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flaix 12.11.2015 16:36

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1182156)
Sind es denn wirklich "Verschärfungen" oder eher Augenwischerei? Wenn ich in Betracht ziehe, dass tausende Ausreisepflichtige, nicht aktiv abgeschoben werden obwohl man es könnte / müsste? Einige das Asylverfahren unter verschiedenen Personalien mehrfach durchlaufen, und erst nach vielen Monaten festgestellt wird, dass die Person ja schon vor einem Jahr abgelehnt wurde.

Gesetze bringen nur etwas wenn die auch durchgesetzt werden (können). Und gerade im Asylverfahren sind die Behörden zahnlose Tiger, da man nicht in der Lage ist effektiv zu arbeiten und den Behördenstaub mal abzulegen.



Entsprechend muss man der Regierung schon den Vorwurf machen, dass sie zwar Gesetze einerseits beschlossen hat, aber nicht die Mittel bereitgestellt hat, die zu deren Durchsetzung nötig wären.

es sind vor allem populistische Schreiereien, denn sie lösen NICHTS. Das Problem muss humanitär und militärisch in der Region gelöst werden

gollrich 12.11.2015 16:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1182175)
Vermutlich zündeten auch Flüchtlinge die Turnhalle in Brandenburg-Nauen an, die als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen war.

sowas würden Flüchtlinge nie machen

Bevor du dich noch weiter lächerlich machst... das was du betreibst nennt sich Rassismus...

Verbrechen an Menschen sind immer schrecklich... aber zu meinen man hätte die Täter bereits ermittel weil das Opfer der Gruppe xyz angehört, ist einfach offener widerwärtiger Rassismus ...

und selbst wenn die Dame von anderen schwarzen überfallen wurde, kann Rassismus im Spiel gewesen sein... die Tutsi und Hutu haben sich genau aus diesem Grund jahrelang ermordet...

Nicht nur Weiße können Rassismus betreiben, das ist eine globale Fähigkeit...

schnodo 12.11.2015 16:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1182175)
Hast Du den verlinkten Polizeibericht gelesen? Kennst Du Bad Belzig? Die Frau wurde nach dem Einkaufen mit einem Sack Kartoffeln auf dem Kopf auf dem Nachhauseweg zusammengeschlagen. Ausser in der Flüchtlingsunterkunft wohnen dort keine Schwarzen.

In dem Fall eines Angriffes von Schwarzen auf eine Schwarze würde die Brandenburger Polizei in ihrem Bericht wohl kaum schreiben, das geprüft wird, ob "rassistische Motive" vorliegen. Absurder Einwand, sorry. Vermutlich zündeten auch Flüchtlinge die Turnhalle in Brandenburg-Nauen an, die als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen war.

Ich lese die Berliner und Brandenburger Polizei Berichte. Mit dem oft verwendeten Standard-Satz, es wird geprüft, ob "rassistische Motive" vorlagen, verhindert man einfach die Aufnahme der Tat bei der Statistik in die rassistisch oder rechtsextrem motivierten Gewalttaten. Bei einer im nachhinein erfolgten Analyse fraglicher Delikte mussten zahlreiche Fälle aus der Statistik dann nachträglich als solche deklariert werden.

Bei den NSU-Morden ermittelte der Staat 10 Jahre lang im Umfeld der Migranten-Opfer statt im rechtsextremen Milieu.

Ich habe nur den Artikel gelesen, den Du verlinkt hast. Daraus konnte ich keine weiteren Informationen ableiten.

Ich bin kein Polizist und somit mit dem Prozedere nicht vertraut. Wenn aber die Polizei nicht weiß, wer die Täter waren, d.h. auch keine Kenntnisse über die Herkunft der Täter existieren, warum sollten sie dann nicht auch rassistischen Motive prüfen? Im Sinne von gab es Drohungen gegen Ausländer vorher etc.? Ich finde das nicht absurd sondern naheliegend.

Wenn Du mehr weißt als der Artikel hergibt, wäre das Setzen des Links eine gute Gelegenheit gewesen, darauf hinzuweisen, damit auch andere sich ein besser informiertes Bild machen können und nicht auf Spekulationen angewiesen sind. Nicht jeder hat intime Kentnisse über Bad Belzig (mir war nicht einmal bewusst, dass ein solcher Ort existiert) oder hat im Detail Ahnung davon, wie es in Brandenburg zugeht.

qbz 12.11.2015 16:57

Ich finde das Schweigen entspricht ihrem bisherigen normalen Politik-Stil, der eher einen moderierenden, vermittelnden Charakter trägt und die Verantwortung bei den Ressortminister belässt. (Im Unterschied zum Basta-Stil von Schröder, der die Verantwortung jeweils in nichtparlamentarische Fach-Kommissionen abschob und dann deren Ausarbeitungen mit dem "Basta" durchwinken liess.)

Ungewöhnlich für Merkel war eher , dass das Kanzleramt die Koordination in der Flüchtlingsfrage an sich zog und sich die Kanzlerin innenpolitisch öffentlich einschaltete und nicht allein bei den EU-Chef-Verhandlungen.

Ich denke, dass die Erwartungen, in dem Fall des Artikelschreibers, sich änderten.

MattF 12.11.2015 17:08

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1182156)

Gesetze bringen nur etwas wenn die auch durchgesetzt werden (können). Und gerade im Asylverfahren sind die Behörden zahnlose Tiger, da man nicht in der Lage ist effektiv zu arbeiten und den Behördenstaub mal abzulegen.

Also lagern wir die Asylverfahren an private Sicherheitsfirmen aus?

Oder schaffen uns neue Beamte?

Oder akzeptieren, dass wir im Moment der Not, nur den Notstand verwalten können?

Flow 12.11.2015 17:17

Zitat:

Zitat von gollrich (Beitrag 1182185)
Bevor du dich noch weiter lächerlich machst... das was du betreibst nennt sich Rassismus...

Verbrechen an Menschen sind immer schrecklich... aber zu meinen man hätte die Täter bereits ermittel weil das Opfer der Gruppe xyz angehört, ist einfach offener widerwärtiger Rassismus ...

qbz verhält sich "offen widerwärtig rassistisch" und macht sich gleichzeitig lächerlich ?
Kannst du das nochmal genauer erläutern ?
Scheint mir ja doch reichlich an den Haaren herbeigezogen ...

Daß der Umgangston hier im Schnitt glücklicherweise etwas besser ist, ist dir wohl selbst bewußt ... ;)

Schwarzfahrer 12.11.2015 17:19

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1182096)
Konzentration auf das wesentliche?

Was ist das Wesentliche? Registrierung vielleicht nicht zuerst, aber wenn ich Nahrung und Betten für alle biete - dann brauche ich auch die Zahlen, um die richtige/ausreichende Menge bereitzustellen. Daher fehlt mir weiterhin das Verständnis für die Unfähigkeit, aktuelle Zahlen zumindest auf 10 % genau zu anzugeben.

(Sorry für die späte Antwort; ich schaffe es einfach nicht, neben Arbeit und sonstigen Verpflichtungen schnell genug mit dem wachsenden Thread mitzukommen)

aequitas 12.11.2015 17:36

Zitat:

Zitat von gollrich (Beitrag 1182185)
Nicht nur Weiße können Rassismus betreiben, das ist eine globale Fähigkeit...

Nein. Global ja, allerdings trotzdem WEIß.

noam 12.11.2015 17:37

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1182190)
Also lagern wir die Asylverfahren an private Sicherheitsfirmen aus?

Oder schaffen uns neue Beamte?

Oder akzeptieren, dass wir im Moment der Not, nur den Notstand verwalten können?

Na wenn ich sehe dass in einer LAB der LiveScan aufgrund eines Defekten 5 Euro Teils nicht funktioniert und Ersatz über Die Zentrale in Nürnberg beschafft werden muss mit allen bürokratischen Stolpersteinen und Verlangsamungen anstatt einfach Geld bereit zu stellen und den Beamten zu MediaMarkt zu schicken und damit liegt die Registrierung 2 Wochen brach, sehe ich da sehr einfaches Optimierungspotential

Genauso wie man das vorhandene Personal auch besser einsetzen kann

qbz 12.11.2015 17:37

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1182187)
Ich habe nur den Artikel gelesen, den Du verlinkt hast. Daraus konnte ich keine weiteren Informationen ableiten.

Ich bin kein Polizist und somit mit dem Prozedere nicht vertraut. Wenn aber die Polizei nicht weiß, wer die Täter waren, d.h. auch keine Kenntnisse über die Herkunft der Täter existieren, warum sollten sie dann nicht auch rassistischen Motive prüfen? Im Sinne von gab es Drohungen gegen Ausländer vorher etc.? Ich finde das nicht absurd sondern naheliegend.

Wenn Du mehr weißt als der Artikel hergibt, wäre das Setzen des Links eine gute Gelegenheit gewesen, darauf hinzuweisen, damit auch andere sich ein besser informiertes Bild machen können und nicht auf Spekulationen angewiesen sind. Nicht jeder hat intime Kentnisse über Bad Belzig (mir war nicht einmal bewusst, dass ein solcher Ort existiert) oder hat im Detail Ahnung davon, wie es in Brandenburg zugeht.

Das Opfer wird der Polizei eine Täterbeschreibung gegeben haben, d.h. wären es Bewohner aus der Unterkunft gewesen hätte es diese erkannt und der Polizei-Bericht hätte das 100 % erwähnt.

Was bleibt dann noch als wahrscheinlichstes Motiv übrig, eine 21jährige schwarze Asylbewerberin in der Nähe der Unterkunft auf dem Nachhauseweg als Gruppe zusammenzuschlagen?

Wer als Farbiger solche Ortschaften besucht, ist feindseligen Blicken und offenen Beschimpfungen sowie Schlägerei-suchenden Provokationen ausgesetzt. (z.B. Platz wegnehmen, auf der Strasse in den Weg stellen, anpöbeln usf.)

http://badbelzigrechtsaussen.blogsport.de/

Update: Die Polizei ermittelte die Täter.

"Wie die Polizei am Donnerstagnachmittag meldete, handelt es sich bei den Angreifern um zwei Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren und ein 14-jähriges Mädchen. Sie gehen in die achte Klasse.

Die Frau kann voraussichtlich erst in der kommenden Woche aus Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand vernommen werden. Ein fremdenfeindliches Motiv sei nicht ausgeschlossen. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz, sie dauern weiter an. "

http://www.tagesspiegel.de/berlin/po.../12579024.html

Schwarzfahrer 12.11.2015 17:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1182188)
Ich finde das Schweigen entspricht ihrem bisherigen normalen Politik-Stil, der eher einen moderierenden, vermittelnden Charakter trägt und die Verantwortung bei den Ressortminister belässt. (Im Unterschied zum Basta-Stil von Schröder, der die Verantwortung jeweils in nichtparlamentarische Fach-Kommissionen abschob und dann deren Ausarbeitungen mit dem "Basta" durchwinken liess.)

Ungewöhnlich für Merkel war eher , dass das Kanzleramt die Koordination in der Flüchtlingsfrage an sich zog und sich die Kanzlerin innenpolitisch öffentlich einschaltete und nicht allein bei den EU-Chef-Verhandlungen.

Spannend, wie unterschiedlich das Verhalten von Merkel bewertet werden kann. Für mich war ihr "normaler Stil" bisher eher geprägt von der Bemühung, möglichst nie etwas konkretes zu tun oder zu sagen, außer sie konnte sich der Zustimmung aller sicher sein. Die Verantwortung für alles, vor allem für alles unangenehme oder peinliche, hatten immer andere. Das schont das Image. Und die Koordination im Kanzleramt macht auch nicht sie, sondern Altmeier. Schröder ließ auch andere arbeiten, hat aber immer klar selbst Stellung dazu bezogen und als Chef die Verantwortung dafür mit seinem "Basta" offen mit getragen. Mir liegt das allemal näher.

schnodo 12.11.2015 18:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1182198)
Das Opfer wird der Polizei eine Täterbeschreibung gegeben haben, d.h. wären es Bewohner aus der Unterkunft gewesen hätte es diese erkannt und der Polizei-Bericht hätte das 100 % erwähnt.

[..]

Die Frau kann voraussichtlich erst in der kommenden Woche aus Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand vernommen werden.

Anfangs hast Du als gesichert angenommen, dass die Frau eine Täterbeschreibung abgegeben hatte und daraus geschlossen, dass es Rassisten gewesen sein müssen. Nun lese ich, dass das Opfer gar nicht vernommen werden kann. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass bisher keinerlei Aussage von ihr aufgenommen werden konnte.

Du bist mir in Deinem (Vor-)Urteil einfach zu flott. Eine solche Form der Meinungsmache finde ich - völlig unabhängig vom Kontext - unschön, selbst wenn Du im Endeffekt mit Deinen Mutmaßungen Recht behalten solltest.

qbz 12.11.2015 19:18

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1182213)
Anfangs hast Du als gesichert angenommen, dass die Frau eine Täterbeschreibung abgegeben hatte und daraus geschlossen, dass es Rassisten gewesen sein müssen. Nun lese ich, dass das Opfer gar nicht vernommen werden kann. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass bisher keinerlei Aussage von ihr aufgenommen werden konnte.

Du bist mir in Deinem (Vor-)Urteil einfach zu flott. Eine solche Form der Meinungsmache finde ich - völlig unabhängig vom Kontext - unschön, selbst wenn Du im Endeffekt mit Deinen Mutmaßungen Recht behalten solltest.

Dann hatte die Polizei vielleicht Zeugenaussagen, ansonsten hätten sie die Täter nicht so schnell überführen können. Die Formulierung: Die Polizei prüft "rassistische Motive" ist eine Standardformulierung bei Berichten über rechtsextreme Taten, solange die Täter noch nicht überführt sind. Gerne schreibe ich beim nächsten Mal: "Verdacht auf .... Dass der Staatsschutz ermittelt, geschieht vermutlich auch nicht ohne begründeten Anlass.

Ich wollte angesicht dieses traurigen Anlasses und offenbar auch pädagogischen Versagens (Schule und Elternhaus) nur darauf aufmerksam machen, dass möglicherweise die rechtsradikal-motivierten Gewalttaten und Einstellungen für unsere Gesellschaft wesentlich gefährlicher sind als die Armutkleinkriminalität weniger Flüchtlinge, die hier so breit und detailiert diskutiert wird.

GreatPanther 12.11.2015 19:22

Also so wie ich das sehe wie die da oben rumwurschteln und fast nix konkretes auf die Reihe bekommen.....bleibt mir nur ein slogan dafür übrig:

No we can't

JENS-KLEVE 12.11.2015 19:39

Ich formuliere es anders: Wir müssen es irgendwie schaffen (auch wenn es hart, teuer, unangenehm und schwierig wird)!

Schwarzfahrer 12.11.2015 20:06

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1182231)
Ich formuliere es anders: Wir müssen es irgendwie schaffen (auch wenn es hart, teuer, unangenehm und schwierig wird)!

Das ist die Wahrheit, wenn wir schon mal drin stecken.

Aber die große Katze hat recht, die Regierung vermittelt eher dies:

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1182222)
No we can't


Flow 12.11.2015 20:12

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1182213)
Anfangs hast Du als gesichert angenommen, dass die Frau eine Täterbeschreibung abgegeben hatte und daraus geschlossen, dass es Rassisten gewesen sein müssen.

Ich denke, qbz wird hier unnötig streng in die Mangel genommen.
"Gesichert angenommen" geht aus seinen Worten nicht hervor. Genausowenig hat er konkret formuliert, daß es sich um einen rassistischen Übergriff handelt.

Daß letzteres jedoch sehr nahe liegt, wird wohl kaum jemand bestreiten wollen, nicht wahr ?

Ebenso sind wir uns hoffentlich alle einig, daß durch derartige Übergriffe, auch "unsere Werte"® mit Füßen getreten werden !

qbz 12.11.2015 20:15

"Von einem „Klosteraufstand“ ist in Bayern die Rede – und diese Zuspitzung ist nicht ganz falsch. In einem offenen Brief „für ein menschenfreundliches Engagement für Geflüchtete“ wenden sich Ordensobere gegen die Flüchtlingspolitik der CSU in einer Deutlichkeit, die nicht alltäglich ist zwischen der katholischen Kirche und der bayerischen Mehrheitspartei, welche das C in ihrem Namen führt. Sie appellieren an den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, „dringend von einer Rhetorik Abstand zunehmen, die Geflüchtete in ein zwielichtiges Licht stellt.“ "

http://www.faz.net/aktuell/politik/f...-13908495.html

Flow 12.11.2015 20:27

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1182231)
Ich formuliere es anders: Wir müssen es irgendwie schaffen (auch wenn es hart, teuer, unangenehm und schwierig wird)!

Schön !

Und wollen wir nun optimistisch in die Zukunft blicken oder lieber pessimistisch ?
Oder die einen pessimistisch, die anderen optimistisch, dabei trotzdem zusammenhalten und die Zukunft gemeinsam bestmöglich gestalten ?

Vielleicht ist es auch eine Typfrage und manche funktionieren nur so ... "bäh, alles Mist, alles Scheiße ... wie soll das gehen ? Klappt doch nie und nimmer ... na gut, hilft nichts, tun wir wenigstens, was wir können !" ... und am Ende kommt dann doch was Vernünftiges dabei raus ...

Ich selbst denke ja lieber "positiv". Wenn ich morgens in Hilpoltstein in den Kanal steige, steht doch auch völlig außer Frage, daß ich abends irgendwann in Roth einlaufe ...

Aber vielleicht funktioniert dieser Spruch "Wir schaffen das !" tatsächlich eben prinzipiell nicht für alle ...

schnodo 12.11.2015 20:42

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1182242)
Ich denke, qbz wird hier unnötig streng in die Mangel genommen.
"Gesichert angenommen" geht aus seinen Worten nicht hervor.

qbz hat hat daraus eine Argumentationskette abgeleitet. Deswegen gehe ich schon davon aus, dass er es auch so gemeint hat. Ich denke, da wird er selbst auch nicht herumdiskutieren.

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1182242)
Genausowenig hat er konkret formuliert, daß es sich um einen rassistischen Übergriff handelt.

Er hat nicht explizit geschrieben, dass es ein rassistischer Angriff war, aber eine Alternative mehr oder minder ausgeschlosen: "Die junge Frau könnte ja auch die Gruppe zuvor angegriffen und beleidigt haben (was bestimmt alle Schläger 100 % bezeugen)."
Wir müssen jetzt ja wohl nicht darüber streiten, ob das sarkastisch gemeint war oder nicht.

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1182242)
Daß letzteres jedoch sehr nahe liegt, wird wohl kaum jemand bestreiten wollen, nicht wahr ?

Ebenso sind wir uns hoffentlich alle einig, daß durch derartige Übergriffe, auch "unsere Werte"® mit Füßen getreten werden !

Natürlich liegt der Verdacht nahe. Und nicht nur "derartige Übergriffe" sondern jegliche Gewalt sollte uns zuwider sein, egal von wem, egal gegen wen. Das ist aber überhaupt nicht mein Punkt.

Ich meine nur, dass man den Ermittlungen ruhig mal ihren Lauf lassen, ohne mit vorgeriffenen Rassismus-Urteilen zur Stelle zu sein. In einigen Fällen liegen die Dinge dann halt doch anders. Die Karawane ist mittlerweile aber längst weitergezogen und käme auch nie auf die Idee, umzudrehen und sich zu entschuldigen. Das ist dann eben dumm gelaufen.

Und man tut auch der Sache keinen Gefallen damit, weil man damit Beispiele schafft, wo Unrecht im Namen der vorgeblich guten Absicht getan wurde. Wer moralisch argumentieren möchte, darf nicht unmoralisch agieren.

GreatPanther 12.11.2015 20:45

Dieser Mann hat die nötige Weitsicht gehabt!!!


http://www.focus.de/politik/deutschl...aid_95473.html

"„Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden“, sagte Helmut Schmidt in dem Interview. Als Mittel gegen die Überalterung komme Zuwanderung nicht in Frage. „Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.“
Deutschland habe sich damit in den vergangenen 15 Jahren übernommen. „Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren“, sagte Schmidt. „Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist.“ ... Diejenigen, die sich nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren wollten oder könnten „hätte man besser draußen gelassen“.
Schmidt kritisierte auch die Einstellung zahlreicher Politiker, die sich zu wenig um das Gemeinwohl kümmerten. „Die Politiker sind zum Dienst am öffentlichen Wohl berufen – dazu sind sie gewählt.“ Manche gingen aber heutzutage in die Politik „um was zu werden, oder was zu sein. Heute gibt es zu viele, die vor allem Karriere machen wollen“, kritisierte der SPD-Politiker. Dazu trage auch das „Riesenparlament mit 600 Abgeordneten“ und das Wahlrecht bei, das eine positive Auslese erschwere. „300 in Wahlkreisen direkt gewählte Abgeordnete würden völlig genügen.“"

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Interview mit Helmut Schmidt 1992 zu Demographie und dem Konfliktpotenzial von multikulturellen Gesellschaften:


Es kann dazu kommen, daß wir überschwemmt werden. Am Anfang dieses Jahrhunderts bestand die Menschheit aus 1,6 Milliarden Menschen, heute sind es 5,6. Am Ende dieses Jahrzehnts werden es über 6 Milliarden Menschen sein. Das heißt eine Vervierfachung der Menschheit innerhalb eines einzigen Jahrhunderts. Vorher haben wir zigtausende von Jahren gebraucht, um die Menschheit auf 1,6 Milliarden zu bringen. Jetzt verdoppelt sich die Menschheit alle 43 Jahre. Jedes Jahr wächst die Menschheit um etwas mehr als die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland, um mehr als 80 Millionen. Diese Explosion findet zu weit mehr als 90 % im Süden statt, in den Entwicklungsländern und in den Least Develloped Countries. Die Menschen finden dort weder genug zu essen, noch finden sie genug Wasser, noch genug Luft und Jobs. Sie wollen nach Nordamerika, nach Mitteleuropa.
Der Prozeß dieser Bevölkerungsexplosion muß weltweit gestoppt werden, sonst gibt es Katastrophen..... Das sind die dicken Probleme, die kommen. Wenn wir, die Menschheit, dieses Problem nicht bewältigen, brauchen wir in dreißig Jahren nicht mehr über Deutschland als Einwanderungsland zu streiten. Wir werden de facto überschwemmt und sind darauf nicht vorbereitet. ...
Es hat alles seine Grenzen. Die Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft mag ethisch begründbar sein; praktisch ist sie in einer Demokratie, wo jeder Bürger tun und lassen kann, was er will, kaum zu verwirklichen. ..... die Vorstellung, wie sie etwa Heiner Geißler jahrelang verbreitet hat, daß wir mehrere Kulturen nebeneinander haben könnten, habe ich immer für absurd gehalten. Sie ist idealistisch, aber völlig jenseits dessen, was die Gesellschaft bereit ist zu akzeptieren. Da wir in einer Demokratie leben, müssen wir uns auch ein bißchen, bitte sehr, nach dem richten, was die Gesellschaft will, und nicht nur nach dem, was sich Professoren ausgedacht haben. (...) Weder aus Frankreich, noch aus England, noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen. Das ertragen diese Gesellschaften nicht. Dann entartet die Gesellschaft

Flow 12.11.2015 20:54

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1182252)
Wir müssen jetzt ja wohl nicht darüber streiten [...]

Nein, müssen wir nicht ... ;)

Zitat:

Ich meine nur, dass man den Ermittlungen ruhig mal ihren Lauf lassen, ohne mit vorgeriffenen Rassismus-Urteilen zur Stelle zu sein. In einigen Fällen liegen die Dinge dann halt doch anders. Die Karawane ist mittlerweile aber längst weitergezogen und käme auch nie auf die Idee, umzudrehen und sich zu entschuldigen. Das ist dann eben dumm gelaufen.
Ich sehe allerdings spontan auch keine Variante, bei der wir uns bei den drei Männern, die eine schwangere 21jährige zu Boden stoßen und treten, entschuldigen müßten ...

Zitat:

Und man tut auch der Sache keinen Gefallen damit, weil man damit Beispiele schafft, wo Unrecht im Namen der vorgeblich guten Absicht getan wurde. Wer moralisch argumentieren möchte, darf nicht unmoralisch agieren.
Im Prinzip ja richtig. An der Stelle vielleicht aber etwas übertriebener Einsatz ...

Eber 12.11.2015 21:38

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1182193)
...
Kannst du das nochmal genauer erläutern ?
Scheint mir ja doch reichlich an den Haaren herbeigezogen ...

Daß der Umgangston hier im Schnitt glücklicherweise etwas besser ist, ist dir wohl selbst bewußt ... ;)

Das hatte ich auch nicht verstanden.
Gut dass du das nochmals ansprichst, denn was gerade in diesem Thread schon an Vorwürfen und persönlichen Angriffen von unterschiedlichen Personen über den Äther ging ist echt nur schwer auszuhalten - man möchte manchmal nur noch davor fliehen :Cheese:

Edit:
Was wäre wenn qbz den Satz:
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1182175)
..Vermutlich zündeten auch Flüchtlinge die Turnhalle in Brandenburg-Nauen an, die als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen war.
...

ironisch (also eigentlich umgekehrt) gemeint hätte? Das halte ich nämlich fast für wahrscheinlich, da andere Textpassagen zu einem anderen Ereignis von Tätern aus dem rassistisch motivierten rechten Umfeld mutmaßen.
Dann wäre der unpassende Vorwurf nämlich nicht gefallen.

Schwarzfahrer 12.11.2015 21:43

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1182255)
Dieser Mann hat die nötige Weitsicht gehabt!!!


http://www.focus.de/politik/deutschl...aid_95473.html

Ja, finde ich auch. Aber schon merkwürdig: was Helmut Schmidt vor vielen Jahren gesagt hat, gilt heute als Weitsicht; wer ähnliches heute sagt, gilt für viele als fremdenfeindlich und rechts außen, oder soll angeblich nur Ängste schüren - wenn das nicht schizophren ist. Oder halten die gleichen Leute dann auch Schmidt für einen verkappten Rechten?

schnodo 12.11.2015 23:07

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1182263)
Ich sehe allerdings spontan auch keine Variante, bei der wir uns bei den drei Männern, die eine schwangere 21jährige zu Boden stoßen und treten, entschuldigen müßten ...

Oh doch, nämlich zumindest beim dritten jungen Mann, der nicht dabei war, wenn der Bericht stimmt, den qbz zitiert hat. ;)

Ich habe meine Einstellung nicht in letzter Konsequenz und Detailtiefe durchdacht aber ich erinnere mich an Vorfälle in der Vergangenheit, wo eine ganze Stadt aufgrund von voreiligen Schlüssen in nahezu allen Medien zur Nazi-Hochburg ernannt wurde und letztendlich überhaupt nichts dran war.

Ich will das Thema nun auch nicht ewig auswalzen; ich denke, die Positionen sind klar. Du bist eher für "shoot first, ask questions later", während ich bei derart heiklen Dingen eine abwartende Haltung bevorzuge. Man muss ja nicht auch noch Benzin ins Feuer gießen - um hier mal eine leicht geschmacklose Analogie zu wählen. ;)

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1182263)
Im Prinzip ja richtig. An der Stelle vielleicht aber etwas übertriebener Einsatz ...

Du hast schon das richtige Wort erwähnt: Prinzip.
Ich habe im konkreten Fall sehr, sehr wenig Sympathie für die Jugendlichen - wenn sich die Anschuldigungen als wahr erweisen. Ich arbeite aber trotzdem an meiner Prinzipientreue und versuche zu warnen, wenn ich das Gefühl habe, dass über die Stränge geschlagen wird. :)

Aber ich habe gesagt, was ich wollte und dabei belasse ich es jetzt auch.

noam 12.11.2015 23:19

Seit dem NSU Skandal (wo man der ermittelnden Polizei wohl die geringsten Vorwürfe machen darf) ist man halt in der Veröffentlichung von Pressemeldungen immer sehr sehr vorsichtig geworden, sobald auch nur ansatzweise ein fremdenfeindlicher Hintergrund irgendwie konstruierbar ist. (Ist im übrigen bei Brandermittlungen oder Todesermittlungen ähnlich. Da lautet der Betonsatz, das Fremdverschulden nicht ausgeschlossen werden kann.)

Wobei ich es völlig nebensächlich finde aus welchen Motiven mehrere Männer eine Frau zusammenschlagen. Ob es nun Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Langeweile oder Spaß an der Quälerei war, macht die Tat weder besser noch schlechter. Dass es in manchen Teilen Deutschlands leider ein Problem mit Fremdenfeindlichkeit gibt, ist ja nun kein Geheimnis.

Flow 12.11.2015 23:22

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1182310)
Du bist eher für "shoot first, ask questions later"

Nö, den Schuh will ich jetzt auch nicht ... :Lachen2:

Es ging mir auch nicht um den speziellen Einzefall, sondern (wie qbz vermutlich auch) um das Prinzip, mehr Augenmerk darauf zu richten, das Niedertreten von schwangeren Somalierinnen aus rassistischen Motiven zu verhindern (/ahnden), als die Eierdiebstähle notleidender Turnhalleninsassen hochzukochen ...

Ansonsten, wie gehabt, stimme ich dir prinzipiell zu.

qbz 12.11.2015 23:34

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1182252)
qbz hat hat daraus eine Argumentationskette abgeleitet. Deswegen gehe ich schon davon aus, dass er es auch so gemeint hat. Ich denke, da wird er selbst auch nicht herumdiskutieren.



Er hat nicht explizit geschrieben, dass es ein rassistischer Angriff war, aber eine Alternative mehr oder minder ausgeschlosen: "Die junge Frau könnte ja auch die Gruppe zuvor angegriffen und beleidigt haben (was bestimmt alle Schläger 100 % bezeugen)."
Wir müssen jetzt ja wohl nicht darüber streiten, ob das sarkastisch gemeint war oder nicht.



Natürlich liegt der Verdacht nahe. Und nicht nur "derartige Übergriffe" sondern jegliche Gewalt sollte uns zuwider sein, egal von wem, egal gegen wen. Das ist aber überhaupt nicht mein Punkt.

Ich meine nur, dass man den Ermittlungen ruhig mal ihren Lauf lassen, ohne mit vorgeriffenen Rassismus-Urteilen zur Stelle zu sein. In einigen Fällen liegen die Dinge dann halt doch anders. Die Karawane ist mittlerweile aber längst weitergezogen und käme auch nie auf die Idee, umzudrehen und sich zu entschuldigen. Das ist dann eben dumm gelaufen.

Und man tut auch der Sache keinen Gefallen damit, weil man damit Beispiele schafft, wo Unrecht im Namen der vorgeblich guten Absicht getan wurde. Wer moralisch argumentieren möchte, darf nicht unmoralisch agieren.

Es tut mir leid für Deine Mühe. Ich kann beim besten Willen nichts Unmoralisches erkennen, bei dem, was ich geschrieben habe. Ich gestatte es mir, eine eigene Meinung über Ereignisse zu bilden, selbst wenn diese u.U. von einem Gerichtsurteil, von Polizei- oder Presseberichten abweichen sollte. Dass in dem Fall die Frau zum Opfer wurde und ins Krankenhaus getreten, weil sie eine Schwarze und Flüchtling ist, halte ich für äusserst wahrscheinlich.

Ich würdige und verbuche es sehr positiv, dass die Polizei so schnell die Täter gefasst hat und der Staatsschutz mit den Ermittlungen beauftragt wurde.

Für Statistik-Interessierte: Im Bundesland Brandenburg werden die meisten rechtsextremen Gewalttaten begangen und die Taten nehmen zu.

http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/990181/

Klugschnacker 13.11.2015 01:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1182243)
"Von einem „Klosteraufstand“ ist in Bayern die Rede – und diese Zuspitzung ist nicht ganz falsch. In einem offenen Brief „für ein menschenfreundliches Engagement für Geflüchtete“ wenden sich Ordensobere gegen die Flüchtlingspolitik der CSU in einer Deutlichkeit, die nicht alltäglich ist zwischen der katholischen Kirche und der bayerischen Mehrheitspartei, welche das C in ihrem Namen führt. Sie appellieren an den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, „dringend von einer Rhetorik Abstand zunehmen, die Geflüchtete in ein zwielichtiges Licht stellt.“ "

http://www.faz.net/aktuell/politik/f...-13908495.html

Ich habe hier die Kirche schon häufig und mit Überzeugung kritisiert. Im Umgang mit den Flüchtlingen stelle ich jedoch fest, dass mehrere mir bekannte Kirchengemeinden sich an der Basis sehr stark und konkret für diese Menschen engagieren.

Ich hatte mir bis vor kurzem nicht vorstellen können, dass Vertreter der CDU und CSU, die das Christentum im Namen tragen, den Familiennachzug von bereits anerkannten Flüchtlingen auszuhebeln versuchen. Das muss man sich mal vorstellen: Da wird ein Vater als Kriegsflüchtling anerkannt, aber seine Kinder will man den Kriegsgefahren weiterhin überlassen. Oder ein anderes Land soll sie aufnehmen. Oder noch besser: Weder Vater, Mutter noch Kinder sollen bei uns um Schutz bitten. Letzteres ist das eigentliche Ziel des verhinderten Familiennachzugs. Pfui Teufel!

Da freut mich der offene Brief dieser Katholiken, die in den Muslimen, Jesiden und Christen, die hier Schutz suchen, in erster Linie den Mitmenschen sehen. Chapeau!

flaix 13.11.2015 08:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1182331)
Ich habe hier die Kirche schon häufig und mit Überzeugung kritisiert. Im Umgang mit den Flüchtlingen stelle ich jedoch fest, dass mehrere mir bekannte Kirchengemeinden sich an der Basis sehr stark und konkret für diese Menschen engagieren.

Ich hatte mir bis vor kurzem nicht vorstellen können, dass Vertreter der CDU und CSU, die das Christentum im Namen tragen, den Familiennachzug von bereits anerkannten Flüchtlingen auszuhebeln versuchen. Das muss man sich mal vorstellen: Da wird ein Vater als Kriegsflüchtling anerkannt, aber seine Kinder will man den Kriegsgefahren weiterhin überlassen. Oder ein anderes Land soll sie aufnehmen. Oder noch besser: Weder Vater, Mutter noch Kinder sollen bei uns um Schutz bitten. Letzteres ist das eigentliche Ziel des verhinderten Familiennachzugs. Pfui Teufel!

Da freut mich der offene Brief dieser Katholiken, die in den Muslimen, Jesiden und Christen, die hier Schutz suchen, in erster Linie den Mitmenschen sehen. Chapeau!

das ist eben der Unterschied zwischen Christen und der Institution Kirche. Nicht die Religionen sind problematisch, sondern die Apparate welche sich ihrer bedienen. Siehe IS

flaix 13.11.2015 08:31

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1182255)
Dieser Mann hat die nötige Weitsicht gehabt!!!

Entschuldigung, bei aller angebrachten Verehrung für diesen tatkräftigen Realpolitiker und scharfsinnigen Intelektuellen, aber was soll das bitte?

Willst Du allen Ernstes eine globale Geburtenkontrolle wie von ihm hier ins Spiel gebracht
diskutieren? Das ist doch didaktisch absoluter Blödsinn.

Einerseits wird hier die Menscheit als grossen Ganzes betrachtet und diskutiert das "WIR" (die Menschheit) also die Grenzen des Wachstums erreicht haben und agieren müssen.

Andererseits sollen aber "DIE", (der Teil der nichteuropäischen Menschheit) bittesehr dort bleiben wo sie herkommen und "UNS" (Europa, oder besser Dueutschland) nicht behelligen.

Das ist Doppelmoral.

keko# 13.11.2015 08:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1182331)
Ich hatte mir bis vor kurzem nicht vorstellen können, dass Vertreter der CDU und CSU, die das Christentum im Namen tragen, den Familiennachzug von bereits anerkannten Flüchtlingen auszuhebeln versuchen. Das muss man sich mal vorstellen: Da wird ein Vater als Kriegsflüchtling anerkannt, aber seine Kinder will man den Kriegsgefahren weiterhin überlassen. Oder ein anderes Land soll sie aufnehmen. Oder noch besser: Weder Vater, Mutter noch Kinder sollen bei uns um Schutz bitten. Letzteres ist das eigentliche Ziel des verhinderten Familiennachzugs. Pfui Teufel!

Ich bin froh, dass ich solche Dinge nicht zu entscheiden habe. Menschlich ist das fatal, aber ruckzuck werden aus 1 Mio Flüchtlingen dann vielleicht 4 Mio.
Auch hier wieder: man hätte sich vorher mit anderen europäischen Ländern darüber Gedanken machen müssen und nicht erst mal "einladen" und sich dann wundern und mit heißer Nadel etwas stricken. Ich schaue ab und zu franz. Fernsehen und da ist das Thema kaum noch drin. Es gab auch schon kritische Kommentare, die sagen, Merkel hätte in ihrem Alleingang halt mal wieder tyisch deutsch gehandelt (macht was sie will) und sollte jetzt selbst sehen, wie sie das in den Griff bekommt. Merkel hat einfach einen riesen Bock geschossen. Das Thema wird uns noch lange beschäftigen, weil es um Menschen geht und das ist nie einfach.
Gestern hat mir meine Tochter erzählt, dass der Rektor der Schule von den Eltern sehr viele Mails bekommt, in denen er beschimpft wird (in der Turnhalle sind Flüchtlinge untergebracht). Ich sehe das Ganze ja auch kritisch und äussere meine Meinung, aber solche Dinge gehen ja gar nicht. Das hat mich wirklich schockiert!

flaix 13.11.2015 08:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1182364)
und nicht erst mal "einladen" und sich dann wundern und mit heißer Nadel etwas stricken.

das hat Frau Merkel weder getan noch beabsichtigt. Sie hat damals in einer humanitären Notsituation menschlich gehandelt.

Diese Äusserung jetzt umzudeuten in einen Auslöser der Fluchtwelle ist perfide und falsch.

Spanky 13.11.2015 09:12

;o)
 
: Köln (dpo) - Dem beherzten Eingreifen einer Hundertschaft der Kölner Polizei ist es zu verdanken, dass eine nicht angemeldete Demonstration in Köln Bickendorf innerhalb weniger Minuten aufgelöst werden konnte. Bei den Beteiligten wurden dutzende Schlagstöcke sowie Pyrotechnik im großen Umfang sichergestellt.

Nach Angaben der Polizei nahmen rund 50 Minderjährige im Alter zwischen drei und sechs Jahren an der Kundgebung teil. Augenzeugen berichten, dass die Beteiligten laustark Sprüche wie "Sankt Martin, Sankt Martin" und "Rabimmel, rabammel, rabumm, bumm bumm!" skandierten und dabei Schlagstöcke vor sich her trugen, an denen Brandsätze befestigt waren.
Ob es sich bei den Demonstranten, die sich als Besucher der Kindertagesstätte "Blaue Zwerge" ausgaben, um Mitglieder eines extremistischen Bündnisses handelt, wird derzeit noch geprüft. Die 43-jährige Leiterin der Gruppe wurde festgenommen und sitzt derzeit noch in Untersuchungshaft. Ein weiterer Mann (ließ seine halbe Jacke liegen) auf einem Pferd, der die Demonstration anzuführen schien, konnte sich im vollen Galopp dem Zugriff durch die Beamten entziehen.
Wie die Polizei mitteilte, werden zudem mehrere Dutzend von den Demonstranten mitgeführte Kekse auf Drogen untersucht; das Ergebnis steht noch aus. Da mehrere Beamte von widerspenstigen Kindern gekratzt und laut Polizeibericht teilweise fies ans Schienbein getreten wurden, ergingen insgesamt 32 Strafanzeigen wegen schwerer Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. 17 Polizisten wurden krankgeschrieben.

Schwarzfahrer 13.11.2015 09:30

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1182371)
das hat Frau Merkel weder getan noch beabsichtigt. Sie hat damals in einer humanitären Notsituation menschlich gehandelt.

Diese Äusserung jetzt umzudeuten in einen Auslöser der Fluchtwelle ist perfide und falsch.

Sie hat es vielleicht nicht so beabsichtigt, aber getan: Wenn ein Staatschef öffentlich so etwas sagt, dann verstehen es nun mal die Flüchtlinge als explizite Einladung (es gibt reichlich Interviews mit Flüchtlingen, nach denen es genau so verstanden wurde).

Als Privatmann kann ich es mir leisten, unüberlegt etwas zu sagen; die Konsequenzen betreffen meist nur mich, und evtl. ein paar wenige in der Familie.
Aber als Staatschef muß ich mir vorher überlegen, was die Konsequenzen meiner Worte sind für die Gesellschaft, für die ich primär verantwortlich bin, wie auch für andere Länder, mit denen ich enger verknüpft bin. So ehrenwert das menschliche Handeln sein mag, so unüberlegt war es in ihrer Rolle als Kanzlerin.

flaix 13.11.2015 09:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1182387)
Sie hat es vielleicht nicht so beabsichtigt, aber getan: Wenn ein Staatschef öffentlich so etwas sagt, dann verstehen es nun mal die Flüchtlinge als explizite Einladung (es gibt reichlich Interviews mit Flüchtlingen, nach denen es genau so verstanden wurde).

Als Privatmann kann ich es mir leisten, unüberlegt etwas zu sagen; die Konsequenzen betreffen meist nur mich, und evtl. ein paar wenige in der Familie.
Aber als Staatschef muß ich mir vorher überlegen, was die Konsequenzen meiner Worte sind für die Gesellschaft, für die ich primär verantwortlich bin, wie auch für andere Länder, mit denen ich enger verknüpft bin. So ehrenwert das menschliche Handeln sein mag, so unüberlegt war es in ihrer Rolle als Kanzlerin.

Trotzdem ist es falsch der Äusserung die Rolle als Auslöser der Fluchtbewegungen zuzuweisen.

Und seit wann sind die Erwartungshaltungen eines afghanischen Flüchtlings, der vom Hörensagen etwas von Merkel gehört hat ein valides Argument in einer Diskussion unter politisch handelnden Menschen, die genau wissen wie es gemeint war.

Leute, so einfach könnt ihr es euch nicht machen mit der Kritik an Merkel.

MattF 13.11.2015 10:26

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1182396)
Trotzdem ist es falsch der Äusserung die Rolle als Auslöser der Fluchtbewegungen zuzuweisen.

Und seit wann sind die Erwartungshaltungen eines afghanischen Flüchtlings, der vom Hörensagen etwas von Merkel gehört hat ein valides Argument in einer Diskussion unter politisch handelnden Menschen, die genau wissen wie es gemeint war.

Leute, so einfach könnt ihr es euch nicht machen mit der Kritik an Merkel.

Sehe ich genauso. Die Fluchtgründe sind andere, sieht im übrigen selbst die FAZ mittlerweise so. Der Hauptgrund der Fluchtbewegung aus Syrien, bzw. den Flüchtlingslagern war die Unterdeckung der Lager mit Geld. Die Leute verhungern da einfach. Denen wurde der Monatsbeitrag von 25 auf 13 Dollar gesenkt, weil die UN kein Geld mehr hatte, weil die Mitglieder der UN nicht zahlten (mittlerweile scheint das etwas besser zu laufen).

Die Menschen waren längst in Ungarn und sind dort mies behandelt worden, obwohl Ungarn verpflichtet war die Menschen aufzunehmen (zu Registrieren und unterzubringen). Ungarn hat das Gesetz gebrochen, erst dann hat die Kanzlerin gesagt: "OK wenn die Ungarn so unmenschlich sind, dann nehmen wird die halt."

Und der Lawinenvergleich von Schäuble ist ja letztlich so falsch nicht, nur anders als er es verstanden hat.

Der Grund für die Lawine der ist aber der Druck der sich vorher aufgebaut hat. Die Schneemengen die am Hang liegen. Die werden irgendwann runter kommen. Der Zeitpunkt den hat u.U. Frau Merkel etwas beeinflusst. Dass der Druck irgendwann dazu führt, dass die Menschen kommen, den konnte gar keiner mehr beeinflussen.

Zumindest nicht, nachdem man die Mensch in den Flüchtlingslagern keine Perspektiven mehr bieten konnte.

Neben dem fehlenden Geld ist das natürluch auch die fehlende Perspektive, irgendwann in Syrien je wieder leben zu können. Die gibt es ja aktuell nicht.

Jeder sollte sich nal selber überlegen ob er 5-10 Jahre seine Lebens in einem Flüchtlingslager sitzen will ohne Perspektive oder ob er nicht dann auch sagen würde: Dann gehe ich halt da hin, wo ich menschlich Leben kann und aus meinem Leben was machen kann, mir, meinen Kindern, meiner Familie wieder was aufbauen.

drullse 13.11.2015 10:32

Hab mal was ergänzt:

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1182413)
Jeder sollte sich nal selber überlegen ob er 5-10 Jahre seine Lebens in einem Flüchtlingslager sitzen will ohne Perspektive oder ob er nicht dann auch sagen würde: Dann gehe ich halt da hin, wo ich glaube, menschlich Leben zu können und aus meinem Leben was machen kann, mir, meinen Kindern, meiner Familie wieder was aufbauen.


MattF 13.11.2015 10:41

Also wir müssen den Flüchtlingen klar machen, sie sind hier nicht erwünscht, sie haben hier keine Perspektive. Sie sollen weg bleiben, weil Deutschland ist Scheiße und hier sind alle Nazis, die sie umbrigen wollen.

Wenn man das will.

Aber um mit den Worten der Kanzlerin zu sprechen: Das wäre nicht mein Land!

drullse 13.11.2015 10:52

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1182417)
Also wir müssen den Flüchtlingen klar machen, sie sind hier nicht erwünscht, sie haben hier keine Perspektive. Sie sollen weg bleiben, weil Deutschland ist Scheiße und hier sind alle Nazis, die sie umbrigen wollen.

Interessant - wo liest Du sowas heraus?


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