und im Grupetto schmecken die Knödel in Böhmen und das Radler nach getaner "Arbeit" gleich noch einen Schlag besser.
Bis die Tage, geniessen wir die dämmrig-dunkle Offseason , Rock On Dude's, schwingt die Keulen und Sport Frei!

spanky2.0 10.01.2019 20:40

Aloha Flachy,

Musste heute morgen an Dich denken als ich die verschneiten Landschaften im Osten im Tv gesehen habe. Hast du schon die Schneeketten auf deinem Canyon aufgezogen? :Cheese:

flachy 11.01.2019 09:43

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1429865)
Aloha Flachy,

Musste heute morgen an Dich denken als ich die verschneiten Landschaften im Osten im Tv gesehen habe. Hast du schon die Schneeketten auf deinem Canyon aufgezogen? :Cheese:

Aloha Spankman, Sport Frei Athleten!

ich kann diesen Winter leider nichts aus der dunkelgrauen Welt des Frühsportsports beitragen, da ich meine Sportgewohnheiten aktuell auf den Modus "Grizzlybär im Winterschlaf" geschaltet habe.
Diese Woche war ich wegen des Dauerschneefalls tagsüber im Akkord gemeinsam mit unserm Hausmeister am Schneeschüppen rund um die Wohnanlage.
Zufahrten, Bushaltestelle, Fußwege - da kommen bei einer Grundfläche von 5.000m² ein paar Runden zusammen.

Früh war ich immer noch flink im Gym zum Aufwachen.
Die Tagesroutine bestand hier immer im "getakteteten" Ablauf von 15 Minuten Ruderintervalle, 60 Minuten HIIT (diese blöde Kettlebell hängt mir jetzt echt zu den Ohren raus) mit einem finalen Schwerpunkt auf die Beinkraft.
Danach fix das Shirt getauscht, die Zoom Fly fest geschnürt, 30 Minuten auf das Laufband gehüppt und das Tempo von 12 km/h hoch gesteigert, bis nix mehr im Tank war.
Ich vermute, dass es ziemlich selten in den diversen Trainingsratgeber als probates Mittel empfohlen wird, nach einer langen Laufpause gleich wieder mit den schnellsten Racern volle Lotte zu ballern.
Aber ich denke mir, dass ich nicht mehr so viele Lebenskilometer im Tank habe. Warum also ewig blöde rumjoggen, um irgendeine Grundlage zu schaffen, die ich irgendwann im Frühling und Sommer auch mit Schwimm- und Bikeworkouts erreichen kann?
Daher also die Devise: Volle Lotte bis nix mehr im Tank ist!
Und das war eigentlich bereits nach knapp 20 Minuten der Fall, die letzten 10 Minuten waren dann pure Ali'i Drive Visualisierung auf einem Laufband im alten Fabrikgebäude, die Suppe lief aus allen Poren, peitschte ich mich mit Blick auf Backsteinmauern und blickdicht verklebte Fensterscheiben im Viererschnitt in Gedanken durch das Paradies zwischen White Sands und King Kamehameha Hotel.
Nach der Laufpause von knapp 2 Monaten habe ich die ganze Woche bereits einen dermaßen viehischen Muskelkater in den Beinen, als ob ich tags zuvor bereits beim Ironman Wales am Start gewesen wäre...
Im Ausdauersport bekommste echt nix geschenkt, also alles wieder auf Anfang für einen neuen Anlauf auf der Road2Kona!
Geile Sache, zieht durch!

flachy 21.01.2019 15:02

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Aloha Athleten,

die ersten regenfreien Radkilometer in der neuen Saison sind unter strahlender Sonne abgerissen, traumhaft!
Und auch die ersten Läufe in freier Natur in der Morgendämmerung konnte ich am Wochenende in meinen Big Island Kalender eintragen, den ich mir kurz vor dem Abflug aus Kona noch für 79 US Cent mit in das Handgepäck gequetscht hatte.

Aber auch nach nunmehr knapp 30 Jahren Ausdauerdreikampf - meine Premiere feierte ich als kotzender Brustschwimmer 1990 im Kulki von Leipzig und seither addicted to this shit - hat mich die Faszination unseres geilsten Sports der Welt weiter fest im Griff.
Kurz die Fakten:
Zwei Monate kein Lauftraining.
800 Radkilometer im Dauerregen.
Und ein Wochenende unter strahlender Sonne und mit sibirischen Temperaturen reicht bereits aus, dass ich gestern Abend online nach neuen Herausforderungen als kleine Zwischenziele auf dem laaaaangen Weg nach Kona 2020 suchen mußte.
Hilfreich war auch der Aspekt, dass ich mit meinem Junior am Abend zuvor eine Reportage aus dem Norden Norwegens geschaut hatte.
Da ging es um Huskyrennen, Eistaucherund Draussencamper.
Unisono war allen: "Das Frieren kann und muß man trainieren!"

Ich hab mit meinem Friertraining dann sofort mit meinem neuen Offseason-NoName-Rennrad am Samstag angefangen und es am Sonntag fortgesetzt.
Immer dem schmalen Asphaltband gefolgt, die Sonne kam langsam hoch und hätt' ich keinen Helm samt Bandana plus Mütze auf gehabt, dann hätt ich im Kreis gegrinst!
Links und rechts der Straße Schneefelder, die Radwege nicht beräumt - und keiner der 5 Autofahrer hat mich angehupt.
Vermutlich dachten die sich beim Vorbeibrausen noch so: "Beim nächsten Frühschoppen lass ich die Kurzen besser mal weg, dann halluzinier' ich nicht so!"
Oder aber sagte die Dame zu ihrem Typen, der sie von der Disco heimchauffierte "Haste den Hero auf seinem Bike gesehen?! Und Du versoffener Fettsack willst den ganzen Sonntag auf der Couch verrotten statt mit mir spazieren zu gehen? Schleich Dich, Looser!"
Persönlich halte ich dieses Szenario - genau wie ihr hier selbstverständlich alle auch - natürlich für wahrscheinlicher!

Zweifler in der Community am Start?
Dann nehmt dies:
Nachdem ich ja auch noch zuvor im momentan Topspeed (und der liegt momentan bei den Dauerläufen um 4:30 min/km) rennen war - und da war's dann aber wirklich noch nicht sonnig, aber unter der Thematik "Frieren üben" waren es perfekt Run-Workouts - abends dann aber mit Micky noch auf der Gassirunde mitsamt Stretching unterwegs war, sprach mich eine andere Hundehalterin an.
Dass sie mich kenne, den Hund sowieso, aber nicht wüßte woher.
Ich kannte sie nicht, ihren Hund auch nicht.
Dann ein Schrei "Sie sind doch der, der heute im Dunkeln wie ein Bekloppter an uns - vermutlich waren jetzt sie und ihr Fiffy gemeint - vorbeigesprintet sind. Ihr armer Hund!".
O.K., dann kannte ich sie wohl doch.
Und von wegen "armer Hund"!
Sie ist ja ein Weibchen und als solche von Geburt aus gemein zu allen vier- und vor allem zweibeinigen Kerlen.
Denn während ich dann immer am Hoftor kollabier (ich stütz mich dann schlapp an der alten Granitmauer ab und simuliere so eine Art Stretching. Bei der Kälte bin ich dann auch noch mit meinen durchgschwitzten Handschuhen festgefroren und konnte durch diesen Glücksfall etwas länger abhängen ohne auffällig zu wirken), sprintet die Töle noch mehrmals mit einem Affenzahn am Zaun hin und her, als wolle sie sagen "Jetzt mußte ich mit dir eine Stunde öde rumschleichen, gähn. Lass mich jetzt noch kurz was für wahre Athleten abreissen!"
Normalerweise eine Demütigung für mein stolzes Ironman-Herz.
Aber nicht diesmal - nach zwei Monaten Laufpause kann ich wieder rennen, das ist einfach so göttlich.
Also her mit dem Rennkalender, ich komme!

Anhang 41515
Eiswürfel im Radschuh und Kona im HerzenO:-)
Euch allen eine aktive Woche und viel Spaß bei all der Action, es hört nie auf!

FMMT 21.01.2019 19:42

Köstlich :Cheese: :Blumen:

Pete4Tri 22.01.2019 06:36

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1431575)
...
Vermutlich dachten die sich beim Vorbeibrausen noch so: "Beim nächsten Frühschoppen lass ich die Kurzen besser mal weg, dann halluzinier' ich nicht so!"
Oder aber sagte die Dame zu ihrem Typen, der sie von der Disco heimchauffierte "Haste den Hero auf seinem Bike gesehen?! Und Du versoffener Fettsack willst den ganzen Sonntag auf der Couch verrotten statt mit mir spazieren zu gehen? Schleich Dich, Looser!"
Persönlich halte ich dieses Szenario - genau wie ihr hier selbstverständlich alle auch - natürlich für wahrscheinlicher!
...

oder "Schau mal, wieder einer der um diese Uhrzeit vor Frau/Familie flüchten muss. Wahrscheinlich darf er, wenn er zurück kommt, auch gleich noch mit dem Hund raus... Armer Kerl":Blumen:

Immer wieder schön hier mitzulesen...:Cheese:
...und weiter so:dresche

flachy 05.02.2019 10:17

Aloha Athleten aus dem Wintersportzentrum Ost!

Gestern und heute haben mich meine große Schnauze ja mal wieder ordentlich Reputation bei meinen lokalen Buddies gekostet!
Und da ich hier nicht nur der Dude für die geile Action sein will, gibt's heute leider keine Siegerstory...
Was war los?
Sonntagabend tönte ich noch via meiner lokalen WhatsApp-Gang - nach einem fetzigen Gooood-Moooorning-Survivalrun - dass ich Montag 5 Uhr bei dem herrlichen Winterwetter erneut eine flinke 15 Kilometerrunde ballern werde. Wer möchte, solle sich am "Treffpunkt Brücke" unterhalb meiner Latifunzie einfinden.
Nachdem der Sonntag so genial verlief!
Bei heftigstem Schneefall, ohne Sicht aber voller Adrenalin zog ich früh mit Hund und den nagelneuen Nike Turbo's meine Spur durch die Lausitz.
Jeder Schritt im Kampf gegen die Gewalten war ein Hochgefühl, Gänsehaut im Läuferrausch, der Highlander war auf Mission Kona 2020 unterwegs!
Der Grip war geil, die Schuhe im Gegensatz zu den Flyknit-Modellen richtig warm, denn über der Textilsocke hat der Turbo noch eine Art engmaschiges "Fliegengitter" bekommen, so dass er im Vergleich zu den Flyknit-Modellen optisch zwar ziemlich voluminös rüberkommt und (leider) dadurch für mich nicht als mein Racer der ersten Wahl für die Rennen in Frage kommt, mir aber dafür die Zehen-Erfrierungsängste alpiner Expeditionstrupps genommen hat, die ich noch in der Woche zuvor mit dem Zoom Fly FK durchlebt hatte.
Sonntag stimmte einfach alles - meine Klamotten und die Optik tipptopp, die Maschine schnurrte und die schneebedeckten Strassen gehörten mir - bis auf einen Schneepflug scheuten sämtliche Zivilisten den knackigen Wintersturm, Heldenwetter eben!
Nach 21 Kilometern am Samstag packte ich statt dem angedachten Zehner gleich nochmal 16 Kilometern auf dem anwachsenden Schneegeläuf drauf und hatte ich mit 4:28 min/km exakt meine "normale Bedingungen"-Zielzeit (4:30) eingelocht.
Draussensport ist einfach wunderbar - und somit war das Hochgefühl allgegenwärtig, dies am Montagmorgen noch einmal durchzuziehen.

Und Action!
Und Stopp, Cut!!!
Ich war noch nicht einmal in Sichtweite des Treffpunkts (an dem sowieso niemand bei dunkler Schneekälte wartete), da hatte es mich bereits viermal (4x!!!) hingeschmissen. Selbst Micky humpelte bereits - wohl aus Mitleid mit mir Faxenmacher.
Unter den 20 Zentimetern Schnee war oftmals blankes Eis, mein angeschlagenes Knie schmerzte bedenklich, der Rücken war durch die Slapstick-Einlagen ebenfalls angeschlagen.
Die Natur hatte es mir gezeigt und das Adrenalin vom Vortag war verpufft.
Scheisse, Abbruch, Looser, abends kleinlaut in's Gym und auf die Blackroll zur Schadensbegrenzung!
Neuer Versuch heute - statt der glatten Straßen renn ich eben offroad.
Ging natürlich auch schief, ich hatte mehr Seitenausschläge statt Vortrieb.
Aber logisch: Aufgeben ist keine Option, ein neuer Versuch startet heute abend, nach dem Berufsverkehr und die Turbo's stehen schon seit früh auf dem Heizkessel, um dann mit aufgewärmten Profil eine neue Spur in die Schneedecke zu brennen - der 4:30-er Schnitt muß stehen!
Weil, mit den Zoom Fly's und Pegasus Turbo hab' ich aktuell ja gar keine Schuhe auf dem Heizkessel stehen, die für lahmeres Tempo geeignet sind...
Und der Epic React ist mein Samstagsschuh...
Die Vorfreude darauf wächst mit jedem Tag, reserviert für den langen Lauf jenseits der 20 Kilometer...

Don't stop training, weiter geht's!

flachy 29.04.2019 10:48

Mixed Zone
 
Aloha Athleten,

Wochenstart bei Regen und Bibberkälte, beste Zeit also für einen aktuellen Querschnitt der momentanen Befindlichkeiten hier in der Lausitz.
Kurz für das obligatorische Speed-Dating das Wichtigste in einem Satz vorab:
Chaotisches Vollgas in 2019 ohne Rücksicht auf Verluste, da der Traum von der Road2Kona 2020 für mich momentan nicht realistisch scheint.

Was ist in den letzten Wochen geschehen?
Zum Einen hatte die erste Radausfahrt ohne Handschuhe und mit einem Schnitt von 30 km/h gepackt - nach Monaten der festgenagelten 27 Kmh's auf meinem 5-Funktionen-Tacho fühlte ich mich wie ein Superheld - die böse Folge, dass ich nachts übermütig eine Mail nach Roth verfasste.
"Sport Frei liebes Challenge-Team,
bin möglicherweise ja spät dran, sorry.
Aber falls bis zum Schliessen der Wechselzone am Kanal noch ein Athlet bei Euch absagt, hier ist meine Nummer, XYZ.
Bin sowieso vor Ort, Fitness = Lebenseinstellung und die Beine sind auch schon rasiert.
Wär geil, wenn ich anstatt die Athleten über die Strecke zu brüllen, selber von den Freaks angeschrien werden dürfte! Ich danke Euch."


Und jetzt freu' ich mich auf einen schönen Tag im Juli an der frischen Luft rund um Roth.
Um zu überprüfen, was aktuell überhaupt noch an Performance da ist, legte ich los wie die Feuerwehr. Getreu meinem bewährten Motto: Ballern nach Bauchgefühl, denn langsam werde ich von alleine.
Radtechnisch sah dies dann so aus, dass ich die Osterzeit mit der Familie im Erzgebirge verbrachte und wieder mit dem geliebt-verhassten Frühsport anfing.
Leider hatte ich die Silbe "Gebirge" irgendwie nicht ausreichend ernst genommen...
Am ersten Tag knallte ich gleich mal kurz nach 6 Uhr 15 Kilometer auf einer profilierten Trailstrecke um den Hausberg (Gerstenberg) im 3:57-er Split.
Geplant war's nicht, ich würde es als Notwehr bezeichnen.
Denn vor'm Reithotel war's da mit der aufgehenden Sonne so schön.
Also die Windjacke und Handschuhe gleich neben den Eingang wieder deponiert, kurz die klassische Keglergymnastik durchgezogen (dreimal Rumpfkreisen, dreimal Oberkörperfedern, 5 Hampelmänner, Abmarsch!).
Nach 400 Metern in den dichten Fichtenwald eingebogen und mit den Pegasus Turbo's in der ersten Kurve fast im Raureif ausgerutscht - eiskaltes Sibirienfeeling mit unter 0°C. Und ich mit meinem Kona-Outfit - zurück zum Hotel wäre mir wie Drafting auf dem Queen K. vorgekommen, also vorwärts mit Vollgas.
Zurück dann gleich auf mein geiles No-Name-Rennrad und ab in die Pampa. Kenne mich dort nicht aus, also am Besten mal einen Berg suchen und den paarmal hochdemmeln bis die zwei Stunden rum sind.
Kam natürlich eins zum anderen.
Anstatt dem nächsten Berg war ich auf einmal auf einer traumhaften Rüttelpiste in Tschechien, nix dabei ausser zwei Ersatzschläuche, einen Clifbar und die Wasserpulle. Und auch hier galt die Maxime: Zurück ist keine Option!
Drei Stunden und 80 Kilometer später und mit der Passage der lokalen Kanten Fichtelberg&Auersberg, hatte ich das Hotel wieder gefunden. Der Tacho zeigte auf der gesamten Tour eigentlich entweder 10 oder 65 km/h - für einfache Gemüter wie mich gut zu merken.
Tag zwei des Ostermartyriums lief ähnlich ab - Sonnenaufgang vor'm Hotel, Handschuhe&Jacke wieder ausgezogen, Nippelalarm im Fichtenbusch.
Dieses Mal dann eben Intervalle quer durch den Forst. Beim biken habe ich mich dann in die andere Richtung verfahren und kenne jetzt wenigstens den Großteil der asphaltierten Verbindungswege zu den Loipen und Schanzen in der Wintersportregion um Klingental-Mühlleiten persönlich - ist tipptopp da!
Und für den Folgetag decke ich mal lieber den Mantel des Schweigens über meine sportliche Verfassung, nix ging mehr, alles verlernt, blöder Ausdauersport - Scheissdrecksberge wäre hier eventuell die höflichste Umschreibung...

Zurück "daheeme" wollte ich natürlich doch noch einmal überprüfen, ob wirklich alles verloren ist - und bin die Tage nacheinander meine sämtlichen Granatenschuhe durchgerannt.
Ein Zehner Tempodauerlauf, kurz-kurz mit dem Zoom Fly FK - nach 38 Minuten war ich wieder zurück - 2 Minuten unter meiner bisherigen Richtzeit.
Tags darauf mein Klassiker-Dauerlauf (der mit den "Kenianersprüngen" am Ende) - diesmal mit den Turbo's - 4:13-er Schnitt.
Und dann noch der übliche, flache 20-er in's Wochenende rein.
Die geilen Zoom Fly SP angeschraubt und los - 4:16-er Schnitt, wobei ich nach 3 Kilometern im 4:40-er Tempo das Gefühl hatte, noch langsamer, dann verlier' ich das Gleichgewicht und ich fall um...

Abends bekomme ich noch eine Info, dass der Zugläufer für den Oberelbe-Marathon ausgefallen sei und man leider keinen Ersatz findet.
Nach einem nächtlichen Telefonat mit dem Veranstalter sitze ich also Sonntagmorgen in der Stadtbahn aus Dresden raus auf dem Weg zur Festung Königsstein.
Glücklicherweise hatten sie schon gar kein Shirt für den 3:00 Stundenläufer gedruckt, das wäre in der Tat ziemlich anstrengend geworden.
Aber so machte ich mich mit Heliumballon am Stirnband und dem Aufdruck "3:15 Zugläufer" auf den Weg entlang der Elbe zurück nach Dresden.
Hatte eine geile Gruppe von 20-30 fitter Athleten an mir dran, die ich motivierte.
"Bodenwelle links! Radfahrer rechts! Verpflegung in 50 Metern mit Wasser links und Tee rechts! Jeder nimmt sich was zum Frühstück mit! Wenn's jetzt zwickt, ist das zu früh, dann nehmt bissl raus und versucht es 2020 nochmal mit 3:15! Athleten, isso geil mit Euch!" Und so weiter.
Und als ich nach 15 Kilometern brüllte "Ist perfektes Marathonwetter, Tag für Eure Bestzeit! Jetzt laufen wir auf 3:12 zur Finishline! Oder soll ich bremsen?" kam ein vielstimmiges "Niemals, wir bleiben so!"
Bis Dresden sind dann natürlich noch ein paar Mitläufer geplatzt, aber 8 Leute meiner Gruppe haben in der Tat ihre Bestzeiten pulverisiert - war ein geiles Gefühl, auch als mehrere Athleten meiner Gruppe hinter der Finishline nochmal zu mir kamen, sich bedankten.
Und ich hatte noch ganz nebenbei einen feinen Dauerlauf im Roth-Tempo absolviert - nie wär' ich sonst so bescheuert und würde freiwillig über 3 Stunden am Stück im Training laufen!
Und ich hab den Turbo angehabt - ist der perfekte Schuh für diesen Speed (3:11h) bei meinem Gewicht (+/-80 Kilo).
Das Potential der Zoom Fly Modelle kann ich jenseits der 4 Minuten nicht richtig nutzen und der HOKA Mach (welchen ich bis kurz vor der Abgabe der Wechselsachen echt am Fuß hatte und ihn dann eines Bauchgefühl's wegen doch flux auszog) rockt mich einfach nicht mehr...

Wegen Roth habe ich jetzt auch abwechselnd wieder das Schwimmen und Rad nebenher geübt, aber mein Niveau beim Laufen hat mich echt stutzig gemacht.
Geiles Gefühl, wenn es mal läuft!

Kleiner Wermutstropfen und um den Kreis der Geschichte zu schliessen:
Kona liegt in den kommenden Jahren fernab der ostdeutschen Ferienzeiten und somit ist der Traum des Familienausflugs in's Paradies bis auf weiteres ausgeträumt. Positiver Aspekt - ich brauch mir in Tenby keinerlei Gedanken zur Performance machen, einfach ab der Hymne am Strand Vollgas geben und falls ich hochgehe, dann krabbel ich eben fernab der Slotplätze auf allen Vieren über die Promenade, Ironmanlifestyle rulez!

Wünsche eine sportliche Woche und bis die Tage, Rock On!

repoman 29.04.2019 14:22

Sehr geil - wieder mal.:Cheese:

jannjazz 29.04.2019 14:49

Aber echt. Nimm den Slot und lüg' zu Hause, Entertaine uns aus Kona!

Duafüxin 29.04.2019 15:10

Neee, Flachy ist Familienmensch und das Leben ist ein Ponyhof.
Da fehlt die Muse.
Ich freu mich auf Tenby, also auf den Bericht :Huhu:

schoppenhauer 29.04.2019 22:10

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1448944)
Neee, Flachy ist Familienmensch ....

In Relation zu anderen Triathleten, die auf seinem Niveau liefern.

TIME CHANGER 29.04.2019 22:16

Ich find deine Post einfach immer so genail zum lesen. Nicht zu lang, nicht zu kurz und einfach geile Wortwahl, weiter so bitte :dresche

Und immer schön weiterlaufen, bis du das Potential der Zoom Flys auch auf der Marathondistanz nutzen kannst - und los!

flachy 21.05.2019 22:46

Aloha Athleten,

jemand Lust auf ein respektables Massaker oder auf der Suche nach einem aktiven Abenteuer ohne Startnummer und Konkurenten im Nacken???
Dann jetzt unbedingt die nächsten 5 Minuten wachsam sein und an meiner heutigen Kurzgeschichte dranbleiben!

Die letzten Wochen habe ich unverändert mit meinem Personal Trainer aka "Bauchgefühl" weiter an einem formidablen Beachshape gerackert.
Prio Eins ist: Geil aussehen, auch wenn Du Dich Scheiße fühlst!
In meinem Alter geht's in Roth leider nicht mehr um Top 10, sondern mehr darum, nach dem Rennen und vor den Duschcontainern für meine Heldenstories zu Hause bei den Selfies mit den Asketen wie Ben Hoffmann und Cam Wurf (die dann selbstverständlich bereits wieder geföhnt und frisch gegeelt sich unter's normale Volk gemischt haben, während ich nacksch bis auf den versüfften Schwimmschlüpper gerade zum Dixi-Klo robben werde) optisch nicht wie Al Bundy an der Wühltheke rüberzukommen.

Dann kam mein Buddie zu einem "Lehrgang" in die Region (kennt hier jemand die Beamten Baumann&Claussen? Falls ja, dann wisst ihr jetzt auch, wer für die Rolle vom Claussen die Drehbuchvorlaghe geliefert hat...) und wir haben uns kurzerhand auf Samstag für den Stoneman verabredet.
Freitag um 5 am Morgen noch im Stadion ein paar 300-er gebrettert, nachmittags zwei Stunden eingerollt - so eine mickrige RTF-Runde am Samstag macht mir doch keine Angst!

Start dann samstags kurz vor 6 Uhr an der Bobbahn Altenberg geplant, einmal mit dem Rennrad im Uhrzeigersinn rund um's Erzgebirge!
Die Wetterprognose war topp.
Also 3/4 Hose und Langarmtrikot in's Auto, 8 Powerbars, Ausweis und 500 tschechische Kronen in die Trikottasche, 4 Gels auf das Oberroher geklebt, eine Trinkpulle in den Rahmen geklemmt und 4 Uhr ab in den Truck - auf zum Startpunkt!

Mit etwas Abstand kann ich jetzt zu recht bestätigen, dass jeder Mythos erst mit etwas Abstand wächst.
Egal ob sich anno 78 paar angetrunkene US-Armisten schlichtweg ohne Vorbereitung am Waikiki-Beach in's Meer stürzten und damit den Giganten Ironman erweckten oder ein Ironman Wales niemals solch ein ikonisches Rennen ohne 14°C im Wasser und dauerverregnete 12° am Land geworden wäre!
Ohne solche Macken wären diese Events niemals diese Legenden geworden, die sie es jetzt zu recht sind.
In einem etwas kleineren, sehr viel privateren Rahmen, aber nicht ähnlich heftig erscheint uns beiden mit etwas Abstand jetzt der Stoneman!
5°C beim Start, ein Nebel, der uns wie zwei Blinde im Gebirge erscheinen ließ und keinen GPS-Track mehr nach 5 Kilometern!
Die kleine Straße lief auf eine T-Kreuzung zu, Tom's Garmin Edge 500 zeigte an "Gerade aus" - da war aber nur Acker.
Also rechts runter - der Garmin reklamierte "Strecke verlassen".
O.K., links hoch - und 50 Meter später wieder das Piepen "Strecke verlassen".
Hatte Tom vielleicht den MTB-Track auf seine Mistkrücke kopiert?
Aber richtig meckern konnte ich ja auch nicht, denn ich hatte gar nüscht an nennenswerter Technik dabei - ausser meinem DIN A5 Ausdruck der 290 Kilometerschleife direkt von Google Maps. Wir nannten es in den kommenden 13 Stunden der Einfachheit halber "Europakarte" - immerhin war die Grenze zwischen Sachsen und Tschechien gut zu erkennen...
Also denn, quer über den Acker!
Die Sicht blieb die ersten 2 Stunden unverändert auf dem Niveau einer hochwertigen Milchglasscheibe, wie man sie so aus den Justiz-Überführungsbussen der Polizei kennt.
Nach 400 Metern rammel ich fast gegen einen Betonpfeiler, auf dem ein blau-rot-weisses Schild mit "Ceska Republika" angeflanscht war.
Und die Straße hatte uns wieder - Schussfahrt von 800 runter auf 300 Meter ü.M.
Bei 5°C in 3/4 Klamotten ein wahres Erlebnis für sibirische Winterschwimmer - für Kona-Heulsusen mit Vorliebe für oberkörpferfreie Workouts entlang des Ali'i Drives eine körperliche und seelische Tortur.

Als wir dann in der ersten tschechischen Stadt das dritte Mal am Schwimmbad vorbei eierten - logischerweise hatten wir uns verfahren, denn der altersschwache Edge hatte sich in Verbindung mit Gebirgstälern, Nebelsuppe und dem nahenden Ende der Welt einfach mal entschlossen, ein paar Minuten zu chillen und wir suchten unsere Strecke mittels meiner Europakarte zu rekonstruieren - wäre ich vor Kältebibbern am Liebsten unter die sicherlich mollig warme Dusche neben der Fahrbahn gehüppt.
Und so ging es die ersten 5 Stunden unserer Runde weiter.
Erst mit dem längsten Kletterstück hoch zum Keilberg wurde uns wärmer, beim erneuten Überfahren der Grenze in Richtung Oberwiesenthal kam dann sogar die Sonne dazu, welche uns bis zum Ende unseres Survivalrittes nicht mehr verliess.
Motivierend war auch der Fakt, dass wir nunmehr bereits über die Hälfte der Höhenmeter weggedrückt hatten.
"Ab jetzt geht's die letzten 140 Kilometer nur noch bergab", sagte ich, als ich zitternd so schräge nach hinten fallend vom Bike rutschte, um mir mein erstes Gel des Tages rein zu zutzeln.

Bis dato hatte ich mich pro Stunde von einem Powerbar ernährt, allerdings konnte ich den zunehmenden Würgereiz nicht weiter ignorieren. "Dann steige ich den Rest der Strecke eben auf die 4 SIS-Gels um" - gedacht, getan und nach 8 Stunden war ich "blank". Keine Gels mehr, Kotzgedanken beim Anblick meines restlichen Powerbar-Vorrats. Zum Glück erwischte ich beim Blitzshopping im Penny neben einer neuen Wasserpulle auch noch 5 Milka-Osterwaffeln direkt an der Kasse im Abverkauf.

Ich spring jetzt mal flux 3 Stunden nach vorn - auf Kilometer 250 in die 10. Fahrtstunde:
Mein Wasser ist alle, weitere Supermärkte oder Tankstellen gab es nicht und ich bin ziemlich am Leiden.
"Ich simulier jetzt einfach die letzten zwei Stunden einen Ironman - die beliebten Profi-Ausreden-Verpflegung verloren oder doch einfach zu doof gewesen, die letzte Verpflegungsstelle nicht mit 48 km/h ohne Chance auf eine neue Pulle durchzubrettern."
Wieder irgend so ein Walddorf, wieder so eine beschissene Wand mit "15%" Schild vor dem Helm und ohne verfi***te Kurve bis zum Horizont.
Und die Honks in dem Weiler haben natürlich alle ihre Grills angeschmissen. Ein Duftteppich aus Holzfällersteak, Bratwurst, eigentlich allem ausser dem Gestank meiner bescheuerten Powerbars, nebelt uns ein.
Ein Mundraub wäre böse für uns ausgegangen, denn unsere aktuelle Geschwindigkeit belief sich auf bemitleidenswerte 8 km/h - da hätten die Einheimischen nicht mal ihre Wanderstöcke rausholen müssen, um mir die Bratwurst wieder aus den Mundwinkeln zu ziehen...
Also schob ich mir zwei Milka-Osterschlussverkaufswaffeln bei 15% Steigung und hammerhart erkämpften 8 km/h in den staubtrockenen Mund.
Keine 5 Sekunden später schienen mir die Krümel aus Ohren und Nase zu feuern, das Zeug wollte einfach nicht tiefer rutschen, Luft hatte ich ja auch keine mehr, Kraft sowieso nicht.
Ein Trauerspiel...
Jetzt versuchte ich mir gedanklich, eines der Radler aus dem Kasten, welchen ich früh um 4 Uhr bereits vorsorglich auf meinen Pickup in 40 Kilometer Entfernung geladen hatte, einzuverleiben und irgendwann war ich dem Erstickungs- und Verhungerungstod von der Schippe gesprungen.
Den Rest der "Reise" würde mir der Lektor hier dann sowieso später rauskürzen, weil es wurde nicht mehr besser, diese letzten der insgesamt 4.950 Höhenmeter gab es einfach nicht mit Rabatt auf's Leiden.
Also lass ich es damit bewenden.

Und ehrlich - wäre es anders gewesen - wärmer, ohne Nebel und ohne Hungerast, dann hätte ich Samstagabend 19:15 Uhr an den "Stonie" einen Haken gesetzt. 290 Kilometer mit knapp 5.000 Höhenmetern erledigt, was gibt's sonst noch so?
Aber nicht nach diesem Massaker!!!
Ein Termin für eine Neuauflage - dann mit mehr Gels und einem eigenen Radtacho - ist natürlich bereits in Planung!
Und falls es jemanden hier unter Euch Athleten gepackt hat, gebt Bescheid.
Damit es Spaß macht, sollte ein Grundvermögen an Ausdauer (Ironman/Langstreckenerfahrung, eine Radzeit unter 5:30 in Roth/FFM/usw. wären super, um es unbeschadet innerhalb einer Helligkeitsperiode zu überstehen und danach von dem Quatsch, 12 oder 13 Stunden am Stück hoch und runter und wieder hoch gedemmelt zu sein, auch zu schwärmen!)
Sport Frei und weiter gehts!

bellamartha 21.05.2019 23:20

Flachy. Ich liebe dich! :Liebe:

Du bist unser Held. Und dann noch einer, der schreiben kann. Herrlich!

Viele Grüße
J.

Ulmerandy 22.05.2019 07:54

Beschissenes Wetter; außersportliche Umstände die einem gerade das Lachen echt schwer machen :confused: und dann so eine Geschichte am frühen Morgen die einem doch tatsächlich ein Lachen ins Gesicht zaubert - Danke dafür :Huhu:

Viele Grüße

Andy

FMMT 22.05.2019 09:18

Genial :Blumen:
Da freut man sich so richtig, nicht dabei gewesen zu sein:Cheese: , aber zum späteren Erzählen oder Erinnern natürlich grandios :cool:

schnodo 22.05.2019 09:35

Sehr krass! Danke für den Bericht - alleine das Lesen treibt mich mit Angstschweiß auf der Stirn an den Kühlschrank - und herzlichen Glückwunsch zu dieser extremen Leistung! :Blumen:

flachy 01.09.2019 17:51

Lieber Triathlongott,

ich hatte dieses Jahr echt keine Bitten an Dich, wollte weder aufs Treppchen meiner Altersklasse in Kona, noch wurmt mich das zweimalige, knappe Versemmeln der erhofften Sub-9 dieses Jahr beim Knappenman und der Challenge Roth.
Doch falls Du noch Ressourcen und Budget frei hast, dann regel dass heute bitte mit den Nazis hier im schönsten Freistaat Ostdeutschlands und bei unseren brandenburgischen Nachbarn.
Bin extra die letzten 3 Tage vorm ersten Hahnenkrähen mit dem Bike meine landschaftlich tollen Runden durch die sächsische&brandenburger Lausitz gedreht und würde mich sehr freuen, wenn beide Länder auch morgen noch weltoffen und freundlich alle Besucher und Gäste bei sich/bei uns begrüßen dürfen.
Danke Dir im Voraus Dude, denn WIR SIND MEHR.
Hang Loose!

Stefan 01.09.2019 17:53

:Blumen:

welfe 01.09.2019 18:11

Immerhin nicht stärkste Kraft, aber definitiv zuviel :(

Coriande 02.09.2019 13:47

Danke für diesen Post, Flachy. Wieder schön auf den Punkt. :Blumen:
Bin auch irgendwie fassungslos, was da in meiner alten Heimat abgeht...
:(

jannjazz 02.09.2019 15:03

Im Prinzip wurde Dein Flehen erhöht, Flachy, aber der Triathlongott provoziert Dich bis aufs Blut.

repoman 02.09.2019 15:06

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1474886)
Lieber Triathlongott,

ich hatte dieses Jahr echt keine Bitten an Dich, wollte weder aufs Treppchen meiner Altersklasse in Kona, noch wurmt mich das zweimalige, knappe Versemmeln der erhofften Sub-9 dieses Jahr beim Knappenman und der Challenge Roth.
Doch falls Du noch Ressourcen und Budget frei hast, dann regel dass heute bitte mit den Nazis hier im schönsten Freistaat Ostdeutschlands und bei unseren brandenburgischen Nachbarn.
Bin extra die letzten 3 Tage vorm ersten Hahnenkrähen mit dem Bike meine landschaftlich tollen Runden durch die sächsische&brandenburger Lausitz gedreht und würde mich sehr freuen, wenn beide Länder auch morgen noch weltoffen und freundlich alle Besucher und Gäste bei sich/bei uns begrüßen dürfen.
Danke Dir im Voraus Dude, denn WIR SIND MEHR.
Hang Loose!

:Blumen: :bussi:

flitzpiepe 13.09.2019 07:55

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1453535)
Aloha Athleten,

jemand Lust auf ein respektables Massaker oder auf der Suche nach einem aktiven Abenteuer ohne Startnummer und Konkurenten im Nacken???
Dann jetzt unbedingt die nächsten 5 Minuten wachsam sein und an meiner heutigen Kurzgeschichte dranbleiben!
.
.
.
Ein Termin für eine Neuauflage - dann mit mehr Gels und einem eigenen Radtacho - ist natürlich bereits in Planung!
Und falls es jemanden hier unter Euch Athleten gepackt hat, gebt Bescheid.
Damit es Spaß macht, sollte ein Grundvermögen an Ausdauer (Ironman/Langstreckenerfahrung, eine Radzeit unter 5:30 in Roth/FFM/usw. wären super, um es unbeschadet innerhalb einer Helligkeitsperiode zu überstehen und danach von dem Quatsch, 12 oder 13 Stunden am Stück hoch und runter und wieder hoch gedemmelt zu sein, auch zu schwärmen!)
Sport Frei und weiter gehts!

So Flachy ich trau mich jetzt mal aus der Deckung, auch auf die Gefahr hin es früher oder später halbtot an irgendeinem Anstieg der Lausitzer Gefilde laktatvernebelt bitter zu bereuen.
Mein diesjähriger IM in baltischen Gefilden war zwar mit 9.40 irgendwie ganz gut aber eben auch nicht so richtig der erhoffte Tag der Tage. Wesentliche Erkenntnis war, dass die Laufform schon ganz passabel war (ich hab sogar dich schon im März auf deiner Recom Runde durch die Ortrander Schneeglöckchenromantik um ganze 6 Plätze hinter mir gelassen) aber auf dem Rad hoffentlich noch einiges an Potential schlummert. Um das hoffentlich rauszukitzeln reicht es aber nicht wie jedes Jahr mal etwas länger und mal etwas schneller (in meiner Definition) vor mich hin zu zuckeln sondern es müssen neue Pfade beschritten und berollt werden. Deine Anfrage scheint mir dafür geradezu prädestiniert. Ich würde daher die leichten Warnungen meiner Oberschenkel geflissentlich ignorieren und sagen: 2020 Massaker a la Flachy - Ich bin dabei. Die sub 5.30 sowohl in Roth als auch in ff kann ich vorweisen, die sub 5 stehen noch als Ziel für nächstes Jahr.
Ich bin übrigens aus dem Gebiet der preußisch-sächsischen Grenze und ab und zu bei Bernd im Bikehousekeller anzutreffen also vielleicht läuft man sich auch vorher mal über den Weg. Ansonsten bei Schlacht um das Erzgebirge.
Feuer frei!

flachy 13.09.2019 11:56

Aloha Ihr Bekloppten!

Geht klar mit einer gemeinsamen Stoneman-Runde im Mai - überreden wir den Berndinator auch noch, mitzudemmeln!!!:cool:
Wir waren heute übrigens ab Fünfe zusammen beim gemeinsamen Morning Jog.
Und während ich nach 12km abgebogen bin, wollte Berndi die Schleife noch zwei weitere Male rennen - mit Kona am Horizont steigert sich sein Bock auf Sport - wohl wie bei jedem Hawaii-Athleten, der den Duft des Paradieses von Big Island fast schon schnuppern kann.
In gut 2 Wochen sitzt er dann schon abends am Ali'i Drive und sieht die Sonne am Horizont in's Meer fallen...

Mein anderer Buddy - Tominator - sendete mir pünktlich zum Loslaufen um 4:45 Uhr ein Bild von der Fähre nach England. Und er mitten drauf!
Jetzt müßte er eigentlich in diesen Minuten in Tenby/Wales einbiegen und sich auf die Dragon-Battle direkt vor Ort vorbereiten.
Die Wetterprognose ist paradiesisch - Sonne, 15-18°C, kaum Wind - die Einheimischen werden bei dieser "Hitzeschlacht" eingehen und der Umsatz der streckennahen Pubs (ergo aller Pubs in Tenby) wird linear mit jedem wärmeren Grad Lufttemperatur nach oben schiessen!
Das Rennen wird bei Ironman Now live übertragen...
Selber gucken möchte ich es wahrscheinlich nicht, ich hab' mein DNS am Sonntag absolut nicht überwunden...
Also hab ich die Woche wieder mehrmals auf meiner "Tenby-Für-Arme"-Radstrecke geübt - die idyllisch angelegte Stoppomatrunde zwischen Elbe hoch nach Klipphausen - einfach wunderbar zu fahren!

Und ACHTUNG:
Am Wochenende findet die Premiere des F60-Triathlons (verkehrsgünstig super via Autobahn Dresden-Berlin zu erreichen) statt.
Aktuell sind knapp 200 Athleten für die Olympische Distanz gemeldet, der Wetterbericht ist perfekt und Anmeldung geht auch noch direkt vor Ort (OD@50,-+5,-EUR), Wettkampfeinweisung ist 9:30, danach geht's ab in den See. Hab mich gestern auch angemeldet, denn bei 25°C mitten im September gab's gar keine andere Option als nochmal Vollgas zu geben!

Selber wollte ich dann in 14 Tagen auch noch einmal via Stoneman-Route rund um's Erzgebirge zirkeln.
Habe aktuell zwar kein Rennrad hier und nur das Speedmax mit den DTSwiss Felgen einsatzbereit, aber da geht es halt ein bissel schneller als mit dem gemütlicheren Bike. Die Tage sind mittlerweile ja eh deutlich kürzer als noch im Mai - mal schauen, ob's klappt.

Es hört nie auf - haut rein und Sport Frei!

flitzpiepe 13.09.2019 15:14

Dann ergibt sich unser erstes Aufeinandertreffen schneller als gedacht. Ich bin auch am Sonntag unter dem liegenden Eiffelturm unterwegs. Eigentlich wollte ich dort nochmal alles rausholen was die müden Knochen hergeben aber ich komm erst Samstag nach 3 Wochen Dienstreise aus Fernost zurück. Außer einem (hoffentlich) viel zu wenig anzeigenden Laufband und einem Hotelpool mit leichter Drehwurmgefahr war da nicht viel zu wollen. Ich werd mich wohl daher aufs Hinterherwinken und anschließende Gratulieren beschränken müssen. Wenn du geduscht und ich wieder bei Atem bin, können wir bestimmt noch kurz plauschen.

Greyhound 13.09.2019 17:26

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1477391)
Selber wollte ich dann in 14 Tagen auch noch einmal via Stoneman-Route rund um's Erzgebirge zirkeln.

Spar dir die Zeit und fahre lieber ins Trailcenter Rabenberg. Viel besser als die ganzen Waldautobahnen.

flachy 24.09.2019 13:48

Aloha Athleten,

auch keinen Bock auf regelmäßigen Sport und auf der Suche nach den glaubwürdigsten Ausreden, weshalb es grad ein wenig hakelt?
Na dann hab' ich doch auch absolut eindeutige Gründe, weshalb es heutzutage sowas von sinnlos ist, sich morgens um 4:30 Uhr aus dem Bett zu quälen, um im Dunkeln draussen rum zu stolpern!

Die Saison ist vorbei, es regnet in einer Stunde Frühsport mehr, als es in den kompletten Sommern 2018&2019 in Summe getröppelt hatte.
Auf solche Extremsituationen - Dunkelheit und Niederschlag - ist ein moderner Mitteleuropäer gar nicht mehr eingestellt.

Wenn ich dann doch mit Micky blind mit meiner 20 EURO Petzl-Lesefunzel in's Nirwana loshotte, dann meist, weil mein Buddy Bernd vom Bikeshop grad sandersmäßig am Rad dreht und einen "Long Day" nach dem anderen abreisst.
Früher konnte/mußte ich am Treff immer noch das komplette Lauf-ABC samt Stretching abreissen, bis Berndi, aka als der trantütige Dr. Jekyll, eintrudelte. Wahrscheinlich hätte ich mir auch noch eine Blackroll in's Gebüsch legen können. Oder meinen morgendlichen Toilettenbesuch auf die Pferdekoppel dort verlegen sollen, bis er dann mal gemächlich in 6 Minuten je Kilometer Schleichfahrt, einem Schlafwandler nicht unähnlich, um die Ecke bog.
Seit er aber dieses blöde Konaticket in Klagenfurt bekommen hat, erlebe ich nunmehr Morgen um Morgen die böse Fratze des Mister Hyde!
Natürlich bin ich auch in der Offseason überpünktlich und doch sehe ich bereits aus weiter Entfernung den Flakscheinwerfer des Herrn Hawaiistarters im Dunkeln herumirren.
Und natürlich kann ein Kona-Anwärter auch nicht bloß mit der bei uns üblichen Discounter-Funzel joggen. Nein, es mußte natürlich eine Art Lightversion des Xenonfernlichts vom Daimler sein, das er sich irgendwie auf den Kopf geflanscht hat und mit der er eigentlich die komplette 12 Kilometer-Runde von einem einzigen Standpunkt aus für das Starterfeld des XXL-Knappenmans ausleuchten könnte.

Aber dabei bleibt's ja nicht. Neben der komplett irritierenden Überpünktlichkeit geht's auch tempomäßig zur Sache. Vorbei die Zeiten, als ich noch gemütlich stoppen, pinkeln und ihn nach kurzer Zeit wieder einholen konnte, ohne meine angefangene Story unterbrechen zu müssen.
Jetzt asten wir ab 5 Uhr im 4:30-er Schnitt durch's Dunkle. Ich keuche und Mister "Ich bin am Wochenende auf dem Ali'i Drive" fabuliert im ostdeutschen Landregen pausenlos von Pier, Palani und Queen K.
Fast schon erwische ich mich bei fiesen Gedanken wie "Ätschi, der Aquatic Pool in Kona ist dennoch bis Ende des Jahres zu!" oder "Lieber Sport im Dunkeln auf menschenleeren Lausitzer Straßen als in der Ironweek im Traffic-Overkill auf dreckigen Shouldern"...
Wer solche Buddies hat, braucht keine anderen Gegner mehr.

Nungut, Mitleid gibt's umsonst Freunde, Neid muß man sich verdienen und ich freu mich tierisch für die mopsfidele Kona-Reisegruppe aus der Lausitz!
Und damit ich auch weiterhin meine tägliche 5-Pack-Sonderedition Mars mit Cookies, Hanuta und als Dessert die Dreierschachtel Halloren-Kugeln die Offseason durch verzehren kann, ohne als Bud Spencer Körperdouble in's Wintertraining einsteigen zu müssen, hab ich eben nochmal den Stoneman für Samstag eingeloggt.
Das aktuelle GPS-File mit den finalen Straßensituationen/-sperrungen/-umleitungen der gut 290 Kilometer müßte Donnerstag kommen, die Roadbooks hole ich direkt von der Wohnanlage aus Freitagnachmittag im Bikeshop Dippoldiswalde für uns ab.
Aktuell sind wir zu zweit, mein Buddy nimmt sein Pinarello, ich bin auf dem Tribike in kompletter Schlachtmontur unterwegs.
Denn wir müssen dieses Mal 90 Minuten flinker sein als im Mai, da uns etwas Tageslicht fehlen wird.
Und im Dunkeln geht das dort im Gebirge gar nicht - so hatten wir im Mai den Feldweg aus Zinnwald durchs Nirgendwo zu den Tschechen im Hund-von-Baskerville-Nebel erst beim fünften Anlauf gefunden.
Im Dunkeln würden wir dort heute noch kreiseln...
Treff 6:15 Uhr, Abfahrt mit der Dämmerung ca. 6:25/30 in Altenberg und wir haben bis 19:15 Uhr Zeit - falls also jemand hier in der Region fit ist und nochmal Gas geben will, gebt Bescheid, Wetter wird super und die Strecke ist sowieso der Hammer!

Es geht immer weiter, haut rein und Sport Frei!

Coriande 24.09.2019 21:30

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1479788)
...Lightversion des Xenonfernlichts....

Genial :Lachanfall:

flachy 29.09.2019 07:46

Kkkkkaaaallllttttt...
Sitze warm eingepackt in der Küche, Nudeln habe ich gleich erstmal nachts um Eins gegessen, jetzt Chips und Suesses zum Frühstück :cool:
Gestern stand dann also mit meinem belgischen Radbuddy (und Werksleiter des hiesigen BASF-Werks) mein Stoneman 2.0 im laufenden Jahr an.
Die Kids waren selber mit ihren Sportteams unterwegs, also Feuer Frei für einen kompletten Ego-Tag mit Bewegung an der frischen Luft!
4:30 Uhr gings mit dem Truck ab ins Gebirge, wir wollten in Altenberg starten, der Ort ist bekannt durch seinen Wintersport, Biathlon, Bob, Rennrodeln und alles, was man so im Kalten machen kann.
6:32 sind wir dann gleich mit scharfem Start los, Licht am Bike war obligatorisch, Handschuhe, zwei Jacken und leichte Winterklamotten leider auch.
Die Tour sollte uns rund ums Erzgebirge über 290 Kilometer mit 4.900 Höhenmetern und 13 Kontrollstellen für die Stempelkarte führen.
Einen aktuellen GPS-File, Stanzkarte, Roadbook und weitere Utensilien hatte ich tags zuvor, direkt nach der Arbeit, im Adrenalin Bikeshop abgeholt.
Kosten des Starterpakets 29,- Euro.

Den idyllischen Sonnenaufgang haben wir dann bereits auf tschechischer Seite erlebt, traumhaft und schön, ein Megageschenk für uns zum Start in einen langen Tag voller Action!
Bin tagsüber mit 4 Riegeln und 8 Gels (Mirkos Haus- und Hofmarke SIS kann ich echt den ganzen Tag über verteilt essen, ohne dass es mir zum Hals raushängt ;)) super durchgekommen.
Dazu die obligatorische Coke vom Penny in Oberwiesenthal nach knapp 170 Kilometern.
Wir waren ja echt 15h unterwegs, gute 13 davon in Bewegung, völlig behämmert!!!
Und entweder haben die das aktuelle GPSFile verändert oder wir sind im Mai bissl Freestyle gefahren.
Die Anfahrt in Tschechien war komplett anders, ewig noch im Gebirge hoch und runter, erst nach 30km waren wir wieder auf der Maistrecke.
Dann der Weg zwischen Oberwiesenthal, Baerenstein bis zur 3Bruederhoehe, da hab ich gar nix wieder erkannt:dresche
Und die Stempelstellen sind an tollen Locations eingerichtet, Kloster, Burg, Zoo, historische Gebäude, aber dennoch auch ziemlich versteckt.
Die auf den Gipfeln wie Klinovec, Fichtelberg, Schwartenberg usw. waren gut zu finden.
Bei allen anderen sind wir durchgehend beim 1.Mal vorbei gebrettert, daher auch die Extrastrecke.
Hoehenmeter haben wir dabei ebenfalls emsig gesammelt.
Bram hat mit Suunto barometrisch 5.580, ich mit dem Edge GPS 5.450m, verteilt über finale 302 Kilometer, dass ist echt schon mächtig anstrengend gewesen.
Und traumhaft schön!
Meine Krise hatte ich dieses Mal ziemlich frueh beim 20 Kilometer langen Anstieg mit 1.100 Höhenmetern zum Keilberg und der Strecke über die Grenze zum Fichtelberg rueber.
Das war mit dem Triathlonbike definitiv nicht optimal zu treten.
Danach lief es bis zu meinem Truck zurück super bei mir.
Es hat dabei dermassen bei 4-Grad gestürmt, dann schifft es auch noch dazu.
Freunde, ich hab dermassen gezittert, die Abfahrten waren dadurch total Scheisse, 40 kmh statt 75 wie im Mai.
Und die Strasse war bis auf den 50 Kilometern zwischen Oberwiesenthal zur3Bruederhoehe durchgehend nass, hat ja auch herbstlich vertretbar ziemlich häufig gedröppelt.
Dazu gab's wegen dem Wind und Regen viel Laub und Schlamm auf der Strecke, ab 19 Uhr am Schwartenberg war es dann wie erwartet stockdunkel, dadurch waren die Abfahrten zum Heulen.
Unser Speed am Ende betrug 23,2 kmh.
Mein Buddy hat sich ab dem Fichtelberg heldenhaft durchgebissen, daher mussten wir nach dem Stempeln immer noch kurz pausieren, er brauchte bei dem Profil und der Kälte immer wieder neue Energie.
Ab Kilometer 270 motivierte ihn meine Info, dass auf uns in meinem Truck ausreichend Radler gelagert ist und als es 21:30 Uhr endlich vollbracht war, zischte er auch noch in den eingesifften Klamotten direkt auf seinem Dogma-Rennrad die erste Pulle mit, drei, vier grossen Schlucken weg.
Ein ehrlich verdienter Genuss!

Und mein Canyon sieht jetzt aus, als ob ich damit die 5000m2 Garten unserer Wohnanlage umgepfluegt habe, ich habs gleich im Auto gelassen:(

Vielleicht 2020 die Runde dann doch wieder nur mit dem RR?!
Wenn es 100% Trockenheitsgarantie geben sollte, ist es mit dem Canyon aber wahrscheinlich schneller, in Deutschland kannste ziemlich viel in Aero fahren, dazu muessten dann aber alle Mitfahrer sowas fahren, andernfalls wird es zu gefährlich und ich sitze doch wieder 90% der Runde am Oberlenker.

Definitiv wars aber ein denkwürdiger Saisonausklang!
Und weiter geht's, Sport Frei Athleten!

spanky2.0 29.09.2019 09:23

Total verrückt....und total geil!! :Cheese: :Huhu:

lifty 29.09.2019 09:37

Flachy, du bist bekloppt...im positiven Sinne:Huhu:
Absoluten Respekt....geiles Ding!! Ich konnte das Radler beim Lesen schmecken.

Isemix 29.09.2019 09:43

Mega geil! :Cheese:

Den Stoneman habe ich mir für 2020 mit den Kumpels auch vorgenommen, nur die Kumpels wissen es noch nicht :Lachanfall:

Nur keine Ahnung ob es die MTB oder RR variante wird :Huhu:

Schönen Sonntag :Blumen:

BunteSocke 29.09.2019 09:52

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1480817)
Total verrückt....und total geil!! :Cheese: :Huhu:

+1 :liebe053: :liebe053: :liebe053:

FMMT 29.09.2019 11:19

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 1480825)
+1 :liebe053: :liebe053: :liebe053:

+2 :Blumen:


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