Schwarzfahrer |
27.11.2019 11:10 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1495610)
Ich halte es daher für Zeitverschwendung, zunächst unserer Wirtschaftssystem umkrempeln zu wollen, bevor wir wirksam etwas für das Klima tun.
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Nicht nur Zeitverschwendung, auch riskant.
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1495619)
Kein vernünftiger Mensch will den Kapitalismus abschaffen oder dessen Erfolge verleugnen. Es geht um eine sozialere und umweltschonendere Form.
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Große (oder zumindest medial sehr laute) Teile der Klimabewegung tun aber genau das: sie suggerieren, daß Klimapolitik mit Überwindung des Kapitalismus gleichgesetzt werden muß. Deine moderate Sicht (die ich teile) ist da für viele verwerflich oder ungenügend.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1495610)
Die Umwelt muss einen Preis haben, Umweltzerstörung muss etwas kosten. Dann kann der Kapitalismus den schonenden Umgang mit dieser Ressource bewirken. Ein Beispiel dafür ist der Handel mit CO2-Zertifikaten.
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Das Problem ist, daß im Kapitalismus der Preis von der Nachfrage bestimmt wird - was in diesem Feld schwer zu realisieren ist. Kosten, oder eher Preise, die unabhängig von einem Markt festgesetzt werden, gibt es eher in Planwirtschaften, die bisher nie dauerhaft funktioniert haben. Die Herausforderung ist also, wie man Marktmechanismen schafft, die automatisch "richtige" Umweltkosten und damit wirtschaftliche Anreize fürs richtige Handeln erzeugen. Das geht sicher teilweise mit Vorschriften und Verboten, die auf sehr konkrete Einzelaspekte zielen (z.B. bei der Einführung des Katalysators für Benziner). Zu allgemeine Ansätze, wie die CO2-Steuer, halte ich dafür für nicht so effektiv, da zu diffus in der Wirkung, und schwer wirtschaftlich begründbar.
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