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Quax 24.02.2014 15:45

Zitat:

Zitat von trimac (Beitrag 1017460)
Gibt es keine Daten bzgl Reinigungsvalideirung? Hast du nachgefragt? Sollte ja schließlich von der FDA auditiert sein.

Die FDA ist in diesem Fall nicht zuständig, aber man kann eine Zertifizierung mit dem Siegel NSF als hochwertig ansehen, die z.B. alle Produktionsvorgänge genau unter die Lupe nimmt. Die NSF vergibt das Siegel GMP (Good manufacturing practices), welches der ANSI 173 entspricht und in Abstimmung mit der FDA entwickelt wurde. Es ist der derzeit weltweit einzige Standard zur Herstellung von Nahrungsergänzungsprodukten. Die Fabrik, die ich mir angesehen hatte, lässt sich gerade dafür zertifizieren und muss etwa 200 000 $ investieren. Die Firma ist übrigens letztes Jahr günstig zu kaufen gewesen, weil bei einer Kontrolle der Maschinen eine Spur eines Prohormons gefunden wurde. Nach der Veröffentlichung war sie sofort pleite. Es liegt also auch im Interesse der Hersteller, Verunreinigungen zu vermeiden. Das geht aber nicht, wenn du 30 unterbezahlte Mexikaner für wichtige Aufgaben einstellst und denkst, sie nehmen ihren Job genauso ernst wie ein gut bezahlter Facharbeiter.Da sind wir dann wieder bei der Wirtschaftlichkeit.

Gruß
Jürgen

chris.fall 24.02.2014 15:48

Zitat:

Zitat von Tobstar23 (Beitrag 1017502)
Könnte dank Placebo-Effekt sogar funktionieren;)

und die so "Gedopten" würden mit der "Zusatzsteuer" für den Versuch gestraft.
;)

qbz 24.02.2014 16:14

Blickt man etwas über den deutschen, bayrischen, nachbardörflichen Tellerrand stellt man fest:

1. Aufputschmittel (wie Amphetamine z.B.) besitzen eine über 60jährige Tradition im Spitzenleistungssport, von Sprintern bis Ausdauersport (Rad, Geher etc.)

2. ca. 300 mit Methylhexanamin im Wettkampf gedopte Spitzensportler wurden pro Jahr überführt.

3. der Anteil der Methylhexanamin-Konsumenten soll ca. 30-40 % an den verwandten Aufputschmittel betragen.

Meine Fragen / Überlegungen dazu:

1. Wieviel mehr als die 300 lediglich im Wettkampf überführten Spitzensportler konsumieren die im Training erlaubten Aufputschmittel wie Methylhexanamin oder andere?

2. Bei wieviel Prozent von den 300 Überführten wird der Konsumnachweis von Methylhexanamin im Wettkampf auf eine Verunreinigung zurückzuführen sein? Bei wievielen wurde eine solche tatsächlich bewiesen? (= 0-1 ?)

3. Gibt es bis jetzt irgendeinen objektivierbaren Hinweis, dass im Falle von Sachenbacher-Stehle eine Verunreinigung eines NEM-Produktes vorliegt? (=0)


Ps:
Als Psychologe:
Erinnern wir uns kurz: Auch Virginia Berasategui, die spanische Triathletin, ist bei ihrem Abschiedsrennen gedopt gewesen, ähnlich wie Evi Sachenbacher-Stehle am Ende ihrer Karriere. Das "Erwischt Werden" gerade zum Ende ihrer Leistungssportzeit könnte man statt mit der Dummheit / Naivität der Betreffenden (sie konnten das Dopen vermutlich bisher ganz gut "managen") besser mit Sigmund Freud (dem Bedürfnis nach Entlastung von Schuldgefühlen) erklären.

Chris....B 24.02.2014 16:20

Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 1017514)
Die FDA ist in diesem Fall nicht zuständig, aber man kann eine Zertifizierung mit dem Siegel NSF als hochwertig ansehen, die z.B. alle Produktionsvorgänge genau unter die Lupe nimmt. Die NSF vergibt das Siegel GMP (Good manufacturing practices), welches der ANSI 173 entspricht und in Abstimmung mit der FDA entwickelt wurde. Es ist der derzeit weltweit einzige Standard zur Herstellung von Nahrungsergänzungsprodukten. Die Fabrik, die ich mir angesehen hatte, lässt sich gerade dafür zertifizieren und muss etwa 200 000 $ investieren. Die Firma ist übrigens letztes Jahr günstig zu kaufen gewesen, weil bei einer Kontrolle der Maschinen eine Spur eines Prohormons gefunden wurde. Nach der Veröffentlichung war sie sofort pleite. Es liegt also auch im Interesse der Hersteller, Verunreinigungen zu vermeiden. Das geht aber nicht, wenn du 30 unterbezahlte Mexikaner für wichtige Aufgaben einstellst und denkst, sie nehmen ihren Job genauso ernst wie ein gut bezahlter Facharbeiter.Da sind wir dann wieder bei der Wirtschaftlichkeit.

Gruß
Jürgen

Moin, würde ich so nicht unterschreiben - fängt ja schliesslich mit Food an und hört nur mit Drug auf:)

Ich denke genau das Gegenteil, "The Center for Food Safety and Applied Nutrition" ist genau dafür zuständig. Es ist nur leider so, dass es gerade im Food Bereich in den USA sehr viel zu tun gibt. Bewegen wir uns jetzt in den Bereich OTC oder wirkliche Pharmazeutika wandert die Verantwortlichkeit ins CDER. Zuständig ist aber, solange das Produkt in den USA vertrieben wird, in jedem Fall eine der beiden Abteilungen.

Zertifiziert oder mit einem "GMP" Gütesiegel versehen tun die übrigens nix - entweder es gibt "general GMP Inspections" die dann eine Momentaufnahme darstellen (und man darf sich danach nicht als zertifiziert, sondern eher als "momentan bestanden" fühlen,) oder die pre-approval Inspections die dann bei Pharmazeutika in den Zulassungsprozess einbezogen werden. Natürlich können die Damen / Herrn gerade in den USA ohne Anmeldung auf puren Verdacht (oder auch ohne) auf der Matte stehen...

Aber das ist jetzt doch arg OT....:)

Grüsse
Chris

Quax 24.02.2014 16:21

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1017455)
Doch, es ist verboten:


Ansonsten hätte es wohl nicht die Durchsuchungen gegeben.


Das ist erstmal Ansichtssache, denn der Stoff an sich ist nicht verboten. Auch der Handel damit ist nicht verboten. Aber der Verkauf an Endkunden schon und das muss dann nachgewiesen werden. Dies betrifft auch nicht alle Länder und hier liegt das Problem.
Alleine schon die Regelung, daß Methylhexanamin nur im Wettkampf verboten ist, ich mir aber im Training damit die Birne volldröhnen kann, ist ein Witz. Wenn die Wirkung wirklich so drastisch ist, wie es in den einschlägigen Foren beschrieben wird, dann ist der Vorteil für ein intensiveres Training nicht von der Hand zu weisen.

Gruß
Jürgen

Quax 24.02.2014 16:27

Zitat:

Zitat von Chris....B (Beitrag 1017528)
Moin, würde ich so nicht unterschreiben - fängt ja schliesslich mit Food an und hört nur mit Drug auf:)

Ich denke genau das Gegenteil, "The Center for Food Safety and Applied Nutrition" ist genau dafür zuständig. Es ist nur leider so, dass es gerade im Food Bereich in den USA sehr viel zu tun gibt. Bewegen wir uns jetzt in den Bereich OTC oder wirkliche Pharmazeutika wandert die Verantwortlichkeit ins CDER. Zuständig ist aber, solange das Produkt in den USA vertrieben wird, in jedem Fall eine der beiden Abteilungen.

Zertifiziert oder mit einem "GMP" Gütesiegel versehen tun die übrigens nix - entweder es gibt "general GMP Inspections" die dann eine Momentaufnahme darstellen (und man darf sich danach nicht als zertifiziert, sondern eher als "momentan bestanden" fühlen,) oder die pre-approval Inspections die dann bei Pharmazeutika in den Zulassungsprozess einbezogen werden. Natürlich können die Damen / Herrn gerade in den USA ohne Anmeldung auf puren Verdacht (oder auch ohne) auf der Matte stehen...

Aber das ist jetzt doch arg OT....:)

Grüsse
Chris


Hallo Chris,

du hast meinen Post nicht richtig gelesen oder verstanden (oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt). Die NSF Zertifizierung ist ähnlich wie die Kölner Liste eine freiwillige Sache. Mit der offiziellen Zuständigkeit hast du natürlich schon Recht, aber diese Stellen haben so gut wie keinen Einfluß auf die Reinheit des Produktes aus den auch von dir aufgeführten Gründen. Die von der NSF angebotene Zertifizierung sieht im übrigen ein ziemlich strenges Audit vor.

Gruß
Jürgen

drullse 24.02.2014 16:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1017526)
Als Psychologe:
Erinnern wir uns kurz: Auch Virginia Berasategui, die spanische Triathletin, ist bei ihrem Abschiedsrennen gedopt gewesen, ähnlich wie Evi Sachenbacher-Stehle am Ende ihrer Karriere. Das "Erwischt Werden" gerade zum Ende ihrer Leistungssportzeit könnte man statt mit der Dummheit / Naivität der Betreffenden (sie konnten das Dopen vermutlich bisher ganz gut "managen") besser mit Sigmund Freud (dem Bedürfnis nach Entlastung von Schuldgefühlen) erklären.

Interessanter Gedanke. Danke!

Chris....B 24.02.2014 16:39

Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 1017531)
Hallo Chris,

du hast meinen Post nicht richtig gelesen oder verstanden. Die NSF Zertifizierung ist ähnlich wie die Kölner Liste eine freiwillige Sache. Mit der offiziellen Zuständigkeit hast du natürlich schon Recht, aber diese Stellen haben so gut wie keinen Einfluß auf die Reinheit des Produktes aus den auch von dir aufgeführten Gründen. Die von der NSF angebotene Zertifizierung sieht im übrigen ein ziemlich strenges Audit vor.

Gruß
Jürgen

Hi Jürgen, oki...passt:)

Es war nur der Zusammenhang mit GMP & Zertifizierung der mich immer hüpfen lässt, vor allem weil es unsere Kunden besser wissen müssten und dann nach jeder Inspektion aufs Neue überrascht sind...

Grüsse
Chris


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