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Stimulanzien sind häufig in Erkältungsmitteln (Hustensaft, Nasenspray etc.) zu finden. Der Athlet hat dafür zu sorgen, dass zum Zeitpunkt der Wettkampfteilnahme keine Spuren davon auffindbar sind. Methylhexanamin ist in manchen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten (ohne Deklaration) und soll die Leistungsbereitschaft steigern, sowie Muskelwachstum und Fettabbau fördern. Angeblich steigert es auch das Selbstbewusstein, ähnlich wie Amphetamin. Laut SPIEGEL entfallen 45% aller Dopingfälle mit Stimulanzien auf Methylhexanamin. |
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Ist ein Aufputschmittel. Deshalb im WK verboten. (wie ja z.B. auch Pseudoephidrin in Erkältungsmitteln, die man frei und ohne Rezept in der Apotheke bekommt) Sowas muss man schon nehmen "wollen". Zufällig in einer Banane oder nem Stück Mohnkuchen ist sowas nicht drinn. Scheint aber nen neues Mode NEM zu sein, was ganz gerne zugesetzt wird. Aber da muss man sich keine Sorge machen. Als Olympiakader hat man der ganz sicher 1000mal gesagt, dass sie aufpassen soll was sie isst und das bestimmte Dinge halt nicht gehen. Bei nem Hobbysportler könnte man ggf Dummheit unterstellen, bei einer langjährigen Spitzensportlerin ist es absolut unvorstellbar. |
Erinnert mich an Dieter Baumann. Die Richtige fuer's Falsche erwischt. Pechstein laesst gruessen. Weiter so Antidoping!
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Ich habe durch die Zusammenarbeit mit einer amerikanischen Firma, die mehrere Nahrungergänzungsprodukte herstellt, ein wenig Einblick in die Materie bekommen. Zum Thema "Kölner Liste" kann ich nur sagen, daß dies eine reine Vermarktungsplattform für Hersteller von Nahrungsergänzungen ist. Die Plattform wird von der Marketing-Agentur Heimspiele betrieben, die durch die Zusammenarbeit und Anknüpfung an den Olympiastützpunkt Rheinland eine höhere Glaubwürdigkeit ihrer Dienstleistung erreichen will. Wie Arne jedoch in seinem Post treffend beschrieben hat, ist das Testverfahren und die damit getroffene Aussage bezüglich der Sauberkeit der Produkte absoluter Humbug und Blenderei. Das ein einzelner Test und ein ausgefüllter Fragebogen einen Hinweis auf eine geringere Gefahr der Kontamination geben soll, ist gelinde gesagt eine Frechheit. Mein Auftraggeber hatte vor ein paar Jahren auf mein Anraten hin ebenfalls den Eintrag in die Kölner Liste vornehmen lassen und war dann aber enttäuscht über das laxe Verfahren. Mittlerweile ist die Firma dazu übergegangen, sich bei informed-sport zertifizieren zu lassen, wo wenigsten ständige Nachkontrollen durch Käufe auf dem freien Markt stattfinden. Auch unterwerfen sich die Hersteller der Verpflichtung der Veröffentlichung bei positiven Tests. In den USA sind die Anforderungen im übrigen höher als in Europa. Aber selbst diese Zertifikate bringt keine 100%ige Sicherheit.
Ich war vor ein paar Wochen in den USA in einer Fabrik, die für verschiedene Hersteller von Nahrungsergänzungsprodukten Pulver und Tabletten herstellt und abfüllt. Ich war ehrlich gesagt geschockt, wie es dort aussieht. Ich habe eigentlich mit einem laborähnlichem Gebäude gerechnet, aber ausgesehen hat es eher wie in einer Futtermittelfabrik. Dort werden bis zu 100 verschiedene Produkte hergestellt, unter anderem auch Produkte aus dem sogenannten Gesundheits- und Wellnessbereich. In den dort verwendeten Mixturen werden z.B. gerne Stimulanzien verwendet. Wenn eine Charge durch ist und das nächste Produkt an der Reihe ist, werden die Anlagen gereinigt. Das ist dann der Knackpunkt. Sollte da etwas schief gehen, hat man schon ein Problem. Das kann auch von einem einzelnen Arbeiter abhängen, der keinen Bock auf Saubermachen am Montag hat. Oder aber das Problem entsteht schon in einem Zulieferbetrieb, der die Rohmaterialien herstellt, die teilweise auch schon aus mehreren Grundstoffen bestehen. Am Ende der Vertrauenskettekette hängt dann ein Trainer, der seinem Athleten etwas empfiehlt und damit baden geht. Ich will damit nur sagen, daß es nicht unbedingt ein Guru mit Hintergedanken an dem Desaster schuld sein muss. Ist aber natürlich öffentlichkeitsträchtiger und lenkt vom eigentlichen Problem ab. Eine Herstellung im Reinlabor wäre unbezahlbar und da mit den Produkten wirtschaftliche Interessen verbunden sind, wird es dazu nicht kommen. Meiner Meinung nach sind auch Firmen wie Powerbar oder NFT nicht davor gefeit, wobei bei so kleinen Manufakturen wie NFT die Qualitätskontrolle mit Sicherheit leichter ist, als bei großen Firmen, die an verschiedenen Orten weltweit durch diverse Hersteller beliefert werden. Speziell im Bereich der Stimulanzien ist häufig eine Verunreinigung vorgekommen, wenn Guarana- oder Koffeinhaltige Produkte produziert werden. Als Hersteller von einem seriösen NEM musst du dir deinen Produktionsbetrieb genau auswählen. Ein größeres Problem als die Cross-Kontamination ist allerdings die bewusste Verschleierung der Inhaltsstoffe durch den Hersteller. Im Falle von Methylhexanamin steht dann z.B. Geraniumnöl auf der Packung, was eine natürliche Substanz vorgaukeln soll. Fakt ist aber, das der Stoff nur in bestimmten Pflanzen dieser Gattung in absolut geringen Mengen nachzuweisen ist und eine wirtschaftliche Gewinnung daraus gar nicht möglich wäre. Im Fall von Evi Sachenbacher-Stehle muss ich sagen, daß das oben Beschriebene Teil ihrer Sportlerverantwortung ist und sie sich nicht mit Unwissenheit herausreden kann. Wie hilfreich der Stoff auf die Leistung beim Biathlon wirkt, kann ich nicht beurteilen. Das ist aber auch egal, weil die Regeln nun mal das Vorhandensein beim Wettkampf verbietet. Mich macht allerdings stutzig, mit welcher Härte die Justiz vorgegangen ist, denn das Mittel ist ja nicht verboten. Entweder wollte man ein populistisches Exempel statuieren oder es steckt noch mehr dahinter. Ich bin gespannt auf die "lückenlose Aufklärung". Gruß Jürgen |
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Dann muss sie es sich ja über "dubiose" Kanäle besorgt haben. An "Verunreinigung" glaube ich auch nicht, dazu scheint das Mittel viel zu beliebt zu sein.* Muss wohl recht gut wirken. Gute Werbung übrigens. ;) * EDIT: Habe mal etwas gesucht und man findet dazu sowas: "Der Trainingseffekt ist wirklich toll" "wirkt sehr heftig" |
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