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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1711143)
In Klimafragen kann ich die CDU/CSU, die Linke und die FDP kaum von der AfD unterscheiden. Letztere leugnen den Klimawandel, die anderen blockieren alle konkreten Lösungen. Es läuft am Ende auf dasselbe hinaus.
Die SPD habe ich aufgrund ihrer Unsichtbarkeit nicht berücksichtigt.
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Lustig, denn es gibt viele, die die CDU nicht mehr von den Grünen, der SPD und der FDP unterscheiden können; alle bekennen sich zu den gleichen Klimakatastrophen-Visionen und zur unbegrenzten Migration, auch CDU und FDP machen nur kleine Gesten der Schein-Distanzierung von einigen Extrem-Positionen. Nach meinem Eindruck ist es u.a. so, weil klare Gegenpositionen ein zu negatives Echo in den Mainstream-Medien erzeugen, die sich kaum ein Politiker leisten mag.
Gedankenexperiment: Es wäre interessant, wie die Politiker sprächen, und wie dann die Bevölkerung wählen würde, wenn z.B. für 6 Monate in allen Medien eine bewertende Kommentierung politischer Aussagen ausbleiben würde: Berichten ja, inhaltlich analysieren, pro, kontra, ... auch, aber ohne jegliche moralische Wertung; die Worte falsch und richtig werden so lange ausgeblendet.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1711144)
Bitte mal konkret: Bist Du dafür, dass Deutschland aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigt? Oder unterstützt Du das Ziel, die globale Erwärmung "deutlich unter 2°C" zu halten?
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Ich halte das Ziel, die globale Temperatur auf irgendetwas zu beschränken für utopisch und unrealistisch, da von viel mehr Faktoren als der Mensch abhängig. Auch ist ein globales Projekt mit nur einer abstrakten Zahl als Ziel sehr dürftig definiert. Daher bin ich dafür, daß das Pariser Abkommen durch etwas ersetzt wird, das Ziele festlegt nach dem
SMART Prinzip (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert). Spezifisch und auch in Zwischenintervallen messbar wären Ziele z.B. in Kategorien wie Reduzierung des CO2-Ausstoßes oder des Anteils von fossilen Ressourcen im jeweiligen Land (es gibt nun mal große Unterschiede je nach Geographie, Bevölkerungsdichte, Industrialisierung, etc.), für jedes Land auf dem Gebiet, wo die größten Effekte zu holen sind. Attraktiv ist alles, was den Wohlstand im jeweiligen Land nicht gefährdet, und eine kontinuierliche Entwicklung ermöglicht statt disruptiver gesellschaftlicher Veränderungen. Realistisch muß an den technischen Möglichkeiten (z.B. fehlende Speicher, geographische Eignung, etc.) gemessen werden. Und terminiert: ein Langzeitziel allein ist zu wenig, es müssen Verlaufsziele her, die wiederum lokal unterschiedlich sein müssen.
Das Pariser Klimaabkommen ist ein typisches high-level Manager-Projekt: man denkt sich etwas aus, ohne mit den Fachleuten über Machbarkeit und Weg dahin gesprochen zu haben. Wenn es dann nicht geht, verschiebt man nicht den Endtermin, nur die Zwischenziele - vielleicht ist bis zum Endtermin ja jemand anderes verantwortlich. Ein Projekt, das Erfolg haben soll, funktioniert so aber nicht, das sehe ich aus 33 Jahren Erfahrung als Projektleiter.