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Körbel 26.11.2019 16:33

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1495525)
... Aber was red ich, die Wirtschaft soll wachsen.

Nö, auch von diesem Denken müssen wir uns auf IMMER verabschieden.

Wirtschaftswachstum ist in der heutigen Zeit eigentlich nur ein krasser Rückschritt.
Es kann nicht mehr besser werden.

qbz 26.11.2019 17:38

Keine Überraschungen enthält die neue UNO-Studie zum Klimawandel:

"Die Länder müssen ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel immens verstärken, wenn sie gemeinschaftlich das 1,5-Grad-Ziel erreichen wollen. Zu diesem Ergebnis kommt das Uno-Umweltprogramm Unep in einer am Dienstag in Genf vorgestellten Studie. Wenn die Weltbevölkerung so weiterlebe wie aktuell, drohe die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 3,4 bis 3,9 statt wie angestrebt um nur 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu steigen.
......
Die Länder müssten ihre national festgelegten Beiträge im kommenden Jahr deutlich anpassen, um die Lücke bei den Klimazielen mit politischen Ansätzen und Strategien zu schliessen, heisst es im Unep-Bericht. Selbst wenn alle Staaten ihre derzeit festgelegten Beiträge auch wirklich erbringen, werden demnach 2030 noch immer 32 Gigatonnen CO2 zu viel ausgestossen, um das 1,5-Grad-Ziel erreichen zu können."


NZZ: uno-studie-anstrengungen-im-kampf-gegen-klimawandel-reichen-nicht-aus-ld

Körbel 26.11.2019 17:46

Und ein jeder sucht Ausreden, das er blos nichts gross ändern muss.

Schwarzfahrer 26.11.2019 20:43

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1495526)
Wirtschaftswachstum ist in der heutigen Zeit eigentlich nur ein krasser Rückschritt.
Es kann nicht mehr besser werden.

Denk mal drüber nach, was ca. 90 % der Weltbevölkerung davon hält, wenn Du ihnen Wirtschaftswachstum und damit den einhergehenden Wohlstand verwehren möchtest. Und warum möchten so viele Menschen in Länder auswandern, die erfolgreich auf Wirtschaftswachstum setzen, aber so viel weniger in Länder, die kein Wachstum erreichen, wenn Wachstum doch so ein Rückschritt ist?

keko# 26.11.2019 22:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495562)
Denk mal drüber nach, was ca. 90 % der Weltbevölkerung davon hält, wenn Du ihnen Wirtschaftswachstum und damit den einhergehenden Wohlstand verwehren möchtest. Und warum möchten so viele Menschen in Länder auswandern, die erfolgreich auf Wirtschaftswachstum setzen, aber so viel weniger in Länder, die kein Wachstum erreichen, wenn Wachstum doch so ein Rückschritt ist?

Ja, warum möchten die Menschen hierher auswandern? Wer verlässt schon gern seine Heimat? Vielleicht ist das mit dem Wachstum, von dem alle profitieren, doch nur ein Märchen, wenn man mal seinen Horizont ausdehnt? Vielleicht wird Wachstum hauptsächlich einseitig generiert? Warum erreichen diese Länder kein Wachstum? Sind sie blöd und faul? Möglicherweise beruht unser Wirtschaftssystem ja gerade auf diesem Ungleichgewicht?
(no offernse ;) )

Trimichi 26.11.2019 23:43

So, ich mag nicht mehr. Daher erlege ich mir nun selbst ein Internetverbot auf. Hoffe, das Forum kann auf mich ein paar Tage verzichten. Kein Internet hier bei mir, tut auch dem Klima gut. Beschwerden bitte an COL Gentes richten / Grafenberg. Danke.

qbz 27.11.2019 00:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495580)
Ja, warum möchten die Menschen hierher auswandern? Wer verlässt schon gern seine Heimat? Vielleicht ist das mit dem Wachstum, von dem alle profitieren, doch nur ein Märchen, wenn man mal seinen Horizont ausdehnt? Vielleicht wird Wachstum hauptsächlich einseitig generiert? Warum erreichen diese Länder kein Wachstum? Sind sie blöd und faul? Möglicherweise beruht unser Wirtschaftssystem ja gerade auf diesem Ungleichgewicht?
(no offernse ;) )

Ich würde unterscheiden, welchen Anteil welche Länder am Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Weltvergleich haben und wie das BIP einzelner Regionen sich entwickelt. Vor allem Asien und Südamerika haben ihren Anteil am Welt-BIP seit 1990 überproportional (mehr Wachstum) vergrössert. Wenn z.B. Unternehmen in Asien produzieren lassen, rechnet man ein Teil zum BIP der dortigen Länder, d.h. Europa weist geringeres Wachstum auf als Asien. Aber selbst in Afrika ist das BIP insgesamt seit 1990 pro Kopf um 44 % gestiegen, in Europa allerdings um 115 % pro Kopf.
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahle...inlandsprodukt

Diese Zahlen zeigen grob, dass global die Wirtschaft weltweit seit 1990 wuchs und weiter anwachsen wird. Letztlich handelt es sich um eine immanente wirtschaftliche Gesetzmässigkeit der kapitalistischen Wirtschaft, die schon Marx im 19. Jahrhundert erkannte.

"Außerdem macht die Entwicklung der kapitalistischen Produktion eine fortwährende Steigerung des in einem industriellen Unternehmen angelegten Kapitals zur Notwendigkeit, und die Konkurrenz herrscht jedem individuellen Kapitalisten die immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktionsweise als äußere Zwangsgesetze auf. Sie zwingt ihn, sein Kapital fortwährend auszudehnen, um es zu erhalten und ausdehnen kann er es nur vermittelst progressiver Akkumulation."

Auch heutige Volkswirtschaftler kommen zu solchen Ergebnissen:
Mathias Binswanger: "Wachstumszwang. Warum die Volkswirtschaft immer weiter wachsen muss, selbst wenn wir genug haben, 2019"

Ausnahmen bilden zyklische Krisen, Kriege und neuerdings Klimakatastrophen.

Wiederum einen anderen Punkt stellen die immense ungleiche Verteilung des ständig wachsenden Reichtums auf der Erde dar und die Besitzverhältnisse.

Individueller Konsumverzicht bzw. -einschränkungen ändern an diesen Wachstumsgesetzmässigkeiten unseres Wirtschaftssystems grundsätzlich nichts.

keko# 27.11.2019 08:02

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1495590)
...
Wiederum einen anderen Punkt stellen die immense ungleiche Verteilung des ständig wachsenden Reichtums auf der Erde dar und die Besitzverhältnisse.

Meines Wissen funktioniert der Kapitalismus ohne diese Trennung gar nicht, bzw. er führt zwangsläufig dazu. Wir sehen ja auch im Mutterland des Kapitalismus, der USA, wohin das führt. Grundsätzlich ist der Kapitalismus aber nicht schlecht, nur wird er immer enthemmter und durchdringt den letzen Winkel unseres Lebens. Die Natur ist ein Kostenfakter und wird entsprechend behandelt. Tiere sind Waren usw.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1495590)
Individueller Konsumverzicht bzw. -einschränkungen ändern an diesen Wachstumsgesetzmässigkeiten unseres Wirtschaftssystems grundsätzlich nichts.

Im Großen und Ganze läuft alles weiter wie bisher. Wir bekämpfen den Klimawandel mit Mitteln des Kapitalismus (Zertifikate, Steuern rauf).


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