Zitat:
Zitat von aequitas
(Beitrag 1572128)
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Sein
Radfahren von Daytona hat Iden auch auf Strava veröffentlicht.
Ebenso wie Frederic. Und da die beiden nahezu zusammen aus dem Wasser gekommen sind, Iden auf der Radstrecke aber keinen Meter geführt hatte, sondern immer nur hinterher fuhr und der AVG der beiden (abgesehen von den letzten eineinhalb Runden, auf denen sich Frederic abgesetzt hatte) identisch ist, kann man die beiden Leistungskurven gut miteinander vergleichen.
Frederic hat für einen Schnitt von 47,6km/h 330 Watt benötigt. Iden hat für einen Schnitt von 47,5 km/h (ohne die verbummelten letzten eineinhalb Runden) nur 322 Watt benötigt, was schon sensationell wenig ist. Da sieht man, dass man auch bei 20m (oder das, was die Kampfrichter, die sich meist nur bei der Spitzengruppe aufgehalten hatten, für 20m halten) ordentlich Kraft sparen kann. 8 Watt Unterschied ist in dem Leistungsbereich 'ne ganze Menge und schont die Laufbeine.
Zitat:
Zitat von Frau Müller
(Beitrag 1572157)
Gibt es nicht zwei unterschiedliche Faktoren, die letztendlich in Kombination dazu führen, dass eine lange Perlenkette entsteht?
Der erste Faktor ist das Regelwerk. An Position 7 in einer engen Perlenkette fahrend muss ich halt erst einmal 6 andere Athleten überholen. Bis ich das geschafft habe, vergeht viel Zeit und Kraft. Letztere fehlt dann, um mich entscheidend nach vorne abzusetzen. Wäre für mich wahrscheinlich besser, ich könnte an Position 2 einscheren und mich kurz ausruhen. Darf ich aber nicht....
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Tatsächlich gab es aber mehrfach Überhovorgänge mit Einscheren in die 20m-Lücke, was eigentlich geahndet gehört hätte.
Zitat:
Zitat von Frau Müller
(Beitrag 1572157)
Der zweite Faktor ist die Taktik. Gerade auf der Langdistanz sichert Gleichmäßigkeit in der Leistung den Erfolg. Das führt zu einer sehr niedrigen Leistungsamplitude. Auf einem flachen Rundkurs noch einmal mehr als bei profilierten Rennen. Angenommen Ditlev führe mit einer Leistungsamplitude im Bereich von 320 - 370 Watt, wäre es für ihn nicht erfolgsversprechender, kurzzeitig im Rahmen einer Attacke 600 Watt zu treten, um sich dann entscheidend nach vorne abzusetzen?
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Die Spitzengruppe ist keineswegs gleichmäßig gefahren. Frederic und Iden in der Verfolgung sind von der Leistung her absolut gleichmäßig gefahren, so dass NP und AVG praktisch identisch waren (nur 2 Watt Unterschied).
Vorne in der Spitzengruppe sind sie dagegen sehr unterschiedlich gefahren, weil es mehrere Ausreißversuche von Alistair, einen von Angert, zwei von Ditlev und zwei von Appleton gab. Jeder Ausreißversuch wurde von der ganzen Gruppe gekontert, die sich durch diese Tempoverschärfungen auf den letten 40km auch immer mehr verkleinert hatte. Man konnte das bei den Splitzeiten gut sehen, weil dann bei Tempoverschärfungen plötzlich der Rückstand von Frederic/ Iden vorübergehend einige Sekunden angestiegen war, bzw. die beiden keine Zeit auf die Spitze mehr gut machten. Damit haben sich letztlich alle in der Spitzengruppe die Laufbeine kaputt gemacht, obwohl dort auch immer wieder gedraftet und damit Kraft gespart wurde. Aber die Tempoverschärfungen kosten mehr Kraft als das Drafting bringt.
Letztlich ist kein einziger Athlet aus der Spitzengruppe wirklich gut gelaufen (mal abgesehen von Luis, dem aber auf der letzten Runde dann auch die Puste ausging und er Hanson ziehen lassen musste).