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Mich stört an dieser Argumentation, dass sachliche Argumente uminterpretiert werden in persönliche Angriffe. Es wird suggeriert, dass atheistische Argumente automatisch persönliche Herabsetzungen der Gläubigen wären (die man daraufhin als "ganz tolle Menschen" verteidigen muss), und dass diese Argumente deswegen per se ungehörig seien und nicht genannt werden dürfen -- schon gar nicht öffentlich. Das ist eine Taktik, die es absichtlich erschwert, über den Wahrheitsgehalt einer These zu debattieren, weil man sofort ausgebremst wird mit dem Argument, dass diese Debatte per se ungehörig sei, und damit hat sich's. Es wird suggeriert, dass der Umstand des Sich-angegriffen-fühlens und des Beleidigt-seins ein Kriterium der Debatte sei. Dass es ein Argument wäre, welches die andere Seite berücksichtigen müsste. Ich bin der Auffassung, dass es in der Diskussion über die Umlaufbahn der Planeten keine Rolle spielen sollte, ob jemand beleidigt ist, oder ob jemand mit Inbrunst an etwas glaubt. Und ich sehe nicht, warum es in einer anderen sachlich-wissenschaftlichen Debatte anders sein sollte. Ich würde auch behaupten, dass jemand, der sein Beleidigt-sein als Argument nennt, überhaupt nicht verstanden hat, worum es in der Debatte geht. |
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Ohne es mit irgendwas zu vergleichen: Welchen Wert feierst Du an Maria Himmelfahrt? |
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VG Dan |
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Im Kontrast dazu sehe ich die spirituell motivierte Fastenzeit während des Ramadans. Ich bin nicht sicher, ab sich viele Christen zu einem solchen Opfer für ihren Glauben motivieren könnten. Ich erinnere mich dunkel an Die Grünen, die sich bundesweit zum Gespött gemacht haben, indem sie vorschlugen, an einem Tag pro Woche auf Fleisch zu verzichten. |
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1. den "normalen" Gläubigen einen bedingungslosen Glauben an den gesamten Inhalt der Bibel und die bedingungslose Gefolgschaft der Lehre der jeweiligen Konfession (auch wenn hier jeweils nur die katholische angesprochen wird) zu unterstellen, und 2. zu beweisen, wie wenig logisch/sinnvoll etc. der Glaube an etwas ist, das nur wenige Gläubige wirklich wörtlich nehmen. Ich habe eher das Gefühl, dass es dich massiv stört, dass jemand an eine unbefleckte Empfängnis o.ä. glaubt und frage mich, wieso du alles daran setzt, das Gegenteil zu beweisen. Das geht für mich weit über Kritik an der Religion hinaus, sondern greift denjenigen, der diesen Glauben vertritt, persönlich an, indem du ihm auf eine gewisse Weise unterstellst, dass sein Glaube irrational, unlogisch u.ä. ist. Ich persönlich halte das für intoleranz gegenüber den Gläubigen. Zitat:
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M. |
Hallo Arne, du hattest ja von einem "bemerkenswerten Zusammenhang" gesprochen.
Eine Fastenzeit gibt es ja auch für Christen. Das schöne, jeder kann frei entscheiden dies zu tun und darf sich trotzdem gläubiger Christ nennen. Den Ramadan sehe ich nicht als Beleg für eine besondere Spiritualität. Aus pysiologischer und gesellschaftlicher Perspektive ist dieses "Fasten" ja auch eher kontraproduktiv. Und den Bogen, den du zum "Veggie-Day" der Grün*Innen spannst überfordert mich jetzt einfach... ;-) VG Dan |
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Du argumentierst, dass der "moderate" Volksglaube weniger absurd sei und mehr Respekt verdiene als der alte oder amtliche Kirchenglaube. Aber kannst Du einen Beleg dafür bringen, dass er weniger absurd ist? Bitte zeige mir eine "moderne" Interpretation, die weniger absurd oder weniger an den Haaren herbeigezogen ist als ihre wörtliche oder amtliche Auslegung. Was ist nach Deiner Meinung absurder bzw. moderner: Ein Sohn Gottes, der übers Wasser laufen kann (wörtliche Auslegung), oder ein Sohn Gottes, der das nicht kann (moderne Auslegung)? Zitat:
Warum bestehst Du darauf, dass es eine persönliche Herabsetzung ist, auf logische Widersprüche hinzuweisen? Wie soll man sonst eine Debatte führen? Speziell bei einer religiösen Debatte stehen sich das Rationale und das Irrationale gegenüber und beanspruchen beide für sich das beste Erklärungsmodell für die Welt. Es sind nicht die Atheisten, die den Vorwurf formulieren, jemand sei als Person irrational. Sondern es sind die Gläubigen, die auf dem Irrationalen bestehen und diese zu einer Tugend erheben und behaupten, sie wäre eine überlegene Methode der Erkenntnis. Dann allerdings ist es erlaubt, die gewonnenen Erkenntnisse auf Stichhaltigkeit zu überprüfen. Oder nicht? Würdest Du sagen, es wäre ein ungehöriges Verhalten, wenn man die Behauptung auf Stichhaltigkeit prüfen würde, dass männlicher Nachwuchs bei Nordwind, weiblicher Nachwuchs jedoch bei Südwind entstünde?* Atheisten kritisieren nicht, dass diese Erkenntnis reiner Unsinn ist. Sondern es wird kritisiert, dass deren Urheber vorgaben, über göttliche Erkenntnisse zu verfügen, die sie gar nicht hatten. Ist es falsch, das zu kritisieren? Zitat:
Der Einfluss der Kirchen auf die Gesellschaft ist gewaltig. Viele politische Fragen sind beeinflusst von den Amtskirchen, etwa Eherecht, Stammzellenforschung, Klimawandel (ist in den USA eine religiöse Debatte), Euthanasie, und nicht zuletzt die Legitimation der Steuergelder für die Kirchen. Hinzu kommt eine absichtliche Verdummung der Leute durch religiöses Geschwätz, etwa in den sonntäglichen TV-Gottesdiensten bei ARD und ZDF, die an Einfalt selbst noch die Schmonzetten von Rosamunde Pilcher unterbieten. Wenn man sich also für eines der obigen Themen interessiert, kommt man nicht umhin, sich mit religiösen Argumenten auseinander zu setzen. Hier in Frankfurt empfange ich fünf "christliche" TV-Sender, deren Zweck es vor allem ist, Witwen ihre kleine Rente abzunehmen -- im Namen des Herrn. Das ist lupenreine Scharlatanerie, und diesen Typen muss man das Handwerk legen. Diese Scharlatanerie blüht übrigens nur deswegen, weil es tabu ist, sie zu kritisieren. Es ist also eine gute Idee, dieses Tabu nicht länger zu respektieren. ---- *Diese Erkenntnis stammt von Albertus Magnus, selig gesprochen 1622, heilig gesprochen 1931; sowie von Thomas von Aquin, heilig gesprochen 1323. |
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