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keko# 20.06.2016 10:11

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1231425)
Genau so habe ich es mir in etwa gedacht.
Ich denke auch, das unser schulsystem immer besser wird.
Zu meiner Schulzeit konnte ich nicht viel Mit dem Religionsunterricht anfangen. Heißt doch heute auch anders, Ethik Unterricht. Oder?
Da bekommen sie heute doch bestimmt alle fasetten und vielfalten des Glaubens mit.

Es gibt an unserer Schule kath. und ev. Religionsunterricht und für die Konfessionslosen Ethik. Ganz früher, als unsere Töchter noch klein waren, habe ich kritisch beobachtet, was da vermittelt wird, aber das ist vollkommen harmlos und ok. Wer sich davon negativ beeinflussen lässt, hat ein generelles Problem. Echte Gefahren kommen von falschen Freunden und/oder Drogen.

flaix 20.06.2016 10:18

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231460)
Ich bin der Meinung, dass man jede Form von Religion vom Kind fernzuhalten hat.

Kinder sind nämlich sehr empfänglich für gewisse Manipulationen. Himmel, Hölle, Sünden, Engel, Teufel, allmächtige und strafende Wesen, all das hat in der Erlebniswelt eines Kindes nichts zu suchen, weil sie uU ihr Leben lang nicht mehr davon los kommen und nach dem Erwachen ihrers Verstandes in einen Konflikt geraten können, der sie ihr ganzes weiteres Leben begleitet.

Weihnachtsmann, Osterhase, Ninja Turtles???
lass mal die Kirche im Dorf ;-)

keko# 20.06.2016 10:44

Zitat:

Zitat von cruelty (Beitrag 1231462)
Nur mal so am Rande, weil heute sein 50. Todestag ist:

https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_Lema%C3%AEtre

George Lemaître, kath. Priester UND überaus begnadeter Wissenschaftler. Das muss sich also keineswegs widersprechen... :Huhu:

...meine Worte.

In Physik Sek II gibt es für die Schüler sogar Themen wie "Physik und Philosophie" und dabei so spannende Sachen wie was vor dem Urknall war bzw. vor Gott, angenommen es gibt Gott. Letzendlich führt das zu dem gleichen Problem.... Man sieht, das Niveau der Schüler kann sehr hoch sein. Ich hatte eine mögliche Synthese von "Gott" und Naturwissenschaften ja auch hier schon mal eingeworfen, aber das Niveau kann man hier nicht halten. Irgendeiner kommt dann wieder mit Jesus auf´m Esel oder Hexenverbrennungen im MA. (Vorsicht!! Ist spaßig gemeint! :Cheese: ).

ziel 20.06.2016 10:48

:
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231473)
...meine Worte.

In Physik Sek II gibt es für die Schüler sogar Themen wie "Physik und Philosophie" und dabei so spannende Sachen wie was vor dem Urknall war bzw. vor Gott, angenommen es gibt Gott. Letzendlich führt das zu dem gleichen Problem.... Man sieht, das Niveau der Schüler kann sehr hoch sein. Ich hatte eine mögliche Synthese von "Gott" und Naturwissenschaften ja auch hier schon mal eingeworfen, aber das Niveau kann man hier nicht halten. Irgendeiner kommt dann wieder mit Jesus auf´m Esel oder Hexenverbrennungen im MA. (Vorsicht!! Ist spaßig gemeint! :Cheese: ).

:Cheese: :Blumen:

Klugschnacker 20.06.2016 12:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231407)
Ebenso gehe ich verbal dagegen, wenn meine Töchter dabei sind und mir jemand naturwissenschaftlich die Welt erklären will.

Falls sie Dich fragen, welchen Teil der Welt Du für naturwissenschaftlich unerklärlich hältst, wird es schwierig. Ich gäbe einiges darum, ein solches unerklärliches Phänomen einmal zu sehen. Falls es also mal auftaucht, gebt mir bitte Bescheid.
;) :Blumen:

KalleMalle 20.06.2016 12:46

Geh' doch nachts mal raus und guck in den Sternenhimmel.
Die naturwissenschaftliche Erklärung für die Rotationsgeschwindigkeit in den Außenbereichen von Galaxien ist äußerst dürftig. Und sie steht im Widerspruch zu bestehenden physikalischen Gesetzen.

Brauchst halt gute Augen und mußt lange draufgucken, aber das Wetter wird ja jetz besser :)

Klugschnacker 20.06.2016 12:51

KalleMalle, verwechselt Du da "unerklärt" mit "unerklärlich"?
:Blumen:

qbz 20.06.2016 12:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231508)
Falls sie Dich fragen, welchen Teil der Welt Du für naturwissenschaftlich unerklärlich hältst, wird es schwierig. Ich gäbe einiges darum, ein solches unerklärliches Phänomen einmal zu sehen. Falls es also mal auftaucht, gebt mir bitte Bescheid.
;) :Blumen:

Geld, Kapital, Rendite z.B. ;) :Lachen2:

MattF 20.06.2016 13:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1231515)
Geld, Kapital, Rendite z.B. ;) :Lachen2:

Na ja die BWL/VWL bezeichnet sich ja auch als Wissenschaft, das würde ich allerdings auch stark bezweifel :Lachanfall: :Lachanfall:

keko# 20.06.2016 13:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231508)
Falls sie Dich fragen, welchen Teil der Welt Du für naturwissenschaftlich unerklärlich hältst, wird es schwierig. Ich gäbe einiges darum, ein solches unerklärliches Phänomen einmal zu sehen. Falls es also mal auftaucht, gebt mir bitte Bescheid.
;) :Blumen:

"Welt" natürlich im weiteren Sinne. Dass sich die Erde um die Sonne dreht oder wir uns auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückführen lassen, ist klar. Das ist längst Schulstoff.
Wenn ich aber immer weiter frage warum, woher, was war davor??... dann kommt man irgendwann vielleicht zum Urknall, der aus dem Nichts entsteht. Dann könnte man fragen: sobald ich etwas benennen kann, also z.B. mit dem Wort "Nichts", ist es dann nicht schon was? Die uralte Frage also, woher wir kommen und wohin wir gehen, ist noch immer nicht geklärt. Das meinte ich mit "Welt erklären".

LidlRacer 20.06.2016 13:13

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1231512)
Die naturwissenschaftliche Erklärung für die Rotationsgeschwindigkeit in den Außenbereichen von Galaxien ist äußerst dürftig. Und sie steht im Widerspruch zu bestehenden physikalischen Gesetzen.

Was sagt die Bibel zur Rotation von Galaxien?
Dass Gott am ganz großen Rad dreht?

zappa 20.06.2016 13:17

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1231517)
Na ja die BWL/VWL bezeichnet sich ja auch als Wissenschaft, das würde ich allerdings auch stark bezweifel :Lachanfall: :Lachanfall:

Na ja, alle Sozialwissenschaften sind keine Naturwissenschaften und haben dennoch den einen oder anderen Erkenntnisfortschritt hervorgebracht ...

KalleMalle 20.06.2016 13:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231513)
KalleMalle, verwechselt Du da "unerklärt" mit "unerklärlich"?
:Blumen:

Du meinst also, daß (irgendwann) alles naturwissenschaftlich erklärbar ist, aber die Wissenschaft an manchen Stellen halt noch nicht so weit ist ? Das finde ich als Beweisführung jetzt nicht wirklich überzeugend. :Blumen:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1231521)
Was sagt die Bibel zur Rotation von Galaxien?
Dass Gott am ganz großen Rad dreht?

Wer behauptet das ?

Klugschnacker 20.06.2016 13:46

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1231527)
Du meinst also, daß (irgendwann) alles naturwissenschaftlich erklärbar ist, aber die Wissenschaft an manchen Stellen halt noch nicht so weit ist ? Das finde ich als Beweisführung jetzt nicht wirklich überzeugend. :Blumen:

Ob wir jemals alles auf der Basis der Naturwissenschaft erkennen können: Ich weiß es nicht. Dass die Wissenschaft voranschreitet und daher noch Lücken hat: Auf jeden Fall.

Was ist daran für Dich nicht überzeugend?
:Blumen:

KalleMalle 20.06.2016 13:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231529)
Was ist daran für Dich nicht überzeugend? :Blumen:

Du: Sag‘ mir ein Phänomen, das unerklärlich ist.
Ich: Rotation (die Erklärung dafür ist imho ‚Hokuspokus‘)
Du: Nönö, das ist nicht unerklärlich – die Erklärung kennt bloß noch keiner. Deswegen ist es lediglich „unerklärt“.

DAS ist für mich nicht überzeugend.
Den (möglichen) Umkehrschluß, wonach alles was wissenschaftlich (noch) nicht erklärt ist, von Gottes eigenhändig verursacht wird finde ich aber auch nicht überzeugend, keine Sorge…

Schwarzfahrer 20.06.2016 14:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231464)
Es gibt an unserer Schule kath. und ev. Religionsunterricht und für die Konfessionslosen Ethik.

Das finde ich eines der größten Schwachstellen des deutschen Schulsystems. Abgrenzung der einzelnen Religionsgruppen von Klein auf eingetrichtert: ich Kathole, du Evangele, da die Heiden. Wie soll man da Objektivität und Offenheit lernen? Ethik sollte für alle gleich sein, es darf keine Unterschiede in katholischer, evangelischer, buddhistischer oder islamischer Ethik geben - soweit es das Zusammenleben in diesem Land betrifft. Das sollten alle Kinder gemeinsam lernen und erfahren, wie auch gemeinsam die verschiedenen Religionen dazu betrachten.

Konfessionsgebundener Religionsunterricht gehört in die Freizeit, und allein in die Verantwortung der Familien. Der Staat sollte sich da raushalten, finde ich.

Schwarzfahrer 20.06.2016 14:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1231518)
Die uralte Frage also, woher wir kommen und wohin wir gehen, ist noch immer nicht geklärt. Das meinte ich mit "Welt erklären".

Die Antworten darauf sucht seit Jahrtausenden die Philosopie, die damit natürlich an die Grenzen zur Religion kratzt. In diesem Bereich hört die Naturwissenschaft auf - zumal (aus meiner praktischen Ingenieurrssicht :) ) keine mögliche Antwort auf diese Frage eine praktische Auswirkung auf unser Leben hat, außer einer gewissen geistigen Befriedigung.

ziel 20.06.2016 14:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1231542)
Das finde ich eines der größten Schwachstellen des deutschen Schulsystems. Abgrenzung der einzelnen Religionsgruppen von Klein auf eingetrichtert: ich Kathole, du Evangele, da die Heiden. Wie soll man da Objektivität und Offenheit lernen? Ethik sollte für alle gleich sein, es darf keine Unterschiede in katholischer, evangelischer, buddhistischer oder islamischer Ethik geben - soweit es das Zusammenleben in diesem Land betrifft. Das sollten alle Kinder gemeinsam lernen und erfahren, wie auch gemeinsam die verschiedenen Religionen dazu betrachten.

Konfessionsgebundener Religionsunterricht gehört in die Freizeit, und allein in die Verantwortung der Familien. Der Staat sollte sich da raushalten, finde ich.

Das finde ich sehr spannend.
Wenn ich überlege, dass ich ausschließlich Evangelisch erzogen worden wäre, oder auch Katholisch usw.......

Könnte ich nicht sagen, ob ich zum Glauben gefunden hätte, wie ich es heute tue.

waden 20.06.2016 15:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1231542)

Konfessionsgebundener Religionsunterricht gehört in die Freizeit, und allein in die Verantwortung der Familien. Der Staat sollte sich da raushalten, finde ich.

Richtig! "Weltanschauungskunde" wäre passender

waden 20.06.2016 15:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1231545)
Die Antworten darauf sucht seit Jahrtausenden die Philosopie, die damit natürlich an die Grenzen zur Religion kratzt. In diesem Bereich hört die Naturwissenschaft auf - zumal (aus meiner praktischen Ingenieurrssicht :) ) keine mögliche Antwort auf diese Frage eine praktische Auswirkung auf unser Leben hat, außer einer gewissen geistigen Befriedigung.

Schön wär's. Die praktischen Auswirkungen von Jenseitsvorstellungen (was war vor uns, was kommt danach) im Diesseits sind doch enorm.

Klugschnacker 20.06.2016 15:17

Ich möchte diese Frage mal aufgreifen. Sie wurde zuletzt von keko in die Debatte gebracht.

Können Religionen erklären, woher die Welt kommt und wie sie sich weiter entwickeln wird?

Unter einer "Erklärung" verstehe ich mehr als eine bloße Behauptung. Erklären bedeutet, die Zusammenhänge verständlich zu machen. Deshalb ist, wir mir scheint, zwangsläufig etwas Logik mit im Spiel.

Mir bereits bekannte Erklärungen zum ersten Teil der Frage lauten zusammengefasst: Gott wollte es so. Welche Erklärungen haben die Religionen außerdem anzubieten, um das Vorhandensein der Welt zu erklären?
:Blumen:

zappa 20.06.2016 15:20

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231460)
Ich bin der Meinung, dass man jede Form von Religion vom Kind fernzuhalten hat.

Kinder sind nämlich sehr empfänglich für gewisse Manipulationen. Himmel, Hölle, Sünden, Engel, Teufel, allmächtige und strafende Wesen, all das hat in der Erlebniswelt eines Kindes nichts zu suchen, weil sie uU ihr Leben lang nicht mehr davon los kommen und nach dem Erwachen ihrers Verstandes in einen Konflikt geraten können, der sie ihr ganzes weiteres Leben begleitet.

Oh je! Wie soll das denn funktionieren? Und wer ist "man"?

Kinder werden in der ersten Phase von den Eltern (oder, falls nicht vorhanden von "next relevant others") sozialisiert. Dann vom sekundären Umfeld (Kindergarten, Schule, Ausbildung, Peers, Freunde, Vereine, Communities, Kirche, etc.). Wie soll "man" denn da kontrollieren?

Und wäre Konfliktvermeidung überhaupt wünschenswert? Oder ist nicht vielmehr die Reichhaltigkeit von Erfahrungen, Widersprüchlichkeit und Konflikte eingeschlossen, notwendig? Und das nicht nur im Gebiet der religiösen Überzeugungen, sondern auf jedem Gebiet?

zappa 20.06.2016 15:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231561)
Ich möchte diese Frage mal aufgreifen. Sie wurde zuletzt von keko in die Debatte gebracht.

Können Religionen erklären, woher die Welt kommt und wie sie sich weiter entwickeln wird?

Unter einer "Erklärung" verstehe ich mehr als eine bloße Behauptung. Erklären bedeutet, die Zusammenhänge verständlich zu machen. Deshalb ist, wir mir scheint, zwangsläufig etwas Logik mit im Spiel.

Ich denke schon, dass Religionen erklären können, woher die Welt kommt und wie sich weiterentwickeln kann. Und das Gedankengebäude der Erklärungen ist dabei manchmal durchaus in sich schlüssig - jeweils von bestimmten Grundannahmen bzw. Grundüberzeugungen kommend. Wenn diese Annahmen und Überzeugungen nicht geteilt werden, dann sind auch die damit zusammenhängenden entsprechenden Argumentationen unverständlich.

Insofern bringt Deine Frage recht wenig, weil Du ja die Grundannahmen in vielfältiger Weise bereits als für Dich nicht teilbar klassifiziert hast. Das ist für Dich dann so.

Für andere ist das anders, es hängt eben von dem Glauben an die Annahmen ab. Und wer daran glaubt, der ist auch bereit "unlogische" oder "nicht belegbare" Erklärungen anzunehmen.

Und da drehen wir uns jetzt schon eine Weile im Kreis.

Schwarzfahrer 20.06.2016 15:33

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1231560)
Schön wär's. Die praktischen Auswirkungen von Jenseitsvorstellungen (was war vor uns, was kommt danach) im Diesseits sind doch enorm.

Genau, es sind die Jenseitsvorstellungen, die Auswirkungen haben.
Die Tatsache, ob die Welt aus dem Urknall entstand, oder aus Gottes Willen, ob wir eine unsterbliche Seele haben, oder nicht, ist eigentlich egal, wir leben im hier und jetzt. Es kann allerdings zum Problem werden, wenn wir unser Handeln auf diese, für unsere Welt faktisch irrelevanten, Themen ausrichten, statt auf das Zusammenleben mit anderen Menschen.

Schwarzfahrer 20.06.2016 15:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231561)
Ich möchte diese Frage mal aufgreifen. Sie wurde zuletzt von keko in die Debatte gebracht.

Können Religionen erklären, woher die Welt kommt und wie sie sich weiter entwickeln wird?

Unter einer "Erklärung" verstehe ich mehr als eine bloße Behauptung. Erklären bedeutet, die Zusammenhänge verständlich zu machen. Deshalb ist, wir mir scheint, zwangsläufig etwas Logik mit im Spiel.

Ich glaube, die Religionen wollen gar keine Erklärungen in Deinem logischen Sinn geben, auch keine fundierten, in sich geschlossenen Hypothesen.

Sie bieten bewußt eine Behauptung, die man einfach und unbeschwert und ungeprüft glauben soll, als Ersatz für eine nicht vorhandene/nicht bekannte oder zu komplexe logische Antwort. Womit sie offenbar ein weit verbreitetes Bedürfnis nach einfachen Erklärungen für die komplexe Welt erfüllen.

Megalodon 20.06.2016 15:37

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1231563)
Oh je! Wie soll das denn funktionieren? Und wer ist "man"?

Funktioniert einwandfrei. Ich habe das getan und meine Frau interessanterweise auch. Interessant deswegen, weil sie gläubig ist, diesen Glauben aber NICHT auf die Kinder übertragen hat. Kitas, Kindergarten und Schulen sind diesbezüglich tatsächlich ein Problem. Aber letztendlich dominieren die Eltern und damit in unserem Fall die Vernunft. Ach ja, meine Jungs würden "Zeus mit Uns" genauso lächerlich finden wie "Gott mit Uns". Das stand übrigens auf dem Koppel jedes Wehrmachtssoldaten. Ob der daran gedacht hat, als er mit seinem Gewehr Zivilisten an der Wand abgeknallt hat ??

Übrigens, die Frage nach dem Woher und dem Wohin gleicht der nach dem Durchmesser eines Grashalms in der Mitte. Natürlich kann man jetzt sein Leben damit verschwenden, mit dem Messschieber im Garten herumzukriechen, um dann irgendwann zu verkünden: 3,72mm !!

Ziemlich nutzlos, oder ?

tandem65 20.06.2016 15:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1231561)
Ich möchte diese Frage mal aufgreifen. Sie wurde zuletzt von keko in die Debatte gebracht.

Können Religionen erklären, woher die Welt kommt und wie sie sich weiter entwickeln wird?

Unter einer "Erklärung" verstehe ich mehr als eine bloße Behauptung. Erklären bedeutet, die Zusammenhänge verständlich zu machen. Deshalb ist, wir mir scheint, zwangsläufig etwas Logik mit im Spiel.

Mir bereits bekannte Erklärungen zum ersten Teil der Frage lauten zusammengefasst: Gott wollte es so. Welche Erklärungen haben die Religionen außerdem anzubieten, um das Vorhandensein der Welt zu erklären?
:Blumen:

Nö können sie nicht, macht aber auch nichts oder?
Hättest Du aber auch selbst drauf kommen können. ;)

ziel 20.06.2016 15:58

Darf ich mal die frage ind den Raum werfen.

Wie Gott jemand erreichen soll, wie mich zb.
wenn es gerade nicht soooo einfach ist zu Glauben?

Wie soll ein wenig gebildeter Mensch je die Botschaft verstehen bzw. begreifen.?
Das kann ein Gott doch wirklich nicht ernsthaft wollen.

zappa 20.06.2016 16:06

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231567)
Aber letztendlich dominieren die Eltern und damit in unserem Fall die Vernunft.

Wow, ziemlich großer und gleichzeitig recht eindimensionaler Anspruch an Erziehung und die Frage, was "Vernunft" ist.

Megalodon 20.06.2016 16:08

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1231575)
Darf ich mal die frage ind den Raum werfen.

Wie Gott jemand erreichen soll, wie mich zb.
wenn es gerade nicht soooo einfach ist zu Glauben?

Gott hat Dich vermutlich nicht erreicht. Da ist höchstwahrscheinlich etwas anderes passiert.

So wie Gott auch nicht Moses oder andere erreicht hat.

Und Gott sprach.. Aha. Ich bin sicher, dass gewisse Religionsgründer Stimmen gehört haben und Erscheinungen hatten. Das war für die eine REALITÄT. Genau deswegen konnten die das auch überzeugend vermitteln. Das waren keine Scharlatane. Die waren psychisch krank. Die Krankheit nennt sich Schizophrenie. Da kann man dann durchaus auch mal Stimmen hören. Heute bekommt man dagegen Tabletten. Und dann ist Schluss. Ein paar Tabletten und Gott spricht nicht mehr zu Moses.

ziel 20.06.2016 16:16

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231582)
Gott hat Dich vermutlich nicht erreicht. Da ist höchstwahrscheinlich etwas anderes passiert.

So wie Gott auch nicht Moses oder andere erreicht hat.

Und Gott sprach.. Aha. Ich bin sicher, dass gewisse Religionsgründer Stimmen gehört haben und Erscheinungen hatten. Das war für die eine REALITÄT. Genau deswegen konnten die das auch überzeugend vermitteln. Das waren keine Scharlatane. Die waren psychisch krank. Die Krankheit nennt sich Schizophrenie. Da kann man dann durchaus auch mal Stimmen hören. Heute bekommt man dagegen Tabletten. Und dann ist Schluss. Ein paar Tabletten und Gott spricht nicht mehr zu Moses.

Die Antwort, lasse ich nicht gelten:Blumen:

Schwarzfahrer 20.06.2016 16:21

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231582)
... Heute bekommt man dagegen Tabletten. Und dann ist Schluss. Ein paar Tabletten und Gott spricht nicht mehr zu Moses.

Das klingt wie Helmut Schmidt: "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen".
Sowas ist eine herrlich überhebliche Vereinfachung, gerne benutzt, um sich nicht mit Themen befassen zu müssen, die man evtl. nicht versteht (wobei auch Schizophrenie nicht mit ein paar Tabletten erledigt ist, wenn man genau hinschaut.).

Was nicht heißt, daß ich mir vorstellen kann oder es für plausibel halte, daß Gott zu jemandem spricht, aber wenn es jemand von sich behauptet, würde ich ihn nicht deswegen für krank erklären. Etwas mehr Respekt hat jeder verdient, finde ich.

zappa 20.06.2016 16:29

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231567)
Übrigens, die Frage nach dem Woher und dem Wohin gleicht der nach dem Durchmesser eines Grashalms in der Mitte. Natürlich kann man jetzt sein Leben damit verschwenden, mit dem Messschieber im Garten herumzukriechen, um dann irgendwann zu verkünden: 3,72mm !!

Ziemlich nutzlos, oder ?

Kommt auf die Perspektive an.

Einige Menschen, die z.B. Traumatisierungen erlitten, oder andere kritische (früh-)kindliche Prägungen erlebt haben, können einen ziemlichen Nutzen daraus ziehen, dass sie sich erarbeiten, warum bestimmte Erlebens- und Verhaltensmuster für sie so sind, wie sie sind. Und dann geeignete Anpassungen vornehmen. Ziemlich produktiv für diese Menschen.

Und auch wenn das nicht gleich "kritische" Themen sind: Wer in selbstreflexiver Weise sich seinem Leben stellt, kann daraus produktive Energie für das "hier und jetzt" bzw. die Zukunft gewinnen.

Ausblenden geht natürlich auch.

LidlRacer 20.06.2016 17:27

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1231512)
Die naturwissenschaftliche Erklärung für die Rotationsgeschwindigkeit in den Außenbereichen von Galaxien ist äußerst dürftig. Und sie steht im Widerspruch zu bestehenden physikalischen Gesetzen.

Kannst Du mal kurz erläutern, was es da für ein Problem gibt? Mir ist das gerade nicht präsent ...

phonofreund 20.06.2016 17:46

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1231582)
Gott hat Dich vermutlich nicht erreicht. Da ist höchstwahrscheinlich etwas anderes passiert.

So wie Gott auch nicht Moses oder andere erreicht hat.

Und Gott sprach.. Aha. Ich bin sicher, dass gewisse Religionsgründer Stimmen gehört haben und Erscheinungen hatten. Das war für die eine REALITÄT. Genau deswegen konnten die das auch überzeugend vermitteln. Das waren keine Scharlatane. Die waren psychisch krank. Die Krankheit nennt sich Schizophrenie. Da kann man dann durchaus auch mal Stimmen hören. Heute bekommt man dagegen Tabletten. Und dann ist Schluss. Ein paar Tabletten und Gott spricht nicht mehr zu Moses.

Yes:Huhu:

ziel 20.06.2016 18:05

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1231601)
Yes:Huhu:

Das war eine ernst gemeinte frage.
Tausche einfach die Worte, die dir nicht passen aus.
Vieleicht fällt dir dann was sinnvolles da zu ein.:Huhu: :Blumen:

Klugschnacker 20.06.2016 18:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1231596)
Kannst Du mal kurz erläutern, was es da für ein Problem gibt? Mir ist das gerade nicht präsent ...

Galaxien rotieren in ihren Außenbereichen schneller, als sie es nach den Kepplerschen Gesetzen tun sollten. Sie müssten eigentlich durch die Fliehkräfte auseinander getrieben werden.

Deswegen hat man die Existenz der Dunklen Materie im Zentrum der Galaxien als Hypothese zur Erklärung vorgeschlagen. Mittlerweile wurden mehrere verschiedene Phänomene entdeckt, die sich mit der Hypothese einer Dunklen Materie erklären ließen. Sie konnte aber noch nicht direkt nachgewiesen werden.

waden 20.06.2016 19:36

Passt im weiteren Sinne zum Thema Erziehung
"Erstmals hat die Erzdiözese München und Freising eine Bilanz präsentiert. Ihr offizielles Vermögen ist mit rund sechs Milliarden Euro beträchtlich.(...) Dabei ist beispielsweise das Vermögen der knapp 750 Pfarreien und Pfarrstiftungen sowie Klöster nicht einbezogen (...) Haupteinnahmequelle war in dem Jahr die Kirchensteuer mit rund 570 Millionen Euro. Zudem kassierte die Erzdiözese München/Freising rund 113 Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen, etwa für Schulen der Diözese oder Religionsunterricht"
Quelle: heutige onlineausgabe der Welt http://www.welt.de/wirtschaft/articl...-wirklich.html

Ich finde es schon bemerkenswert, dass der Steuerzahler den katholischen Religionsunterricht bezahlt/bezuschusst.

LidlRacer 20.06.2016 21:52

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1231512)
Die naturwissenschaftliche Erklärung für die Rotationsgeschwindigkeit in den Außenbereichen von Galaxien ist äußerst dürftig. Und sie steht im Widerspruch zu bestehenden physikalischen Gesetzen.

Die diversen Theorien zur Erklärung mittels dunkler Materie oder auch Modifizierter Newtonscher Dynamik finde ich sehr interessant. Einen Widerspruch sehe ich nicht, nur weiteren Forschungsbedarf.

Klugschnacker 20.06.2016 22:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1231574)
Nö können sie nicht, macht aber auch nichts oder?

Ich finde schon, dass das etwas macht. Denn wenn ich die Ergebnisse unserer kleinen Diskussion in diesem Sportforum für mich zusammenfasse, ergibt sich damit folgendes Bild:

1. Niemand hat ein privilegiertes Wissen darüber, wie die Bibel auszulegen sei. Gibt es zwei unterschiedliche Meinungen, lässt sich nicht entscheiden, wer recht hat. Es ist daher schwer bis unmöglich festzustellen, welche genaue Botschaft die Bibel enthält.

2. Niemand kennt ein Kriterium, mit dem sich entscheiden ließe, welche der zahlreichen Religionen richtig ist und welche falsch sind. Es ist zudem möglich, dass alle falsch sind.

3. Die moralischen Grundsätze des Christentums, wie sie beispielsweise die katholische Kirche vertritt, werden heute von der überwiegenden Mehrheit nicht mehr gelebt und in wesentlichen Teilen für falsch gehalten.

4. Religionen können keine Begründungen dafür liefern, warum die Welt existiert.

5. Für übernatürliche Phänomene haben wir kein Beispiel finden können.

6. Die religiöse Selbsterfahrung mancher Menschen ist eine Tatsache. Ob dies eine Eigenschaft der Welt oder eine Eigenschaft der betoffenen Person ist, ist unklar. Mit anderen Worten: Falls die Liebe Gottes nur eingebildet ist, könnte es sein, dass der Betroffene dies nicht merkt. Ein Kriterium, anhand dessen er das überprüfen könnte, existiert nicht.

7. Für das Leid der Welt gibt es keine vernünftige theologische Erklärung. Es passt nicht zu einem gütigen, allwissenden und allmächtigen Gott.
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Bei allen diesen Punkten haben mich vor allem die Beiträge der religiösen Diskussionsteilnehmer interessiert. Falls sich irgendwo ein Missverständnis eingeschlichen hat, tut mir das leid und ich werde es gerne korrigieren.
:Blumen:


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