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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1281071)
Hat der Iran jemals Krieg gegen die USA geführt?
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Ja, die Geiselnahme der Botschaftsangehörigen 79/80 sehe ich als kriegerischen Akt.
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Sind die Ägypter in Frankreich und England einmarschiert?
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Nein, aber die Mauren in Spanien und Frankreich.
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Gab es je irakische Aufklärungsflugzeuge über New York?
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Nein, aber Saudische Selbstmordpiloten, die nicht nur aufgeklärt haben.
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Ist irgend ein Land aus der islamischen Welt in ein westliches einmarschiert mit der Begründung, es müsste dort eine bessere Regierung, bessere Werte oder eine bessere Gesellschaftsordnung durchsetzen?
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Ja, das Osmanische Reich in ganz Osteuropa.
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Du sagst, ein wesentlicher Grund für die aktuellen Spannungen sei das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen. Du übersiehst dabei (no offense), dass es sich ganz überwiegend um einseitige Aggressionen des Westens gegenüber der islamischen Welt handelt.
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Die Agression der (vor allem amerikanischen) Politik ist gegenüber der ganzen dritten Welt, und richtet sich nicht spezifisch gegen die islamischen Länder; diese reagieren nur anders, als der Rest der Welt.
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Es geht nämlich gar nicht um Religion. Den Amerikanern und Europäern ist die Religion der Menschen im Mittleren Osten ziemlich egal,
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Stimmt, das ist das Prinzip der Religionsfreiheit. Den Moslems ist aber die Religion der anderen eben nicht egal, im Gegensatz zu z.B. Buddhisten, Chinesen, etc. Darum darf es uns leider auch nicht ganz egal sein.
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Es geht auch nicht um Kultur, etwa die Abschaffung der Todesstrafe, denn die könnte man zuerst in den USA abschaffen. Die Menschenrechte werden in Saudi Arabien mit Füßen getreten, ohne dass der Westen dort einmarschierte. Es geht allein ums Öl. Folgende Grafik zeigt, in welchen Gebieten der Welt sich die USA und der Westen extrem für "Menschenrechte" interessieren:
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Was meine These von der primären Urasache in der wirtschaftlichen Globalisierung bestätigt. Dem Westen geht es um wirtschaftliche Interessen - ja um die "Religion" ode "Ideologie" des Marktes; diese werden ggf. auch militärisch unterstützt, aber die treibende Kraft ist nicht militärische Eroberung, sondern die Ausweitung des westlichen Wirtschafttsystems auf die ganze Welt, mit dem Ziel der Profitmaximierung - da die "heimischen Märkte" nicht mehr genug "Wachstumspotential" haben. Menschrenrechte, Demokratie, etc. in Diktaturen einführen sind höchstens Vorwände, oder Tagträume von Idealisten. Die betroffenen Länder profitieren zwar wirtschaftlich oft von dieser Einmischung, aber gleichzeitig provoziert man damit einen Kulturschock, den jedes Land anders verdaut. Überall wurden aber durch diesen Prozeß Kulturen zu schnell gewandelt, was die meisten Menschen nicht gut aufnehmen.
Erst wenn die These von der zwingenden Notwendigkeit des satetigen wirtschaftlichen Wachstums im Mülleimer der Geschichte für gescheiterte Ideologien landet, kann man hoffen, daß sich jedes Land auf sich selbst besinnt, und nicht sein Heil oder sein Feind bei den anderen sucht. Etwas weniger Wohlstand wäre ein geringer Preis für eine friedlichere Welt, in der die verschiedenen Kulturen sich ihren eigenen Weg in ihrem eigenen Tempo suchen könnten, ohne zu viel Ein- und Vermischung. Das ist mein persönlicher Idealismus - mag vielleicht naiv sein, aber man darf in der Weihnachtszeit auch mal Träume haben.