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 :Blumen: Ein aus meiner Sicht nachvollziehbares Beispiel sehe ich in den Vereinten Nationen (UNO). Die USA sind dort sehr durchsetzungsstark: Sie sind einerseits Veto-Macht und können andererseits über die NATO, deren Mitglieder gerne zusammenhalten, innerhalb der UNO Mehrheiten organisieren. So können die USA leicht Sanktionen gegen ein Land organisieren, wie zum Beispiel gegen den Irak. Selbst können sie als Veto-Macht jedoch niemals von Sanktionen betroffen werden. Diese Asymmetrie macht es Ländern, die nicht in der NATO sind, schwer, die UNO als faire Vertretung internationaler Interessen anzuerkennen, die für Ausgleich sorgt. Stattdessen haben die Militärbündnisse auch in Friedenszeiten Gewicht. Das sehen wir auch im aktuellen Fall, wo die NATO gar nicht involviert ist, aber dennoch geschlossen gegen Russland vorgeht. Man spricht sich ab, man koordiniert die Ressourcen, man trifft sich monatlich in Rammstein. Ich kritisiere das nicht, sondern versuche es zu beschreiben. Hinzu kommen Wirtschaftsbündnisse wie die EU, die unter den Mitgliedern als Friedensprojekt wahrgenommen wird (und auch ist), jedoch für Länder, die ihr nicht angehören, ein Problem sein kann. Dasselbe gilt für andere Wirtschaftsbündnisse. Russland empfindet es als bedrohlich, wenn Länder aus der ihnen nahestehenden Wirtschafts- und Verteidigungssphäre das Lager wechseln. Es ist deren Recht, das steht außer Frage. Aber es berührt aus russischer Sicht ein Gleichgewicht, das zunehmend zu einer Seite kippt. | 
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 Aber sie sind militärisch komplett nutzlos, wenn man selbst der Angreifer ist und einen anderen Staat unterwerfen will oder sonst irgendwas mit diesem Staat anfangen möchte. Deshalb wurden in den letzten 70 Jahren auch keine Atomwaffen mehr eingesetzt, obwohl es unzählige Kriege seitdem gegeben hat, bei denen Länder, die über Atomwaffen verfügen, beteiligt waren. Die US-Amerikaner haben keine Atomwaffen bei ihrer katastrophalen und verlustreichen Niederlage (zigtausend US-GIs ließen in Vietnam ihr Leben) in Vietnam eingesetzt, sondern haben sich einfach irgendwann, als die militärische Niederlage unausweichlich wurde, aus Vietnam zurückgezogen. Das Gleiche haben die Russen in einer ähnlichen Situation in Afghanistan getan: auch da jahrelanger Krieg, schwere Verluste auf russischer Seite, weitgehende Isolation in der Staatengemeinschaft, aber Nuklearwaffen wurden auch damals nicht eingesetzt, ebenso wie in den Tschetschenischen Kriegen, von denen der erste schmerzhaft für Russland verloren ging. Wäre Putin ein Selbstmörder, den sein eigenes Leben, das seiner Familie und das Schicksal seines Landes egal wäre, dann müsste man sich über das Risiko des Einsatzes von Atomwaffen duchaus ernsthafte Gedanken machen, aber das anzunehmen gibt es keinerlei Hinweise. Putin hängt an seinem Leben, wie man unschwer an seiner grotesken Angst vor Covid sehen kann, ebenso wie an der Tatsache, dass er seit Jahren nicht ohne gleich mehrere Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen auf Auslandsreisen geht. Einen erweiterten Selbstmord durch Einsatz von Atomwaffen wird zumindest dieser Autokrat sicher nicht unternehmen. | 
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 Russland ist Vetomacht in der UNO und hat einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat und ist doch zweifellos derzeit in erheblichem Maße von Sanktionen betroffen. Sanktionen können auf vielerlei Ebenen verhängt werden. Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnis und hat noch niemals in ihrer Geschichte einen souveränen Drittstaat mit imperialem Anspruch der Gebietserweiterung angegriffen. Alleine der gemeinsame Wertekanon aller NATO-Länder wird dafür sorgen, dass dies auch so bleibt. Niemand kann sich aus den genannten historischen Gründen ernsthaft von der NATO bedroht fühlen. Was Russland tatsächlich an der NATO stört, ist dass Beitrittskandidaten als Grundvoraussetzungen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nachweisen müssen, bevor ein Beitritt, dem alle anderen Länder einstimmig akzeptieren müssen, auch nur in Erwägung gezogen wird. Putin und Russland, so wie er es seit 20 Jahren führt hat viel mehr Angst vor dem Geist der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, weil dieser seine Machtbasis massiv bedroht, als vor irgendeiner fiktiven militärischen Bedrohung durch die NATO. Und das ist auch der wahre Grund, warum er die Ukraine (die nicht mal Beitrittskandidat war) hasst und angegriffen hat: der erkennbare Aufschwung den die Ukraine mit einer immer besser funktionierenden Demokratie und einer zunehmend liberalen Gesellschaft in den letzten Jahren durchlaufen hat, war wegen der engen Verflechtung von Russen und Ukrainern in Kultur und Sprache eine massive Unterminierung der Machtbasis von Putin. | 
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 *Gelöscht* Sorry, ich hatte mir vorgenommen nichts mehr zu dem Thema zu schreiben :Blumen: | 
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 Natürlich machen sich die Verantwortlichen in den USA zweifellos sehr ernsthafte Gedanken, auf welchen Wegen sie diese unmittelbare Bedrohung reduzieren könnten, aber der Gedanke, dass die USA prophylaktisch in andere Länder einmarschiert um die Stationierung von Raketen, die die USA erreichen können, dort zu unterbinden (ein solches Vorgehen der USA hattest du wohl bei deinem hypothetischen Beispiel im Hinterkopf), wie es im Szenario der Kuba-Krise bestand passt in das aktuelle Zeitalter von Hyperschallraketen nicht mehr. Konventionell kann ohnehin kein Land die USA ernsthaft militärisch bedrohen und die Raketenbedrohung gibt es nunmal schon | 
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